Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, March 19, 1903, Page 3, Image 3

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    Bine lapftre Mii
(l4. Fortsetzung.)
.Sie hielten sich also sur berechtigt
«eil Ihr Vater Sie durch List zu
einer Ehe veranlaßt hatte —, in Abwe
senheit Ihres Gatten Ihren alten Ver
ehrer uni Mitternacht zu empfangen,
um Erklärungen mit ihm auszutau
schen?"
„Ja, das war meine Auffassung von
.Lassen wir Ihre Auffassung aus
dem Spiel. Wir wollten nur Ihre
Ansicht darüber hören, was Sie in der
Ehe für schicklich halten. Erklären
Sie uns noch eins: Sie behaupteten
vorhin, Sie, der Ge-
-
„Daß Sie dann zehn Minuten mit
«ngehaltenen, Athem lauschten die
Unterredung mit Ihrem Anbeter war
unterbrochen worden —woraus sich der
Hause schlich. Ist dem so?"
.J°."
.Sie haben ihn von Ihrem Finster
aus gesehen?"
.J°.'
.Er kreuzte die Straße?"
"Wer war er?"
Die Frage erfolgte plötzlich wie ein
unerwarteter Peitschenhieb und übte
auch dies« Wirkung aus. Jsabella
zuckte zusammen und schwieg. Dcr
öffentliche Ankläger triumphirte.
„Sie erklären, ihn gesehen zu haben;
sc sagen Sie doch, wer er war!"
Keine Antwort. Große Bewegung
„Besinnen Sie sich doch, Frau Cope!
Sie haben den Mann gesehen, Si« ha
ben auch gesehen, daß er aus die entge
gengesetzte Seite der Straße hinüber
ging, dort stehen blieb und zu dem
Hause, in dem Sie wohnten, hinauf
blickte, ehe er sich entfernte. Haben Sie
griff der Lord-Richter das Wort:
„Sie müssen diese Frage beant
worten, Frau Cope. Haben Sie den
Mann erkannt oder nicht?"
„Ich möchte diese Frage nicht beant
worten, Mylord!"
wenn ich den Namen nenne, dem Be
treffenden ein schweres Unrecht zu
fügen."
„Das bedeutet also, daß Sie die
Person nicht bestimmt erkannt haben
und nur vermuthen, daß sie einem
Ihrer Bekannten ähnlich sieht?" fragte
der Richter.
Keine Antwort. Wieder große Be
wegung im Auditorium.
Namen Jofua Cope las, blickte über
rascht zu Jsabella hinüber, faltete das
Blättchen wieder zusammen und schien
unschlüssig, was er thun solle.
„Meine Herren, ich muß erst reiflich
überlegen, ob dieser Name bekannt ge-
Niemand erfahren."
Allgemeine Unzufriedenheit machte
sich im Saale geltend. Die Neugier
des Publikums war auf's Aeußerste
gespannt, und nun sollte der bedeu
tungsvolle Name verschwiegen werden.
Die Journalisten und Stenographen
murrten, kurz, so ziemlich alle Anwe
senden lehnten sich gegen diese Bestim
mung des Richters aus, und der
Staatsanwalt ergriff das Wort, um
im Namen der Gerechtigkeit zu fordern,
daß wenigstens die Geschworenen den
Namen erfahren, damit sie gewissen
haft urtheilen können. Doch wollte er
vorher der Zeugin einige Fragen stel
len.
Der Richter gestattete das Kreuz
verhör. Si sch> " ,d '
d ß d 'ch
ster/' stotterte sie.
Diese Mittheilung wirkte im Saal«
wie eine Bombe. Aller Blicke richteten
sich auf die Zeugenbank. Die arme
Jsabella, welche die volle Wahrheil
ausgesagt
zufällig ihr Gatte war, ahnte nichi, m
welch' schiefes Licht sie sich durch ihr
Zögern gestellt. Neunundneunzig von
Hundert werden morgen schon mit
Verachtung von ihr sprechen. Der ge
sammte Gerichtshof aber glaubte ihr
.Wo ist Ihr Mann?"
