6 Stach Jahr««. Dur Halde komm, der Tann ist finster Hier blüht, wie einst, das Haidekraut, Der Falter schwebt, es reckt der Ginster Die lichten Zweige, goldbethaut. Im Windeswehen, Sonnenblitzen, Laß' uns noch einmal niedersitzen Im Gräsermeer am Wegesrain! So weit entrückt des Lebens Plagen, Aon keinem Klang der Welt gestört— Wie einst in jenen schönen Tagen, Da deine Seele mir gehört'. Handschuh und Schleier. Kann auch nicht jede Hand durch anmuthige Kleinheit oder edle For menbildung gefallen, so vermag man sie doch durch sorgfältige Pflege und vor allen Dingen durch geschickte Wahl des Handschuhes vortheilhafter erschei ne» zu lassen. Für die Promenade ist in erster Linie der Glacehandschuh zu nennen; er giebt der Hand die schlanke, feste Form und beeinflußt auch die Zartheit der Haut günstig. Weiches, «lastisches Leder in tadellosem Schnitt, das sich der Form anschmiegt, das Handgelenk eng umspannt und häßli che Falten vermeidet, ist die Vorausse tzung der eleganten Bekleidung unserer Hände. Das moderne, enge Aermel bündchen, welches die einfachen Blu senärmel abschließt, bedingt den kür zeren Handschuh, der mit 3 bis 4 Knöpfen versehen ist. Der obere Theil des Handschuhs muß das Handgelenk bedecken und darf sich nicht umrollen skin, der die Hand durch breitabste heiide Manschetten sehr klein erscheinen läßt, wird noch gelegentlich für das Reittostüm verwendet. Bei der Wahl der Handschuhe giebt natürlich die Art der Toilette den Aus schlag; sehr hübsch ist es, wenn Hand schuhe und Schuhe in gleicher Farbe gehalten sind, eine graziöse Mode, die Wetter zur Geltung kommt. Für das dunkle, schlichte Straßenkostüm ist stets der dunkle oder schwarze Hand schuh vorzuziehen. Zu Visitentoiletten und hellen Sommerkleidern wählt die langen, schwarzen Josephinenhand schuhe das Passendste. Die Vorliebe für Spitzen, die das für unfein, weil er die elastisch sich Beliebtheit bewahrt. Guter Sitz und fen/ vielleicht auch ein wenig der berechtig ten Koketterie dienen muh. Berühmte Augenärzte erklären den punltirten Schleiertüll für schädlich setzen wir hinzu für schwache Augen! Möge man in diesem Falle aus Rücksicht auf die hygienischen Nachtheile den glatten Tüllschleier oder den mit regelmäßig großen Maschen aus einfachen Fäden wählen. Ganz auf ihn verzichten mö gen nur wenige. Die graziöse Stra ßentoilette wird durch eine vom Wind Von dem Gebrauch des schwarzen Schleiers im Frühjahr ist wegen seines schädlichen Einflusses aus den Teint abzurathen, wenngleich der schwarze Schleier für den Totalein druck der Toilette von feinster und de centester Wirkung erscheint. Farbige Schleier stimmen den Teint, vielleicht ften man stets aus duf tigstem Material. Die zahllosen Neu heiten, die Dessins in allen möglichen Phantasiegeweben zeigen, sind haupt sachlich für die großen, runden Reise- Hüte bestimmt, bei denen der Schleier mit lang herabwallenden Enden die Garnitur ergänzen muß. Zur Reife- zeit sind außer diesen nochiSchleter au» Gaze und Musselin als besonders mo dern zu erwähnen, dies wird nament lich den Damen, die wirklichen Schutz vor Sonne und Luft zu schätzen wis sen, sehr willkommen sein. Für den Promenadenhut ist stets der Schleier