2 z» etwa drei Woche». Der alte den Brief in sei- hinüber. „Können Sie sich vorstellen, Frau Himmelreich, was das bedeuten mag? Da schreibt mir der Sanitätsrath Mädchen mich?" „Und recht eilig hat'j der Sanitäts rath'gemacht," fiel der Junge, immer noch athemlos, ein, „das Fräulein hät te einen Blutsturz gehabt, vergangene Nacht, man könnte nicht wissen, wie lange daß sie überhaupt noch lebte." „s-teht denn kein Name drin, Herr Hentrich?" fragte Frau Himmelreich bedächtig. „Richtig, ja ein Name war ja wohl dabei." Hentrich setzte mit zitternden Fingern die goldene Brille auf und überlas die wenigen Zeilen. „Rita erstaunt nach oben. „Das ist doch eine vom Theater," unterbrach Frau Himmelreich erregt. .Rita Manoni den Namen habe ich auf dem Zettel gesehen." „Ist denn Theater hier?" „Aber schon seit vierzehn Tagen," erklärte die Frau wichtig. „Mittel deutsch«? Hoftheater - Ensemble" hei ßen sie und spielen im großcn Schützen hört." Der Aetn« Bote war indessen unge duldig von einem Fuß auf den ande ren getrippelt. „Was soll ich'n ausrichten?" fragte er jetzt. „Ja na Ja also, ich käme selbstverständlich. Ich muß nur hier mit Hämmern, Sägen, Feilen, Phio len, Kruken, Flaschen, Drähten, Ther mometern, Tiegeln, Zetteln und Bü habt hat." sich von der Arbeit an seinem geliebtes Werktisch loszureißen. „Also Si- ver sprechen mir ganz fest...?" Hatte schnell den Arbeitskittel Rockbund einen weichen schwarzen Hut mit „Das Beste wir^ wirrt ins Gesicht, „wo ist denn das?" ' „Nee, nee," sie schlug ganz verzwei felt die Hände zusammen, „nu sind Herr Hentrich seit achtzehn Jahren in Brandenstädt und wissen noch nicht Weg und Steg! Das kommt natürlich Spintisiren." Hentrich fuhr sich zerstreut durch das röthlichgraue Haar und über den spär lichen Knebelba/t, machte einen vergeb lichen Versuch, die Knöpfe seines viel zu engen Rockes zu schließen und mein te dann beruhigend: „Das wird sich ja ändern, liebe Himmelreich. Ich >verde auch Zeit zum Spazierengehen finden, wenn ich nur mal zu einem Abschluß gekommen bin. In etwa drei Wochen ..." Frau Himmelreich seufzte lang und schwer. „In etwa drei Wochen? Du lieber Himmel, wie oft haben Si« das nun Vorausbe schwierig. Man kann sich täuschen. Aber diesmal »Ist das nicht möglich. Sowie ich das Patent habe..." Er schien im Begriff, sich in «ine weit schweifige Auseinandersetzung zu ver lieren, als sein Blick den Jungen traf, der auf ihn wartend im Thürrahmcn stehen geblieben war. „Richtig ja. ich muß fort!" unter brach er sich und kopfschüttelnd fetzte er sich in Bewegung. „Rita Manoni? Rita —? Ich habe den Namen nie ge hört." Frau Himmelreich blickte nachdenk lich hinter ihm h«r, warf dann eigen wißbilligenden Blick auf den beladenen Tisch und über das unwohnlich« leere Zimmer, in dessen äußerstem Winkel -in armseliges Feldbett, überdeckt mit «iner zerschlissenen rothen Steppdecke und einem abgetragenen Winterpal-tot stand, schloß darauf sorglich die Thür ab und schritt über den Flur in ihr sonniges reinlich«» Zimmerchen, wo si.' behaglich das unterbrochene Frühstück lortsetzte. Der V"rmittag »ar he-ß vd win dig. Auf dem schattenlosen Feldweg, den der Bote kurz hinter Frau Him inelreichs Haus eingeschlagen hatte, wirbelten kleine Staubpyramiden. Staub flog dem alten Herrn in die Au gen, legte sich auf den Rockkragen. Er schritt langsam und beschwerlich vorwärts, das