6 BSrgeler Knnsttöpfereien. " Bon hohem kulturgeschichtlichem In teresse war Forschern wie Laien von jeher die Geschichte der Handwerke. Aus dem unmittelbare» Bedürfnisse des täglichen Lebens herausgewachsen schwinden. Vielleicht tritt das bei keiner Hanti rung so ausfällig zu Tage wie bei der Töpferei. Wo die Töpfer gedeihen sollen, muß die Natur ihnen den Bo den. Wo diese günstigen Bedingungen sich finden, da dreht der Töpfer seine Arb etiler an den Drehschel b e n. Scheibe, wie er sie schon Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung in Aegypten, später in allen antiken Kulturländern gedrehthat. ' i ek bräche reichhaltig sind, erbt die alte Handwerkstradition seit Jahrhunder ten von Vater M u f"e Als das 1867 gegründete, erst nur Steinpülver kommt dann in Wasser bottiche, wird gesiebt, geknetet, getre ten, bis es jene dem Roggenbrotteig «rbcitung harrt. Es kann nichts Lustigeres geben, als zu beobachten, wie sich unter den ge-.. schickten Händen auf der rotirenden/ Drehscheibe, bei wenigen Griffen und> mit den allerprimitivsten HilsSinstru-i menten kleinen Schwäismchen an Eisendrahtgrisfen, kleinen Stäbchen' oder Stempelförmchen in wenigen Mixuten die schöne, oft complizirte- Grundform einer Base, eines Kruge^ sam weichen, nun schon mit Buckeln, Henkeln, Kränzen, Reliesirungen aus gestatteten Gefäße oder die mit Durch bruchmustern geschmückten Pflanzenkii bel in Heißluftkammern erhärten zu lassen. gefäße.^ Die Glasurmasse ist dünnflüssig, theils farblos, theils mit jenen so schwer gefundenen Lösungen, mit Zu sätzen von Zinn, Blei, Borax, Antimon versetzt. Der jaspisblaue Grund wird durch Kobaltoxyd, der grüne durch ?ln jüngster Zeit ist diese Industrie treten, die vermuthlich höchst belebend und bedeutungsvoll für Unterricht und Kunstverständniß werden wird. Es handelt sich um die absolut getreuen Nachbildungen archäologisch«! Funde. und das Provinzialmufeum in Halle besitzt besonders reichhaltige und zuver lässig geordnete Sammlungen. diese Urnen, Schalen und Krüge pein lich genau mit allen Zufallsverletzun gen und Farbentönungen nachgebildet Tas Triregnum. Aus allen Welttheilen, in denen Angehörige der katholischen Kirche leben, waren Beiträge eingegangen, um zu können. Und mit diesen Mitteln ist auch ein Kunstwerk ersten Ranges ge schossen worden, das Triregnum, wel chen Gelegenheiten tragen wird. Die hohe Krone ist ein Meisterstück der be rühmten italienischen Silberschmiede kunst, und der Bolognese Milani kann stolz auf seine Arbeit sein. Da das Triregnum aber auf den; Haupte zu Eine Jubelgabe für den P a p st. u. a. die Porträts Petri, Pius IX. und Leös XIII. selbst. Zwischen Himmel und Erde. Die Engländer stehen nicht umsonst in dem Rufe praktischer Leute. Dies kann man auch jetzt wieder bei dem fragt klr Engländer nicht nach Com fort. DaS Beispie,, das hier gegeben, dürfte in Zukunft vielleicht auch an- Der Doppelgänger. Christoph Reinecke war ein glückli cher Mensch. Achtundzwanzig Jahre alt, Proku rist der bekannten Bankfirma Fischer Söhne und seit vier Wochen glucklicher Bräutigam der reizenden Gertrud Schwarz, der einzigen Tochter des rei chen Hausbesitzers Fritz Schwarz, was konnte auch Christoph Reinecke