Amme Im. Roman von Rudolph Leonhart, A. M. (7. Fortsetzung.) Dies war die erste derartige Unter haltung zwischen den neuen Freunden, aber es wa« keineswegs die letzte und liche Anblick gewissenloser Willkür verwirrten und seine Langmuth ver härteten. Wie schon gesagt: Grau samkeit und Härte hatten auf ihn die auf dem Wege des Wassers bewerkstel- Kapitel 19. Etn Salto Mortale. einer Ausnahme, und diese Ausnahme war Leo. Auch ihn hatte das Angst geschrei dere. Kaum hätte er die Gefahr des Kindes erkannt, als er den Entschluß faßte, es zu retten, oder in dem Versu che unterzugehen. Er hielt in der Uhr ihn belehrte, daß die Mittags „Recht nett das, 500," sagte der Leo. Nichts Besonderes, eh? Nun, ich bin Einfluß auf unseren Helden aus. Die Gesellschaft des Kindes war eine Quelle der Freude für ihn, allein diese Freude war selbstverständlich mit Bit terkeit vermischt,, indem das Mädchen ertheilte. Eines Abends brachte sie los? Ist Euer Schuster durchze „Wirklich, Leo? Du bist also -in so zum Zeitvertreib gelernt; allein wenn Du thust, was ich Dir geheißen ich mein Versprechen treu ries Leo lachend aus, als er dies er blickte, „nun zieh gefälligst den Schuh aus, damit ich Dir „Paß auf 500, jetzt kommt es." Serbinoff in's Zimmer. „Ich sehe, 1500," sagte er, „daß Du das Schust:r mest?" „Wie es Euch gefällt, Herr Serbi in solchem Falle 4M als Gehülfen zu „Schön, 500, es freut mich, daß Ihr die Werkstatt installiren. Gute Nacht." cherwerkstatt eingeführt. Dieselbe be stand aus zwei Zimmer, deren eins als führte. In der Werlstätte befanden bedenklich ausrief: „600, denkst Du, ihrer Studien gab, fragte er mehr im Scherz als im Ernste: „Hast Du nicht Lust, Englisch zu fernen, Olga?" wo welche sich in diesem Hause befinden. Also aufgepaßt!" Olga machte in der That rasche zu verstehen und in gebrochener Weise zu sprechen. Die Schusterwerkstätte war weit Wohnhause len konnte. Sie besaß außerdem eine hübsche Stimme, und als Leo sie zu erst spielen und singen hörte, ergriff ihn eine Wehmuth, so tief, daß sie sein so schwer errungenes Gleichgewicht zu vernichten drohte. 4SO errieth die Ursache und bemühte sich nach Kräf ten, den Freund zu zerstreuen und aufzuheitern; allein eine Zeitlang schien seine Mühe vergeblich zu sein, und er verwünschte innerlich einen Einfluß, der nicht nur Leos relative Zufriedenheit zu vernichten drohte, sondern auch seinen nihilistisch!« Grundsätzen entgegen arbeitete. Eines Tages erfuhr Olga zufällig, daß Leo die Geige zu spielen verstehe, worauf sie eifrig ausrief: „O, Leo, wir haben eine Geige zu Hause und ich will sie so wirklich das lang vermißte Instru ment in der Hand, und als er es ge stimmt hatte und ihm nun die ersten süßen Akkorde entlockte, überwältigte ihn die Erinnerung an die selige B r gangenheit dergestalt, daß sich seine Augen füllten und heiße Thränentro pfen über feine Wange niederrieselten. Olga war erst zwölf Jahre alt und deßhalb kaum fähig, den Berlust Zcr sich eingestellt, als Leo eines Tages „Wer ist das bei Deinem Vater, Ol „Jch glaube bis heute Abend." Dienst zu vergelten, so hast Du jetzt die Gelegenheit. Du weißt, Dein Va. ter darf nichts davon wissen; allein Du " den Brief, welchen Frau Clarke leider so spät in Sophiens Händ« liefer!«. Welt untergeht." Russischen dies erlaubte. Als das „Ah, dies ist die Tochter? Wie „Ah, Du sprichst Englisch?" fragte Der Andere ging auf diesen Wink „Ah, Ihr habt «in Elavier!" rief >,r aus, ind«m er sich im Zimmer um schaute. „Mein Kind, willst Du mir nicht etwas vorspielen? Ich habe seit einer Ewigkeit keine Musik gehört." statt. Gebt vor, daß Euch der Schuh Euch hinzuführen." Sie vollendete das Stück, spielte ein zweites und kehrte dann mit dem ist recht. Richtig, hier ist der Nagel „Jawohl." „Hn Plutopolis bekannt?" „Und Ihr versprecht, den Brief ab zuliefern?" Gefühl sein Erscheinen in der Werk statt bewirkt hatt«. Der Fremde dank te Leo für den geleisteten Dienst, und also Muth, und ..." Ende der Mann." Ehe wir dieses Kapitel schließen, wollen wir noch erwähnen, daß eines „Weißt Du, was das ist? Rubin von reinstem Wasser. Wenn geschliffen, ist send Dollars werth." 