.In Dudley."
»Was macht er dort?"
„Er ist krank."
»Wie, krank?"
»Er hat beide Arme gebrochen."
»Wie geschah das?"
„Er fiel von feinem brennenden La
gerhaus hinab."
„Wieso gerieth es in Brand?"
„Der Mob zündete es an."
„Waren Sie damals dort?"
.J°."
.Wann langten Sie in Dudley an?"
.An jenem Nachmittag."
.Wir wissen genug," sagte der
Staatsanwalt und fetzte sich befriedigt
auf seinen Platz, denn er hatte heuie
aus allen Linien gesiegt. Jetzt mochte
der Vertheidiger des Angeklagten sei
nes Amtes walten. Der Fall war ein
Als Jsabella hocherhobenen Hauptes
die Zeugenbank verließ, hatte sie noch
leine Ahnung, wie sie, um ihren Freund
zu retten, sich selbst um den Hals gere
det hatte. Sie begriss eS erst später, als
den Geschworenen mitgetheilt wurde,
daß sie ihren Mann verdächtigte, um
ihn an den Galgen zu bringen, damit
sie ihren alten Verehrer Heirathen könne
und daß sie aus demselben Grunde nach
Dudley gereist sei. Wie vor den Kopf
geschlagen, hörte sie diese Anklagen;
plötzlich klangen ihr auch die furchtba
ren Worte, die ihr Cope von seinem
Krankenlager in's Gesicht geschleudert
hatte, in den Ohren und sie erkannte zu
spät ihren Irrthum. Entsetzt floh sie
aus dem Gerichtssaale, überzeugt, daß
nun Alles verloren sei. Sie war gar
nicht überrascht, als Eales ihr drfi
Stunden später die Nachricht brachte,
daß David Thresher zum Tode verur
theilt worden sei. Er hatte sein Ur
theil wie ein Mann aufgenommen und
nur ausgerufen: „Arme Frau! Welch'
entsetzliches Opfer! Entehrt für nichts
und wieder nichts!"
29.
Die ganze Nation, von der gesammte»
Presse unterstützt, spielt- sich zum Rich
ter des „schrecklichen Menschen" auf,
der mit Recht zum Tode verurtheilt
worden war. Nur schade, daß man
nicht auch seine Helfershelferin mit ver
urtheilt hatte. Kein Mensch glaubte
an die Geschichte der „schlauen Frau
mandeni gelang es, sie zu interviewen.
Die Blätter brachten die widerspre
chendsten Episoden aus ihrem Lebe»;
jeder Reporter wollte sein Blat» mit
den interessantesten Daten über Frau
Cope versehen, und alle griffen zu de»
Plumpesten Erfindungen. Es ist ein
trauriges Zeichen unserer Zeit, daß
Einer machte ihn fast toll vor Schaden
freude. Darin behauptete ein bej anders
scharfsichtiger Reporter, das Liebes
paar hätte das Gift für den unbeque
men Gatten bestimmt, welcher an je
sollen, glücklicherweise aber durch ein
dringendes Geschäft von der Rückkehr
wurtx> Die^Vorse^ng
gefolterten Bösewichts wurde nur noch
von seiner physischen Widerstandskraft
übertreffen. Die Bosheit, und nur
allerbeste» unverschuldeten
Elend Threfhers und Jsabellas wei
dete, sah ersterer in seiner Armensün-
Mensch, dieses Atom im Weltall, nicht
gelähmt worden. Man darf es diesem
Opfer der Falschheit und der Verbre
chen Anderer wahrlich nicht übel neh
-30.
Das plötzliche Verschwinden Jsabel
las bildete einen neuen Triumpy für
das sichere Versteck, welches sein Haus
sollte. Die Jakobs begleUete ihre
Alle Welt lobte Jsabellas Klugheit,
persönlichen Effekten ließ Jsabella
Copes Habseligkeiten per Bahn nach
Dudley geschickt wurden. Ihre An
kunft gab dem Schurken zu denken und
ner hätte sein können. Ohne sangui
nisch zu sein, gaben die Rechtsanwälte
und Eales die Hoffnung, ihren
noch mehr Laufereien und Scherereien.
