2 Romantik. Bon All« Stein. Angelika war schon in d«n Dreißi gern, als sie an einer kleinen Univer sität zum Doctor Medicinae promo virte. Ein halbes Jahr vorher hatte sie die Approbation als Aerztin erhal ten. „Du halt etwas Tüchtiges erreicht," sagte ihre Freundin Henny, die bedeu tend jünger war und mit großer Liebe und Verehrung <m Angelika hing. „Du kannst wirklich zufrieden sein, Geli!" Sie war ei aber nicht. Während der Arbeitszeit, der fort während angestrengten Thätigkeit kam sie nicht zum Grübeln. Aber nun da sie sich ausruhen sollte nun iiber schlich sie ein anfangs nur leiser Miß muth, der sich aber täglich steigerte. Denn was war nun eigentlich gethan? Sie hatte immer erwartet, daß ihr am Ziel eine wundervoll große Freude werden würde. Aber auch das war nicht der Fall. Ja, sie spürte nicht einmal Zufriedenheit. Eine an Gleich giltigkeit streifende Ruhe, die zugleich langweilte und verstimmte, überkam sie. Und dabei bemühte sich ihr klei ner Kreis der stolze, glückliche Bru der und einige junge Verehrerinnen freundlich und aufrichtig, das für sie so wichtige Ereigniß zu feiern. Angelika schämte sich entsetzlich, als sie den Grund ihrer Theilnahmlosigkeit «kannte. Sie schien, ohne daß sie es irgendwie beschaffenes Glück viel leicht ein Liebesglück. Das jedoch blieb ihr versagt. Wenigstens bis jetzt schien 'h dieses Wort. Aber es war doch etwas Wahres da ran. Sie hatte stets den Eindruck er weckt, als läge ihr absolut nichts am Manne. Ihr scharfes, unregelmäßi ges Gesicht mit dem dunklen Schatten über der Oberlippe, ihre kluge, aber vielleicht zu überlegene Art gefiel nicht. denen sie imponirte, aber für Frauen und Männer war sie im Allgemeinen reizlos. Sie dachte viel zu ernsthaft und selbstbewußt, als daß sie dadurch hätte verkümmern können. Energisch und zielbewußt hatte sie sich zu dem Stu dium entschlossen. Sie wollte durch eigene Kraft etwas sein und können, rade zu diesem Beruf. Da sie jedoch leine bestimmte Begabung besaß, rieth ihr die Vernunft allein, etwas zugleich Praktisches und auch nach außenhin nack,lassigte ihre Pflege Toi^ und anspruchslos, voll ernsten, eifrigen Strebens. Sie spiirie mit wunderfeinem Ju das war so kränkend, dieses Ausge schlossenscin war so fürchterlich krän kend. blieb unerfüllt. »ine illustrwe Zeitschrist ihr Bild. Der Besitzer des Blattes war ein ältlicher, reicher Junggeselle, der schon mitGeli's Bater befreundetgewesen und stets ein reges Interesse an ihr btkundet hatte. Es hätte mir an ihr gelegen, diesen unbedeutenden gutmüthigen Menschen, der sich jetzt einsam fühlte, für sich zu gewinnen. Er war ihr durchaus un tergeordnet und bewunderte ihr großes Missen um so mehr, als er selbst sehr wenig Begabung besaß und dennoch viele Freude am Können hatte. Das kleine, lustige Fräulein Henny, das merkwürdigerweise sie war der denkbar größte Gegensatz zu Geli «der vielleicht gerade deshalb von ihr Zärtlich geliebt wurde, hatte 'mal ganz sonst eigentlich nicht ihre Art war, die etwaige Möglichkeit einer Verbindung mit dem voch noch recht stattlichen Mann angedeutet. Angelika lachte. Dann fragte sie ruhig: „Weshalb sollte ich denn diesen Herrn Heirathen?" Henny murmelte etwas von „auch schon abgeklärte Lebensanschauung sie fand die Freundin bei aller Vereh