6 Du Greisin, gebückt und bebend, Wohl achtzig Jahr« nun Sag' an, was hast du lebend Im Friedhof noch zu thun. Alljährlich am Todestag« Schmückt sie ihres Liebsten Grab, Und heute mit blühenden Rosen, Das Herz voll Sehnsuchtsqual, In Liebe, der wandellosen, Tie Ehrengräber der Stadt Wien. Uralt ist der Cultus d«r Todi«n. Di« Mumi«n, die aus der Zeit d«r Ramses und Pharaonen bis aus di« Anz«ngrub«r-D«nlmal. knüpfen, sollen ihm d«n W«g in's Jen seits ebn«n, oder auch das Ziel seiner Wünsch«, seines Strebens auf Erden verwirtlichen. Mit der Fürsorg« um das Seelen- Heil des Verblichenen hört die Sorg« für sein dahing«schwund«n irdisch Theil nicht auf. Der Cultus d«r Li«b« für die Todten läßt sie nicht sang- und klanglos der Erde überge ben. In düsterer Feierlichkeit vollzieht Besonders «ich an h«rrlichen Bild- Hof; die von der Stadt gestifteten Eh- Ruhestätte ist der Wiener «Eentral- Friedhof. Kommt man durch da» Hauptthor auf den Friedhof, so hat man bald die Arkaden vor sich mit ihren prachtvollen auch zu den Ehrengr^bern. Auf allen Gebieten des Lebens ha ben sie sich bethätigt, die Männer, die sich hier zusammengefunden. Hier lie gen die Erbauer des neuen Wien; die ses Grabmal deckt den großen Volks dichter Anzengruber, dort ist der Er dungsgeisteZ, zur Hier ruht Bauernfeld, der Wiener Aristo» phanes, und Nestroy, der Satyriker, Markart, der lebensfreudige Maler, und Amerling, der berühmte Porträt maler Alt - Wiens. Beethoven und Schubert sind hier begraben, der ernst« Gluck und d«r nicht nur in Wien un vergeßliche Johann Strauß. Es feh len nicht di« B«rtr«ter der leichtge schürzten Muse, Millöcker und Supp6, nicht d«r erst« Bürgermeister des ver fassungstreuen Wien, Vater Zelinka und seine Gattin Monika. Es ist ein Wiener Friedhof, und die Stadt Wien hat ihr« Todten geehrt durch prächtige schaffen, eröffnet wurde. Frommes Gidenken, das pietätvolle Bedürfniß, die Todten zu ehren, hat sie aus alten Wiener Kirchhöfen ausgraben lassen zu fpä ner Künstlern eine bleibend« Erinne- Mozart -Grabmal. rungsstätte gewidmet werden sollt«. Er, der echteste von allen! mal, dem unsterblichen Genius ge iveiht, inmitten des stillen Plätzchens, oas rings die Namen der Koriphäen der Wiener Musik zeigt. «mbertag geht zur Rüste; noch «in rascher Gang über das weit« Leichen seld hier der Ob«lisk der Märzge fallenen, dort das imposante Grab denkmal der Opfer des Ringtheater brandes und daneben Kreuz an kreuz. Schneidig. Pfarrer: .Aber Lehnbauer mit sech zig Jahren willst noch so a blutjunge» Dirndl Heirathen!?' Bauer: „Gelten S', Herr Pfarrer, da spitzen S'!" Zarte Mahnung. Chef (zum schlafenden Schreiber): „Sind Sie so kurzsichtig, Maier? Sie Verden sich noch die Augen verderben!" Die Alhambra. Weder die Feder de» Schriftstellers noch der Pinsel des Malers vermag «in« recht« Vorstellung von d«in herrli nzn V«ga von Granada erhebt, mit d«m Blick auf phantastisch g«sormt« sonnverbrannte Bergziige und die schneebedeckte Sierra Nevada. Der Name „Alhambra" tönt schon von Alhambra - Kennern ist es jedoch selbst in unserem Zeitalter des Reifens nur selten einem das Wunder weil Spanien in dem nicht durchweg gerechtfertigten Rufe steht, daß dort die Eisenbahnen schlecht, das Essen DerThurm der Gerechtig keit. schlecht, die Gasthöfe schlecht und al nien in «in« nordische Gebirgsland schaft versetzt. Ein prächtiger Wald das Plätsch«rn d«S Wassers im dich ten Gebüsch. Drei Alleen sühr«n durch diesen Märchenhain empor