zu seinem Glücke fehlen? Die Zufrieden heit seiner Chefs, die Liebe seiner Ger trud genügten ihm, um die Zukunft im rosigsten Lichte zu erblicken. Aber „des Lebens ungemischte Freude wird kei nem Irdischen zu Theil". In sein stillzufriedenes Leben fiel plötzlich ein dunkler Schatten; ein Dä mon, ein Phantom drohte die Grund festen seiner Existenz zu erschüttern: Der brave Christoph wurde plötzlich von einem Ehrgeiz befallen, von einem lächerlichen Ehrgeiz, welcher um so ge fährlicher schien, als diese Leidenschaft ihn aus dem Geleise des Altherge brachten riß. Eines Abends hatte er, der Einla dung einiger Freunde folgend, eine je ner Wohlthatigkeitsveranstaltungen be sucht, in welchen man sich zu Gunsten der Armuth zu ainiisiren pflegt. Auch Christoph betheiligte sich lebhaft an dem „wohlthätigen" Tanze, als in ei ner Pause eine junge d'istinguirteDame „Ich habe «ine große Bitte an Sie, „lch stehe vollständig zu Ihrer V«r würdig sein" die junge Dame hielt Christoph eine Postkarte hin, „diese Ansichtskarte mit ihrem Autogramm meine Photographie, sagten Sie, viel leicht gestatten ?" Das junge Mädchen reichte ihm die Karte, und den genialen Lockenkopf und ein ge wisses künstlerisches Etwas in seiner Kleidung unterschied. „Ermando Gu stinetti, Heldentenor", stand unter der Photographie. Christoph begriff so fort, daß «ine Verwechslung vorliege, rühmten Gustinetti, den genialen Sä nger und berüchtigten Don Juan gehal ten zu werden. „Meinen besten Dank, mein Herr!" Neinecke gewichen. Die Art und Weise, wie er, zum Neide seiner Freunde, die gefeiert worden war, hatte seinen Ehr geiz erweckt und in ihm den Wunsch hervorgerufen, diese begünstigte Stel txhaupten. Wohl war er sich bewußt, daß die Rolle, die er als Gustinetti's sonders seines Schwiegervaters, wel cher. nur widerwillig sich den Bitten seiner Tochter fügend, in die Verlo bung gewilligt hatte, hervorzuthun, Kleidung sich stets einer eleganten Ein fachheit befleißigt hatte, mit einem künstlich gebrannten Lockenlops, bedeckt von einem breiten Kalabreser. Eine streng moderne sezessionistische Schleife flatterte um seinen Hals wei den künstlerischen Eindruck, der durch Christoph's Gesicht noch mehr gesteigert wurde. Die spöttischen Bemerkungen seiner College» prallten wirkungslos an ihm ab; bah, was interessirten ihn jetzt noch diese faden Menschen, die keine höheren Gesichtspunkte kannten! aber auch die dringendsten Bitten seiner Braut, ihr den Grund dieser Plötzlichen Metamorphose mitzutheilen, vermochten nicht, ihm sein Geheimniß zu entlocken. Er zeigte plötzlich ein großes Interesse für die Musik? er ver säumte keine Dper, in der Ermando Gustinetti auftrat. Verließen dann nach Schluß der Borstillung die Künst ler das Theater, dann war Christoph, der sich unter das wartend« Publikum gemischt hatte, überglücklich, wenn er ist er! DaS ist Gustinetti!" Würde voll danken» verließ er alsdann seinen Platz und begab sich in eine benachbarte Weinstube, in welcher die Kellner den berühmten Künstler ehrfurchtsvoll be grüßten. Der alte Rentier Schwarz begann auf seinen Schwiegersohn stolz zu wer den. Wenn er Sonntag Nachmittags Paare spazieren ging, bemerkte er mit Genugthuung, daß Christoph