4M ließ einen leisen Pfiff «rtönen, hielt. „O nichts. Ich dachte an Beste einmal auf der Flucht, werden uns solche Juwelen trefflich« Dienste lei- sttn. Doch es Ist spät, also gut« Nacht Kapitel 20. Ueberraschu Il gen. Zwei Wochen Ware» seit dem Befu gewefen war. Der Felsen war min zur Tiefe des Grundes der Schlucht herabgesunken, und die Freunde sa blöcke, welche umher lagen. Wie wir nahen, hören wie 4SO fragen: „Du weigerst Dich also entschieden, Olga in unseren Fluchtplan einzuweihen?" „Allerdings. Erstens kann ich mich nicht mit dem Gedanken versöhnen, sie in Lug und Trug zu verwickeln, und zweitens wäre es unedel, sie der Stra fe auszusetzen, welche eine Entdeckung ihres Mitwissens auf ihr Haupt her abziehen würde." Sache anbetrifft, so macht mir diesel be verzweifelt wenig Gewissensbisse, außerdem, während nicht zu verken nen ist, daß der Beistand des Mäd chens uns groß« Vortheile bringe« würde, ist andererseits zu bedenken, daß ein einziges ihren Lippen ent schlüpfendes Wort die Entdeckung un seres Planes unvermeidlich machen und dessen Ausführung auf immer vereiteln würde. Ich füge mich des halb Deinem Willen ohne Widerreoe. mich dagegen, daß es mir fer Boot zu bauen ist." „Ich weiß," sagte Leo lakonisch. Der Andere fuhr auf und sagte dann unwirsch: „Du weißt und sagst mir nichts davon?" ftalt auf die Folter zu spannen." „Das Boot muß aus Rinderfellen und Birtenstäben zusammengesetzt werden." „Hm," höhnte 4M, „das ist leichkr gesagt als gethan. Du weißt so gut wie ich, daß Rinderselle rar sind und was die Birkenstäbe anbetrifft, sehe ich wollen." „Die Felle sind allerdings rar; al lein ich weiß Mittel, sie zu vermehren." „Und diese Mittel?" „Ich sagte Dir schon früher, daß ich Chemie studirte. Die Chemie aber Häute mittelst desselben in wenigen »Das ist gut und Du solltest nicht stellen." de, ivelche sich, den Regeln der Anstalt len." »Jetzt ist es Zeit!" Leo sagte daher: Maßstabe, die luftdichte Verpackung „Wißt Ihr denn nicht, SVO, daß^uii „Derfelbe ist wahrscheinlich sehr kost spielig?" „Nicht mehr als der alte " „Und Ihr seid mit demselben ver traut?" "nsFuren Beistand le, „Gewiß." Toi» Ixs Triumphes avs: „Hurrak! Wir haben Dich, Herr Direktor. Wir haben heute einen großen Schritt vor the hernehmen?" „Ich weiß," sagte Leo lakonisch wie das erste Mal. Diesmal sprang 4SO mit der Miene des Schreckens auf. „SA)," sagte er und blickte den Ka meraden mit singirter Furcht an. .was hat diese außerordentliche Ent- fortgeht lösest Du Dich sicherlich und Schinken in Menge angehäuft sind. Du weißt, es ist keine Wache des Nachts dort, und es sollte »ns halten." „Du hast Recht; allein die Kleider bieten größere Schwierigkeiten. Wir Dandys erregn Führer gewesen und wirst es auch blei ben. Doch da ist die wenn wir uns nicht eilen, gehen wir leer aus." Kapitel 21. Gewinnung des Materials. Am nächste» Morgen stellte sich der ße Zahl Arbeiter anstellt«. Das eine luftdichte Beschaffenheit der Büchse» zu schaffen, sowohl für das Boot wie für die Kleider. Die Officiere der Garnison stellten häufige Jagden auf re» Wochen bis zehn Uhr Abends. In deshalb beträchtlich« Fortschritte. Sie wurden auf dem Lodenraume ausge führt, und 4öo hielt regelmäßig Wacht, um das Nahen etwaiger Besu cher zu verkünden. Im Winter war die Sache schwieriger. Nach acht Uhr durfte kein Licht gebrannt werden, und obschon das dichte Dach des Ge bäudes das Durchdringen der Licht strahlen verhinderte, so zwang doch die bittere Kälte Leo häufig, ins Erdge schoß hinabzusteigen, wo ein tüchtiges Feuer die ernriinschte Hitze verbreitete. Die nahen: Wälder lieferten, wie schon gesagt, vortreffliches Birkenholz, welches nahezu die Zähigkeit des ame rikanischen besitzt. m^- kewe Schwierigkeit, genügende Stäbe dieser Art zu erlangen. Zwei dersel> den waren sechzehn Fuß lang. Sie wurden leicht in der Mitte und stark bedeutend länger waren als die am Ende. An diesem Skelette sollte dann das Leder außerhalb angebracht Wer ges Hämmern nöthig, 'Nd unsere Freunde zerbrachen sich lange den Kops, auf welche Weise sie am besten neugierige Einmischungen von außen vermeiden könnten. Endlich ersann behagte, indem er zu Lug und Betrug seine Zuflucht nahm. Indeß die Noth kennt bekantlich kein Gebot, so daß sich Leo mit Widerstreben fügte und nur auf die passende Gelegenheit war tete, das Complott auszuführen. Sie kam eine Woche später. Frau Serbi noff besaß hohe Achtung vor den Kenntnissen und dem Charakter »nse sür den der Serbinosf'schen Familie geleisteten Dienst. Nichtsdestoweniger »ermied sie et, mit Leo in Berührung (Fortsetzung folgt.) Aur die Küche. Mayonnaise. (Auf dem Feuer zu bereiten.) 