2 cftern. Das ist die Lerche wieder, Die sich ihr Nestlein baut. Zum Auferstehungsfest, Wen solcher Wohllaut traf. Schon geht ein wonnig Grützen Des Frühlings durch die Welt, Er macht mit leichten Füßen Bald wird in Näh' und Ferne Es lieblich wieder blllh'n. Es ist dem Bach gelungen, Zuletzt mit Blüthenglocken Wo frohe Menschen sind. So stark sind seine Hände, Datz eS nicht los dich läßt; So feierst du am Ende Ein fröhlich Osterfest. Gkersonnk. Frau!' das Mädchen. hänge an den .Solch' feines Wetter! Bei die Wär- Frau?" leise. d > d, ll Kirche gehen? Excellenz hat schon zwei mal geschickt." Die junge Frau gähnte. „Das dumme Versprechen! Was gen." „Aber aber fo'n Helles Kleid in Kirche? Das geht doch garnicht, gnädige Frau! lhr ewiges „Das Maria Neidete sich an und schüttelte spöttisch den Kopf, als sie in ihrem dunklen Sammellleid mit dem golde nen Kreuz am Halse vor dem Spiegel stand. Wie blaß sie war, und wie tief und schwarz die Ränder unter den Au gen. Und nun würde sie ihr Gebet buch nehmen, sittsam und ernst zu der slten Excellenz in die erste Etage hin- absteigen und an ihrem Arme zum Gottesdienst wandern. Daß die gute Schirwitz auch gerade sie zu dieser Be gleitung ausersehen! Ob sie dies auch gethan hätte, wenn sie die Skizze gele sen, die erst gestern Abend aus ihrer Feder gekommen war? Diese frommen Glauben groher Kinder, sammt ihrer Angst vor Seelennoth und Sünde? Maria trat unwillkürlich vom hastig in dem Manufcript. Zwischen den Buchstaben tanzten die Sonnenfunken, fodatz ihre Augen zu Sonderbar! Gestern Abend war sie ganz stolz, ordentlich begeistert über diese neueste Schöpfung als Schriftstellerin gewesen. Und jetzt stieg mit einem Mal ein brennendes Roth in ihr Antlitz, als sie ihre eigenen Worte, ihre innersten Gedanken hier den? Es klingelte drautzen. Excellenz schickte zum dritten Mal. sich noch auf der Treppe die Hand schuhe zu. Als sie schon vor der Woh nung der alten Excellenz stand, fiel samer die stillen, sonnigen Wege zur Kirche schritt. Bei den ersten frühlingsfrischen „Das Auferstehungsfest ist doch das streiften. Als sie weiterschritten und bereits kommen aus Potsdam, und dem Aller kleinslen will ich Ostereier verstecken. Da können Sie ein gutes Werk thun ren Pflichten helfen. Der Junge hat sich einen Osterhasen gewünscht, der mit dem Kopfe nicken und die Ohren bewegen kann. Den müssen Sie sehen, Frau Maria!" Als sie keine Antwort bekam und der blonde Kops sich tiefer, immer tie fer neigte, fuhr sie herzlich fort: „Sie dürfen nicht so finster aussehen, liebes Kind, wenn Sie unsern Herrgott be suchen. Er ist ja auch für Sie ge storben und am dritten Tage wieder auferstanden. Ostern ist ein Fest der Freude, des neuen Lebens und der hei ligen Erkenntnitz. Aber nicht so trau rig sein, nicht so verschlossen, Kind! Sehen Sie doch mal die anderen Men schen um uns«n! Alle gehen mit hellen erst mit kurzen Ichroffen Worten ant worten, konnte aber nicht, als sie das gütige, milde Frauenantlitz neben sich sah. Jmpier fester preßte sie die Lip pei^zufammen. aufblickte und fragtet liebe Gott zusieht? Für wen soll ich denn beten für Dich, für Papa, Äür - Mana hatte plötzlich das Geftihl, als ob sie zu dem Kinde hingehen müßte und zu ihm sa gen: „Vergiß auch mich nicht, Du Du Holdes!" Und dann schämte sie sich wieder, wie thöricht sie sein konnte. Excellenz Schirwitz. die ein Weil chen sinnend vor sich hingeblickt hatte, fragte plötzlich, indem sie auf datz Kind wies: „Ihre