6 Meine Muhme hat heut' Gäste: Basen und Gevatterinnen, Aus dem Tische prangt das beste, Schneeigweiße, frische Linnen. Träge summt der Kessel fort. Und des Hauses kleine Geister Schießen lustig sie lopheister. Drüben klingt verworrnes Schwirren, Worte, abgerissene, krause, Und ich lausche so benommen, Daß ich ganz die Zeit versäume, Und auf weichen Sohlen kommen War S ein da Platsch, da kocht das Wasser über. Das Bertilion-syslem. Jeder zünftige Verbrecher hat daS höchste Interesse daran, die Polizei Über seine Persönlichkeit zu täuschen, sei es im Hinblick auf schon erlittene Borstrafen oder früher begangene Gesetzesverletzungen, sei es zum Zweck der leichteren Ausführung solcher 'N der Zukunft. Wo es irgend möglich, wird er daher jedes Mittel benutzen, «ine Erkennung zu verhindern. Dem Personalbeschreibung, die bekanntlich stets auf hundertPers»nen passen kann, wie das „Verbrecheralbum" nur sehr Das Messen des linken Fu ße s e i n e s Verbrechers. geringe Hilfe. Erst der Direktor des beim Pariser Po untrügliche Genauigkeit und ermöglicht «s, einen jeden Menschen, dessen Per sönlichkeit einmal nach dieser Methode des linken Fußes genominen, wobei m der aus dem Bilde ersichtlichen Weise der Verbrecher sich soausstellen muß.daß die ganze Körperlast auf dem nackten Fuße ruht. Dann wird die Länge des Mittel- und Goldfingers der rechten Hand, die des linken Unterarms, die der rechten Ohrmuschel festgestellt. Alle larte eingetragen, und darunter mit tels einer besonderen Tinte Abdrücke von den inneren Spitzen des Dau- Ringsingers der rechten Hand genom men «siehe das untere Bild). Die eigenthümliche Musterung der Ober- Daner des Lebens und nicht zwei Menschen weisen dieselbe Zeichnung auf. Die gesammten Er lennungskarten eines hauptstädtischen gen Minuten gelingt, das vielleicht vor leit unzweifelhaft festzustellen. Galgenhumor. Delinauent <ouf dem sehr primitiven Schaffst): jiände! Der renovirte Römer. sich äußerlich neuerdings wieder eine Der Römer In seiner frühe re» Gesta l t. eingreifende Umwandlung gefallen las sen müssen, da seine Fassade im Laufe der Zeit erheblich gelitten hatte. Die alte Silhouette blieb dem ehrwürdigen Gebäude selbstverständlicherweise pie tätvcll erhalten, dagegen erhielt die Rathhausuhr unter dem mittleren Gi ebel wurde durch ein gothisches Uhr« Der Römer nach seiner Re st a u r i r u n g. werk ersetzt, ebenso wurde die Aus schmückung im Stil der Gothik auch bet den Giebeltreppen, bei Portalen und Fenstern in einheitlicher Weise durch geführt. Der Eindruck des restaurir ien Bauwerks stimmt harmonisch zu den anstoßenden mittelalterlichen Ge bäuden und versöhnt auch den, der im Prinzip Gegner der allzuweitgehenden Gebäuderestaurationen ist. Beim Frankfurter Römer war ein eingrei fender Umbau um so eher gerechtfer tigt, da das Bauwerk überhaupt schon mehrfach restaurirt worden war. Die Fassade war ursprünglich gänzlich mit Malereien geschmückt und gewährte nach deren Verschwinden einen etwas kahlen Anblick; durch die jetzige archi tektonische Ausschmückung wird sie wie der lebendig gegliedert und ausdrucks voll. Auch eine Definition. .Papa, was heiU das: orginiell?" „Nu, das ist, wenn jemand e' Sach' e so macht, daß mer unwillkürlich muß rufen: „hast De geseh'n?"!" BeimHeirathsvermitt le r. Alte Jungfer: „Glauben Sie, daß ich noch Anspruch auf einen Mann habe?" Heirathsvermittler: „Hm, ich glaube, Ihre Ansprüche sind sammt und sonders verjährt." Boshaft. ' Einneues Wort. Frau A eine kril blige Wette. Am Stammtisch einer lustigen Ge sellschaft wurde wieder einmal die Frage aufgeworfen, welches Quantum Bier wohl ein Jeder innerhalb einer gewissen Zeit vertilgen könne, und da nun der Deutsche besonders im Trin ken einen kolossalen Ehrgeiz entwickelt, so konnte es nicht fehlen, daß Alle mit einander wetteiferten, Meister in der edlen Zechkunst sein zu wollen. Be sonders Einer, ein schmächtiger Schne inermeister, der es zwar auch hin und wieder auf ein halbes Dutzend Echte brachte, dann aber jedes Mal so „ein gefädelt" war, daß er, der den stärksten Zwirn durch das feinste Nadelöhr im Dunkeln ziehen konnte, nicht im Stan de war, seinen schlanken Leib durch die breite Hausthür zu dirigiren. Und die ser Liebling bekleidungsbedürftiger