zur Di« Alhambra mit Aussicht maurischen Akropolis, die man durch das Thor d«r Gerechtigkeit betritt diesmal «in« wirtliche, echt arabische führt. ganze, von Mauern umfaßt« mit Thürmen befestigte Stadt. Sie ent hält außer dem maurischin Königs ernster, fast trauriger. Hat man di« dunll« Hall« hint«r d«m „Thor d«r Ge rechtigkeit" passirt.so steigt man auf ei nem schmal«», düst«r«n Weg zwischen hoh«n Mauern «mpor zu einem zweiten Thor«, der „Pu«rta d«l Vino". Von von uraltenßäumen b«schatt«ten Platz di« Plaza d« las Algibes, an dessen linker Äit« di« verfallenenHLusermas- »Tausend und «m« Durch di« klein« Pforte, die in den Alhambrapalast führt, gelangt man zu«rft in den „Myrthenhos". Ruhig u. still, wie «in träumender S«« li«gt Ansicht der Alhambra. rend an den beiden schmäleren Enden seine Jaspissäulen die luftigen Bogen Aus dem Myrthenhos gelangt man durch die .Sola de la Barca", deren Wände von oben bis unten mit den raffinirtestenVerzierungen bedeckt sind, so daß der Stein wie von Feenhänden gewebt« Stick«r«i erscheint, in den von geheimnisvollem Dämmerlicht erfüll ten „Saal der Gesandten". Er geht durch zwei Stockwerk« und ist mit einer Kuppel aus Lärchenholz g«d«ckt. Kehrt man in denMyrthenhof zurück und verläßt man denselben durch die Sala de los Mocarabes, so gelangt MPI in den berühmten.Löwenhof". Er hat seinen Namen von den zwölf Marmorlöwen, welche die großeßrun nenschale in der Mitte tragen au ßer diesem hat der Hof noch acht klei nere Marmorbrunnen seinen unver gleichlichen Reiz aber erhält er durch die Säulenhallen, die ihn umgeben, durch di« Pracht der in zierlichster Or namentik wie aus Elfenbein geschnitz ten Bogen und Wände, die von 124 theils einzeln stehenden, theils in Gruppen vereinten Säulen getragen werden. Ergänzung. Bekannter: „Deine Frau scheint sehr lustig zu sein, die singt ja sogar beim Kochen." Hausherr: „Allerdings! Und ich koche bei ihrem Singen." Pech. n > 1. Schnapsbruder: „Was fehlt Dir heute?" —2. Schnapsbruder: „Na, denk' Dir, wie ich eben drüben in dem Haus« s«cht«n will, st«h' ich plötzlich ei» nem Schutzmann gegenüber. In txr Wasser... bleibt d«r Kerl wahrhaftig bei mir stehen, bis ichs ausgetrunken!" Herr (dem Bettler ein« Gabe rei chend): „Will Ihr Begl-iter auch 'wo» haben?" Bettler: „Nein, der nimmt bloß bei mir Fechtstunden!" Ueberraschende Entdeckung A (in der Kneipe: „War denn der alte, taubstumme Böttchermeister heute noch nicht hier?" B. (der die Ge den!" Ans dem Süden »o» Dentsch- Osiafrika. Eine «ist in neuerer Zeit b«kannt gewordene Landschaft im südlichen Deutsch - Ostafrika ist das von den Flüssen Ulanga und Luvegu umgebe ne Upogoro. >Das ganze Land hat gebirgigen Charakter und erhebt sich mit seinen höchsten Spitzen ungefähr 4,<KX> Fuß über den Meeresspiegel. Der Aufstieg ist von all«n S«iten her sehr steil, fast senkrecht. Oben in den Bergen finden sich ausgedehnte, frucht bar« Hochebenen, di« mit gro- F«lsblöcke große Höhlen, in denen sich Schlangen, Leoparden. Zibethkatzen und andere kleine Raubthiere aufhal- Hütte verläßt. Ist ein Aieaen- ode» Hühnerstall tn d«r Rahe, so verbucht er erst in diesen u^m versuche gemacht werden. Der Elephant kommt in Upogor noch sehr oft vor, manchmal sogar in Die Bewohner des Lande», di« Wa züge in die umliegenden Gebiet« unter nommen. Wohl sind sie selbst von den Mafiti und Wahehe öfter überfal- Der Melonenbau m. (Onrixa bewachsenen Felsgruppen liegen, deren Lücken noch künstlich befestigt