Kleine ist ja wohl auch in diesem Alter, nicht wahr, Frau Maria?" Maria, die bereits den Futz auf die Steintrepve, die in die Kirche führte, gesetzt hatte, blieb stehen. „Nein, Excellenz ? kleiner ist mein Kind, zierlicher. Es kann aber Weihnachten nicht gesehen habe." „Armes Mädelchen," sagte die alte Dame ganz leise. Maria hatte es aber doch gehört. Wie eine Anklage war dieses Wort in ihre Seele gefallen. Und sie ballte die Hand zusammen, die den Arm der Ex cellenz in daS Gotteshaus führte. Wie lächerlich ihr dieses alles erschien! Die ser Kirchgang, diese Men üleisten aber beängstigte sie dieses selt same Gefühl, das in ihrer Ärust er wacht war, als die Glocken geläutet hatten. Und nun, da es still um sie wurde, als sie in der Kirchenbank satz, wollte dieses Gefühl auch noch nicht weichen. Und sie hätte doch hinauslau than! Maria streifte die glücklichen Gesich gepretzt. „Du -Du, ich hab' Dich lieber als Gott; ist das Sünde?" Er schüttelte den Kops. Gottesdienst sprach sie kein Wort, als sie das Antlitz neben sich betrachtete. „Und still ist^ das Kind, sehr still datz die Kleine keine Puppen mehr „Dem Kinde fehlt die Mutter," wollte die alte Dame sagen. Als sie Treppensteigen. „Ich mutz leider für Ihre freundli che Einladung danken, Excellenz. Ich Dame. „Großmama liebe, süße Groß mama!" In allen Tonarten schwirrte es um die Ueberraschte. Maria stand ganz allein am Trep pengeländer. Nach ihr streckte sich keine Kinderhand aus, ihren Namen rief Niemand. Grade konnte sie noch fe- Tbür ins Der Junge, der bunter Eier und den großen Osterha sen, als sie den Jubel hinter der Thür vernahm. Ob man ihrer Lotte auch Ostereier versteckt hatte? Ob die alte, einfache Frau in der kleinen Stadt wohl an so etwas gedacht hatte? Es fiel Maria plötzlich schwer aufs Herz, daß sie selber ihrem Kinde keine Ostereier geschickt hatte. Vielleicht hatte es sich grade solchen großen Junge, und niemand war dagegewesen, der diesen Wunsch erfüllte. So einen, der mit den Ohren wackelte und den Kopf bewegte, so einen gab es gewiß wo Erichs Mutter wohnte. Und er sel ber hatte bei seinen vielen Geschäften in dem Bierteljahr ihrer Trennung; von der Pferdebahn aus. als er über den Potsdamer Platz schritt. EinGlück, daß er den Kopf so tief gesenkt trug und sie nicht bemerkt hatte. die Veröffentlichung verboten, er hatte sie angefleht, die Arbeit zu vernichten, über welcher der Name seiner Frau stehen sollte. Und sie hatte nur trotzig den Kopf geschüttelt und ihn einen Pedanten, konnte sich in der Kunst nicht seinem Willen unterwerfen. Sie wollte schrei ben, wie es ihr in die Feder floß, wie Ansicht fand sie lächerlich, „daß eine Frau sich durch das Bloßstellen ihrer innersten Gedanken vor der Welt er- Sie trennten sich, die Großmutter holte sich das Enkelchen und Maria wurde eine berühmte Frau. dann ganz, ganz frei. Da jetzt hatte der Junge ge wiß seinen Osterhasen. Das war ja sorgen hätte. Ja einen Osterhasen sollte sie bringen, drüben aus der Als das Mädchen fort war, lächelte einem befriedigenden Blick ihr dunk les Kirchentleid. Und dazwischen hörte sie Glockenläuten und andächti- Und dls sie vor dem Schreibtisch stand, nahm sie plötzlich das gestern vollendete Manuskript in die Hand und zerriß es. Und wieder stieg ihr das Blut ins Antlitz, gerade, als od Sehnsucht! hen, an neuen Saaten und frischen Wiesen vorbei: Der Bahnhof des Städtchens lag draußen vor dem Thore. Es war so still, so friedlich rings Mama war ja wieder