flimmernde Licht rings um betäubte ihn fast, die stechenden Sonnenstrahlen schienen ihm geradezu imPfand der des Gehens Ungewohnte jeden Kies«l, jede Unebenheit des Bo dens. Er blieb verschiedentlich stehen, lüf- sich hiiü hinter der zweiten Thür links auf Hentrichs Klopfen. Er öffnete un befand sich nner Sprechzeit ist gestattet." „Sehr wohl." wirklich?" stammelte er erregt. Tie Schwester die Achseln. „Ist das Fräulein sehr krank?" Kopf: In der Thür von Saal No. 4 blieb Worte. s <h p „Schon? Ach, daseist gut!" hiirte Dichtes welliges Haar übe? der schmalen weißen Stirn, feine dunkle Augenbrauen, dje wie in ängstlicher Spannung zusammengezogen schienen, eine zierlich« kleine Nase, ein blasses Münden, eingesehenen „Ich dank Ihnen, daß Sie so bald gelommen sind," sagte sie, während des kurzen Satzes schwer und tief Athem holend. Dann wies sie auf den Stuhl, neben das Bett gestellt hatte. brachte umständlich feinen Hut unter und wandte sich Hann verlegen ihr zu: „Sie haben gewünscht, mich zu spre chen, mein Fräulein?" „Ja, ich —" sie sucht« vergeblich nach Worten und strich unruhig Über das Betttuch. „Jch bin erst seit Kurzem in Brandenstädt und vorgestern hier ins Spital gekommen. Ganz zufällig hörte ich Ihren Namen. Ich hatte riäm „Todt? Ich?" Der alte Herr sah sich besorgt nach der Schwester um soll te die Kranke im Fieber sprechen? Aber sie lag ganz ruhig und fuhr in gleichmäßigem Ton fort: „Meine Mutter wenigstens hat mir immer gesagt, daß Sie gestorben wä ren." „Also hat Ihre Mutter mich ge kannt?" fragte Hentrich gespannt. „Gewiß ja, sehr gut. So gut, wie man wohl ikberhäupt... Meine Mut ter war mit Ihnen mit dir verhei rathet." „Was? Dann wäre Ihr« Mut ter? Dann wär«n Sie? —Um Gottes willen, bist du etwa Gertrud, meine kleine Trud«?!" Worte finden. Er warf nur einen ängstlichen Blick im Kreis« umher. Niemand achtete Seine Augen kehrten zu dem blon den Köpfchen vor sich zurück. Auf merksam glitten sie über jede Einzel heit in den kinolichen Zügen, «r mühte sich vergeblich, das runde Babygesicht chen seines längst v«rlor«nen Töchier du Vater." Bater! Mit diesem Laut erst wurde ihm klar, daß das junge Wesen da in den Kissen sein Kind war, sein einzi ges Kind, das er so innig lieb gehabt, tvr ganz verwundert gestanden, vor all den Koffern und Kisten, Taschen und Körben, die sie mit sich führte: lich fort bleiben?" Sie hatte hell auf bringe/ dir auch was Schönes mit," hatte Trudel gerufen, ~'neii Osterha sen und eine Puppe und Schokoladen ins (Besicht, Gesicht. unwillkürlich ge krank, mein Liebes? Hast du Schmer zen? Kann ich dir helfen?" Trude schütte!» freundlich den lbs He die Krise. Ich fühle mich so viel leich ter, der schreckliche Druck, der-mir im mer hier auf der Brust saß, ist ganz fort." „Ich werde nachher mit dem Herrn Sanitätsrath sprechen, du darfst nicht hier bleiben." stern und auch die anderen Kranken." „Gewiß, gewiß. Aber du mußt bes sere Pflegt haben, ein Zimmer für dich Hause." „Nach Hause?!" Ein wehmüthig glückseliges Lächeln zoa über das schmale Gesicht, „wie das'schön klingt, nach Hause." Erst nach langen aufgeregten Ver handlungen mit dem Sanitätsrath Härtung Hentrich die Einwilli zu bessern ist, aber ich fürchte, wir könnten es sehr, sehr leicht schlimmer machen." Und als Hentrich nicht nach tätsrath selbst geleitet worden. In braven Frau Himmelreich und das un ruhvolle