Kr eine Im. Nomon von Rudolp.) t!conhlirt, A. M. (3. Fortsetzung.) 7. Capitel. Eine Leere. Als Sophiens Vater begraben war. kehrte sie zu ihren alten Gewohnheiten zurück? allein bald entstand «in« schmerzliche L««r«, welch« von Tag zu Tag wuchs und immer unerträglicher wurde. Zwar hatte sie die Mutter, welcher sie mit zärtlicher Lieb« ergeben war: allein dies« Anhänglichkeit konnte Frau Ehrharts Begabung von ober flächlicher ?satur war und daß sie we nig Sinn für die tiefere Erkenntniß konnte. ' Ja, Wohlthätigkeit sollte schätzen. Ihre Artikel im „Excelsior" würde. WaS war die Ursache? Lag der Fehler am Einzelnen oder an unsern Kraft der Maschine bleibt onbenützt und ist deshalb verschwendet. In ih rer Ratlosigkeit und Unsicherheit Ursache fo vielen Elendes zu ergrün den suchten?" Fenton sah sie mitleidig an. „Al gern, Ihnen dasselbe zur Verfügung z» stellen. Da Sie jedoch solche Werke an tausend andern Stellen bekomm«» wohl, Sophie: >vtnn da» L«s«n dicses Buch«s Sie mit den best«htnd«n Be hältnissen unzufried«» macht, tadeln hatte den Blick in das fragliche Werk Dies war unstreitag wahr, d«nn wenn Sophie auch eine rege Phantasie besaß, und derselben dann und wann in kühnen Flügen die Zügel schießen ließ, so behauptete doch die Vernunft auf die Dauer di« Oberherrschaft und sie verstand es, das Wahr« von d«m Falsch«» zu sondern. Das ihr gelie hene Buch füllte von nun an ihr« srv« Zeit und diesem folgten ander« in ra scher Reihefolg«. Sie verstand es, wie schon g«sagt, das Richtig« von d«m Verk«hrt«n, das Wahre von d«m Fal schen zu sondern, und nach Verlauf mehrerer Monat« war si« zu «iner ziemlich klar«n Einsicht der Verhält nisse gekommen und hatte mit großer Klarheit die Richtung erkannt, in wel cher di« nöthigen V«rb«ss«rung«n ge macht w«rd«n mußten. Si« erkannte vor Allem, daß di« Arbeit di« «inzig« Quelle des Reichthums ist, daß aber der Arbeiter in Folge unserer verkehr ten Einrichtungen nur einen winzigen Theil dieses Reichthums «rhält. Si« erkannte, daß der Stark« den Schwa chen beeinträchtigt, der Mächtig« den Lug und Trug herrscht, wo die Wahr heit walten sollte, und diese Erkennt niß ließ sie den Entschluß fassen, alle» in ihren Kräfte» Stehende zu thun, um diesen Uebelständen abzuhelfen. Ihre Beiträge im „Excelsior" lieferten dazu das passendste Mittel und sie war entschlossen, dies Mittel zu benutzen, gleichviel, was die Welt dazu sagen würde. Ja, sie will «inen Roman schreiben, d«ss«n Titel „Wacht auf!" s«in soll. Bis j«tzt hat man sie nur unter ihrem nni» <U> plumo „Agnes Nemo" gekannt; allein der neu« Ro man soll unt«r ihr«m wahr«n Namen erscheinen, denn sie schämt sich ihrer Ueberzeugungen nicht, man mag sie verspotten oder auslachen, so viel man will. Mit fieberhafter Erregung macht sie sich an die Arbeit, und nie ist ihr Geist so reg«, ihr« Sprache so «indring lich, ihr Beweis so schlagend gewesen. Di« Direktoren des „Excelsior" stecken besorgt di« Köpfe zusammen und di« Furchtsain«r«n rathen zur Verwei gerung der Aufnahm«; all«in Agnes Nemo ist eine Macht im Bereiche der Litteratur geworden, und der Vor stand fügt sich ihrer Macht. Di« Welt aber staunt, di« Presse weiß nicht was sie sagen soll und sagt deshalb nichts. Gern würd«n wir den Roman unserer Erzählung einverleiben, allein der selbe übersteigt den uns zu Gebot« ste henden Raum. abgesehen von dem Um stand«, daß d«r „Excelsior" wahrschein lich feierlich Protestiren würde. Aus diesen Gründen müssen wir uns auf einen 'kurzen Abriß beschränken, wel chen wir im nächsten Capitel geben 8. Cap i t« l. Wachtaus! Victoria Furchtlos ist die Heldin d«s Romans. Si« ist