6 0 Wett, du Wunder. Die Welt ist schön, wenn die Flieder blüht, lacht, Wecki d' s "ck d' ra.mucke die And die Liebe heimlich erwacht. Di« Welt so strahlend im Sommer fchein, Wenn die Ernten in Golde stehen. Wenn zwischen den Gruben Säulinze schrei'n, Wenn die Sense blinkt und im Ringeltanz Aus Schwarzhaar Mohnblüthen we hen. Die Welt ist schön, wenn im Herbst- Blätter und Frucht zerstiebt Wenn Wolken jagen so weit, so weit Ai>>d hoch in Lüften die Krähen zie hen Und gestorben, was du geliebt. O Welt, du Wunder im Flockentanz, Der stumm die Erde einhüllt, And in stillen Kammern in tiefem Schlaf Die Blumen und Herzen in himmli scher Ruh Mit leuchtendem Glanz überfüllt. Nene Tänze nnd Gesellschasts spiele. Tänze obenan. Auch in London haben die Wirthinnen der eleganten Gesell schaft einen verzweifelten Kampf gegen Wirthin ängstlich nach Neuheiten in der Tanzkunst Ausschau hält,'weil sie hofft, dadurch die Männer anzulocken, die noch nicht aus dem Ballsaal ge flüchtet sind, um sich an den Spieltisch zu setzen. Ideen auf dem Gebiete der Vergnü gungen, lieferte diesmal der Weltstadt an der Themse eine neue, bezaubernde Form des Walzers, den „Military Dip". Andere neue Tänze sind der «Cake Walk" und der „Krönungswal zer". Der „Military Dip" ist der alte jedoch der „Cake Walk". Es ist dies englischen Freunde zu sich ein, und da bei konnte man zuerst regelrechte Ne gertänz« in England sehen. Negerlie der und die amerikanisch« Zweidritt musik haben nun wieder die kurzen, Der „Eake Walk" kann von jeder be liebigen Anzahl Paare ausgeführt werden, je nach der Größe des Zim mers; darin ähnelt er den gewöhnli chen Rundtänzen. In der Regel führt das am besten tanzende Paar, und die Hände werden wie beim Scheunentanz gehalten. Während die Einleitung ge spielt wird, schreiten die Paare um ei nen mitten im Saal stehenden Kuchen herum. Das geschieht vollkommen rhytmisch und anmuthig und leicht in der Bewegung: sonst geht der halbe Reiz des Tanzes verloren. Die näch sten paar Takte folgt eine hochschrei tende, trottende Bewegung, und dann werden die verschiedenen Schrittarten dem Ermessen der tanzenden Paare überlassen. Jedem Paar ist Bewe gungsfreiheit gestattet, und während ein Paar vielleicht mit träumerischer Bewegung und leichter Anmuth vor schiebet, überläßt sich ein anderes jener wilden und sorglosen Art. die für die Zweitrittmusik charakteristisch ist. Da nach kommt eine feierliche Ceremonie: .Wer soll den Kuchen nehmen?" lau tet die Frage, und aller Augen richten sich erwartungsvoll auf den Ceremo nienmeister. Ein feierlicher Umzug um den Kuchen findet statt, vor dem sich jedes. Paar beim Vorüberschreiten verbeugt. Der Ceremonienmeister fällt ten Urtheilsspruch. , Dann stellen die Damen sich in einer Reihe auf, die He rren in einer anderen, und unter sröh- Uihem Gelächter zieht das gewinnende Paar unter den hochgelMenen Hän den hindurch, und vor ihnen trägt ein kleiner Sohn des Hauses den Kuchen Unterhaltung ist 'in London die Phantasie der Damen nicht unthätig geblieben. eS sind einige neue Gesellschaftsspiele zu verzeichnen. »Musikalische Thees" und „Plakat- Tbees" sind in diesem Winter anstelle der .Buch- und Photographie-Thees" tischen TheeS gibt di« Wirthin jedem Gast Papier und Bleistift und spielt angeben, woh«r nach ihrer Meinung diese Musik stammt. Am Schluß wer den Preise ausgetheilt für die größte Anzahl richtig«! Angaben. „Wer bin ich?" soll jede Mitspie- Malers oder Bildhauers steht, und sie qeimnißvolle Identität herausfinden. Sie darf Fragen zur Lösung desßäth sils stellen, erhält ab«r nur „Ja" und ..Nein" als Antwort. Sobald sie ent deckt hat, daß Ellen Terry sind sehr beliebt. An verschiedenen fünf Minuten spielen. Wer die mei sten Points hat, erhält am Schlüsse des Abends