einfacheren Genres vorzuziehen! daß er tadellos glatt und frisch sein soll, ist erste Regel. Männliche Koketterie. Man ist im Großen und Ganzen geneigt, immer nur die Frauen als das kokette Geschlecht zu betrachten. Sobald die warmen Frühlings tage auch die Männer veranlaß ten, die Winterhülle abzuwerfen, konn te man auch bei vielen Männern leicht beobachten, daß auch ihnen eine gewisse, oft sogar stark ausgeprägte Koketterie nicht fremd ist. Schon wie sie in der zart behandschuhten Re- ten den silbergriffigenSvazierstock schwin gen. deutet darauf hin, denn sie alle, die den Stock nicht als Hilfe beim Ge hen geradezu verwenden müssen, las sen die verzierte Krücke kokett zur Erde baumeln, oder tragen sie über den Arm, in die Rocktasche gehängt, da mit auch Niemand diese Zierde ihrer Persönlichkeit übersieht. Ein weiteres Merkmal ist die starke Aufmerksam keit. die kokette Männer den Bügelfal ten in ihren Beinkleidern schenken. Es ist ja wahr das Beinkleid fällt bes ser, wenn es lang mit starkem Druck nach unten zu gefaltet ist, es fchlänkert nicht so um die oft recht kümmerlichen „Säulen", aber wer heimlich beobach tet, wie sich die Träger dieser gefalte ten „Säulenfutterale" in jedem Scha ufenster nach dem Sitz ihrer Unaus sprechlichen umschauen, wie sie an ih nen herumziehen, daß der Kniff auch in der Mitte sitzt und gerade zwischen den Knöpfen oder Schnürhaken der Stiefel ausläuft, der wird bald mer ken. daß es sich nicht nur um die „Ordnung" allein handelt. Ueber haupt die Schaufenster, die mit ihrem Hintergrund so schön als Spiegel die nen können! Da steht Einer und zupft sich die hochsommerbunte, künstlerische Krawatte zurecht, da werden die von Arbeit und Bewegung etwas gedrück ten Kragen wieder gerade gebogen, da werden die Röcke hochgezogez, und die Klappen schwungvoll gerollt, da wer den ganz besonders auch die Hüte schief auf die Seite gesetzt, denn nur ein Mann, der ganz von Koketterie be freit ist, trägt seiyeKopfbedeckung noch nach alter Sitte gerade. Das sind freilich nur Hauptpunkt im Allgemeinen. Im einzelnen gibt es noch eine ganze Reihe kleinerer Zei chen für die Koketterie der Männer. Das sicherste dafür ist dasTragen von Schmuck. Männer, die mit ihren Ringen kokettiren wollen, tragen ge wöhnlich den kleinen Finger etwas ge spreizt, die Handfläche zum Himmel gekehrt, ihre Nadeln sind auffallend in die Krawatten gesteckt. Haben sie aber schöne Hemdenknöpfe, dann ist die Krawatte aanz einfach und in zarten Farben. Uhrketten tragen sie hoch über der Brust. Haben sie aber Cha telaines, so halten sie die Hand in der Tasche und lassen die goldenen Sa chen lieblich klimpern. be das träqt, ist ganz zweifellos ein ko ketter Mann. Es ist gleichsam eine Erkennungsmarke. Zu all diesem kommt natürlich auch der Gang, der als Grund des „Schwebens" oft nur die Furcht vor Falten in den Schuhen bat, und so mancherlei anderes noch. Aber wer kann das alles auszählen? Ist doch die Koketterie bei den Män .