6 DaS nene Schauspielhaus in Frankfurt a. M. < Nach 120 jährigem Bestehen hat daS vlte Theater der Mainstadt seine 1. November wurde das neue Schau spielhaus, eine Schöpfung des Berliner Architekten Professor Seeling, feierlich eröffnet. Das neue Helm Thalien», in den themaligen von Heyderschen Gärten erbaut, wird an seiner Hauptfront von den Anlagen begrenzt, östlich von der neuen Mainzerstraße, westlich von der Gallusanlage. Die rückseitige Giebe!» tvand liegt nach der Untermainanlaze zu. Der Bau gewährt schon im Aeu ßeren einen prächtigen Anblick; das Material der Fassade, ein schöner, weißer Sandstein, contrastirt wir kungsvoll mit dem leuchtenden Grün Säulen getragener Vorbau überdacht Gesammtansicht. die Zufahrtstreppe, von der man durch drei Haupteingänge zum Vestibül ge langt. Den Mittelbau mit antikem Giebel schmückt eine Figurengruppe Krüger, der auch die hier angebrach ten Medaillonbüsten von Goethe und Schiller schuf. In der Hauptfront be- An den Seiten des Mittelbaues DerZufchauerraum. Ichaftsräumen an. Vom Vestibül, des sen sämmtliche Wände bis zu Ig Fuß Höhe mit Marmor bekleidet sind, führt .«ine breite Freitreppe durch vier be queme Eingänge zum Parkett und zu den Parterrelogen; an den Schmalsei ten des Vestibüls sind die Billetschal freundlichen Eindruck, der sich noch be- Weiß und Gold gehaltenen Zuschauer raum betritt. Von hier aus gesehen, bietet das Proscenium ein herrliches Bild; der Wolkenhimmel wölbt sich über dessen vorderen Theil, ein goldbe franster Baldachin theilt sich von oben nach den beiden Schmalseiten herab; darüber thronen die Genien der Be geisterung und der Freude mit ihren Emblemen. Aehnlichen Schmuck zei gen auch die Prosceniumslogcn, deren Das Foyer. mittlere Brüstungen von Karyatiden getragen sind. Das Haus hat vier Logenreihen, nämlich Parterre, Bal kon, erster und zweiter Rang und da über die Galerie; im Ganzen enthält es INS Sitzplätze mit Klappstuhlsystem und ca. SV Stehplätze auf der Galerie. Sämmtliche Sitz- steigen stufenweisi an. Der Orchesterraum ist vertieft. Die verschiedenen Durchgänge sinl breit, die Korridore groß und bequem, die darin befindlichen Garderoben ein fach, voch praltisch. Abgesehen von dem eisernen, hydraulisch betriebenem Aorb.ng, schließen drei verschieden- Vorhang« den Bühnenraum ab. De> Hauptvorhang ist mit Bildern.aus dei Märck-ndichtung verziert. Di- Borde:- bübne wißt Li) Fuß licht- Breite bei R Fuß Tiefe, die Hinterbühne 48 Fuß Breite bei ca. 25 Fuß Tiefe. Was die moderne Technik für Ver dolilominnung des Betriebs, für die Sicherheit des Theaters und seiner Besucker ersonnen hat. ist hier vorhan den; jeder einzelne Rang hat seinen besrnd.-ren Ausgang auf die Straß». Die Anlagen für Beleuchtung. B-nti latien, Heizui'g u. s. w. sind nach den Neuesten bewährten Systemen auSge fübrt. Die Bühnenbeleuchtungskörper und -Apparate sind ganz aus Eisen; der Kronleuchter im Zuschauerraum ist kein hängender, sondern in moder. ner Deckenbeleuchtungsart construirt; er hat 7<X) Glühlampen. Sämmtliche Beleuchtungskörper in den Logen, den Gängen und im Foyer sind ebenfalls mustergültig. Eine Thür führt direkt lustrade hinweg, in das Foyer hinab blicken. Besonders sei noch betont, daß die Akustik ganz vortrefflich ist. Die Liedertafel in Bukarest. In der Hauptstadt Rumänien» fei erte unlängst der älteste deutsche Ber ein der Stadt, die „Bukarester deutsch« Liedertafel", das Fest ihres 60jährigen Bestehens, unter Betheiligung von et wa 300 Gästen, darunter eine Depu tation des Wiener Männer Gesang vereins. Die Festlichkeiten fanden in dem