6 Javanische Fürstenhöfe. MS die Perle de» Osten» ist häufig Java bezeichnet worden, und wegen dir Herrlichkeit der Natur, die sich auf der Insel entfaltet, haben manche geglaubt, hier die Stätte des Paradieses suchen >u müssen, in dem einst die ersten Menschen wandelten. Die Eigenart Der Kaiser von Suralarta. des Landes und seiner Bewohner ist äußerst interessant, besonders auch d-s Ein javanischer Fürst ist seinen Un terthanen eine geheiligte Person. Nur mit scheuer Ehrfurcht nahen sie ihm, und sein Wille ist ihnen Gesetz. Er verfügt über große Reichthümer, führt «inen pomphaften Haushalt, kann sich «lle Genüsse gönnen, nach denen sein nicht viel mehr als ein sorgfältig gehü teter, zwar mit äußerster Höflichkeit behandelter, aber doch streng in seine «inen Schritt kann er außerhalb sei nes Palastes thun ohne die Genehmi gung des holländischen Residenten. Niemand darf er ohne dessen Zustim mung empfangen, wenn es ihn nach «inem Ausflug gelüstet, wird er von «iner Eskorte Dragoner begleitet, und wenn ihn wirklich die Neigung anwan deln sollte, den Zwang abzuschütteln^ «igen Minuten die ganze Herrlichkeit Jeder der einheimischen Fürsten lebt tn seinem „Karton", einem Palastcom nung und Massen von Höfen und Baulichkeiten besteht. Dem Fürsten- Palast gegenüber liegt die holländische Hindutempel. gerichtet. Der Palast enthält nur sehr wenig geschlossene Räume, sondern offene Säle ohne Wände, die auf Säulen aus den kostbarsten Holzar ten ruhen. Die Fußböden sind aus Marmorfliescn, Möbel und Lampen gewöhnlich europäischer Herkunft. Ueberall stehen mächtige Messingspuck näpfe von der Form und Größe euro päischer Ofenvasen, die dem leidigen Sirihkauen dienen, einer über ganz kauen entspricht. Etwas Kalt, ge mischt mit verschiedenen Blattsorten, wird gekaut und dann in diese Näpfe gespieen. Der Geburtstag der Königin Wil helmine geht natürlich in den hollän dischen Kolonien nicht ohne große, vom Residenten veranstaltete Festlichkeiten Zauberer und Straßenver käufer. vorüber, und hierzu erscheint auch der »ingeborene Fürst mit seinen Angehö rigen und seinem Hofstaate. Tänzerinnen liegt es ob, bei Hoffesten und jederzeit, wann es dem Sultan beliebt, ihn durch ihre Tanzkünste zu zerstreuen. Sie bieten das Vollendest«, daS in dies« Rich tung geleistet werden kann. Um die denkbar vollkommensten Grad^von »u die von höch stem Adel, ja oft Kinder des Sultans sind, von zartem Alter an sorgfälüg ««schult, ffinger und Ellbogengelente müssen nicht bloß von unglaublicher Geschmeidigkeit kein. sondern sich gen biegen lassen, um eben hierdurch eine geradezu verblüffende Zartheit der Bewegungen zu erlangen. Hierzu kommt noch die Wirkung der rein äu ßerlichen Schönheit und die ungemiine Sorgfalt, die auf Kostüm, Frisur und Schmuck verwendet wird; wie es heißt, ist ein voller Tag nöthig, um die zu diesen Tänzen erforderliche Toilette anzulegen. Ein nicht minder prunkvolles Trei ben entfaltet sich am Hofe des Soesoe hoenans, des „Kaisers" von Suralar ta, dessen Bildniß wir wiedergeben. In den Lebensbedingungen javani scher Fürsten unter holländischer Oberhoheit macht er keine Ausnahme aber er hat den Borzug, einen außer ordentlich gewandten „Reichskanzler" zu besitzen. „Raden Adipati Sosrodi ningrat", so lautet der Name des Mannes, der mit einer Schwester des Kaisers vermählt ist, ist einer der lie benswürdigsten, klügsten und feinsten Javaner. Es ist durchaus nicht unge rechtfertigt, wenn Kiefer Mann den alles sich dreht. Das