Eales scheute keine Mühe und Kosten
und studirte nächtelang die Akten, um
das Urtheil anfechten zu können, ehe die
Bestätigung desselben anlangte.
Jsabella, die nicht mehr zu fürchten
brauchte, daß man sie mißvvstehen
werde, erklärte jetzt offen, daß der
nächtliche Besucher in Brighton kein
anderer als Cope gewesen sein könne,
der sowohl sie wie das Fräulein Wis
como aus der Welt habe schaffen wol
len, die eine aus Rache, die andere aus
Habgier. Sie habe im Gerichtssaale
nur aus falschem Stolz den Irrthum
begangen, nicht offen Farbe zu beken
nen. Unglücklicherweise wurde ihr Zö
gern und ihre Verlegenheiten von den
Richtern falsch gedeutet, die Geschwore
nen ließen sich von der allgemeinen
Stimmung beeinflussen, und ein Ju
stizmord stand in Aussicht, »renn es
Eales nicht gelang, ihn noch rechtzeitig
zu verhindern. Er trug sich, wenn alle
seine Schritte mißlingen sollten, sogar
mit der kühnen Idee, für Jsabella eine
Audienz bei der Königin zu erwirken.
So standen die Dinge eine Woche
vor dem zur Vollstreckung des Urtheils
anberaumten Tage. Man kann sich die
Stimmung der Freund« des Verur
th«ilten vorstellen. Louison ouälte sich
mit Selbstvorwürfen, Jsabella hatte
mit dem L«ben abgeschlossen, Thresber
ergab sich resignirt in sein Schicksal
und wünschte nur, daß die fürchterliche
Stunde schon vorüber sein möge. Er
hofft« und fürchtete nichts mehr! Wie
er gelebt, wollte er sterben als ein
ganzer Mann. Eales str«ckte noch im-
Empfang, di« den Namen aufwies:
Silas W. Omah
Advokat
Topeka, Kansas (Verein. Staaten).
Omah und Slipper folgten d«m
nalem Stolz und sagt«:
„Echt«s Eigenthum!"
„Ja, mein Freund, in England ist
Pappe. Aber deshalb seid Ihr auch so
Alles bleibt aus d«m alten Fleck, Men
„Aus Vorsicht," «rklärt« Slipper
lebhaft.
„Kein Zweifel, Ihr seid vorsichtig«!,
Eales theilt« ihm di« Adresse des
ein« Rolle spielte?"
n«n Dank, mein H«rr! Gut«n Mor
gen!"
Der Amerikaner «mpsahl sich und
Stolz «rfüllte.
auch durstig? Nicht?"
bald gewünschten Getränt« ge>
bracht wurden.
Gläser auf Alt-Englands leeren!"
aus und fragte bedächtig: „Sagen Sie
mal, lieber Freund, erwartete Ihr Chef
wirtlich, daß ich ihm sagen werde, was
ich mit Cope zu verhandeln habe?"
„Natürlich!"
.Was Sie sagend!" rief Omah mit
dem Ausdruck der höchsten Ueberra
fchung. „Wissen Sie übrigens, ich
kenne diesen Cope gar nicht."
Slipper wußte nicht, was er darauf
antworten sollt«, und hüstelt« daher
verlegen.
„Welcher Art Mensch ist dieser Cop«
eigentlich? So 'was ist immer gut,
im voraus zu wissen."
„Seltsam."
„Viel Geld?"
„Riesig!"
.Tüchtiger Geschäftsmann?"
.Schrecklich!"
„Was hat Freund Eales mit ihm zu
thun?"
Slipper hüstelte wieder verlegen.
Omah bemerlt«, daß sein Glas leer
sei, und bestellt« «ine neue Füllung.