Wälzen ihres Vaters im Ne benzimmer. Jetzt lächelte sie nur noch, weise und freundlich, wie eine Mutter, die dem Plappern ihres Kindes zuhört, wenn lisch sprechen. Wir haben lange in den Südstaaten gelabt. Der Mann, der mit uns herübtrgekommen war, und --iSco hat Mama den anderen geheirg tyet. Wirklich geheirathet das ist wohl auch der Grund, weshalb sie girt tmirde, hauptsächlich meines Tan zens wegen. Du mußt wissen, Papa, drüben Hängt der Erfolg Lust- Verlobung, immer wird ein Tanz ein gelegt. In Saint Louis lernte ich ei nen deutschen Schauspieler kennen, der jahrein in einem sinnlosen Ausstat tungsstück den extravaganten Backfisch zu spielen. So kam jch herüber. Son ich von hier fort kam, und doch wie ich den Fuß auf deutschen Boden setzte, hatte Ich das frohe Gefühl: du bist wie der in der Heimath. Und meine Hei math hat mich freundlich aufgenom men. Jch habe viel Gutes erfahren in der kurzen Zeit, liebe Menschen kennen gelernt, Erfolge gehabt. Ach. es war schön: wieder deutsch reden, sich wieder deutsch freuen und deutsch leiden. Und das letzte war das allerbeste," sie reich te dem Vater innig beide Hände, „daß Hentrich trug sein Kind hinunter in das kleine Gartenhäuschen, wo es in einen weiten Armsessel gebettet wurde. „Wie du dich schon erholt hast!" wies in Märchenfernen, „viel leicht miethen wir eine?lacbt und kreu- „Alles, mein Kind. Bon Herzen. Was wünschest du denn?" „Wir nicht, wir beide nicht, aber vielleicht das Schicksal. Wenn ich Schuldig? Selig? Woher fand das Mädchen solche Worte? Auf dem großen Sessel, in dem Gertrud so oft geruht hatte, saß ein alter Mann mit weißen Haaren, ge- Die Frauenbewegung. Im Lauf« deZ jilngstverflosseixn Jahrhunderts hat sich die Frau«nbewe gung allmälig über all« Kulturland«! verbreitet, und w«nn auch dabti man ch«rl«i bedenkliche Erscheinungen zu Tag« g«sörd«rt wortxn sind, so hat doch ohn« Zwtifil di« Emancipations- einem Fortschritt in der fetzt«. Besonders txutlich tritt di«ser Fortschritt in Deutschland zu Tag«. So ist den Frauen und Mädchen di« Kursus in Realgymnasialfächern er öffnet, der bis zur Reif« für Ober- Fortbildungsschulen, die nicht bloß die ten Schichten des Volksthums bildend und veredelnd «inwirken sollen. Wäh schlechts im Deutschen Reich« etwa 12, NX) Anstalten mit rund 54V,vtl) nur 26VV Fortbildung!!- und Fach schulen für das wtiblich« G«fchl«cht mit rund Ivö.vvv Schülerinnen gegenüber. In d«n m«ist«n Ort«n g«schi«ht wenig od«r gar nichts für di« Ausbildung der Mädchen zur Hausfrau oder zu Ir gend einem geeigneten Beruf, und Staaten wie Gem«ind«n trifft d«r Vorwurf, di« Frag« d«r systemo tischen Fortbildung d«r schulentlassenen Mäd chen bisher stark vernachlässig! zu ha > ben. Ein« rühmlich« Ausnahm« ma chen Württ«mb«rg und Bad«n, di« den Pflichtbefuch auch für dir schulentlas senen Mädchen und infolgedessen allein 68,(XX) FortbildungsschUlerinnen ha ben. Es sind k«in«swegs di« Behör den allein, di« in di«ser Hinsicht rück ständig geblieben sind; in manchen deutschen Staaten, wie beispielsweise in Sachsen, Hessen, Weimar, Meinin gen, Koburg und Gotha hat die Lan dtsgesetzgebung bereits seit fast drei Jahrzehnten den Gemeinden das Recht verliehen, auch sürMädchen d«n Schul zwang durchzuführen. Trotzdem dies« Länder beinahe ebensolange di« obli gatorische Fortbildungsschule für Knaben besitzen, sind di« Erfolg« aus