waren, so mußten di« Feinde meist unverrich- ten sich frühtt in da» Land der Ma nien einig« Vord«rlader, Bogen und vergiftete Pfeile. Abgesehn von verschiedenen Edel hölzern, als Ebenholz, Grenadilholz usw., gibt es auch in Deutfch-Ostafri ka sehr viel gutes Bauholz, aber nur von Laubbäumen; Nadelholz kommt nicht vor. Die Bantuvölker sind Herrichtung von Ballen zu Bauzwecken, tüchtige Holzarbeiter. Wenn man sieht, mit welcher Geschicklichkeit und und zwar mit ganz kleinen, meist selbst geschmiedeten Beilen zurechthauen, so muß man staunen. Es gibt Boote, worin 40 Mann Platz haben. Auch mit Säge und Hobel lernt der Reger schnell arbeiten. Bei dem Bau der Station Mahenge würd« sämmtlich«s Bauholz in d«r Näh« geschlagen und von den schwarzen Soldaten (Abkari) bildungen sehen wir, wie di« Balken zu Bauzwecken hergerichtet werd«n. Kaffee u»d Thregesellschaften. Kaffeevisiten Th«eg«s«llschast«n! schön« Worte! Geselligkeit. In den Ohren der Klein- Winters, an Gebirg« von Kuchen und Gletscher von Eis oder Speist. Und Nächsten. Winter ziehe ich mich aber ganz gewiß An und für sich ist di« Idee der nachmittäglichen Kasse«- und Thee timere Art der Geselligkeit ist es jeden wird, und der im Grunde nichts an deres ist als der altmodisch liebe Nach mittagskaffee, nur in graziöserem, sende Leben der Weltstadt um sich zu di« Interessen seiner Freunde versen ken soll. städtisches und nichts Großstädtisches. Gesellschaften eigentlich nicht verwerfen. Sie sind billiger als Abendessen, «ingeladen werden? Dennoch. Es ist auch wahrhaftig keine Kleinigkeit, drei bis vier Stun den auf einem Stuhl zu sitzen, zwi schen denselben Menschen mit demsel ben Gegenüber, nur mit der Abwechs lung der massenhaften guten Ding«, di« ab«r w«g«n ihrer Mannhaftigkeit eher abschreckend als anregend wirken. Da ist der Punkt, wo di« Frauen r«formir«nd eingreifen sollten. Ein« Einladung nichf gar zu vieler, aber passender Menschen, zu einer Tasse Kaffee oder Thee um fünf Uhr, hätte man wüßte, daß man nach Belieben ge hen dürfte, spätestens um sieben Uhr, und daß man anregende Unterhaltung fände. Dafür zu sorgen, ist allerdings für manche Hausfrauen schwieriger als alles andere. Sie suchen darum die Lö zen Nachmittags in daS Speisezimmer ein. Ein Lotalwechsel belebt die Sti mmung oft wunderbar, die Gesellschaft Stoff zur Unterhaltung. Am besten ten zu müssen, so wundere man sich Die beste Belebung einer Gesell zügeht. Der Ton scheint in der Luft Wir selbst also haben es in der Hand, di« verschrieenen Kaffe«- und Tbeegesellschaften wieder in b«ss«ren Ruf zu bringen. Freilich kostet das ein wenig mehr Nachdenken, als bisher das Bestellen beim Conditor erfordert«, und manchmal auch den Muth, mit al- Jmmer zerstreut. Professor: „Ich weiß nicht, was daS ist: fortwährend riefelt's mir eiskalt den Rücken hinab... das wird wieder —„Also drei Tage ist Dew Klei ner alt?" Wachtmeister (stolz): „Ja! Und was das Jungchen schon für'» unfreundliches Gesicht macht!" Irgendwo au fErden wird in jedem Monat Getreide geerntet. Im Januar wird in Argentinien und auf Neuseeland der Weizen geschnitten; im Februar und März beginnt die Ernte der Feldfürchte in Westindien und Ae gypten. In Kleinasien, Persien und auf Euba ist der April der Erntemo- und Chinesen ernten. Im Juni und Juli erklingt die Sense in Südeuropa und Südamerika, und im August vtmber, und in einigen Gegenden Australiens erntet man im December.
Significant historical Pennsylvania newspapers