jung, mehr als gewöhnlich intelligent und passirt sür ein leidlich hübsches Mädchen. Sie ist eine Waise und auf ihre eigene Arbeit Zur Fristung ihres Lebens angewies«». Sie ist musikalisch und erwirbt ihren Unterhalt durch Ertheilung von Kla vierunterricht. Sie ist gutherzig und mildthätig und unermüdlich thätig, die Leiden der Armen, Kranken und Elenden zu mildern. Mehrere Jahre lang ist sie mit dem Erfolg« ihr«s WirkenS zusri«d«n; all«in si« si«ht zu ihrem Schrecken, daß die Anzahl der Dürftigen im geraden Verhältnisse zu den Anstrengungen wächst, ihrer Noth ein End« z>< mach:». D:s «rmlaßt sie zum Nachdenken, welches s«in«rseits zur Erkenntniß der verdommenswer then socialen Zustände führt. Was soll sie thun? Sie ist allein, arm, un erfahren, allein si« besitzt die Zuversicht d«r Ueberzeugung und beschließt, ihr len Verhältnisse ,u widmen. Aber wie beginnen? Sie 'st überzeugt, daß die andern Mitglieder ihrer niildthäti- und auszuüben, und ihr erster Schritt muß dieserbalb die Verbreitung der Wahrheit sein. Sie denkt nach. Rich tig! das Weg. den sie einschla- Mängel unserer Verhältnisse ausein fordert, ihr in ihrem linternehmen thätigen Beistand zu leihen. Dann ihre Absicht mit, di« nächste Versamm lung im Interesse der allgemeinen Be strebungen anzureden. Man befragt allein si« antwortet ausweichend m?! der Versicherung, daß es das allge nreine Wohl betreffe. Der Vorstand ist. theilt er hier und dort Dictoriens mit. Diese Andeutungen ten Abend die geräumige Halle betritt, higkeit gefüllt. Die erste Stunde ist vorliegenden Geschäften gewidmet werde, Fräulein Victoria Furchtlos anzuhören, welche di« Versammlung im Interesse des allgemeinen Wohls allein nach der Erklärung des Präsiden ten herrschte tiefes, fast unheimliches Stillschnxigen. Aller Augen wandten Mal, daß sie dergestalt die öffentlich« leicht« Vläss« di« frischen Gesichtszüge, und als sie der Rednerbiihne zuschritt, welche am Ende der Hall« angebracht war, wünscht« sie sich wahrscheinlich Meilen weit weg. Mit zitternden Beinen erstieg sie die Stufen der Bühne und ein leichter Flor deckt« ihr« Augen, als si« di« erwartungsvoll« Menge g«wahrt«. Di« V«rwirrung ind«ssen dauert« nur «in«n Augenblick. Das Bewußtsein, daß ein Fehlschlagen in diesem Augenblick all« Aussichten auf daS G«ling«n d«r Mission z«rstören würd«, welche sie sich gestellt hatte, ver» Wunderbare grenzt«. Mit der Rück kehr ihrer körperlichen Kraft stellte sich das Bewußtsein geistiger Stärke ein fürwortet. Zieht die Weltgeschichte zu zuweisen. ' „Und wie heißt die Sache, welche Du befürwortest?" fragt Ihr. Ich antworte: Die Sache der leidenden Menschheit; und es ist das herrliche Ziel einer gründlichen Verbesserung ih nicht: „Was soll dies heißen? Ist nicht Tugend der Mildthätigkeit ausüben? Ist nicht deshalb ihre Mahnung im Mindesten gesagt überflüssig? Einen Augenblick Geduld. Ich vertrete heute obschon ich nicht das Geringste dagegen einzuwenden habe. Was ich jetzt be fürworte, ist Gerechtigkeit, Gerechtig keit gegen das ganze menschliche Ge schlecht. Est «S Euch nicht eingefallen, wenn tausend« von Fällen des Elendes gen kommen, daß irgend etwas ver socialen Verhältnissen ist? Wenn wir die niedrigeren Thierklassen beobachten, so bemerken wir, daß das Prinzip der Association allenthalben zur Geltung lich die gebauten Hütten und das ge sammelte Futter. Di« Bienen und Ameisen sind wahr« Muster solcher Verbrüderung, und während sie Strengste den Grundsatz allgemeiner des Fleißes. Kann es wirklich möglich sten Produkte ihres Wirkens, dem Menschen, anders bestimmt hätte? Ihr müßt zugestehen, daß sie uns auf's