6 Das heutige Pergamon. Im dritten vorchristlichen Jahrhun dert trat Pergamon in die Geschichte, als Lysimachos, einer der Nachfolger Alexanders des Großen, den höchsten Gipfel des Berges befestigen ließ, um so eine sichere Stätte zur Bergung von Kriegsbeute und Schätzen aller Art zu gewinnen. Er ernannte zum Comman danten des Platzes einen gewissen Phi letairos, dem es gelang, sich auch nach dem Tode des Lysimachos im Besitz der Feste zu behaupten. Der unter sei nem Neffen Eumenes I. ansehnlich er ter dessen Astalos I. jene gewaltigen, bis zu den Flußläu fen des Selinus und Ketios herabrei chenden Mauerzüge, die in ihren Rui» römischen Weltreich angegliedert war, wuchs sie über jenen Mauerring hin aus. Im Frieden, den das römische Kaiserreich gegen die äußeren Feinde bot, erblühte eine prachtvolle offene Neustadt, die weit über die Ufer der Flüsse hinweg bis tief in die lachende Ebene hinein sich ausbreitete. Sie sie an Pracht, Ruhm und Kraft da mals sämmtliche ÜbrigenStädteKlein asiens überstrahlte. Aus den Trüm mern dieser römischen Stadt entstand endlich das jetzige türkische Pergamon, ohne jedoch im entferntesten an die Ausdehnung des römischen Pergamon heranzureichen. Die heutige Stadt, die eine aus Tür ken, Griechen, Armeniern und Juden Moschee mit Brunnen, zivanzigtausend Seelen aufweist, wird Flußbett. In denMofcheen Pergamons ist ein Hauch jener Kunst und Kultur zu Nisil - Awli, antike Ther menanlage. liHsten ihren Zauber, wenn die hinter den Bergen von Soma verglühende tiger anschwellenden Tönen der Adan über die stillen Gasse» der Stadt hin tönt, in der nur die nimmer müden Brunnen rauschen und ernste Männer im Abendsonnenglanz sich gen Osten neigen. Z» der Uetlk-Kemer-Köpru (Dreibogenbrücke) des Selinus vor der Baumwollenfabrik schaut die sogen. Basilika oder K> sN -Aw l i glänzende? Weist lebendig geblieben ikt. -Dieses Wahrzeichen der einstigen Pracht und Kraft des römischen Kai serreichs in Pergamon besteht aus ei nem Langhaus, ausgeführt aus Back? steinen mit eingelegten Marmorschich s ten und zwei überwölbten Rundbauten' auf beiden Seiten. Von ihnen dient jetzt der eine als griechische Kapelle. Das Ganze bildete den Mittelpunkt ei- sungsmauern erhalten sind. Den türkischen Friedhof Kodfcha- Mesarlik im Westen der Stadt umge am Bergabhang erkennbar Vom Bau selbst steht nur ein Bogen,Waran-Ka p«, das zerfallene Thor, genannt, auf dessen zerbröckelnden Oberschichten buntblühendes Gesträuch Wurzel ge faßt hat. Vom Cirkus sind nur ge ringe Reste übriggeblieben, dagegen ha ben sich in einem hinter dem Friedhof von griechischen Kirchen, von denen die Agois Theodoras - Kirche in der Nähe des von den Leitern der deutschen Aus ist. Einen lebhaften Eindruck vom Verlehrsleben der Stadt gewährt der Bakifchewan-Basar, der Gemüsemarkt, mit seinen Schätzen prangender Früch te, unter denen die Weintrauben be sonders köstlich sind. Vom Gemüse markt führt die Basarstraße mit ihrem sich farbig über ihr unebenes Pflaster hinziehenden Treiben zum Basar selbst, Neue Beethoven-Ttatue. Wien der Bildhauer Robert Weigl. an sende musikalische Element wiederholt in volksthiimlich - glücklichen Formen zum Ausdruck gebracht hat. Er mo ner". Von ihm stammt ferner die sympathische Figur Franz Schuberts als Spaziergängers, die jetzt das an seiner Vaterstadt sich einen ehrlichen Erfolg geholt. Weigl wollte den Bee- Robert Weigl's Beethoven- Statue. thoven darstellen, wie er als Lebender Kops aber ist mit echtem Beethoven- Ausdruck gehoben. Etwas Grollendes liegt auf der Stirn und zuckt um den sterte Entschlossenheit zeigt. zungsgi tter. Das Ketteler - Denkmal in Peking. Fast drei Jahre sind seit der allem ling, des verfwsseii^ Der Thäter ist hingerichtet, die muth maßlichen Anstifter sind todt oder in der Berbannung, ein Bruder des Kai sers hat die ferne Reise nach Deutsch land in feierlicher Mission gemacht, um nun auch die letzte' der von den Mäch ten im Schlußprotokoll von ISVI ge stellten Bedingung zur Sühnung des Verbrechens erfüllt worden: das Mar mordenkmal, das an der Stelle der Ketteler -Denkmal in Pe king. That errichtet werden sollte, hat am 18. Januar seine Weihe erhalten. Das Denkmal besteht aus einer Art von Triumphbogen mit drei Durch- Italienische Küche. Die Annahme, daß die