rung schon furchtbar alt und sag» tann, nach passenden Worten suchend: „Ich hab' so da» Gefühl, Du wiir „Was?" fragte Geli mit fast sonst nichts an mir begehrenswerth er scheint. Also, kleine Henny —Du siehst wohl ein, daß Dein Vorschlag ter Hand: „Verehrtes Fräulein! Vorgestern Abend fand ich Ihr Bild ich glaube, alles, was Sie angeht, zu verstehen. Ich muß Ihnen endlich sagen, wie weiß sicher, daß diese klugen, stillen Augen strahlen, diese Lippen küssen können, daß sich Ihr ganzes Wesen, Ihnen der Mühe werth schiene die Schönste sein könnten. Ach, daß Sie es für mich sein woll ten! Verzeihen Sie mir .Liebe, Gute, ich die Versicherung meiner innig sten Empfindung. Daß ich Ihnen nichts Weiler geben darf, ist die Schuld der Verhältnisse und nur ich werde daran zu tragen haben. ihr langsam eine Röthe in die Wangen stieg. Das zweite Mal lachte sie, aber aus Freude und Stolz. Dann jedoch um gleich daraus wieder danach zu tasten, bis dasKnittern des steifen Pa piers sie beruhigte. „Ist Geli?" Er verehrte sie N' ts Kl s 's" nichts!" halb sx. wes. kann von allem, was in ihr vor ging, Rechenschaft zu geben. Diesmal hatte die Vernunft gar nicht mitzu- Jhr heiße-, zurückgekämmtes Em wilsen, daß sie, die Herbe. Unweibliche, von ihrem Studium so Ausgefüllte, nach Liebe hungerte? Sie zwang sich zur ruhigen Ueber legung. Und immer wieder derselbe Kreislauf der Gedanken: Der Post stempel deutet auf eine vornehme Ge gend, wen kannte sie da? Ach sie kannte ihn ja überhaupt nicht, hatte ihn nie gesehen, gesprochen. Wer aber konnte eine Freude daran haben, zum Scherz dieses alles zu schreiben? Es war auch wohl kein Scherz. Wer so mit ihr die leisesten Regungen fühlte, konnte unmöglich grob und plump dieses Wissen zu einem Scherz mißbrauchen. Es war also heiliger Ernst! Die Schuld der Verhältnisse T- was konnte das wohl sein? Ggnz einerlei, daS ging sie nichts an. Ge nug, er verstand und verehrte sie. Ver ehrte? Nein, liebte, liebte sie! „Für mich die Schönste sein woll ten —' Ja, wenn sie es der Mühe für werth en, nur sie hatte nie daran gedacht, nie daran Gefallen gefunden. Selbst Henny, die jung und hübsch war wie häßlich sah sie aus, wenn sie die Haare glatt zurückgestrichen trug, be vor sie morgens frisirt war. Und dann Kleider machen Leute, das war nichts Neue». Ja, wenn sie es der Mühe für werth hielt, sich nur recht zu beleuchten, ihrer Persönlichkeit nachge änderte? Was las sie nicht alles her von Unterstützung hören Angelika, die Arbeitswllthig«, Re solute, Uebcrlegene, erwachte langsam sie im Banne hielt. Sie erklärte dem Bruder, daß sie jetzt noch unentschieden wäre, wie alles einzurichten sei, und daß sie außerdem noch keine Lust zu ernster Arbeit habe. Er möge sich gedulden, vielleicht Es gab Jemanden, der sie lieble, der an sie dachte, sich an sie gefesselt fühlte. „Günther!" Blitzartig tauchte dieser Name vor ihr auf. Das gab ihr zu denken. Zwar weshalb sollte er nicht frei zu ihr sprechen? Konnte er wissen, daß sein Geständniß auf diesem Wege gro ßen Eindruck a>sf sie machen würde? etwas Liebenswerthes an ihm wenn ihr Vater Zeit feines Lebens viel von ihm gehalten hatte. Und von nun ab betrachtete Geli auch ihn, ebenso wie jetzt alle anderen Menschen mit gewis sem Wohlwollen, das freilich von Wär