Haus des „Reichskanzlers", das eines der geselligsten und gast freiesten des Landes ist, bildet den Malaienwohnung. schaft und insbesondere finden seine sogenannten Spielabende den lebhaf testen Zuspruch. An diesen Zusammen künften, >u denen der Reichskanzler nur seine nächsten Freunde ladet, herrscht ein durchaus gemiithlitcr zielle Theil des Abends wird immer so viel als möglich abgelürzt, und was ganz besonders gewürdigt wird— der kluge Kanzler sucht seinen Gästen einen wirklich guten Tisch zu bieten, im Gegensatz zu dem Hofe, wo die Ge winnsucht der Hofbeamten und der Lieferanten, von denen jeder sich einen Extraprofit zuzuschanzen versucht, die Güte des Dargebotenen wesentlich be beinirächiigt, obwohl der Soefoehoe nan seine schlechte Waare gewiß dop pelt so hoch bezahlt wie der Kanzlcr seine gute. Man darf nun allerdings nicht vergessen, daß die Haupterwerbs quelle von Taufenden von Hoffunktio nären darin besteht, zu stehlen und zu betrügen. Sehr treffend charakterisir ie eines Tages ein Kundiger die Sach lage in der Weise, daß er behauptete, für jede Cigarre, die man einem Frem den biete, werde «ine ganze Kiste Ci garren gestohlen. Die Moral von der Geschichte: „Es ist ein theures Vergnü gen, auf Java Fürst zu sein." Die Festnngsthore von Mainz- Di« modern« Zeit hat den Festungen alten Stils das Sterbeglöcklein geläu tet. Just die stärksten Festungen in Deutschland haben sich nach und nach eine Umwandlung gefallen lassen müs sen, die auf di« gebieterischen Anforde rungen des wirthschaftlichen Lebens der Gemeinwesen, welch« sie mit ihrm Befestigungswerten umschlossen, zu riickzuführ«»' ist. Von Jahrzthnt zu Jahrzehnt wuchsen die Städte an, bis die Festungswerke «inem weiteren Wachsthum Halt geboten und ein hö heres Machtwort erst ihnen weitere Be wegungsfreiheit sicherte. So in Stet tin, Posen, Metz, Die alten Festungs werke sielen. An ihre Stell« traten ' DasThorvonK^istel. Mainz zur Festung de/ Deutschen sch« Truppen gem«insam besetzten. Im Fri«d«nSschluß von 1866 erhielt Preu ßen das alleinige BesatzungSr«cht, seit Darmstadt (8. Juni 1871) 187 S bis 1877 wurde mit der längst DasThord«rCitad«lle. nothwendig gewordenen Erweiterung der Festungswerke begonnen, und seit wichtigsten Verkehrs- und Stapelplätze am Rhein mit hochentwickelter Indu strie bild«t, ganz erheblich erweitert und verschönert. Um Raum für den bruch anheimfallen. Dazu gehören das Rheinthor, daS Thor von Kastel Das Rhein - Thor. und das Thor der Citadelle. Das Thor der Citadelle, in deren Südwest«cke der gelstein sich befindet, läßt die Jahres zahl 1660 und di« Formen des Barock stils gewahren. Ueber dem Thore von Lnii<k»ct>ini HIIXX'LXXXII ver- Bund dieses Thor im Jahr« 1532 hat ler römisch« Trophäen krönen. Kindliche Veobachtnuz. „Weißt Du auch, Onkel, waS für ein Unterschied zwischen Dir und ei nen! Gockel ist?" „Nun? Da wäre ich neugierig!" „Der Gockel hat einen Kamm und Ein Gentleman. Nicht schließen! Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, ich breche nicht aus! Ueberflüssige Mühe. Mama, daß Du so^narti^bisN" .Ach das weiß sie schon, TaatU" Ein Franenkafig iu Japan. Daß in dem Japanischen Reiche eu« Kultur die Gebiet derartige Fortschritte zu ver zeichnen, daß in allen internationalen Fragen die europäischen Großmächte mit Japan zu rechnen haben und es bereits, wie das Beispiel mit Eng land zeigt, für völlig bündnißfähig schlecht, so weit es nicht für die häus liche Arbeit in Betracht kommt, zu meist nur vom