nicht alle die Grüße erwidern konnte,, die ihm „Wirklich, ein Prachtkerl, der Chri- Ehehälfte, „sieh nur, wie bekannt «r ist. Ich glaube, wir werden durch ihn in ganz andere Kreise Eingang finden. Aber warum stellt er uns eigentlich die Herrschaften itie vor?" Und Christoph schritt stolz erhobe nen Hauptes an der S«!te seiner Braut hin. Sein Ehrgeiz war befriedigt; er war der Gegenstand allgemeiner Auf merksamkeit. wo er sich blicken ließ. Als er eines Tages mit seinen Ange hörigen ein Cafe betrat, eilten die Kell ner dienstbeflissen herbei, den Herr schaften einen guten Platz anzuweisen, ihnen ihre Garderobe abzunehmen und sich nach ihren Befehlen zu erkundigen. Bald richteten auch hier sich aller Augen auf Christoph, und besonders ein Herr, der sich an einem Nebentische niedergelassen hatte, wandte keinen Blick von ihm. „Kennst Du den Herrn?" fragt« der alte Rentier seinen Schwiegersohn. „Schon möglich, daß ich schon ein mal mit ihm zu thun hatte," erwiderte Christoph nachlässig und seine goldene Uhr hervorziehend, fuhr er lauter fort: „Es ist wohl jetzt Zeit, in das Theater zu gehen." In demselben Augenblicke erhob sich der Herr am Nebentische, und an Christoph, der ebenfalls bereits auf gestanden war, her»ntretend, fragte er leise: „Habe ich den Borzug, Herrn Gustinetti zu sprechen?" „Sie wünschen, mein Herr?" „Ich bin der Gerichtsvollzieher Greif und habe ein vollstreckbares Ur theil über dreihundert Mark gegen Sie. Sie gestatten wohl " Und ehe der verdutzte Christoph ein Wort erwidern konnte, hatte der Gerichtsvollzieher ihm die goldene Uhr aus der Tasche ge zogen und überreichte ihm ein bereits vorbereitetes Pfändungsprotokoll. „Nanu, was bedeutet denn das? Das sind ja schöne Geschichten!" pol terte der Schwiegervater los: „Nun begreife ich auch, weshalb Du den Herrn nicht kennen wolltest." „Aber ich versichere Dir, Vater, eS ist ein Mißverständniß, ein Irrthum, zu Hause will ich Dir erklären ..." „Schon gut. mein Junge, aber für solche Bekanntschaften danke ich, und wenn Dein« anderen alle derart sind, will ich gerne darauf verzichten." Gelächter der Gäste verließ Christoph mit Braut und Schwiegereltern das Lokal. Zu Hause angelangt, hatte er mit seinem Schwiegervater «ine länger« Unterredung, deren Inhalt vor den Frauen geheim gehalten würd«, aber glattgescheitelt im Geschäft. Die slat- Christoph für immer entsagt. Stoßseufzer. „Wenn ich nur 'mal mein Chef da avanciren lassen!" Voraussicht. Der Herr Feldwebel schimpft einige Rekruten, ist „Danke gleichfalls!" Leutnant: „Wa- Feldwebel: „Das ist die Antwort auf das, was dke Kerls sich denken!" Einer, der Eindrücke stu dirt. > Anno 192 0. „Also, wenn du mit dem Aufräu men und Abwaschen fertig bist, kannst du mich im Kaffeehause abholen." Deutsch -französi-sche Allianz. Ein junger Franzose erscheint vor einem deutschen Postschalter, kann sich «der beim besten Willen mit dein be treffend«» Beamten nicht verständigen. Schon hat eS den Anschein, als müßte er unverrichteter Dinge wieder abzie hen, als er ein Blatt Papier nimmt und darauf folgendes niederschreibt: Der Beamte studirt eine Weile die sen mysteriösen Zettel. „Was soll denn das heißen?" fragt er, des Franzö sischen