Der Wacholder gab dem Schüchternen
Muth, er stemmte seinen Arm auf den
Tisch, lehnte sich vor und flüsterte ge
heimnißvoll:
tine, deren Mitglied Cope ist."
„D«n Teufel auch!" rief der Ameri
kaner erstaunt. .Geben Si« mir Ihr
Manneswort, daß das auch wahr ist?
Ich habt g«schästlich mit Eope zu un
t«rhand«ln, und «s thut mir wahrhaft
wohl, zu hören, daß d«r K«rl wirklich
vi«l Moos hat!"
.Wi« Mist!"
„Und glauben Sie, daß die Tontin«
ihm zufallen wird?"
„Das hängt vom Zafall ab. Er hat
kein« üblen Aussichten."
So sehr sich auch d«r Advokat aus
Kansas b«miihte, aus Slipper noch
mehr herauszuholen, dieser blieb
stumm wie ein Fisch und verrieth di:
Geschäftsgeheimnisse Eales' nicht.
Omah bekam Respect vor den engli
noch einige Gläschen hinter di« Cra
vatte gegossen und sich ihrer gegensei
tigen Achtung versichert hatten, ging
Jeder seiner Wege.
Zimmer von Josua Cop« entfernt den
Schlaf der Gerechten. Er schien kein«
sonderliche Eile zu haben, frühstückte
spät, sah sich das Hotel genau an,
bestellt« schließlich sein Gabelfrühstück.
krank zu sein? Fürcht«rlicher Karbol
„Ja, Herr Cope ist halb verbrannt.
Er wird fchwe.'lich mehr ohne Krücken
„Was Sie sagen! Das ist be
dauerlich," bemerkte der mitleidige
Amerikaner. „Wer pflegt ihn?"
„Gleichzeitig?"
bei Nacht."
„Er muß wohl gehoben und gelegt
.Was Sie sagen? Das ist sehr be
dauerlich! Sagen Sie 'mal, Fritz,
könnte er Ihnen nichts anhaben?"
Fritz grinst«, die Jd«e schien ihm
„Beliebt? Möcht« wissen,
wie so ein Geizhals, so ein Leuteschin
der, so ein Ausbeuter beliebt fein
kann!" rief Fritz verächtlich und
Omah wußte vorläufig genug. Sein
nächster Schritt war, Frau Betts, die
Tagewärterin, auf dem Corridor auf
zuhalten, als sie sich gerade in die
Küche begeben wollte, um die Suppe
für den Kranken zu holen.
„Meine lieb« Frau, Si« sehen da
einen unglücklichen jungen Menschen
vor sich, der aus Amerika eigens hier
her gekommen ist, um genau eindrei
viertel Minuten mit Herrn Cope spre
chen zu können und nun findet er ihn
krank. Hören Si«, ich habe genau
eindreiviertel Mi»ut«n nicht läng«r
mit txm Herrn zu sprechen, dann
reis« ich dir«ct nach d«n V«reinigten
Staaten zurück."
„Ich b«dau«r« s«hr, ab«r der Arzt
hat jeden Besuch streng untersagt, der
Patient braucht unbedingte Ruhe," er
klärte di« Wärterin ernst.
„Meine li«b« Frau, Si« sind «ine
Musterkrankenwärterin. das muß ich
sagen! Was haben Sie da in der
Schal«? Hühnerbrühe, was? Wol
len Sie nicht diese kleine Münze in
Ihre Tasche stecken, in Anerkennung
für Ihre Pflichttreue und Ihre Mühe,
Freund eindrewiertel Minuten nicht
die aus Zimmer 27. Wie
heißen Sie, liebe Frau?"
„Betts/ l b« "
Bett-. ,» auf „immer Nuimm
„Jch werde sehen, was sich thun
läßt," meinte Frau Betts und eilte in
die Krankenstube.
„Gott zum Gruß, Freund Ab«
Shorrocks! Wir hoben unS lang« nicht
g«f«h«n, «h?"