Gesichtspunkt des Ver- Werden. Unser Bild veranschaulicht die cha rakteristische Außenseite eines solchen Hotels, wie sie in allen japanischen Der junge Doktor. „Sie, Jean, sagen Sie mal, wer ist denn der Herr, den ich jeden Tag im Vorzimmer des Herrn Doktor sehe?" „Das ist unsere Praxis!" Die noble Köchin. n>» PepVln! TcN die schon daher als wie a' Baronin!" Falsche Diagnose. Doktor: Was fehlt Dir, mein Junge? Krischan: Mi dheit der Kopp so weh! Doktor: Ah ha, Du hast gewiß wie der unreifes Obst gegessen? Krischan: Ja! Kopfschmerzen bekommen, siehst Du! Krischan: Ach nee, der Kopp dheit mi weh, weil Vadder mi sau draussla gen heii, dat ich unripes Obst sreten hew'! , Jahre. Wi« alljährlich häuften sich die Briefe auf ihrem Frühstückstisch, rei cher Blumenflor, einzeln« kostbare Ge schenk«, all«», was zu einem Geburts tag «iner gefeierten Frau gehört, war vorhanden, nur eines fehlte: die frohe Nur sie allein wußte «S, daß heute ihr fünfzigster Geburtstag war. Sorgfältig hatt« st« «s all«n zu v«r h«imlich«n gewußt, wie alt sie schon Sie verstand es wunderbar, sich jung zu erhalten, sie kannte alle Mittel, die Spuren des Alters zu verscheuch«», und gebrauchte si« auch g«wiss«nhaft. „Aus ästh«tisch«n Gründ«»," sagt« si«, ab«r das war «s nicht. B«i an d«rn fand sie «in Gesicht, das Alters- Jug«nd. „Fünfzig Johr«/' Rllck«n. e L - wußt« «s?! Es schüttelte sie wi« «in Fi«b«rfrost, sie war so l«b«nsdurstig, so lebensfroh, und sie »«rstand so gut zu l«ben, sich verehren, sich feiern zu »Fünfzig Jahre!" Wie ihre Eit«lkeit sich aufbäumte. Si« hatte viel« Freund«. S!« wollt« wähl«» wi« damals als jung«s Mädchen. D«n Besten, den Schönsten, d«n Reichsten hatt« st« damals sich aus gesucht aus dem Kreis« ihr«r Bewerber sie war klug, sehr klug damals, „Nein, nein, mein Freund, Du bist mir zu jung, zu leichtherzig, zu lüst«rn nach m«in«n Millionen." Einen anderen griff sie heraus. Sie erröth«t«. Ihr Herz schlug heftiger. „Also doch, «r, er!" Kinder soll«» in mir die von Ihnen begehrt« Mutt«r find«»." „Mutter," flüsterte sie zärtlich. Mutterglück war das Einzig«, was ihr v«rfagi geblieben, jetzt wollt« sie es sich gewinn«», die beiden „Mutterlosen" noch so jung und schon so klug war. Ein altes Paar. Di« Frau an den L«hnstuhl gefesselt, der Mann «in zittriger Greis, dazwifch«n di« Toch ter, das einzige Kind. bäck«ner Kuchen. Nichts Festliches, Si« sehen alle drei so traurig aus. Am traurigsten das Geburtstags kind. fünfzig Jahres" „Fünfzig Jahre und nichts «rl«bt, Mutttr g«pfl«gt, dem Vat«r die Wirth schaft geführt; fünfzig Jahr«, davon „Fünfzig schen si«? Von d«r Behörd« ein Anerkennungs schreiben und Gehaltserhöhung, man wünscht ihr« Kraft d«r Schul« noch lang« zu erhalkn. Fünfzig Jahre! Sie denkt es und fühlt «ine seltsam« Müdigk«it im Kopf, in all«n Gli«d«rn. Si« ist nicht mehr so frisch wi« sonst, nicht in«hr so sr«u dig b«i ihrer Sache, was ihr früher leicht würd«, dünkt ihr nun fchwxr, si« muß sich auch heilte zur Freudigkeit zwingen trotz all'> der Blum«», d«r Ehr«ngab«. Ihr B«ruf ist schnxr, desto Kops, der Hals vom vi«le» Spr«che» mit d«n s«chzig Schülerin»«», die oft so widerspenstig sind, die sie erst zäh men muß mit aller Energie, di« ihr zu G«bot« st«ht. Nur di« Mindtrzahl lange nicht. Nicht daran denken darf si«, »ich! an di« Schnxre, nicht an dai nayenve Alter, nur an Erfüllung ihrer Pflicht. Di« Kinder, di« ihr lieb geworden, seiden von ihr, meist aus Nimmer- Kommen und gehen, andere