6 Die Ruhmeöhalle z« Görlitz. Am 28. November fand in Görlitz tn Gegenwart Kaiser Wilhelm'S die Einweihung derOberlausitzer Ruhmes ser - Friedrich - Museums statt. Die ser Prachtbau liegt im neuen Stadt theil am Friedrichsplatz auf einer An höhe d«s r«cht«n Neiße - Ufers, von Berlitz genießt. Vorder der Neiße zu gekehrten Hauptfront führen Freitrep pen säuligen Porticus zwischen sich schlie fen. Vor diesen Risaliten bilden zwei meisterlich aufgefaßte und durchge- DießuhmeShalleinG'örlitz Das Giebelfeld zeigt das deutsche den Fahnen hervorkommende Löwen, Reichsapfel und Scepter haltend, ver körpern den unbeugsamen Willen und darstellend Handel und Schifffahrt, Industrie, Kunst und Gewerbe, Land wirthschaft, zieren die Fensterpfeiler. Das Innere der Ruhmes halle. Die Hinterfaxade ist in einfachen For men architektonisch gegliedert. An die Triumphbögen der alten Römer erin nernd, erhebt sich über dem schützenden Hauptgesims rings um das G«bäude «ine hohe Attica, die in ihrkn^Jn^chnf deutschenßolkes zum Ausdruck bringt. Der Porticus ist zu einer Vorhalle er weitert, von der drei große EingangS thüren, mit den Wappen der Sechs städte Görlitz. Bautzen, Kamenz, Lü bau. Lauban, Zittau geschmückt, in das Vestibül führen. Große Sandsteinre liefs, lavsitzer und görlitzer Wappen, schmücken die Seitenwände. Den Haupteingangsthllren gegenüber füh ren drei messingen«, mit SpiegelglaS fiillungen versehene Windfangthüren in den auf drei Seiten mit «iner Gal lerie umgebenen quadratischen Haupt raum, die eigentliche Ruhmeshalle, zu deren beiden Seiten sich Säle für prä historische und kunstgewerblicheSamm lungen befinden. Vier kräftige, die Kuppel tragend« Sandsteinpfkiler be stimmen die Deckentheilung des Rau mes. der mit Kuppel- und Tonnenge wölben überspannt ist. Dem in die Ruhmeshalle Eintreten den gegenüber erhebt sich auf hohem Postament das Doppelstandbild der ersten beiden deutschen Kaiser, Wil helm d«s Ersten und Friedrich d«S Dritten, in «iner mächtigen Nische, die mit der monumental durchgeführten »vc!ß«n Marmortreppe in inniger Zu sammenwirkung steht. Dieses Dop p-lstandbild ist ein Werk des Bildhau «rs Prof. Johannes Pfuhl in Berlin. Das mit Bronzen geschmückte Mar jnorpostainent zeigt zu unterst das nach d:m Entwurf des Architekten von dem selben Bildhauer modellirt« Bronzere lief: Der preußische Adler z«rschmet t«rt die Zwietracht, an das Jahr 186 L erinnernd. Die darüber befindliche Devise „Gott war mit unS" nebst dem gossenen ReichSinsignitn. Uebe/ der Kaisernische ist das deutsch« Kaiser wappen angebracht. Genien deuten auf Lande. Die Germania hinter dem Wappen hält in der Rechten das den Pfeilers haben sechs deutsche BundeSfllrsten in H«rm«Sbüsten Auf stellung gefunden: die Könige Büsten hervorragender der DaS Doppel st andbild der Kaiser Wilhelm l. und Friedrich 111. Die neue Ruhmeshalle schließt sich den zahlreichen baulichen SehenSwür ten Kanzel ein köstliches Kleinod alter Baukunst bilden i ferner das Kaiser Wilhelm - Denkmal auf dem Ober markt, die stattlich« Peterskirche, der Frauenthurm, das Demiani - Denk- Dreißigjährig«n Krieg war er das ftste Bollwerk, durch das die Stadt b«i der Kaisertrutz und Reichen berg erThurm. Ueber den Umgang mit Täug ttngeu. Posten freilich für «ine Sinekure und sie thun zumeist so, als ob sie den wildfremden Mädchen eine ganz un verdiente und durch nichts zu rechtfer tigende Wohlthat erwiesen, indem sis ihnen gestatten, sich Tag und Nacht mit d«n lieben Kleinen zu beschäftigen. Ein Fernstehender wird diese Auffas sung indessen nicht immer theilen kön- sondern vielmehr häufig zu der deraufzucht so hoch taxiren. Vor Allem haben schon die lieben