da. Die liebe, „Mein Kleines Süßes hast Du mich lieb? Sag. daß Du mich lieb hast", flehte sie unter Wei dem Papier und setzte ihn mitten in den Weg vor Lottes Füßen. „Sieh mal. Kleines sich „Gefällt Dir der ——- ja hast trat. die mit ungewissem Blick an ihrer Ge stalt hasteten. Und als sie vor ihm stand, als er nicht einmal die Hano ins Haus und durch die alten, wohlbe kannten Räume zu Erichs Mutter. Ganz langsam war sie gegangen. blieb still, Mst das Bibel im Schoß, und vor ihr auf dem Nähtifchchen stand ein Glas mit fri schen Veilchen. Als Maria ihr die Hand entgegen streckte, wurde sie festgehalten, so daß Jungen." Maria schüttelte den Kopf. „Ich wußte nicht, daß er hier war, sten sich. „Er war wie im Fieber, Maria. Er wußte, daß Du kommst, er hat ja ges, liebes Wort, Erich", flehte sie mit Erichs -ch s leise: „Siehst Du nun hat Maria ihren Herrn wiedergefunden! Es ist ja Auferstehungsfest!" Vfterlie». Von Adolf BSttger. Die Glocken läuten das Ostern ein Es athmet der Wald, die Erde treibt kreist Und sprengt die fesselnde Hülle; Und über den Wassern schwebt der L b s^ll^ sche Behandlung aktueller Stoffe seit Jahren das Interesse weitester Kreise beschäftigt, ist vor Kurzem d. Z Miß geschick begegnet, für Deutschland der nungen wirken zumeist durch die Küh nheit des Federstrichs und die liebens würdige eine gezeichnete Glesse verletzende Schärfe inne, die eine An zahl deutscher Witzblätter auszeichnet. Das beanstandete Bild Emanuels dessen Pseudonym Caran d'Ache lautet, ist zweifelsohne harm los, und die Confiscation wird nur dadurch erklärlich, daß es in Deutsch land nicht üblich ist, die Person des Monarchen in Witzblättern zu repro duciren. Allerdings ist der Figaro kein Witzblatt. Das Bild sewst stellt genüber einen Photographen, an den er die Worte richtet: „Nehmen Sie mal schnell einige illustrirte Ansichts postkarten von mir aus; man soll nicht Welch holdes Klingen, Es läuten jubelnd Die Osterglocken! Vom Himmel schallt es, Hernieder hallt es Zu allen Landen: Christ ist erstanden! Und lauschend regt sich's Im Erdenschotze, Es reckt und streckt sich Aus Schutt und Moose Ein Auferstehen, Wohin wir sehen: Aus Winterbanden Lenz ist erstanden! Und wo im Schatten Kein Grün will sprießen, Wo Leid und Sorge Ein Herz umschließen Heut mutz sich's heben Zu neuem Leben: Aus Todesbanden Lieb' ist erstanden! Haseneier. Einem alten Volksglauben nach, über den sich unsere Kinder freuen, legen zu Ostern die Hafen Eier; in teressant ist es nun. daß in der Natu raliensammlung zu Ansbach „Hasen eier" aufbewahrt werden. Hierzu ist ein Protokoll vorhanden, das sich dar zuthun bemüht, daß jene wirklich ein Hase gelegt habe. Das merkwürdige Schriftstück lautet wörtlich: „I'i-c.to- Ouolzbach von dem Herrschaft!. Jäger Hautz, den 28. July 1758. Nachdem von dem herrschaftli chen Wildmeister Bolz zu Sulz die A nzeige geschehen, daß bei dem Förster Fuhrmann zu Solnhofen ein Haas, den er als jung aufgezogen. etlicheEyer gelegt haben soll, und solche Sache, weil es eine sehr seltene Begebenheit und große Rarität, Serenissimo unter tänigst vorgetragen worden; als ha ben Höchstgedachtdieselben gnädigst be fohlen. ersagten Förster den Befehl zu- Mertigen, daß er sogleich nach dessen Empfang den Haaßen nebst den Eyern wohlverwahret anhero bringen und sich darüber «<I nehmen lassen solle, damit solche Eyer nebst dem Hasen, der sie gelegt, in der Kunsttammer zur Rarität aufbewahrt und diese seine Aussage als ein glaub