erste, zweite «der dritte Preise. l Geschenke für den Papst. Wiener Bildhauers Rudolf Marschall, springen und gleich im Anfang feines Kunstschaffens sich Anerkennung zu erringen, gehören die Spenden, die Kaiser Franz Joseph und die Stadt Papst Leo XIN. Goldene Medaille (Avers). Stadt Wien besteht in einer goldenen Medaille im Durchmesser von 8 Zoll, deren Avers und Revers getrennt, in Feierlichkeit. Das Porträt, die erste nach der Natur modellirt« plastische Darstellung Leo's XHfl., zeigt die Die in Gold ausgeführte Gruppe des guten Hirten. durchgeistigten Züge des Papstes in wunderbarster Aehnlichleit. Die Re versseit« bietet eine tiessymbolische, aber leicht verständliche Darstellung der Weltherrschaft der katholischen Kirche, ihrer Friedens- und Segens mission: links ein Fels mit drei Pal men; eine in blaue Fernen sich ver rissen der Peterskirche. Der Revers trägt di« vom Papst selbst verfaßte XIII.'" (Papst" Leo "xill. Erschloß die Schätze der Kirche im heiligen Jahre.) Me Spende des Kaisers besteht in einer 26 Zoll langen, 6j Zoll breiten und 11 Zoll hohen Gruppe aus Gold auf einer 7 Fuß hohen, schmalen Stele aus lila- und rosageflammtem Mar mor. Die Gruppe stellt den .guten DerguteHirt. Geschenk des Kaisers Franz Joseph I. FürLeo XIII. wählten Vorwurf. Ueber welliges, sanft abfallendes Weideland schreitet drei Schafe und ein Lamm. Der Hei land ist eine schlanke, anmuthvoll« Ge stalt in langem Gewand, das in schlich ten Falten niederwallt; er trägt den Hirtenstab. Der warme Ton des Gol des hebt sich feierlich von dem dunkel kräftigen Ton des Marmors ab. Je des Detail verräth die Hand des die Form und das Material beherrschen den Künstlers. D«n einzigen Schmuck der Stele bildet di« vom Unterrichts minister v. Härtel verfaßte, links und rechts von den in Goldemail und Edel fers und d«s Papstes flankirte, latei nische Inschrift. Die ruhige, hoheit volle Haltung und g«m«ssene Bewe gung des Erlösers klingen mit der einfachen, technischen Behandlung der sie ihren Platz angewiesen erhalten, werden die beiden Meisterwerke mit der alterthümlichen Signatur: „I!u- Landwirthschastsschule für Frauen. Wirthin und Gärtnerin offenbar «in in jeder Weise kräftigender. Am frühe sten ist man in England auf den Ge danken gekommen, in der Landwirth schaft ein Arbeitsfeld und einen Er werb für die Frau zu finden, und um den Frauen Gelegenheit zu geben, eine gründliche theoretisch« und praktische Vorbildung für die Landwirthschast pferin für die Sache der Frauen, im Herbst 1898 in Reading, einer kleinen englischen Provinzstadt, eine Muster schule gegründet, in der junge Mäd- Zweige der Landwirthschaft, die Obst-, Das Lady Marwick - Hostel. In Reading bestand damals «ine Landwirthschaftsschule, deren Lehrer jetzt auch die Schülerinnen der neuen Schule unterrichten; alle Lehrmittel jener stehen den jungen Mädchen zur Verfügung. Ein Wohnhaus, das den Namen „Lady Marwick Hostel" führt, würd« für die Schülerinnen eingerich tet und im Oktober 189» die Schule mit zwölf Zöglingen eröffnet. Schon während des ersten Jahres machte sie so große Fortschritte, daß ein zweites Haus «ingerichtet werden mußte, um die wachsend« Zahl der Schülerinnen zu beherbergen. Aus den zwölf Zög lingen sind bereits über sechzig gewor jetzt bereits elf unter Arbeit; sogar Der ganz« Kursus, der die vollstän dige Ausbildung in allen Zweigen der Landwirthschaft umfaßt, dauert zwei Jahre, und während dieser Zeit wer den die Schülerinnen, damit sie auch die Milchwirthschaft und Viehfütte- Farmen geschickt. Das Verpflanzen und die Behand lung von Wein, Strauchfrüchten, Ro wird theoretisch und praktisch gelehrt. Das Aussäen und das spätere Aus pflanzen von Gemüsen, die Tomaten großen Erfolg hatte man mit der Bie- Butterbereitung. nenzucht. Das