Der auf dem Polster liegend« Kopf
schnellte empor und rief:
f«h«n. Wer sind Sie?"
„Silas W. Omah," lautet« di«
würdevoll« Antwort; der Amerikaner
Wort scharf betonend, fort: „Advokat
Omah in Massachusetts, ehemals in
New Jork. Der Name Omah djirste
Ihnen nicht fremd sein, mein Freund,
bin ich sofort bereit, nachzuhelfen."
Diese Ansprache schien auf den Pa
raubte ihm vollends die Fassung. Er
glaubte Gespenster vor sich zu sehen.
„Was wollen Sie von mir?" keuchte
klärte der unerbittlich« Eindringling.
.Dann sind Sie an den Unrechten
gerathen," erklärte Cope nervös.
nicht direct von Kansas
hierher gereist, um dann meinen
Mann nicht zu kennen!"
Kissen hin und her, aber keine Antwort
erfolgte.
scheinen
boshaft hinzu.
„Der ist fünfzig Jahre alt ein
Säbelhieb," erklärte Cope.
Patienten neigend und die Wund« auf
merksam betrachtend. „Das ist kein
Säbelhieb, es sieht einer Tättowirung
verflucht ähnlich! Nur die Farbe
fehlt. Erinnern Si« sich an Ihr altes
Quartier in New Uork vor fünfzig
Jahren? D«n wirklich«,, Cope hatte
wan damals mit Opium aus der Welt
geschafft. Tonks und Ozias Omah
waren sehr gute Freunde. Was sagen
Sie dazu, daß Ozias Omah mit mir,
feinem ergebenen Sohn und Advoka
ten, kürzlich bei Tische sitzt und in den
Z«itung«n d«n Lebenslauf Jofua
Copes liest, d«r vor fünfzig Jahren an
chen aufspringt und wie besessen
schreit: „Das ist Shorroks, der Schur
ke! Cope ist ja schon fünfzig Jahr«
Hälfte oder, wenn Tonks noch l«bt, «in
Drittel. Stöb«r« si« auf, Silas, und
sei klug!" Was «r sonst noch üb«r
hüstelnd. fühle mich sehr
ich wi«d«r nach, und wenn Si«
sich's bis dahin noch nicht überlegt ha
ben, verlängere ich die Frist sogar.
Silas Omah ist kein Barbar, er läßt
mit sich reden. Sollten Si« srüh«r
bereit sein, so schicken Si« ung«nirt um
mich. Ich w«rde unt«n im Schanizim
mer warten."
er es angezeigt gefunden habe, seinen
Freund zu besuchen, ohne sie (Mri.
Betts) vor dem Arzt zu compromitti
ren, und daß er in einer Stunde wil
der nachfragen werd«; jetzt müsse er
seine trockene Kehl« mit einem guttN
Tropfen anfeuchten.
(Schluß folgt.)
chin): „Anna, müssen Sie denn ini
mer einen Schatz haben?" Köchin:
.Gewiß! Sonst weiß man ja gar
nicht, für wen man wcht!"
Fir die Küche.
Braune Zwiebelsauce. Die
Zwiebeln schwitzt man mit einige»
Schinkenabgängen, einigen Pfeffertör
nern und etwas Butter braun, fügt
zwei Löffel voll Mehl und sodann et
was Syrup hinzu, rührt Alles klar.
v«rkocht es mit Fleischbrühe oder Was
ser und gibt endlich d«n etwas süßli
chen Beguß, der aber sehr beliebt ist.
mit Kartoffeln und Rauchfleisch oder
Rind- oder Schweinefleisch, zu Tisch.