8 Eigelbe nebst einer Tasse voll Fleischbrühe werden in einem Topf, welcher in kochendem Wasser steht, gequirlt und sobald sich die Masse erwärmt hat, 4 Eßlöffel voll Estragonessig und 4 Löffel voll bestes Provenceröl hineingeträufelt, mit Salz und sehr wenig Citronensaft dem Anrichten wird di?se Masse über Fleisch oder Fisch gegeben. Münchener Semmel-KnS del. Zehn Weißbrode werden fein geschnitten, mit einem Pint Milch kochend übergössen? auch wird ein eigroßes Stück Butter hinzuge than. Nachdem der Teig eine halbe Stunde gestanden hat, xöerden drei Eier, etwas zerriebener Majoran und wenig Zwiebel dazu gegeben: diese Masse wird gut vermischt. Dann wer den Knödek geformt und diese in Salzwasser zehn Minuten gekocht. Sie sind ausgezeichnet zu Kalbsgulasch oder Kalbsfrikassee. Auch zum Obst können die Knödel gegeben werden; selbstverständlich laßt man dann das scharfe Gewürz fort. Farce von Rindfleisch. Man schneidet schönes Rindfleisch aus der Keule mit frischem Rindsnieren talg und Speck von frischem Schwei nefleisch in Stücke, hackt alles zusam men fein, wobei man noch 6—12 ge wässerte und entgrätete Sardellen mithackt, gibt die Masse in eine tiefe Schüssel und rührt sie gut mit einer hölzernen Keule. Man thut nun feingehuckte Muskatblüthe, einige Eier und geriebene Semmel hinzu und rührt alles recht klar durcheinander. Wird die Masse etwa zu steif, so kann man einen sogenannten „Falschen Ha sen," ferner eine „Fleischtugel" machen, indem man die Masse in Kugelform bringt und sie in einer Serviette in Bouillon oder Wasser weich kocht, um sie kalt als Aufschnitt oder warm mit beliebigen Saucen zu geben. Auch kann man Klößchen in die Suppe dar aus backen oder kochen, oder Rouladen aus rohem Rindfleisch, Schweine fleisch oder Kalbfleisch damit füllen, die man sodann in Butter gar Junge Hühner mit! Peter siliegebraten. Junge fleischige Hühner werden gut gereinigt und in nen mit etwas Salz ausgerieben. Dann füllt man sie mit rohen Petersi lienblättern und umbindet die Brust in eine Bratpfanne, übergießt sie mit einer Obertasse voll zerlassener Butter und bratet sie in Stunden gold» kuch e n. Für 60 Stück Pfann- Mehl!md"^Pfd! darauf zu decken und mit einem Ku chenrädchen viereckig« Pfannkuchen ab zurädelm Diese Kuchen bäckt man in heißem Schweinefett aus und bringt sie abgefeilet unv mit Zucker bestreut warm oder kwlt M Tische. Sollen sie etwas seiner werden, so gibt man zer lassene Butter, Gänsefett oder Schwei nefett sowie «inen Eßlöffel voll Rum in den Teig. Ungefüllt fervirt man die Pfannkuchen heiß als Nachtisch mit einer Obstsance. Schritten - CroquetteS Zuthakn: 1 Pfund gekochte, geriebene Kartoffeln (einen Tag vorher gekocht). 3 Eßlöffel Butter. 3 Eigelbe. Salz. Maskat, l/t bis >4 Pfund gekochter, gehackter Schinken, Mehl zum For men. 1 Ei zum Einwälzen, sowie ge riebene Semmel, Fett zum Ausbacken. Di» Butter wird zur Sahne gerührt, dazu muß man die Kartoffeln, Salz, Muskat und Eigelbe so lange unter einander rühren, bis es einen Kloß zibt, der jedoch nicht bröckelt. Sollte die Masse zu trocken sein, so gibt man «och ein Eigelb oder einen kleinen Löffel Butter dazu; es hängt von der Kartoffel ab. die mehr oder weniger mehlig ist. Unter die fertige Masse fügt man den Schinken, formt Klöß chen Bällchen oder Walzen mit be mchlten Händen, wälzt dieselben dann im Ei. zuletzt in geriebener Semmel und backt sie in dampfendem Fett gold braun. Abgetropft, giebt man sie recht frisch und heiß zu Tisch. Sehr wohlschmeckend ist es, wenn noch einige Löffel geriebener Echweizerläj: n> die Masse kommt. t... vier zu begleiten." „So, dann hat er also die Gans beim Flügel erwischt." 3
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