Reichlichste, ja wahrhast ver schwenderisch mit ihren Gaben bedacht Kleidung für jedes Mitglied der menschlichen Familie vorhanden ist. Und doch sind Millionen obdachlos, gültig gegen Kundgebungen von Noth und Elend. O, blickt um Euch und wenn Euer Herz beim Anblick so vie len Elends erweicht, leiht mir Euren Beistand, die Ursache des Elends zu erkennen und dieselb: zu entfernen. Fragt mich nicht, »vas dieselbe sei, denn ich erkenne sie nur dunkel und bedarf Eures Rathes so sehr wie Eures Bei standes. Willenskrast schasst Wege. Wenn wir die Bahn der Reform ein mal betreten haben, werden wir keine Schwierigkeit finden, dos Falsche, Ver kehrt«, Ungereimt« aus uns«rm Pfad« zu tnts«rn«n. Ich selkxr hab« das Ge lübde abgelegt, mein Leben der Aus führung dieser Aufgabe zu weihen: allein das Feld ist so unermeßlich und meine Kraft so schwach, daß ich ge zwungen bin, mich auf «inen Theil des selben, die Provinz meines eigenen Geschlechtes, zu beschränken. Es ist allgemein anerkannt, daß die Frau nicht die volle Würdigung, das volle Recht erhält, welches ihr zukommt. Seit Jahrhunderten ist sie bevormun det und als ein untergeordnetes We sen behandelt worden, welches vom Mann« beherrscht werden muß, um ihr« Aufgab« ortxntlich zu löf«n. Daß «in« solch« B«handlung nicht ohne Fol gen geblieben ist, versteht sich von selbst, und zeigt sich deutlich in der unvoll kommenen körperlichen wie geistigen Entwicklung des Geschlechtes. Der den. Es ist mein« Absicht, sie, so weit der» Eu«r Interesse das vorgeschlagene Verfahren verlangt. Das Wohlsein des Einzelnen bedingt das Wohlsein des GisammtwesenS. Oder habt Ihr Früher od«r später verfällt ein solcher Körper den Leiden d«S Gliedes und siecht dahin. Zu viel Reichthum und Jugend hatte sich von der Beredt sie das Gelübde ablegte, die Mission der Sprecherin nach Kräften fördern zu wollen. Die Mehrzahl der Aeltern erkannte Fähigkeit der Sprecherin in ihren Blicken und verließen die Halle mit dem festen Entschlüsse, alles in ih ren Kräften zu thun, dieser „Sociali stin". nein „Anarchistin" gründlich das Handwerk zu legen. Victoria erhielt manches schmeichel haft« Eompliment hinsichtlich ihrer Leistung, allein obschon ihr das er theilte Lob süß schmeckte, so entzog sie ihre Hauptbefriedigung der festen Hoffnung, daß sie von nun an die eifrige Unterstlltiung dieser Leute er halten iverde. Arme Victoria! We zu belehren, daß. auf die Einwirkungen selbst der hinreißendsten Reden kein großer Perlaß ist. Die Menge der 9. C a p i t e l. Es fehlt uns leider Zeit und Raum, Sie war selbstverständlich neugierig, wie die Presse ihr Wert beurtheilen werde; denn die Presse ist. wie man sagt, der Ausdruck der öffentlichen Meinung. Sie sollt« di«i alkrdings sein, Ist es indessen keineswegs immer, welche Victorias Worten gelausch! Begabung gefährlich seien. Sophie lächelte über dieses verkappt« Lob, li«ß sich indessen über den strengen Tadel erleichterte. Als sie eines Abends nach hab«. Dieser Better war Professor Ehrhart nach den Ber. Staaten gefolgt sitz zu ergreifen. Es war kurz vor Ende September, als sie eines Abends sich der Geschäfte kann mich entschuldigen. Wollt Ihr mir gütigst verzeihen?" Frau Stern lachte. „Was können Dich so gründlich verzogen, daß unser Schmollen keine Wirkung haben würde." „Tante Molli«. ich gelobe feierlich m!ch ZI- bessern. Nun ab:r schenkt mir, bit!e, Eure ungetheilte Aufmertsam als'meinen Leichenstein zu bestellen." „Und welcher Natur wird dies« Last sein, mein Kind?" „Kleidermach«n, Tant« Ma- Arb«it fähig." „In d«m Fall«, Mama, müssen wir Dein« Geschicklichkeit als Putzmacherin in Anspruch nehmen. Meinst