kundig, „Haut, Wolle, ob, Myrrhe, Fontaine,- Dein, Wespe?" „Bitte, lesen deutsch—!" radebricht der Franzose. Da geht dem Beamten eine elektrische Batterie aus —er buch „la, wovon denn?" meint der Be amte und prompt schreibt der Fran zose wieder: „Fontaine peau dk-s Carte!" (Von den Postkarten!) zweihundert Mal: „Der Herr Lehrer ist ein Esel", damit Du Dirs in Zu kunft merkst." Der Aengstliche. M trachten, Kasse. ' H 2 S JmarithmetischenExa m e n. Professor: Nun: junger Mann, wenn Ihr Bater sich tausend Mark leiht mit dem Versprechen, sie in jähr lichen Raten von 250 Mark zurückzu zahlen, wie viel ist er nach drei Jahren noch schuldig?" „Tausend Mark!" nicht einmal die Anfangsgründe der Arithmetik!" „Möglich, aber ich kenne meinen Papa!" Aus der alten Zeit. Belm Schmieren - Theater. ' Erster Heid: Herr Direktor, geben Sie mir wenigstens 10 Pfennig Vor schuß für ein Stück Seife ich habe mich seit 8 Tagen nicht ordentuch ge waschen, ich bin schon ganz schwarz! Direktor: Unsinn! Sie müssen ja morgen den Othelio spielen dann brauchen Sie sich gar nicht erst zu färben! Rücksichtsvoll. Dame (verspätet zum Kaffeekränzchen kom- Wally: Ich habe mich gestern auf dem Ball köstlich amiisirt, ich habe keine Tour ausgelassen, wenigstens mit fünfzehn Herren habe ich getanzt .. .man hat sich förmlich um mich gerissen. . . Otti: Ich habe mich noch viel be sser unterhalten, ich habe gar nicht ge tanzt und den ganzen Abend nur mit einem Herrn gesprochen, der heute auch schon mit Mama gesprochen hat. Unter modernen Welt dame n. „Die Baronin hat schon vier Kinder." „Ja, die ist mit ihrer Heirath gründlich 'reingefallen!" Jmpert inent. so Wichtiges erzählt?" Sie: „Ach, diese gemeine Person! Die wichtige Neuigkeit beniitzle sie nur als Vorwand! Ich war ungefähr eine Stunde bei ihr und stelle Dir vor ! steht nicht während dieser Zeit ihre Tochter hinter mir und zeichnet Wechsel. „Wie steht es denn mit dem hier vor einem Jahre gegrün deten Berein der Alkoholgegner?" „O, glänzend —er heißt übrigens jetzt Verein der Alkoholsreunde!" Ein Par adestück. „.. .Mein Besuch ist Ihnen wohl gar nicht recht, gnädige Frau?" „O gewiß, Herr Professor aber eigentlich hatt' ich Sie für meinen jour tix<- übermorgen aufgehoben!" Vorsorglich. Richter: Ihr Beruf? Angesagter: Ich bin Akrobat. Richter (zum Amtsdiener:) Schließen Sie das Fenster! zaylt tm Ganzen Spandauer'Schifffahrtscanal führende Jungfernsteg außerhalb des Weichbil des liegt. Ueber der Spree liegen 26 Brücken und iider dem Spreecanal de ren 11. Eine protzige Anzeige. Verloren wurde eine goldene Taschen» eine ditto Uhrlette bei I. Großmaul, Rentier. Ersteßegung. Heiraths vermittler: „Ich habe bereits fünfzig Ehen vermittelt!" Bekannter: „Um Gottes willen!" Angeklagten): „Was sind Sie?" An geklagter: „Dichter!" Richter: „Ach was, ich will wissen, von was Sie Ihren Unterhalt bestreiten." Auch. „Willst Du schon wieder in die Kneipe? An mein Grab wirst Du wohl mal nicht kommen?" »O ja, Weiberl auch sehr gerne!" Di e Gu t e d« s Ru m s läßt altbewährten Wege des Kostens und Riechens. Uebrigens beträgt die Welt produltion an echtem Rum nur etwa LIXXZ Gallonen im Jahr.
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