Kleinen Lebensgewohnheiten, tvelche geeignet erscheinen, die „Entente cor diale" zeitweilig auf das Ernsthafteste zu trüben. Man muß allerdings, noch so sympathisch gegenübersteht, sa gen, daß die Schuld häufig auf ihrer Seite liegt. Sie mißgönnen den be sagten herzigen Wesen auch die gering ste unschuldige Zerstreuung und ent blöden sich nicht, dem kindlichen Drang, sich zu bethätigen, Hindernisse in den Weg zu legen. Es ist nämlich höchst achtenSwerth von einem Säug ling, wenn er es verschmäht, ein ar beitsloses Lotterleben zu führen. Mü ßiggang ist aller Laster Anfang. WaS Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Rast' ich, so rost' ich. Wenn Sie wünschen, kann ich noch sehr viele Sprichwörter, Perlen der Volksweisheit, hervorholen, die alle darauf hinweisen, wie wünschenSwerth es ist, schon die zarteste Jugend durch ernste Arbeit zu verschönen. Ein halbwegs gut veranlagtes Kind wird dies merkwürdigerweise ohne die geringst« Kenntniß von den vielen einschlägigen Sprichwörtern zu besitzen im Innersten empfinden und in stinktiv zum Ausdruck bringen. Es thut, was in seinen schwachen Kräften liegt. Eine natürliche Regung der knospenden Menschenblüthe manisestirt sich zuvörderst in dem unwiderstehli chen Drange, d«n Nächst«» zu ohrsei gen. Dieser Nächste ist im gegebenen Falle das KindSmädchen, und man kann es von diesem nicht als hübsch, sondern nur als eine absichtliche Ver kennung seiner Berusspflichten anse hen, wenn es sich weigert, auf die In tentionen des thatenlustigen Säug lings mit dem erforderlichtn taktvollen Verständniß einzugehen. Ich kenne KindSmädchen, die «ine unerklärliche, direkt krankhaft« Abneigung gegen Ohrfeigen haben, dem Schlag von mit vieler List ausweichen und dadurch natürlich ihre Position bald zu einer unhaltbaren machen. Wofür bekom- Nun gut, sie müssen sich auch die Haare ausraufen lassen. Es ist im merhin etwas, giebt ab«r doch noch lassen sie sich gleichfalls beißen. Wohl- Mutterherz, wie bist Du unerschöpflich Wohl und Gedeihen des geliebten Kin des handelt! nünftigeren Grundsatz gebe? Sie wissen ja: der erbitterte „Kampf ums Dasein" und die „gesunde Seele im standsfähig werden will meint der Papa soll selbst im Winter nur hat, und daß auch recht hat' Es wäre nichts weiter nöthig, als daß mit dem Kinde verfahren werde, wie derart vernichtendes Verdikt über einen Wahrheitsliebe erheischt es läßt sich Wenn schon die wohlüberlegten Wünsche d«r Eltern verhöhnt werden, so kann man ermessen, wie diejenigen der Kinder respektirt sind. Wie man die Sach« auch dreht und wendet, schließlich existiren die KindSmädchen doch nur der Kinder wegen, und diesen darf ein Anrecht darauf, sich die Sache so einzurichten, wie es ihnen am besten paßt, schlechterdings nicht abgesprochen werden. Ihr« individuellen Neigungen gehen w«it auseinander, doch haben sie ein Gemeinsames: das Schicksal, total ignorirt zu werden. Die herzigen Kleinen sind ja so un gemein leicht zufriedenzustellen. Ich habe einen liebenswürdigen Dreikäse hoch in meiner Verwandtschaft, der heiter und seelenvergnügt ist, wenn seine Duenna bellt, miaut und wie «in Schwtin grunzt. Ein anspruchslose res Baby wird man schwerlich auftrei ben. Welcher Billigdenkende würde es ihm ernstlich verübeln, wenn es mit dem ganzen Nachdruck seiner socialen Position darauf bestünde, daß der Ge sang der Nachtigall oder sagen wir bloß der Girardi nachgeahmt werde? Ein Kindsmädchen in diesem ein fach - bürgerlichen Hause braucht also vom Sonnenaufgang bis in die sinken de Nacht lediglich zu bellen, zu miguen und zu grunzen, um die rückhaltlose nich? gelingen, ein diesen bescheidenen Anforderungen entsprechendes