würdiges Attestat beigelegt werden könne. Solchemnach findet sich gedach ter Förster zu Solnhofen. Nahmens Joh. Friedr. Fuhrmann, 62 Jahre alt, geziemend ein und sagt auf Befragen beym Jagdsekretariat pflichtmäßig aus: Er habe den Haaßen. als er >in»o 1735 mit seiner Frau, welche von Lan genaltheim gebürthig, an Bartholoms auf dasige Kirchweyh gegangen, unter wegs an eyner Eichen auf einer Pfäl zischen Wildfuhr in der s. g. Haart ge- Dießer Haß, den er mit Samen und Getreyd aufgezogen, feye so groß als eine andere Hääßin der Wildnüß wor den, und habe das frühe Jahr darauf im Monat Martz in einer alt hölzer nen Truhen, worin er beständig ge sperrt gewesen, ein Ey, sowie ein klei nes Hühner-Ey gelegt. .V»u„ 1757 auch im Monat Martz habe solcher das 2. und im Monat Aprij das 3.. dann iiinin 1758 in obiger Zeit in etlichen Wochen nach einander das 4. und 5. Ey gelegt, welche 4 letztere ganz rund geformt gewesen. Von diesen 5 Eyern habe eines Herr Reichs-Erbmarfchall Graf von Pappenheim geöffnet, wo rinnen nichts als weißes Wasser gewe sen, und eines habe Herr Forstmeister von Drechsel zu Wendelstein bekom men, die übrigen 3 aber habe Er nebst der Hääßin, die sie gelegt, nach Tries dorf geliefert. Endet hiermit seine Aussage unter dem Zusatz, daß er solche im Fall Verlangens eydlich er härten könne und wurde, nachdem er dieses Protokoll zu mehrer dessen Be kräftigung eigenhändig unterschrieben, dimittirj. iit «»li,--,. Franz Gg. Schilling Joh. Friedr. Billing Joh. Friedr. Fuhrmann." ?stcrn im Gcfängiiik. Die Osterseier in den russischen Ge fängnissen verläuft in eigenthümlicher Weife. In den rein russischen Gou vernements erhalten am Ostermorgen die Gefangenen durch Priesterhand ge weihte Speisen; jeder Gefangene em pfängt ein grotzes Stück Weißbrot, zwei Eier und eine doppelte Fleischpor tion. Gleich nach dem Hauptgottes dienst. der sehr zeitig beginnt, erschei nen in den Gefängnißräumen der Staatsanwalt, der Kreislandrath, der 'auf den Korridoren den zuzurufen, woraus in einer Zelle der Geistliche eine Andacht abhält. Nachmittags erscheinen zahlreiche Sträflinge mit dem Ostergruß und drei Osterküssen zu beglücken. Auch bringen sie, worauf die Gefangenen Englische Hntmoden. Wenn man den Namen der briti schen Metropole in Verbindung mit dem Wort „Mode" nennen hört, so denkt man unwillkürlich an Herren moden. Für das Ewig - Weibliche ist eben in Bezug auf das, was man an zieht, aufsetzt und umnimmt, bisher nur Paris mustergiltig gewesen. Wie unrecht die putzliebenden Töchter EvaS daran thun, ausschließlich Pariser Modelle zu acceptiren, beweist allem der Umstand, daß gegenwärtig kaum Federn geschmückte Hut, der in dieser Lande des Nebels seit den Tagen Charles 11. nie ganz aus der Mode ren, behielt man den pittoresken gro ßen Hut für Garden - Parties, Thea neigten und so zu beiden Seiten des schmalen, fein geschnittenen Gesichts, aus dem große, veilchenblaue Augen An der Jnnenkrempe befindet sich meist Chine, Gaze oder Tüll. In den Thea ten Farben. Di« lctit« Zrinyi. Aus wird dem Peste^ theilt, daß -das Geschlecht der Zrinyi, land weilt. Von Gräfin Marie Louise Zrinyi ist die Rede, die in der Stadt Dvennik in Volhynien lebt. Sie ist Peter Zrinyi, der Ende des Jahres 1900 in Rom starb. Der Lebensro- Mit Gräfin Marie Louise wird in, ick räume blos aus!" GlüÄ im Unglück. „Ich thut, das übersteigt alle Grenzen! Jetzt hat sie sich'S gar in den Kopf gesetzt,
Significant historical Pennsylvania newspapers