-.ern fast so unerschöpflich, wie bei den Meisterinnen dieser Kunst, den jungen und schönen Frauen. Eitel. Bettlerin: „Ja, gnä' Frau wissen doch selber, wie rasch die Mode wech selt." Bor derJanus-Statue. „Du, Kathi, die Statue gefällt mir!" Schlüssen"^ Die Kamerun-Sisenbahn. Vor kurzem hat der deutsche Reichs kanzler Namens des Reiches nach län geren Verhandlungen der Komerun- Eifenbahngesellfchaft die Conzession rungebiets bestimmte Eisenbahn er theilt, nachdem das Projekt schon seit dem Jahre 1897 in der Schwebe gewe sen ist. Wie Einfuhr nur 6 Mill. Mark, die Äus- Zeltlager der Eisenbahn expedition bei Tinto amCroßßiver. fuhr 4 Mill. Mark betrug, während sich diese Zahlen schon im Jahre 1900 aus fünshundertundachtundvierzigPer sonen, l 4 Mill. Mark Einfuhr und 20 Mill. Mark Ausfuhr steigerten und sich ferner auch die Einnahmen des Schutz gebiets von 311,500 Mark auf 3,824,» 000 Mark erhöhten. Es sind gegen wärtig außer einer Reihe kleinerer Plantagenunternehmungen in der Co lonie thätig: achtzehn Gesellschaften 450,000 Mark. Alle diese Gesellschaften arbeiten schon seit einer Reihe von Jahren im Schutzgebiet, haben aber ihren Schwer punkt bisher vorwiegend an der Küste gehabt, während das Innere der Colo »ie wirthschaftlich noch gar nicht er schlossen ist und große Schätze an El fenbein, Kautschuk, Gold, werthvollen Nutzhölzern und Mineralien noch un gehoben sind. Die verschiedenen Pflan zungsgesellschaften, die namentlich Ka kao, Kaffee, Tabak und Vanillen Pro duziren, arbeiten fast durchweg mit ;r- Der Zweck des Geschäftsbetriebs der verschiedenen Kamerun - Gesellschaften besteht im Wesentlichen im Export der Landesprodukte, die bisher fast aus- Mangel an dauernd schiffbaren Was serstraßen. Es sind wohl seit langem Karawanenstraßen in Benutzung, sol den tropischen Regengüssen zu leiden, was zur Folge hat, daß die Zufuhren aus dem Inneren des Landes oft wo- Blick auf di e Gesell s ch a 112 t Statio^nundWur.- Elastica" bergen, einen Baum, von dem durch Abzapfen des Saftes Kaut schuk gewonnen wird. Hunderttausen bedeckt. Der Gummireichthum diese» Di» stritt» ist, nach den Ergebnissen der auigesandten Expedition, so bedeutend, daß fast ein Drittel des ganzen Welt consums an Gummi von hier aus ge- an der ganzen Trace das verfügbare Regierungsland überwiesen worden, ferner 60,000 Hektar bestes Planta genland an den Bakossibergen, mit der Berechtigung auch die etwaigen Mine» ralschätze auszubeuten. Wenn auch die Kamerun - Eisenbahn in erster Li nie dem Handel und dem Plantagen bau zugute kommt, so darf keineswegs die Bedeutung derselben für die wei tere allgemeine Entwicklung der Kolo nie in strategischer und militärischer Hinsicht übersehen werden. Durch die projektirte Bahn würde nämlich zwei fellos ein entscheidender Schritt zum Bau einer Bahnverbindung von der Küste bis zum Tschadsei gethan sein. Die fruchtbaren und reichen Sultana te, die jenen großen Binnensee im Her zen Afrikas umgeben, sind seit Jahren der Zielpunkt französischer und engli scher Expeditionen gewesen, wobei nicht unerwähnt bleiben soll, daß der hoch verdiente deutsche Forscher Gerhard Rohlss schon in den siebziger Jahren Kartederl. Etappederpro jekt i rt e n K a in e r u n im Auftrag des Deutschen Kaisers in besonderer Mission am Tschadsee in Kuka, der Hauptstadt des Reiches Bor nu, verweilte, und daß seitdem deut scherseits wiederholt Bersuche gemacht wurden, Deutschland den Weg zu je nem