Wesen, ander« Augen, ander« Gesichter, an dere Charact«r«, für sie bleibt immer dieselbe Pflicht, das macht müde müde müd« an Körper und Geist. Si« schüttelt es ab mit «»«rgischein Ruck, dieses lähmend« Gefühl ihrer fünfzig Jahr«. » » « Sie wird nie alt, sie «niziickt heute an ihr«m 60. Geburtstag «txnso, noch m«hr als vor 30 Jahren. Früher siegte ihr« Jug«nd, ihre Schönheit, jetzt ihr Geist, ihre Kunst, ihr Genie. Stolz steht si« vor d«m hoh«n Spit zel. Ihr« Gestalt ist noch tadellos, si« weiß sich ihr« jugendlich« Frisch« kör perlich und g«istig zu erhalten. Sie turnt und schwimmt mit den Jüngst«n um die W«tte. Sie debattirt mit ih rem Gatten und ihr«n Söhn«n über alles und j«d«s. ihr«n Töcht«rn dient si« als Vorbild. Ihre Interessen um fassen d,e ganz« W«lt, sie denkt nicht an di« Jahre, sie denkt nicht an das Alter, st« lebt, si« arb«it«t, si« amüsirt sich, trägt Unv«rmeidlich«s mit vhilo sophisch«r Ruh«, gewinnt dem Leben die besten S«it«n ab. Wirft «in Un glück si« nieder, so «rhtbt si« sich gar bald, ihr« «lastisch« Natur überwindet all«s. Si« ist glücklich an ihrem fünfzigsten Geburtstag, «benfo wie an jedem an deren Geburtstag, sie «mpfängt und gibt. Ein« wirklich ben«idenZw«r<hc Frau ist sie di« kluge, warmherzige, geistvoll« Frau d«r Geg«nwart, sie ist es, nxnn si« «s sein will, w«nn si« kein« Müh« scheut, es zu >v«rd«n. sich h«ran zubild«n zu dem Ideal, das unserm Schiller vorgeschwebt, als «r von „ed len Frau«n" sprach. Di« edle Frau von damals ist im Grunde dieselbe wie die von heute, in d«n groß«n Züg«n bleibt sie sich gleich, nur die Verhält nisse d«r Frauen sind heut« ander«. säet und erntet! Das oerkannte Hörrohr. Der kleine Edu: Papa, Papa, sieh' mal, der Mann bläst mit den Öhren Waldhorn! Zeitgemäß. „Sind die Eier ganz frisch?" „Ob sie frisch sind!. . . Wenn Sie sich gefälligst an'S Telephon bemühen wollen, dann können Sie die Hennen noch gackern hören, die sie ebm gelegt haben!" Fataler Beweis. »In Ihren einsamen Gasthof ver liert sich wohl selten ein Fremder?" „O bitte sehr eben ist wieder ei ner abgefahren!... Hören Sie, da hin ten schimpft er noch!" Boshaft. Dame: „Ich schwärme so sehr für das starke Geschlecht; wenn ich einen Mann Heirathen würde, der müßte Courage haben." Herr: „Ja natürlich, und zwar ein« gehörige Portion!" ,« - » Galgenhumor. Verbrecher (auf dem Weg« zum Galgen): „Der Storch, d«r mich gebracht hat, das war d«r richtige Galgenvogel." Freundliche» Erinnern. I „Herr Leutnant erinnern sich wo?k nicht mehr an mich? Ich hatte kürzlich die Ehre, mit Herrn Leutnant ein GlaS Sekt zu trinken." „Name?" Goldstein." Ein Ausweg. der Bessersituirte gar nix voraus!" „Warum nöt, der muß halt vertra« g'a kenna!" Es spult. „Bei Millern!" „Wat is denn Der?" „Spiritist aber da is et fein! Wenn ick wat kaput jeschmissen habe, dann sage ick, et is janz von selber von 't Küchenbrett an de Diele jeslogen.und dann krieje ick noch 'n Trinkgeld extra!" Berkehrte Welt. „Aber, ich Mann habe dock gewissermaßen auch ein Recht..." „Schweig'! Kommst Du wieder mit Deinen albernen Emancipationsgelü» sten!" LetzteS Mitkel. „Mann, Mann, willst Du schon wieder in die Kneipe!! Bleib doch hier —" „Ach was, ich brauche nun einmal diese Atmosphäre!" Na, schön, dann will ich mich mit Alkohol parsiimiren !" Verbesserung. „Nun, wie gefälltes Ihnen hier?" „Guat! I sag halt bloß dös, a Rindviech war i. daß i mi draußen so lang mit der ehrlichen Arbeit g'schun d«n hob!"
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