eigenen Heim der Liedertafel statt. Im Jahre 1881 erworben und im Jahre 18S7 unter dem Präsidium des geltgenes Bereinshäus zugleich der be ste Beweis für die OpferwiMgleit der Liedertafel, die beispielsweise auch den jetzigen Reichskanzler Grafen v. Bülow zu seinen Mitgliedern zählte, als dieser deutscher Gesandter in Ru- Bereinshaus der „Bukare st er deutschen Lieder, taf«l." Die Liedertafel würd« im Jahre 1852, noch zur Zeit der russischen .Schutzherrlichkeit über die Donausiir stenthümer, gegründet. Sie ist ihrer Aufgab«, Pflegerin des deutschen Lie des und deutscher Gesinnung zu fein, Freudenfeste für die gefaminte große deutsch« Kolonie Bukarests, sondern auch zu «inem Berbriiderungsseste der Bukowina sich gestaltet hat. Als füh bundes in Rumänien hat die gegen wärtig über 300 Mitglieder zählend: reich-Ungarn begrüßen. Un 112 a ß b a r. „Sag', lieber Adalbert, sind wir nun auch sicher verheirathet?" Mißtrauisch. A. (zu B): „Warum willst du bei B.: „Ich denle halt, ein Berheira theter wird sich keine Mühe geben, mich aus dem Ehestande herauszukrie gen!" Unterschied. „Als Arzt muß ich d«n Genuß alko holischer Getränke verurtheilen." „Aber Sie trinken doch selber, H«rr Doktor." „Aber nicht als Arzt wenn ich trinke, bin ich ein ganz gewöhnlicher Mensch mit viel Durst." Bilder aus Caracas. Im Ueberschwang des ersten KriegS »nthustasmus haben die Venezolaner ihren Präsidenten Castro bereits als 'inen zweiten Bollvar gefeiert. Der vergleich hinkt aber beträchtlich; denn tildetes Reiterdenkmal die Plaza Bo freier Südamerikas vom spanischen Herrschaftsjoche, während der edl« Ci- Das Bolivar » Denkmal in seiner Mitwirkung gemacht worden sind und jetzt den Anlaß zu den kriege rischen Verwicklungen gegeben haben. „Vereinigten Staaten von Venezuela" sowie die Republik Bolivia den Na men führt, kam in Caracas 1783 zur Welt/studirte in Madrid und bereiste einen großen Theil Europas und Nordamerikas. Nach seiner Rückkehr organisirte er von 180 g an den großen Befreiungskampf der südamerikani schen Staaten gegen die Spanier, der sich bis 1824 hinzog. Bolivar starb nach einem reichbewegten Leben 1830, seine Asche wurde 1832 nach seiner Baterstadt Caracas gebracht, wo ihm zu Ehren ein Triumphbogen und das den. D n iver stt ä t in Cara cas. Am selben Platze, auf dem das Denkmal Bolivars steht, erhebt sich auch das stattliche Universitätsgebäude der größten baulichen Sehenswürdig keiten der Stadt und macht mit seiner langen Doppelreihe von gothischen thürmchen und dem ebenfalls im go thischen Styl gehaltenen Mittelthurm ten Eindruck. Ebenfalls an der Plaza Bolidar liegt das nicht minder ansehnliche Re altklassischen Styl aufgeführt ist und Das Capital. Schönheit weist dagegen die Wohnung Werks sind je mit einem kleinen eiser nen Balkon versehen. Zu dem schmuck losen Aeußeren des Gebäudes steht die Das Gelbe Hau S. Fuß des 8000 Fuß hohen Monte Avila wenig Anziehendes und Se h«nswertheS. Bon größeren Gebäu den wären noch hervorzuheben eine schwerfällig« Kath«drale, welche von den Erdbeben verschont geblieben ist, Palast des Metropoliten. An Wohl ein Armenhaus, vier Krankenhause:, ein Waisenhaus und öffentliche Bäder. Neben der Universität giebt es noch «ine, allerdings sehr primitive Kunst akademie, medizinische, rechtswiss«n «in Priester- und ein Lehrerseminar, zahlreich« öffentlich« Schulen, zwei Theater, sowie ein Nationalmuseum zweige d«r Stadt sind di« Töpferei, Fabrikation von Seife und Lichtern, Cigarren und Tabak u. a., namentlich übersetifchen Handel mit Land«spro dukten. Große Schlächtereien liegen im Osten