Sortiren und Ver- Wächshäuser sind angelegt worden, in denen die prachtvollsten Blumen für d«n Verkauf gezüchtet werden, und alle >"«se Häuser sind der besonderen Für sich auch bald eine Anzahl Gutsbesitzer, die sich bereit erklärten, die Zöglinge der Schule als „Lady Gardeners", Verwalterinnen von Milchwirthscbaf- Da der Versuch so gut gelang, fand und dergleichen anzustellen. So bletet sich den Frauen eine Menge neu«r Er werbszweige, sowohl als praktische Landwirthe wie auch als Lehrerinnen d«r Landwirthschaft. Fern«r soll «s b«i t. werd«n, sich einige Acres Land zu tau fen, die sie dann selbst bewirthschaften können; zu diesem Zweck will man Das Schiller-Mnsenm »n Mar bach. Da Schiller's Geburtshaus in Mar bach a. N. für eine sichere Unterbrin gung der vorhandenen reichen Schätze nicht mehr ausreichte, wurde bereits im Mai 1895, gleichzeitig mit der Gründung des Schwäbischen Schiller vereins unter dem Proteltorat des Kö nigs Wilhelm 11. VonWürttemberg, die Errichtung eines Schiller - Museums in's Auge gefaßt, und das Unterneh men erfreute sich bald sehr reger Theil nahme, so daß man bald an die Aus führung des Baues denken konnte. Als Platz für denselben wurde die „Schil lerhöhe" ausersehen, auf der bereits ein Denkmal des Dichters steht und die einen weiten Ausblick in die schwä bisch« Landschaft gewährt. Der mit dem ersten Preis ausgezeichnet« Ent wurf der Stuttgarter Architekten, Bauräthe Eisenlohr und Weigle, wurde mit einigen Abänd«rung«n zur Aus führung bestimmt und am 29. Mai 1901 fand die Grundsteinlegung statt; i..i Laufe der Jahre 1L>)1 und Das Schiller-Museum in Marbach. 1902 wurde der Bau vollendet, zu dessen Einweihung in diesem Früh jahr «ine größere Feier veranstaltet werden soll. Das Gebäude ist, um den ersten Blick an die Lustschlösser Monrepos und Solitude; auf letzterem der Militärakademie des Herzogs Karl Eugen gelebt. Das Gebäude steht, wie schon erwähnt, auf der Schiller lagen, ist g->en den Thalrand vorge -1876 errichteten Schiller - Denkmal tem Bette dahinfließt Das Gelände hat der Schiller - Verein mit gutem Bedacht erworben; es ist also jede Ge fahr, daß das Museum irgend einmal Tie Lesehalle in Jena. In der alten Musenstadt Jena, in deren Gesammtbilde sich als bedeuten des Moment die mannigfachen Bestre bungen auf dem Gebiete der Volts wohlfahrt und Volksbildung bekunden, ist gegenwärtig eine eigenartige soziale Schöpfung der Carl-Zeiß-Stiftung im Werden begriffen, ein Volksheim, wie es in so prächtiger Ausführung und > großer Mannigfaltigkeit kaum seines gleichen haben wird. Auf einer Grund fläche von mehr als 60,000 Quadrat fuß wird auf dem ein bau mit Bühne, der etwa 1400 Plätze darbietet, wird für politische Ver sammlungen, Concerte andere große Hörsäle für wissenschaftliche und volksthümliche Verträge enthalten. lag« werden erst im Herbst nächsten Jahres vollendet sein. Fertiggestellt und seit kurzem in Die neue Lesehalle in Jena. Benutzung genommen ist ein Weitere- Stück des Ganzen, das Lesehal le ng« bä ud «in stolzer, prächti malerei, den unsern Lesern im Bild vorführen. Der linke Eingang führt zu den Räumen des Jenaer Le sehallenvereins. Der Zeitungslesesaal enthält etwa hundert Tageszeitungen, sofas mit lederähnlichem Bezug füllen den Raum. Der Erker mit kleinen Tischen und Ecksofas ist ein besonders hübscher Platz. Ein gemüthliches Rauchzimmer, in dem auch Landkarten liegt das Jugendzimmer mit Jugend zeitschriften. Büchern und Gelegenheit zum Brettspiel. Eine künstlerisch aus zur Diele des ersten Obergeschosses; hier befinden sich die Ausleiheschalter für Bücher. Vom Erker aus hat man einen herrlichen Ausblick auf die Berge um Jena. Das im gleichen Stock lie gendeßücher-Lefezimmer enthält Nach schlagewerke, Atlanten, Bilderwerke, Zeitschriften