me noch weit entfernt war. Henny als junge Braut, von Natur egoistisch und jetzt mehr denn je mit sich beschäftigt, gab dem Verlobten Recht und rieth der verehrten Freundin, ziemlich deutlich ihre Gründe erkennen enden. Geli nickte zerstreut. In früherer Zeit hätte eine derar tige Aufforderung vollständig genügt, sie aus dem Hause ihres Bruders zu vertreiben. Jetzt lag das anders. Geli hatte an so viel zu denken, was die Beiden nicht verstanden. Sie machte Besorgungen, kaufte Seiden und Spitzen, ordnete ihr Haar kleidsamer, trug aparte Kostüme und begann über haupt an ihr Aeußeres zu denken. Sie pflegte sich mit Sorgfalt, besuchte Theater und Gesellschaften es war ja möglich, daß sie von ihm gesehen wurde. Sie schmückte sich für ihn, vielleicht bemerkte er es. Ihr ganzes Wesen war verwandelt, eine lichte, verjüngende Heiterkeit schien über sie ausgegossen, und sie selbst em pfand die größte Freude darüber. Sie ging oft stundenlang spazieren. Nie enttäuschte es sie, daß sie ihm nicht begegnete. Er durfte sich ja nicht zu erkennen geben. Sie sah es ein, ver traute ihm mit kindlichem Glauben und begnügte sich. Das Sehnen in ihr schien gestillt. Anfangs zwar verspottete Geli sich selber, ironisirte ihr eigenes Thun. Aber allmälig ward dies „grundlos« beglückend, so mächtig in ihr, daß es einfach mit zu ihrem Leben gehörte. Der Fremde war im Recht und dai war wieder zwingend sie hatte die dieser Sache dazu gegeben. Es kam auch gar nicht mehr in Frage. Geli hatte sich naiv bis zur Dummheit, sagte sie von diesem Liebesgeständniß erwärmen lassen, sie hatte jeden Bernunstgrund, jede Rea lität vergessen. Jetzt, wo sich ihr txr Segen ihrer Thorheit offenbarte, wehrte sie sich nicht mehr dagegen. Nun gebot ihr der praktische Sinn, an dem festzuhalten, was sie zufrieden machte. Als der Bruder dann heirathete und sie sich recht störend in seinem Hause vorkam, nahm sie Günther'S Werbung an. Wohl erwog sie kühl und sachlich alle Vortheile dieser Horath; sie würde ein reiches, schönes Mim haben und sich jeden äußeren Wunsch gewähren können. Aber das allein war nicht ausschlaggebend. Geli gestand sich den wahren Grund allerdings nicht ein denn sie hielt ihn nicht sür stichhaltig jedoch er be stimmte ihren Entschluß: sie hatte sich .tt Günther angefreundet, aufrichtig und herzlich. Da sie überhaupt in der letzten Zeit diel zugänglicher geworden und geneigt war, Dinge und Personen in milderem, freundlicherem Licht zu sehen, hatte der schlichte Mann ganz anders als früher auf sie gewirkt. Sie begann seine Fehler zu entschuldigen, seine liebenswürdigen Seiten anzuer kennen. Und sc war es keine Resigna tion, sondern ein froher Wille, mit dem sie ihm ihr Jawort gab. Vielleicht liebte Günther, der ihr jetzt mehr zurückhaltend als unbedeu tend, mehr spröde als kalt erschien, sie dennoch mit jener jugendlichen Liebe, die aus dem Ton des Briefes sprach. Gleichviel nun, ob er der Schreiber war oder nicht. Sie wollte nicht da nach forschen. In treuer, guter Kameradschaft wird sie mit ihrem Gatten durch's Le ben gehen. Nichts anderes verlangt sie mehr. Was sie nie zu hoffen gewagt, war ihr nie bewußte Sehnsucht gewe sen, war ihr zutheil geworden: aus ihre scheidenden Jugendtage ist ein Schim mer jener süß beglückenden Romantik