fernen Reiche zu sichern. Der nächste Weg zum Tschadsee siihrt^aber Hier würde eine Eisenbahn in stra tegischer wie in wirthschaftlicher Hin sicht unstreitig gewaltige Erfolge her beiführen. Es handelt sich bei der Er schließung dieses Tbeils von Central- Amerika nicht nur um die Beförderung von Personen und die allgemeine He bung des Verkehrs, sondern auch um die Versorgung Deutschlands mit den kostbarsten Produkten der Tropen, wie Elfenbein, Gummi, Baumwolle, Thee, Kaffee, Vanille, Färb- und Nutzholzer, sowie den übrigen Erzeugnissen der heißen Zone. Gegenwärtig ist lediglich ein ver hältnißmäßig kleiner Theil des Kü stenlandes als Handelsgehiet von Ka merun anzusehen. Das Hinterland mit seinen reichen Naturschätzen ist zum Handelsgebiet der Hauffa gehö rig und gravitirt nach dem Niger und Tschadsee. Nach der erfolgten Besie gung von Tibati ist auch der Ueber landweg nach dem Beniiefluß wieder frei geworden. Auf dem Wege dorthin ist übrigens bereits eine wichtige Na nördliche Theil des Schutzgebiets wird vom Handelsmonopol der Englischen Niger-Company ausgebeutet, der süd östliche, in dem Flußgebiet des Sanga und Ngoko, der zum Kongo gehör!, von französischen und niederländischen Handelshäusern. Die deutsche Han delsthätigkeit ist leider noch immer, mit Ausnahme einiger Stationen im Süden, ziemlich an die Küste gebun den. Das alles wird mit einem Schlage anders werden, sobald erst die Ka merun - Eisenbahn und damit ein be quemer Weg ins Innere der Kolonie und weiter in der projektirtenßichtung nach dem Tschadsee vorhanden ist. Daß Ei» Bismarikbrunnrn. Dem großen Kanzler, der Schles wig-Holstein „up ewig ungedeelt" dem ren wieder einverleibte, die dankbare Stadt Flensburg, deren Eh renbürger Fürst Bismarck' war, ein Denkmal in Gestalt einesßrunnens ge setzt, der dieser Tage auf dem Sllder» markt enthüllt wurde. Das Bildwerk der versehenen Trippenanlage auf. Schöpfer des Brunnens ist der Berli ner Bildhauer Hellmuth Schievel- U n t e r B a ck 112 i 112 ch e n. Käthe: „Wer ist denn der „Er"?" Lieschen (traurig): „Ach Gott Folgen. l. 2. Bescheiden. Referendar: Ach. wie selig bin ich, liebes Fräulein, daß ich das Glück ha be, mit Ihnen auf einem Planeten zu 'wohnen! E'n Irrthum. Student Zahnweh, dabe. druckt mich der St.e» Selbstbewußt. „Warum bist du denn gestern Abend nicht ins Wirthshaus gekommen?" „Nun, ich dachte mir, daß es recht gut wäre, wenn ich mal zu Haufe bliebe und dadurch mein Heim schmück te!" Originelle Vorübung. „O, der übt sich bloß im Rasieren!" D i e K l a t 112 ch 112 ch w e st e r. Stoßseufzer. Unfaßbar. Professor: „Was fessor!" —Professor: «Aber Stoffel- ««schwort oder a» Beränderte Zeiten. Sie den» hier in ncchfo viel ge» ,O na!. .. Wissen S', d' Leut' hab'n loa' Z'fainm'halt'n mehr!' Zuviel. Backfisch: .Was muß denn eine tüchtige Hausfrau Al les können, liebe Mama?" Mutter: doch lieber Jus!' Höchste Devotion. „Sie scheinen wohl stark erkältet, Herr Hu» bermüller?" „Das gerade nicht, aber mein Chef, der Kanzleirath, ist's, und da hab' ich mir denn, damit er nicht übellaunig zu mir ist, ein Nies pulver zugelegt." Gustav!- Bruder Nur Muth. Lehrerin (In el-
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