Menschen erkühnte sich z!i behaupten, er könne eine große, frische Weiße in einem Zuge austrinken. Weiße in einem Zuge aus!" „Mit de —?" rief der Schneider. „Gut". Wie hoch? Ich spende Dir gleich hundert Märker un 'nen Ehrenschoppen, wenn dermeister und dicWette wurde entrirt: Der verlierende Theil muß baare hun dert Mark an die Stammtischkasse zah „ich probire nun schon über ein Jahr daran herum, das Kunststück zu ma chen, aber bei der verflixten Kohlen gen —" „Ach so!" „Na ja!" „Morgen —!?" so klang es spöttisch aus der Tafel runde, aber der magere Willem ließ sich in Rummelsburg —." „Js nich, jetzt gleich," wandte der dicke Lehmann ein. „Das wird 'ne ster, so haben wir nicht gewettet ein Mann ein Wort eine Zeit ist nicht bestimmt worden," nahm seinen langen tags. Die Gesellschaft befand sich „Gefällt Euch diese Weiße?" „Brillant sieht sie aus Kellner das Glas emporhebend. „Da steckt was hinter!" rief Leh mann, „erst kosten jawohl, erst losten!" nicht ausgemacht." Man mußte sich fügen, die Weiße machte die Runde und Jeder nippte sich in Bewegung setzte. Willem nahm das Glas an die Lippen und trank in großen Zügen. Dann setzte er zum hatte ich einenDurscht!" „Verloren, ha, Du Maulheld Du hast die Wette verloren na, haste ja!" sagte er und griff nach der Weißen in der Ecke des Wagens. „Nich rühr' an!" verbat Willem und deckte das Glas mit seinen dünnen Bei „Willst wohl noch die Wette ge winnen?" Der Pantoffelheld. „... Gestern war die Sache doch zu bunt. Als mir meine Frau auf mein energisches Perlangen den Hausschlüs sel nicht gab, nahm ich ihn mir einfach mit Gewalt!" „Jessas, das wenn mei' Frau er fährt, darf ich mit Dir nicht mehr ver- GemiUh'lich. „. . .SO,Y(>O Mark Schulden haben Sie?! . . .Und da wollen Sie meine „Allerdings!. . . Oder wissen Sie mir vielleicht einen ander'n Aus weg?" Erster Gedanke. gefundn, hat): „Juheh! Jetzt hab' i'"i>' Michel."" """" Mordswatfch n für n Im Dusel. > fortwährend fall' ich!" Bauernlogik. Bauer: „Was kost' a Stadtbrief?" Postexpedient: einen mit einerDreipfennigmarke fran kirten Brief): „Da stimmt's." Postexpedient (lesend): „Nein nach seit wann soll denn Berlin koa Stadt mehr sein?" Angenehm. Herr (der vom ' Kutschkr abqchvlt wird): Na, das hat ja lange gedauert bis Sie mich aesunden; hat denn Ihr Herr mich nicht beschrieben? Kutscher: O, gewiß, aber heute wa ren zufällig viele Herren da mit 'ner Cognacnase und die ein bischen däm lich ausschauten. Verständniß. .. Großmutter, Du mußt einmal ein sehr schönes Mädchen gewesen sein!" „Wie viel brauchst Du denn für Deine Kneipe heute Abend, lieber Ru dolf?" Bedenkliches Symptom. „Nun, Herr Förster, wie geht's im Ehestand?" Dackl ist schon Guter R a t h. Student: „Jetzt bleich im Studium bei der „Astronomie" angelangt." Bauer: „I moan, wennst net bald serti wirst, nachher kommst no auf «V Oekonomie", de wo i g'lernt hob." I ben!" H sch Fals Ein im Wachsthum zurückgebliebenes Bäuerlein sitzt in einer Wirth- Der Bauer schaut längere Zeit die schönen Schächtelchen an und spricht, indem er eins kauft: „Jetzt hob i scho alle möglichen Medizinen und Pulverl probirt, abe Wachszündhölzeln no net." Mißverstanden. Haus knecht: „Es ist wahr, mit der Erfin dung aller dieser neuen Maschinen geht gelesen?" „Ach ja, Madam'!.. Ich j „. . .Und, Herr Candidat, wie schützen Sie sich gegen bakterienhalti« ges Wasser?" „Erstens koche ich es, zweitens siltrire ich es!" „Und drittens?" „Und drittens: trinke ich Bier!" Rechnung!" „Hier!" „Aber Kell ner, Sie schreiben hier „Kotelet" da fehlt ja ein „t"!" „Biste, werd' ich j! gleich korrigiren! (schreibend) EinThee > 80 Pfennig!" Letzte Zuflucht, ten!""" s Ein praktisches Mii - Zeitschrift verkauft!" Ein gutes Herz. „Lieben Sie Ihre Braut wirklich? Die hat ! —AucheinTe st a m e n t. A.: j „... Was, der Studiosus hat ein Te stament hinterlassen?" B.: „Ja- ch t d e r Gewohnheit. ! nämlich immer mit der Hand gegessen und mit der rechten Ansichts i karten geschrieben!" Vorsorglich. Vater( der Abends mit seinem kleinen Jungen ein Glas Bier trinken gegangen ist): Jetzt wollen wir aufbrechen, Jungt. Söhn chen (Pfiffig): Trink nur noch 'n paar Glas Vater, ... ich hab' den Haus-
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