gefallen, die keine Frau, wer sie auch Zu spät. Nach dem Französischen von Wilhelm Thal. I. Der Direktor der Mercantile-Bank in New York sieht seine Post durch, und sein Secretär nimmt feine In struction entgegen. „Hier ist «in Brief von Sir Morris Phelps, unserem alten Clienten, der uns aus London schreibt, wohin er zu rückgekehrt ist, er wäre uns sehr ver bunden, wenn wir ihm «ine k conto. Zahlung auf f«in Guthab«« senden würden. Lassen Sie auf unserer Agentur einen Check von 100 Pfund auf feine Ordre ziehen. Wir werden uns für die Sumine decken, wenn wir das Geld für die „Texas ck Ohio Rail way" erhalten. Schicken Sie alles, Brief und Check, an di« „Blue Star Line", Canon Street; schicken Sie «s tän des „Beatus", der segelfertig im Hafen liegt." „Ähr wohl, Herr Di rektor!" > Gegen Mitternacht stach der „Bea tus" in See. Der Himmel war schwarz, sternen- Capitän, der auf dem Auslug steht, dehnt sich der Horizont nicht über den Raum des Schiffes aus. Das Leben der Passagiere, das der Bemannung, füllt den Schiffsraum. Werdet diese Verwendung kommen? An Bord schläft alles vertrauensvoll. Zwei Au gen blicken auf daS Zifferblatt des Compasses, ein Mund öffnet sich, um kurz«, schnell« Wort« in «in« M«tall röhre zu spr«ch«n, die in das Maschi nenzimmer hinabführt, und «in« ei- Atlantischen WaS ist der terie; d«r Si«g des Menschen über di« Götter. Doch die Materie ist wild und Wird d«r „B«atus" sein Ziel «r 11. förmigen Mustern erbaut. Nach dem selben Plan sind 30 ähnlich« Baracken «rricht«t wortxn. Dieselbe enge Thür stein i hinter dem Gebäude ein schmutzi ger Hof. In diesem, der Länge nach «liichtetcn Gebäude wimmelt ein gan zes Volk arm«r Leut«. In den Keller räumen befindet sich eine jener bekann sie in die Zukunft blicken? Sieht diese arm« Mutter vielleicht in der Extase den Ocean vor sich, der das Vermögen ihres Gatten unv das Glück ihres Kin des trägt, glaubt sie noch an «in« Ge n«sung für sich? Der Gatte kniet trockenen Auges vor einem halberloschenen Kotsfeuer, haucht dasselbe wieder an, und läßt einen Topf mit Thee kochen. Die Kranke verschlingt den glühenden Trank und troffen?" sagt Morris Phelps. «twaS zu schicken? Ich will sehen, ob das Schiff abg«segelt ist. Di« Schiff fahrtsgrsellschaft wird wohl «in« De pesche erhalten haben. Ach, nur «in bisch«n Geduld, und wir sind gerettet. Aus Wiedersehen, Ellen." Morris ging mit schnellen Schritten nach Whitechapel Road. Als die Nacht hereinbrach und das Gas mit seinen rothen Flecken den Nebel durch setzte, kam er nach Canon Str««t. Er blieb vor den Schaufenstern der Bu reaus d«r Blue-Star-Lin« stehen und las dort die an den Fenst«rn klebend« Depesche: .New Aork. Abfahrt „Bea tus". . , einmal und ging fröhlich »eis danneu. »Ja, ja, die Merkantile Bank wird mir einen Check geschickt haben: ja, ja, Das Gas war bereits im Hause erlo schen und tastend stieg er die Keller treppe hinunter. Im Zimmer warf das Feuer ein letztes, zitterndes Licht auf die Dielen. „Ellen," rief er, „da! Schiff ist un terwegs; Geduld, Geduld!" Phelps nähert« sich dem B«tt, nahm Hand und hob ihn hoch, um ihn zu küssen. Doch der Kopf fiel leblys auf das Kissen zurück, während das Kind, seufzte. Der Mann setzt« sich auf d«n Stuhl am Kopfend« des B«tt«s, verbarg d«n «xmittirt. Ti« Matratze des BetteS micil zu haben. Eines Morgens weckt« ihn «in „Po liceman", als «r im St. Jam«s Park f«ucht; «r «rh«bt sich, von Thau rie selnd, schüttelt im Winde den Shawl seiner Frau, den er mitgenommen, und in der vor Kälte blaugefärbten Hand. Seit 24 Stunden hat er nichts geges sen, und sein« letzt« Mahlzeit war «in Stück Brot. Er durchwandert die Stadt und geht wieder nach Old-Bethnal-Green-Road. Unterwegs arbeitet sein Gehirn. hat Dein!ll!und ein Wott des Bor- Der Bettler bleibt vor der Thür des tet ihr das Geldstück an. „Wo ist mein Kind?" die Nachbarin „Stout" zu trinken. DaS war starkes Bier, das lang« in d«r Tonn« gelagert hatt« und das macht hatt«. th«ilt«s Thier floh er durch die Stra ßen. So kam er bis zur Börse. In der Agentur der Blue-Star-Lin«. Wo- Kelde anfangen? Er richtete sein« Blicke auf die De peschen; im Schaufenster hing «in n«ues Älegramm, und «r las folg«nd« Wort«: „Ch«rbourg Abfahrt des „Bea tus" von New Dort, leichte Havarie; setzt feine Fahrt fort." Niedergeschlagen und betäubt wandte sich der Unglückliche der Themse zu, als wenn er dem Schiff entgegen gehen wollt«. Auf der London-Bridge blieb er stehen. Die Dunkelheit brach herein. Geschäftige Leute eilten hin und her, gingen an ihm vorüber und stießen ihn an. Er setzte sich am Geländer der Brücke nieder, streckte di« B«in« aus, v«rschrän»e dib Arm« llb«r der Brust, dann versanl er in tieseS Nachdenken. Der Schlummer bemächtigt sich Morris'. Gegen Mitternacht blieb «In Nachtwandler vor ihm stehen, «in« mit leidige Seele steckte ihm in die erstarr ten Hände «inen Shilling, indem er sich das freudige Crwach«n d«s Arm«n ausmalt. Mit dieser Summ« könnt« Ph«lps d«n nächsten Tag auskommen, und die Ankunft des „Beatus" erwar ten. Als er sich bewegte, ließ «r das Geldstück herausgl«it«n, hörte «s ab«r nicht fallen, sondern schlief immer weiter. Ein betrunkenes Weib, das voriibertaumelte, stolpert« über Mor ris' Fiiß«. Sie fiel zur Erde und sah den Shilling leuchten. Schnell hob sie ihn auf und verschwand in einer der benachbarten Tavernen. PhelpS erwachte sehr spät und ging «in w«nig auf und ab, um sich zu wär m«n. Di« Fluth stieg, und die Themse klatscht« verführerisch und lockend, wär mer als di« Atmosphäre, an di« User. IV. Am nächsten Morgen legt« der „Bea tus" vor Gre«nwich an. S«in Ki«l durchschnitt daS schmutzig«, schlammig« Wass«r, als er plötzlich an «in auf den W«ll«n schwimm«ndes Packet stieß. Mit «in«m Hak«n fischt« «in Matrose einen menschlichen Körper an Deck. Man durchsuchte die Leiche; in einer Tasche des Paletots fand man einige Papiere. Der Capitän durchflog di«- selben und sagte dann: „Aber ich habe ja «inen Brief und einen Ch«ck auf di«f«n Namen zu über geben ... Morris Phelps. l Zu spät, eS war zu spät! Etwas vom Henermachen. Nach Aeschylos hat Prometheus dreißig Jahre wegen seines Feuerrau bes in Fesseln geschmachtet, ab«r noch im letzten Jahrhundert soll es, wie neuere Weltreisende berichten, Bölker stämme gegeben haben, die sich die Wohlthat jenes Uebergriffs noch nicht zunutze gemacht hatten, ja die das nene Element, wie noch heute vielfach in Asien und Afrika, als eine Art Gottheit verehrt, von Priestern und Mensch leicht schon früher in den Besitz des Feuers hätte kommen können, denn Feuer