der Stadt. Die Einwohner zahl beträgt etroa 75,000. Mit sei- Ein Brückeuwunder. Zwanzig Meil«n von Belfast ent- Antrim der romantische Neagh-S«e, dessen Ufer größtentheils von wildzer klüstekn Basalt-Filsen gebildet wer gend wird alljährlich von Tausenden vonTouristen besucht.Um denß«isend«n den Genuß einer gefahrlosen Prome nade zwischen den ab«nt«uerlichen Felsen hindurch der Küste entlang zu verschaffen, hat man unter Ueberwin rigkeiten «ine schmale eiserne Brücke erbaut, die Meilen lang ist. Zwi schen den Felsen, bald an der Fläche einer Felswand klebend, bald eine Felsspalte überbrückend, zieht sich der Eisenpfad hin. So luftig und leicht pfindet, ihn zu beschreiten. Doch diese Furcht ist denn die Stahl- Wasscrarme überbrückt, die Felsen von Eigenartige Brücke in Irland. Felsen trennen. Die Ingenieure ha tige Gerippe eines Fernrohres aussieht. Man hofft, daß diese S«e-Promcnade, deren Reize von den Reisenden, die sie zu genießen Gelegenhiet hatten, enthu siastisch geschildert werden, große An ziehungskraft auf die Touristen aus- Zar Wink. Castellan (auf dem Corridor zu den Fremden, die das Schloß besichtigt ha ben): „Meine Herrschaften, es ist hier etwas dunkel! Stoßen Sie sich nicht an der Trinkgeldbüchse, die neben del Thür« hängt!" Abkühlung. Direktor: „Herr Doktor, Sie w«r den gerufen!" Autor: „Bitie, bitte!" Direktor: »Ans Telephon!" Pie jtitla Auers. Ueb«r die Villa Allers auf Capri, Die Villa All«rs, von den Jnfula- Einganzsportal die Inschrift „Villa Allers" in die Augen. Die Villa, die uns von hoch oben grüßt, ist in reinem Billa sind auf dem Baugrunde nmch Bei dem Bau der Villa Allers wurden worden ist. Jeder Besucher der Villa probe leeren darf. Das Untergeschoß der Villa enthält Küche und Wirth führt. Ganz oben auf dem flachen Dache des Hauses klebt wie ein Fal lennest das Fremdenzimmer. Die Villa liegt eingebett«t in di« reizvollsten, tirrassirten Gartenanla gen, wo «ine üppige Fülle von Ge wächsen einer südlichen Zone das Auge erfreut und w«ithin Duft und Wohlg«- ruch verbreit«!. Di« wunderbare Aus sicht von Pergola, von den Terrassen, von dem Dach der Villa läßt sich mit Worten nicht schildern. D«r Blick umfaßt von hier das in endloser Weite nach Sicilien hinblauende Meer die wie eine unbezwinglich« Riesenburg emporstarrend« Südwesthälfte der In sel den Castiglion«b«rg mit der romantischen „Malerplatt«" an seiner östlichen Abdachung —, di« wie «in ori«ntalisch«s Märch«n mit ihren Wei ßen, silb«rglänz«nden Dächern amphi theatralisch aufsteigende Stadt Capri den Monte San Michel« weit hinten in duftiger Fern« die violett blauen Umrisse Jschaa's. Wo mag es auf der Erde ein Künstlerheim geben, welches «in« ähnlich« paradiesisch« Lage eufw«isen könnt«? Im Innern mittel alterlich« Möb«l. orientalische Waff«n, kostbare, uralte Teppich«, Musikinstru mente, Schiffsmodell« und all' der gro teske Hausrath, den die Maler sich zu sammentragen. Das Treppenhaus ist als Salon eingerichtet, und im riesigen Atelier wird oft getanzt. Am 15. April 1893 ließ Allers das von seinen Arbeitern schon sehnsüchtig erwartete und lange besprochene Ein weihungssest vor sich g«hen. In der Pergola >oar «in« ungehtuere Tafel er richtet, und etwa hundert Caprefen schmausten ihre geliebten Maccaroni mit Pomidoro und Salsiccie in Oel und Schweinefett. Da saßen sie ver gnügt und sorgenlos beim Festmahl, all' die lustigen Eapresermädel, di« ein ganzes Jahr lang unter Scherzen uub Gesang die St«in«, d«n Kalt und die Porzellanerde zum Hausbau vom Meere auf dem Kopfe hinaufgetragen hatten. Ihre schönst«», sarb«nsreudig