dem G«bi«te des Fach- und Fortbil dungsschulw«s«ns für Mädchen ganz unbedeutend und durchaus ung«nü fei? dem Absterben d«r alten Wirt schaftsform«« das B«dllrfniß g«lt«nd, der weiblichen Erw«rbsfähigk«it n«u« Weg« zu «schließen. Am Kaiserlichen botanischenÄarten in Petersburg wur den di« neueingerichteten landwirth fchaftlichen Curs« für Frauen von d«m Landwirthschaftsminister A. S. Jcr molow eröffnet, d«r dabei in «iner län geren Red« auf di« Nothw«ndigk«it landwirthschaftlich«r Kenntnisse bei Frauen auf d«m LaAde hinwies. Di« Curs« umfassen Obst- und Gemüse bau, Molktreiwesen, Geflügelzucht und Bienenzucht. - Außer den Vor lesungen und praktischen Uebungen werden Exkursionen nach Muster wirthschaften unternommen. Ein neuer Frauenberuf ist der von Frem >xnsühr«rinn«n in Großstadt««. In Berlin war infolg« d«s s«hr regen Fremdenverkehrs während d«s letzten Sommers bereits «in« sich m«hr und m«hr steigernd« Anzahl von Fremden führerinnen thätig. Sie haben sich bestens bewährt und werdin nicht nur von allein reisenden Damen bevorzugt, sond«rn häufig auch von größeren sung der Frauen zu den Berussvereini gungen und Innungen sprachen sich di« unlängst in Düsseldorf versammelten Barbier« und Friseur« aus. Auf ih rer Tagung in Kassel beriethen die Zahnkünstler den gleichen Gegenstand und kamen zu demselben Beschluß. beid/ mit Geschick in seinem Geschäft thätig sind. Zahlreiche Kunden strö men herbei, um von zarten fänden in Amerika nichts Ungewöhnliches mehr ist. ». » ««»stlichcS Zeewass«r. Trotzd«m man sich durch die Chemi« längst über die Zusammensetzung des Seewassers Aufklärung hatte »er nte gelungen, künstliches Seewasser so herzustellen, daß Meeresthiere wirt lich darin hätten leben können. So müssen große Aquarien noch immer Se«wasser in Eisenbahntransporten bezieh»n, und der Zoologe, der ein Meeresthier lebend empfängt, sieht sich in seinen Untersuchungen beschränkt, weil er das Seewasser nicht erneuern kann. Dr. True, ein wissenschaftlicher Beamter unseres Landwirthschafts ministeriums, scheint jetzt endlich zum Ziel gekommen zu sein und richtig er kannt zu haben, worin der Fehler der früheren Versuche begründet gewesen ist. Das Seewasser besteht im we sentlichen aus sechs Stoffen. W«nn diese in demselben Verhältniß, wie die chemische Analyse des Seewassers sie anzeigt, zusammengemischt werden, so entsteht darum, wie gesagt, doch noch kein künstliches Seewasser. Dr. True hat nun festgestellt, daß man zu diesem Zweck eine größere Menge von riger ausfällt als das natürliche See wasser. Auf Grund dieser Einsicht hat nun True wirklich ein künstliches See wasser herstellen können, in dem Mee resthiere nicht nur eine gewisse Zeit zu leben, sondern sogar sich fortzupflanzen vermögen. Erwiesen ist diese That» werden noch weiter fortgesetzt. JmThiergarten. Kinder mädchen: Das ist ein Elephant, Ben no! Nun, wie gefällt Dir denn das Thier? Der kleine Benno: O ganz gut, nur sollte es sich die schrecklichen Fal len an seinen Knieen ausbügeln las sen! , _ Individuell. „Wohin sind Sie denn geflüchtet, als der Platz- Schlächterladen und meine beiden I Töchter in ein Heirathsbureau!" Siegfried Magner über öa» Zischen. Ueber das Zischen veröffenllicht Siegfried Wagner eine, wie er sie be> Allgemeimn bin ich eigentlich der An sicht, daß es besser ist, wenn wir Musi ker nicht zur Feder greifen; es hat da in