Brotsuppe mit Backpflau»
in e». Die Backpflaumen werden am
stellt, ebenso altes Brot. nächste»
Suppe schmeckt gut und. ist sehr nähr-
Blumenkohl-Suppe. Zwei
schöne, große Blumenkohlköpfe locht
be, aber doch so fest sind, daß sie nicht
von einander fallen; sie werden danach
in kleine Theile getheilt und in die
Suppe g«than. 2 Unzen Butter wer
den mit Pfund Mehl gekocht und mit
3 Quart Fleischbrühe und etwas vom
Kohlwasser verrührt. Kurz vor dem
man 6 Eidotter mit 1 Löffel voll kal
tem Wasser rührt und etwas heiße
Suppe hinein thut? danach rührt man
nach und nach 6 Löffel voll Rahm und
Unzen Butter kleinen^Stückei»
Sago-Auflauf, j Pfund
Sago, Milch, 6 Eier, 3 Unzen Butter,
3 Unzen Zucker, Citronenschal« noch
Belieben, 2 Unzen seingestoßene Man
deln. Der Sago wird abgebrüht, in 1
Quart Milch gar und steif gekocht,
er sich vom Topfe ablöst. Dann läßt
man die Butter schmelzen, gibt nach
Weiße hinzu. Man läßt den Auslauf
eine Stunde backen.
Hafergriitzfuppe mit PS»
lelbrühe. Ein halbes Pfund Ha
fergrütze wird gebrüht, in einer gut
2j bis 2j Quart Pökelbrühe aufge
setzt, etwas geschnitten«? Sellerie, eine
zerschnittene Kohlrabiknolle, sowie ein«
Stanz« Porree (Lauch) hinzugefügt
und Alles Stunden gekocht. Dann
rührt man die Suppe durch ein Sieb,
setzt sie wieder auf's Feuer, legt zehn
bis zwölf in Scheiben geschnittene, ge
brühte Kartoffeln hinein, kocht sie noch
36 bis 4V Minuten damit durch, würzt
die Suppe mit etwas Fleischertract
und gibt sie zu heißen Briihwiirstchen.
Tapioka - Pudding. 1
Tasse Tavioka, 1 Quart Milch. 5 Eier
schlagen. 2 Eßlöffel Butter,
2 Eßlöffel Zucker. Der Tapioca wird
mit kaltem Wasser bedeckt, 2 Stunden
geweicht, dann seiht man das Wasser
ihn warm, mit einer Milchsäure.
O 'senschwanz-supp«. Zwei
Ochsenschwänze zerthrilt man, setzt die
dünnen Gliedeistücke mit zwei Nieren
und dem nöthigen Wasser auf, salzt
und schäumt die Brühe, fügt zwei
noch zwei streicht die Suppe
durch ein Sieb, verdickt sie mit Geld
mehl und würzt sie mit Pfeffer, ein
halber Theelöffel Champignonfoya
und zwei Glas Portwein. Die Nieren
theilt man in Scheiben und legt sie zu
letzt mit m die Suppe, nebst dem
Fleisch der Oberschwänze. Zum
Schluß verrührt man noch einen Thee
löffel roll Fleischextrakt in der Supp?.
Braunkohl aufnorddeut
sch« Art. Die Blätter >verden von
den Rippen gestreift und. falls zu groß,
klein geschnitten. Nachdem sie mehr
mals gewaschen, werden sie in kochen»
des Wasser gegeben und lv Minuten
kochen gelassen, dann abgeseiht und in
frischem Wasser ausgestellt, d. h. neuem
kochendem Wasser. Nun wäscht min
2 Pfund Speck in warmem Wasser
und legt ihn in die Mitte; dazu süqt
man vier mittelgroße Zwiebeln, sein
zerschnitten, 4 Eßlöffel Hafergrütze,
Vfund feingehacktes Rinderfetl, j Eß
löffel Salz, einen knappen Th.'elö'j-l
Pfeffer. 1 Eßlöffel Zucker. Fest zuge.
deckt, wird dies reichl:ch 2 Stunden
chen gelassen.
' Sehr richti'g. Civilist:
„Sagen Sie mal. Artillerist«, das muß
doch furchtbar knallen, wenn Tie beim
Schießen so dicht bei der Kanone ste
hen." Kanonier: „Dees ist sHoir
wahr; aber säh'n Se, wenn mer nich
derbei stehe dhut, da knallt's grade
äb'n so laut." 3