sten Tücher hatten sie umgeschlag?» und all' ihr bischen Schmuck für dies in ihren Augen unvergleichliche F«st angelegt. Gegen 2 Uhr rückt« st« an, dieSchaar d«r Lavoranti: die jungen Burschen den Hut schief auf's Ohr gesetzt, die Mädchen sorgfältiger als sonst frisirt und in Schuhen und Strümpfen, wäh rend sie für gewöhnlich die Fußbeklei dung als «inen überflüssigen Luxus erachten. Das Orchester zeigte sich gleichfalls auf der Bildsläche: es be stand aus vi«r gutg«lleidet«n Jünglin gen, zwei mit Guitarren, der Dritte mit einer Mandoline, der Vierte mit «iner Violine bewaffnet. Zwischen ihnen sah man auch einige verrunzelt« Matronen und Greise, die ebenfalls beim Bau der Villa thätig gewesen wa ren. Es war ein Vergnügen, zu sehen, mit >v«lch' urwüchsigem Appetit man den Maccaroni und Würsten zusprach, wie rasch die Zähne das knusperig« Weißbrod zermalmten, mit welchem Wohlbehag«n di« Lippen immer und immer wieder in das Rebenblut tauch- ten. Die Honneurs machten derHauS herr, Papa und Mama Allers. Nach der Mahlzeit stieg Alles auf das flach« Dach des Hauses, und ei be gann unter den rasselnden Klängen lenheil ab. Das loar nichts G«mach t«s, nichts Künstliches, wie bei den Balletproductionen in unseren Thea scheu. Die Festlichkeit fand ihren Ab dessen Rateten, Schwärmer und Leuch tkugeln sich in der Meeresfluth spiegel ten. Jetzt bildet die „Villa Allers", abge- ImmerNed a t t e u r. Frau eines Redakteurs: „O, ich Un glücklich«! Glaubst du, ich habe es nicht bemerkt, wie du die Frau deines Col nehmen!" Ein Charakter. „Ich habe ein seltsames Exemplar von einem Laubfrosch: ob es trockene oder feuchte Luft aibt, ob es heiß oder talt ist, immer sitzt er auf derselben Sprosse." „Da ist es eben ein selbststiindiger Charakter, der sich nicht gleich von j:- R-ffiniVl ' „Wie gehl's, Herr Spärlich ist Besuch?" „Soeben hab' ich sie auf die Bahn gebracht!. . . Aber denken Sie sich nur die Bosheit: da haben die beiden Frauen meine Frau steckt auch mit und die mir längst viel zu eng gewor den!. . . Und das Alles nur, damit ich nicht erleichtert ausathmen kann!" Einwand. Student: „Der Anzug geht schon kaput, noch ehe er bezahlt ist." Tro st. Der Herr Professor vergißt sehr oft im Kafhcehaus seinen Cafe zu zahlen. AufUmwegen. ' ! Dienstmädchen (niedergeschlagen)! „Gnädige Frau, wie eben die Küchen« tbür zuflog, da ist eine Kaffeetasse vom Tisch gefallen!" Madame: „Nun, das ist kein großei Unglück!" die Suppenterrine hinfallen ließ!" Unbedacht« Erwiderung. „Nun, H«rr Baron, Sie waren ja so krank ist Ihnen nun wieder wohl?" „Oh, Gnädigste, so wohl, dab ich auch auf's Eis gehen möchte!" Schlau« Gattin. pelten Frau nicht ein altes Kleid schen ken, Männchen?" Mann: „Wenn du «ins übrig hast. . ." Frau: Ja, ich müßte dann selbstver ständlich «in neues haben!" Verschnappt. Frau Doktor: „Ist die gnädig» Frau zu sprechen?" Pepi: „Nein gnädige Frau be- Frau Rath am Fenster gesehen): „Sa- Frau Rath hört, daß Ich da bin, wird sie mich ücher annehmen!" Das Jmponir«ndst«. „. .. Und welche Leistung dieses be rühmten Gelehrten hat Ihnen am mei sten imponirt, Fräulein Röschen?" Sehr junge Dame: „Daß er letzt hin auf unserem Hausballe noch ge tanzt hat." — Ein Heuchler. Herr Schnackerl trinkt öfter über nen Schwips gehabt hat und man soll, te doch dann nicht auch noch geschimpft werden!' Ueberfl ü 112 112 i g. (den zu einer Billa -Di« Groß«. lFabel,)^ „Ich daraus. Logisch. „Glauben Sie, daß die Ehe zwischen dem Baron und der gewiß aus Kummer über den Gesang weiße Haan bekommen!"
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