Du. Du gen?" k t Gb Einrichtungen anzufertigen. Uou Um neun Uhr am nächsten Morgen stand das Trio vor der Villa. Es war ein hübsches, zweistöckiges Backstein haus, ivelcheS den zwei ältern Frauen Ausrufe des Beifalls entlockte. So phie öffnete und bat ihr« Begleiterin nen einzutreten. Sie traten in «ine nett« Vorhall« und von dieser rechts in daS Besuchszimmer. All«s war in schönst«! Ordnung, als ob der Bewoh ner es erst vor einer Stund« verlassen hätte. Den Boden bedeckte ein Brüsse ler Teppich, an den Wänden hingen hübsche Oelgemälde und zu den statt lichen Möbeln gehörte ein schönes Piano. Die andern Zimmer waren ebsnso vollständig eingerichtet wie der Parlor. und selbst im Keller fanden die Besucher die nöthigen Regale, Kisten und Fässer vor. Bom ersten Stock stiegen sie in den zweiten und fanden alles in schönster Ordnung, was, wie Sophie den Andern erklärt«, daher rührte, daß eine Frau seit dem Tode des Besitzers das Haus bewohnt hatte. „Nun, Tante Mollie," sagte Sophie neckend, „denlst Tu, Du wirst ei hier oben aushalten können? Ich denke, dies Geschoß wird für Dich und Deine Nätherinnen groß genug sein, eh?" „Hinreichend, Sophie: wir werden der Dienerin, welche Sophie mittheilte, ein Mann sie zu sprechen wlln- den Schreiner vor, welcher sich verab- Sie sind's," sagte Sophie. „Rosa, gib mir den Schlüssel zum Waaren svlgen/' gehen sah. Aus ihrer Mutter Vesra zw«it«n. Ich d«nk« dies zur Richten wollen wir als Lese-, Unterrichts- und Erholungszimmer rescrviren, indem soll. Motto ist bekanntlich „Wie lang ist Ihr „sofort"?" jedes «in« Breit« von acht Fuß ge währt. Die Br«it« ist dr«ißig Fu^, Läng« von zwölf Fuß." „Minus die Dicke der Wände," be kam«. ich d«nke ich kann eS machen, ob fchon hier «in Fenster für zw«i Zimmer g«niig«n muß." Haus zurück, bedrückt von dem Be wußtsein, daß sie trotz der besten Ab reichen." In der Excelsior-Ofsice sie zend fragte: „Sie kommen 1-5-. des „Jawohl. Herr Erösus. Ich bin „Also denken Sie noch immer an die Ausführung dieser Grille?" „Ganz gewiß, Herr Fenton. ES „In Tophis „Welche reichlich durch das Bewußt- und ich bin in d«r Eil«: Ist der Dach st! in Ihrem Besitz«?" Anstatt d«r Antwort reichte «r ihr ein«n Zettel, welchen sie las, um dann auszurufen: 5S00! Das ist m«hr als ich erwar tet hatte." (Fortsetzn»« folgt.) Für die Küche. Geklopftes Ochsenfleisch. Gutes, nicht zu frisch geschlachtetes Ochsenfleisch, am liebsten vom Roast beef, schneidet man in singerdicke Stü gießt sie über das in die Schüssel ge legte Fleisch. Weiße gekochte Kartof feln gibt man dazu. Fleischbrühe mit Nudeln oder Maccaroni. Um die Gehackte frische Petersilie schmeckt sehr und mit Pfeffer, Oel ser virt. Kartoffelsalats laNata schnitten. Feingewiegte rohe Zwiebeln. Oel, etwas Wasser, Paprika und Salz Apselme h l s p e! se. Fünf Un zen Mehl, fünf Unzen Zucker, neun Eier, fünf Unzen Butter. Das Eiweiß wird zu Schnee geschlagen. Das Mehl brüht man mit 2 Tassen voll guter, warmer Milch, fügt die Hälfte ablöst. Ist der Teig abgekühlt, so thut gerdicke Scheiben geschnitten. Ein Kraftbrühe von Fleischextrakt, Salz, rothem Pfeffer und Butter und gut zwei Unzen Mehl stellt mit einem Drittel Quart sauremßahm mit Sa!z, Pfeffer und Citro» backen in den Brutofen gestellt. Aus dem Eheleben. Pro. sessor (der von seiner Frau eine Ohr feige erhalten, ganz verdutzt): „Für wahr, eine neue, mir bisher völlig u»> bekannte weibliche Handarbeit!" ' Als eine der l l e i n st e n Kir chen in den Bei. Staaten gilt die in Zanesville, O. Sie mißt 48 Fuß in der Länge und 24 Fuß in der Breite.. 3
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