italienische Kochkunst einförmig und wenig nach unserem Geschmack sei, ist viel verbrei tet und doch bietet der italienisch« Küchenzettel reiche Abwechslung. Schon das erste Frühstück des Italie ners ist vielseitig. Da giebt es kalte und warme Gekränke, unter den erst- Wasser). Auf diesen Schnee gießt man Früchte, wie Kirschen, Psirsiche, Mira- Getränken ist Kaffee mitGclbei, Zucker Mahlzeit meist ein Fischgericht, Ge müse oder die Reste einer früheren Mahlzeit, die geschickt in andere Form gebracht wurden. In der Verarbei- Jtalien ungemein vielseitig. Eier, Salat, die stets beliebten Oliven, Fi nochi, Orangen und Pistazien fehlen ebenso wie Tomaten als Zusatz zu den Ein schmackbastes Gericht, das in Flo renz oft zur ('oll-iüinii'' gegeben wird, netz. Sie wird darin in Öel gebraten, dem in Viertel zertheilte Aepfel hinzu gefügt werden. Scheiben vom Rin etwäs Kucker, sowie vom <?tein gelöst» Oliven und etwas Wein zuge'etzt wur den. In dieser Brühe schmort man das Fleisch völlig weich. Das Gericht, das mit Citronensast beträufelt wird, schmeckt zu Weißbrot recht gut. Hauptsache bleibt bei der Bereitung, daß die in Würfel geschnittenen Wur- ' Fleisch, sondern als selstsiändiges Ge- arbeitende Bevölkerung ein viel belieb tes Nahrungsmittel. Der Italiener der niederen Stände und der unbemit- sind Seekrebse, Fische aller Art', Mu wohnten Speisen, die sie in eigenthüm licher Weise anzurichten pflegen. Die gefärbten Eier, die phantastisch aulae lich auf Stäbchen gereihten, candirten Früchte, die in grüne, große Blätter eingeschlagenen Kuchen, die reich mit Fettperlen garnirten Schinken, das alles lockt und ladet zum Genuß, nebst den feurigen Weinen, den köstlichen, frischen Obstarten und den candirten Früchten, die besonders in Mailand und Verona eine viel begehrte Leckerei bilden. Frau (zu ihrem Gatten, der Cou pons schneidet): „Ich bitte Dich.fchnei de auch gleich meinen neuen Winterpelz mit Boa herunter." Devot. Fürst: Wie hat meine Frau geschla fen? Diener: Durchsicht haben geruht, eine ruhelose Nacht zuzubringen! Frau Knödelma!er kei den egYPtifche n M u in i e n. „Die alten Egypter, des muß a fchee- Me groß bei denen schon die Wickelkin- Das Echo. lin. Frau (entzückt): Sieh' nur, Männchen, diesen Comfort. Mann (drängelnd): Komm fort! Hilter. gerade die größten Dummköpfe immer die hübschesten Mädchen Heirathen? Gattin: Ach geh', Du Schmeichler! Feldwebel: „Was fällt Ihnen ein, in diesem Aufzug die Kaserne zu verlas sen?! Ich werde Sie dem Herrn Haup tmann melden, wegen Ausgehens in Civil!" Naheliegend. Sonntagsreiter: Das Bieh ist nicht zu lenken: mir scheint, das ist ein Da sagst Du denn da unberufen?" „Nun", meint der kleine Schlaukopf, „Mama kann sich doch noch andern!" Angenehm er Gast. Ein Vorschlag. Kutscher A.: Du, wollen wir ein mal wetten, wer am meisten von uns trinkt! Kutscher B.: Nein, aber ein anderer Vorschlag: ich trinke und Du Sein Hauptwerk. „Sie sind Schriftsteller? ich habe von Ihnen noch nie etwas Gedrucktes gesehen." Guter Rath. vejetar'sche Wurscht! Krämer: Was willst Du haben? Drücke Dich doch ge fälligst etwas deutlicher aus. Schu sterjunge: 'ne vejetar'sche Wurscht will ick; was man so vor jewöhnlich 'ne saure Jurke nennt! FauleAusrede. Onkel: „Ich würde mich doch an Deiner Stelle schämen, als junger Mann ein solches Bummelleben zu führen!" Neffe: „Ja, weißt Du, lieber Onkel, ich möchte eben recht alt werden, und dazu gehört, wie Du doch auch schon oft gesagt hast, eine geschont, A»- g-nd." Parvenüstolz. Jüngst geadelte Commerzienräthin (zum Gatten): Sag' mer, Jonas, müssen wir uns das gefallen lassen, MM Advokat: Es thut mir sehr leid, Herr Müller, aber Schneider Scheer hat mir seine Rechnung bei Ihnen Schauspieler (dem plötzlich ein Apfel an den Kopf fliegt, während er an einem Bauernhofe vorbeigeht): Gefiihlspoefien, Redakteur (zum Mitarbeiter): Was doch ein paar Witze! Mitarbeiter: Wenn ich nur Ideen hätte. Redak teur: Ach so, Sie haben keine Ideen? Na, dann schreiben Sie ein paar Ge dichte! Aus der Rolle gefal len. Der Vertheidiger: „Als mil dernder Umstand ist fiir die Angeklag ie auch ihr hohes Alter, ihr unschönes Aeußere, ferner ihr —' Die Ange llagte: „Nun hören Sie aber aus, Sie Unverschämter!"
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