über Kunst und Kunst gewerbe u. f. w. Außer dem Vor- Au Der Hochzeitsreise. Wirth: „... „Wollen die Herrschaf- Suppe?" Vorschlag zur Güte. Handwerlsbursche (zu einer karlen spielenden Gesellschaft): „Ich bitte um eine Unterstützung!" Spieler: „Wir geben nix! Schauens, daß Sie sich ein „Erlauben die Herren vielleicht, daß ich mitspiele?" Auch eine Passion. „.. .Sehen Sie, daS ganze Kästchen hier ist voll von Heirathsanträgen!" „Und warum haben Sie keinen an genommen?" „Ja wissen Sie, ich bin leidenschaft liche Sammlerin!" Geistesgegenwart. „Gestatten Sie mir, meine Aller gnädigste, daß ich Ihnen ditsenSchmuck als Ihr unterthänigster Diener ver ehre!" „Mir? O, o, der scheint mir schon für eine Andere bestimmt gewesen zu sein —?" „Wieso glauben Sie das?" „Hier steht ja „ä.. T."?" „.4. X.? X.? Hm aber. Gnä digste, das das heißt doch sagte, seine Lehrerin sei hübscher als Sie, da habe ich ihn tüchtig durchge wichst." Selbsterkenntniß. Parvenü „Seit ich Ba ron bin, seh' ich erst, was für 'n ge meiner Kerl ich früher war!" Der Pantoffelheld. Frau (während eines heftigen Streites): .Durch mich bist Du über haupt erst zu etwas gekommen; was hast Du gehabt, bevor Du verheira thet warst?" Mann: „Wenigstens ei nen Hausschlüllel!" Ein guter Mensch. Reicher Onkel (zu seinem Arzt): »Also Sie glauben, mich durchzudrin gen, Herr Doktor?" Arzt: „Ich hosse ganz sicher!" Reiches Onkel: „Ach, theilen Sie das meinem armen Neffen doch recht schonend mit." Schwer zu befolgen. Der alte Jimbo: „Liebe Kinder bleibt immer recht bescheiden! Seid nie mals großspurig macht euch nie mals breit! Werdet nie dickfellig geht immer still ilnd unbemerkt durch's Leben! Ra<j^süchtig. LiebeundKohle. „Herbert besucht mich jeden Abend; meinst Du nicht, dies beweise, daß er sind sie bei ihm daheim knapp an Kohle." Inder ZeitderFleischnoth. Malit i ö s. »Sie dichten also auch in Ihren Mußestunden, Herr Doktor?" Arzt: (Mutter zur Tochter): «Wie, Du und behauptet, es gäbe keine Hölle!" „Kind, das ist kein Grund! Heirathe Macht der Gewohnheit. sich das allerliebste Räuschchen geholt habe): „Ja, liebes Weib, das kam so: Ich hab' doch unser'm Landsmann, darauf mit einer neuen Flasche. Den Malefizkerl nehm' ich nicht mehr mit!" Gerathen. Kellner: Sie haben fünf Glas und sonst nichts! Student: Ja, sonst nichts; müssen schon ankreiden! Abgekühlt. Laura: „Wenn ich etn Vöglein wär' und auch zwei Flügel hätt'" Vater: „Jesses, Jesses, machst auf dem «inen schon g'nug Lärm." Gefahr. Anwalt (einen Zeugen in's Kreuz vechör^ nehmend): „Ist es nicht That suche machte, als für den Patienten die Gefahr schon vorüber war?" Zeuge: „Ich glaube nicht. Meiner Ansicht nach schwebte der Patient in Gefahr, so lange der Doktor sein« Be- Der kluge Waldl. Förster: „Hab' ich mich doch immer gewundert, daß der Waldl so ruhig am Klavier sitzen bleibt, wenn meine Tochter musizirt!. . . Was entdeck'^ich Köter Watte in die Ohren gesteckt! EinMusiker. Fritz fragt): „Was ist ein Musiker?" „Ein Mann, der Musik macht." (Am Backfifchst a n d p u nk t. ?anz anders schmücken würde." Der Backfisch am Meerc. Das also ist der Ocean, den schon Karl Moor in den „Räubern" vergif ten wollte! Abzahlung. Reell. .Dös g'stohlne Holz brennt viel bes ser als wie das g'taufte!" „Alt« G'fchicht! Wenn i mein Holz stiehl, nachher woaß i, daß i reell be dient bin!" Inder Schule. Lehrer: Was ist Dein Vater? Schüler: Begra- Was war er? Schüler: Todt, Herr Klavier „Dann möcht' ich wis — Schmeichelhaft. Erster musiker: Ich habe mir 20k) Mark er spart; jetzt weiß ich nicht, soll ich H.-I rathen oder ein Klavier laufen. Zwei ter: Da rath' ich Dir heirathe; denn für 200 Mark bekommst Du doch kein gefcheidtes Instrument!
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