den letzten Jahren ein« hochgefeiert» an der Bogenlampe des Ruhmes un- gen Zischen haben wir seil einigen, Jahren in Bayreuth zu leiden. Be kanntlich wünschte mein Vater es nicht, daß nach dem ersten Akt Parsifal Bei fall geklatscht wird: die Abendmahl feier ist wahrlich nicht herausfordernd zu einer derartigen Kundgebung. Nach dem zweiten und dritten Akt dagegen dazu. Uebereifrige Anhänger glauben nun, im „Parsifal" dürfe überhaupt nicht applaudirt werden, und heben nach dem zweiten Akt regelmäßig mit dem ebenso edel beabsichtigten wie un ich in Bayern ausgewachsen bin, konnte ich ihm gottlob mit der nöthi gen Grobheit antworten, und einge schüchtert, Entschuldigung stammelnd» eilte der Begossen« davon. Jch hatte bis nun nur einmal die Ehre, angezischt zu werden, und zwar in München bei der ersten Ausführung meines „Herzog Wildfang". Das> bischen Freude, das mein „Bärenhäu ter" mir gebracht hatte, war schon zu viel gewesen, und so war es ausge machte Sache, daß es meiner zweiten Oper aber gründlich besorgt werden müsse. Einige gutbezahlte Jünglinge (so hat man mir erzählt) machten sich den unbändigen Spaß, zu johlen und zu zischen, zwar nicht wohlgemeint, aber recht vernehmbar. Wenn die Jünglinge wirklich einen vergnügten Abend verbrachten, so kann man sich ja nur freuen. Hoffentlich hat der Sold zu einem Paar Siedwürstel und Knö deln gelangt, und sicherlich werden es die Beglückten nicht versäumt haben, auf mein Wohl zu trinken. Mich ver ließ den ganzen Abend der Gedanke nicht: „Wann mer nur g'sund san!", ein Sprüchlein, was einem gar oft hilfreich beispringt. Jedenfalls durfte es mich mit Stolz erfüllen, daß ich dasselbe Schicksal mit einem Gro ßen, reichlich Angezischten, nämlich Franz Liszt, theilen durfte. Warum wir Musiker nur gar so „liebevoll" untereinander sind? Als ich einmal im Kreise von bildenden Künstlern fragte, ob es bei ihnen auch so zugehe, erwiderte mir ein Munte rer: „Lieber Siegfried, wenn Du, wüßtest, welcher Genuß es ist, ein Bein zu stellen!" » Wohlwollender Leser, vergiß nicht, daß ich das alles im Speisewagen des Orient - Expreß schreibe! Eben fliegt das Kloster Melk an mir vorbei! Ein Prachtkerl, dieser alte Architekt! Jch komme ihm meinen Rest, ipin! meinen Halben! ja meinen Ganzen! meinem herrlichen Ex-, Kollegen! Hätte ich nur auch schon eine solch« Kuppel fertig gebracht! Ob er auch so lieb« Kollegen hatte? und ob er selber ein solcher war? Sagte ich nicht eben ich hätte dies Geschreibsel in der Eisenbahn verfaßt? Es ist danach, doch eigentlich ist es ein« kleine Luge! Bedurfte ich nicht eines Entschuldi gungsmäntelchens um die Mängel die ses flüchtigen Ergusses? SS Centimes. Darauf bringt man ihn ins Leihhaus, das sofort das Mi nimum d«r l«ihbaren Summ« darauf auszahlt, nämlich 3 Fr. Den erhalte nen Pfandschein kann man im nächsten Bureau weiter verkaufen, ws man ein Viertel des Nominalwerthes erhält, nämlich 7Sc. Man hat also 3 Fr. 7Sc Bvc. Wenn man dies Geschäft nur täglich zehnmal in zehn verschiedenen Zweigstellen des amtlichen Leihcomp toirs macht, so bezicht man ein« tägli che Rente von 8 Fr., monatlich 24V Fr., jährlich 288 V Fr.! Da hat man eine treffliche praktische Anwendung des Ministerwsrtes „Enrichissez vous!", das unter Louis Philipp« ge historischen Regenschirm gewisserma ßen im Wappen trug.
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