findet sich ja stets an vielenSttl len der Erde vor. Aber selbst die glü lich brachte ihm eine andere Kunst das werthvolle Ergebniß. Bei der Anfer tigung sein« rohen Waffen und Ge dreht, bis das letztere sich entzündete. Westafrikanisch« Neger rieben Feuer stein und weich«s Holz, zwischen die Thaten des Menschenzeistes zu be <— Frauenlogik. Er: „Wa rum falt«st Du denn den Brief gar so Winter. von Josefa Metz. Klingling! Des Winters Aufgebot Kauf Du ein Kleidchen rosenroth, Und Dir thut wohl «in Staatsrock noth Und eine neue Weste. Schnell schmückt sich alles für den Sch l"h t Und Hoffnung blüht im Herzen. Der Duft wird schwer, die Luft h-iß. / Die Geigen girren leise, Der Sekt steht wartend schon im Eis, Im Walzer langsam wiegt der Kreil Nach lockend süß«r Weise. Ein Helles Kleid, ein schwarzer Frack — Verstohl'nes Händedrücken Geheimes Flüstern hinterm Elaque Der Lichtschein tanzt auf blankem Lack Und sprüht auS heißen Blicken. Ein Kuß, ein Gruß, ein leises Wort. Ein lächelndes „Auf morgen", Die Thüren auf 'S ist alles fort, Nur in des Vorhangs Falten dort Hockt Amor still verborgen. Den rief der list'ge Jubelgreis, Der Winter mit der Klingel, Er kommt so ehrbar silberweiß Mit seinem Pack von Schnee und Eis Und schmuggelt ein d«n Schlingel. Japanische Dienstbote». Die Höflichkeit der japanischen Dienstboten, wie sie eben eine englische Reisende in einem Londonek Blatte schildert, würde unsere Hausfrauen, die sich oft genug über ihre Dienstboten ärgern müssen, gewiß erfreuen. Di- Höflichkeit derJapauer ist weltbekannt, sie ist daher auch den Dienstmädchen dort eine zur zweiten Natur geworden« Eigenschaft, wodurch selbst unange nehme Dinge im Verkehr zwischen Her rin und Magd, wie Kündigung und dergleichen, zu überzuckerten Pillen werden. Ein japanisches Dienstmäd chen ivird der Hausfrau niemals sa gen, daß sie mit ihrer Stellung unzu hen. In solchem Falle bittet das Mäd ftumniß. die daS Engagement einer anderen Magd nöthig gemacht, bittet um den rückständigen Lohn, packt ihre Wink verstanden wird. Ist ein Mäd chen nur auf Probe für einige Tage genommen worden und will nicht blei dürfen, und verschwind«t auf Nimmer witderfehn. Mit Peinlichkeit wird auf beiden Seit«n alles vermieden, was nach einer Klage oder Unzufrie denheit aussieht, und jeder Möglichkeit einer Scene wird sorgfältig aus dem Wege gegangen. Vielleicht läßt sich aus diese verlockende Schildrrung hin Dwrstmädch-n aus Japan verschrei ben? Ein Arzt in San Salvador, Dr. Raphael V. Castro, veröffentlicht ei nen Bericht, aus welchem ersichtlich ist, daß die tleine Republik San Salvador das Land der Schwindsüchtigen ~-ir ist. Die Hauptstadt dcs Landes zählt, im Verhältniß zu ihrer Einwohnerzahl, unter allen Städten der Welt die meisten Sterbefälle in folge tuberkulöser Krankheiten. Von 1890 bis 1901 waren unter 1000 Sterbesällen durchschnittlich 137, die die Folge tubtrkulöser Erkrankungen bildeten. dems«lb«n Zeitraume waren in Rio de Janeiro und Lima von 1000 Sterbefällen nur 38. in New Uork nur 25, in Montevideo nur 16, in Buenos AireS und Mexiko nur 14 die Folge tuberkulöser Krankheiten. Der Fingerhut läßt sich bi» in'S zwölfte Jahrhundert n. Chr. zu nung fand am Geburtstage Goethe 5
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