Fräu lein zu finden. Das grösste Gotteshaus der Welt. Für New Aork ist eine römisch-ka tholische Kathedrale geplant, die groß artiger als die Aja Sofia in Konstan tinopel und umfangreicher als St. Peter in Rom werden soll. Sie wird den Namen Nova Sancta Sophia für 7V,0V0 Menschen bieten, 20,000 mehr, als die St. PeterSkirche zu fas sen vermag. Die Pläne zu dem ge waltigen Bauwerk stammen vom Pa ter I. Bouillon, Canonicus am Dom in Ottawa, der Hauptstadt der Domi nion of Canada. Pater Bouillon, der sonderen Studium gemacht hat, be suchte 1883 Konstantinopel und wurde Sophia" in New Jork, dort beim Aja Sofia von kommen sollte, den Bauplan für ein imposantes Gotteshaus zu entwer- 'ch d v d K' ch n ganze Großartigkeit der riesigen K»p- Kirche betritt. Die Kuppel, welche m Mosaik ausgeführt ist, ruht wie eine prächtige Krone auf einer Reihe Herr- Kosten der Mosaike sind daraus zu er welcheS 30 Fuß lang und 15 Fuß hoch ist. und mtt solch Fenstern, welche Reih« auf Reihe 4SO Fuß hoch bis zur Kuppel emporsteigen, letzte Fensterreihe wird sich SO Fuß eingearbeitet. Die Länge der New Uorker Sancta Sophia wird 60V Fuß sein, die Breite 400 Fuß. Die Kuppel erhebt sich zur Höhe von 4SO Fuß bei Nova Sancta Sophiq, weiche einen Durchmesser von 26 Fuß hat, 30 Personen. Die Nova Sancta Sophia erhebt sich in sieben Stockwer hen. Der obere Theil der Kuppel ist ähn lich wie bei der St. Petersiirche, nur ist diese Gallert« mit der vier apoka lyptischen Thieren verziert. Die Spitze der Kuppel läuft in eine Kugel auZ, über welcher sich das Kreuz erhebt. Die Schönheit des Innern zeigt sich zen Pracht. Man übersieht sofort den ganzen Raum vom Fußboden bis zur Höhe der Kuppelspitze. .Die schmerzlose Zahnope ration." zN>anzig Mark Honorar verlangt): „So zwanzig Mark?!. . . Und das nennen Se schmerzlos??" Unter College n. „Wie geht's Deinem neuen Patien ten?" „O ganz gut! Eine Diagnose läßt sich derzeit noch nicht feststellen, dann schön allmählich sinken lassen!" Nie verlegen. die Ratten?" Zarte Anspielung. „Siechst. Alte, da wär' z'rad' ncch a leerer Käfig!" Nobel. A: ", fehlt denn Ihrer Frau Gemahlin?" Reichgewordener Schlächtermeister: vergessen, den mir der Arzt gesagt hat . . .aber es iS e' bessere Krankheit!» Abschreckend. Mutter: Aber Mathilde sieh' Dich doch nicht immer so auffällig nach den Herren um —! Du zu Hause bleiben, wenn sich die Herren nach mir umsehen sollen! Im Wartezimmer. ! Doktor: Wer wartet hier am läng sten? Schneider (mit der Rechnung): Ich, Herr Doktor, ich warte schon zw« Jahre. Beim Pfandonlel. Jude: Für einen Stiefelknecht? Nichts! Ich kann nur Werthgegenstän de brauchen! Student: Na, hören Sie mal, ich kann doch Ihretwegen das Möbel nicht mit Brillanten besetzen lassen! Verlockendes Angebot. Droschkenkutscher: Liebes Fräulein, werden Sie die Meine bei mir ha „Also Marie, Sie wollen uns ver lassen? Aber warum denn? Sie haben halten, da kommen wir immer in Ver legenheit wegen des dritten Mannes >um Skat." Im Dusel. Schlltzenbruder (im Gasthaus vor dem Nachtschränkchen liegend): Sa kra is dös aber a klane Hausthür, da soll i hindurchkrieche —? Billiges Vergnügen. nes Vuckett! Wie sich det trifft Verwandtschaft. „Was ist denn das für ein Unge heuer?" Kreide beschränkt ist!" grade so wie DaZ späte Mädchen. Standesbeamter: Die Herrschafte» müssen noch einen Augenblick warten! Braut (für sich): Mein Gott, noch länger warten! Ma nmußfichzuhelfen wis sen. zerl fertig bringt, daß er trotzdem er das Bett hütet seine Studien nicht unterbrechen muß. , Mitgefühl. Gast: „Oh Sie Äermster, da müssen JhreHonigmonde ja entsetzlich gewesen sein!"
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