Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 20, 1902, Page 2, Image 2

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    2 vuea«.
Geheimnißvolle Stell«,
Versteckt im Waldesraum!
Hier plaudert mir die Quelle
Manch alten Märchentraum.
Seit all den langen Jahren,
Von dem, was droben rauscht.
Einst ward ihr's viel zu bange
Im Erdenschoß versteckt,
Wo knorrig sich die Schlange
Der Wurzeln ballt und streckt.
Drum hat sie sich gerungen
Von dumpfen Ketten los,
Ist keck emporgedrungcn
Durch Felsenspalt und Moos.
Seit si« hinfortgeschoben
Geröll und Schlamm und Stein,
Führt sie im Licht hier oben
Ein wonnevolles Sein.
Vom Laubdach grün umdüstert
Erlauscht sie nun in Ruh',
Wie rings der Wald ihr flüstert
Uralte Märchen zu!
Wer hat's gethan?
Es gibt keine Geister. Es gibt k«ine
Gespenster. Und doch sollte man's
stähle mit so unglaublicher Genialität
und Sich«rh«it? Wer lvar das un
heimliche Wesen, um dessen ungreif
bare Gestalt sich schon «in ganzer Sa
uicht aus der Welt schaffen. Fast kein
Ganz unerklärlich war «s, daß der
Verbrecher niemals Geld raubt«, son-
Vorliebe bekundet«.
Di« gewiegtesten Kriminalbeamten
und Detectives, di« di« Hauptstadt
unserer heimgesucht«»! Gegend zu Hilfe
sandte, standen vor «in«m unlösbaren
Räthsel. Alle ihre Bemühungen, des
Thäters habhaft zu w«rd«n, bli«ben er
folglos. Nicht dj« g«ringst« Spur li«ß
sich entdecken.
Ich besaß eine sechzehnjährig« Toch
ter, ein zartes, stilles Mädchen, das
schon s«it längerer Z«it l«id«nd war,
dieser st«ts unsichtbare Verbrecher
spannte auch ihr« kranken N«rven auf
das äußerste an; obwohl gerade m«in
Besitz wund«rbarerw«ise von dem un
heimlichen Besucher bis jetzt resprctirt
worden war.
Da sich der krankhafte Zustand -mei
nes Kindes immer mehr verschlim
merte, bat ich einen alten Studien
freund, der als bekannter Psychologe
in d«r nahen Universitätsstadt lehrte,
sich meiner Tochter anzunehmen, die
Ferien aus meinem Landsitze zu ver
bringen, und si« in gründlich« Behand
stadt, Pvlizeirath Wiesel, ein kleines,
bewegliches Männchen, das seine Au
gen überall hatte. Doctor Braun, der
xleichfalls großes Interesse an d«n
merkwürdigrn Borkommnissen unserer
Tus war bald eng aneinander.
Gleich am nächsten Mvrg«n wurde
«s bekannt, daß in vergangener Nacht
im Hause des Domänenpächters von
Falke stattgefunden hatt«.
Polizeirath Wiesel, d«r im Gachhof
"sofort an den Ort d«r That. Mein
trachtete ein« W«il« ein« ganz be
stimmte Stelle. Es war nichts als eine
fast unmerkliche Abschürfung d«s Mör
diese Luke ist er hineingekrochen."
Doctor Braun schütt«!!« d«n Kopf:
»Das ist ja ganz unmöglich, dieses
Kindes durch."
Wies«! lachte: „O, den Herren Gau
nern ist sehr viel möglich, was gewöhn
erscheint. Doch wir wollen sehen."
Wir begaben uns zunick in's HsuZ
und stiegen auf den Boden. Mein
Freund hatte recht: die Luke war wirt
lich so eng, daß «in erwachsener Mensch
wohl kaum hindurch konnte.
Wiesel machte uns aber auf einen
sehr auffallenden Umstand, der unse
ren Augen gewiß «ntgang«n wär«, auf
merksam.
An d«n Rändern d«r Luk« hingen
zerrissen« Spinnenweben herab. Auch
war der Staub hinweggefegt.
„Glauben Sie es nun, daß hier je
mand —" bei di«s«n Worten stockte
Wies«! plötzlich, bückte sich rasch, hob
etwas vom Boden auf und steckte «s zu
sich. Wir konnten nicht erkennen, was
es war.
„Hm," meint« mein Freund, „dies
kann ebensogut die Katze oder «in
Mard«r gewesen sein."
„Katze? Marder? Möglich, aber
nicht wahrscheinlich. Ich e^s
Doch suchen wir weiter.
Wir stiegen wieder hinab, und der
Polizeiroch begann nun das Haus in
immer weiteren Kreisen spiralig zu
umschreiten. Dabei hielt er den Kops
tief zu Boden gesenkt und sucht« wie
«in Jagdhund nach d«i Spur des Wil
des.
stell«, an di«' der letzte G<witt«rr«gen
etwas feinen Sand zusammenge
schwimmt hatte. Di«s«r Sand war
noch feucht- und zeigte di« zi«mlich fri
sche Spur «ines menschlichen Fußes.
Der D«t«ctive betrachtet« sich diesen
Faßabdruck sehr genau, maß ihn mit
tels eines Papierstreifens nach allen
Seiten aus und macht« sich auch ein«
getreue Skizze des Stapfens.
„Fällt den Herren an dieser Fuß
spur nichts auf? Bemerken Sie, daß
die Ferse auffallend tiefer eingedrückt
ist als die Sohle? Was kann man wohl
daraus schließen?"
Ich sprach die Meinung aus, daß d«r
Sand unter der Sohle weniger feucht
war und daher die Ferse tiefer «inge
sunken wäre. Wiesel schüttelt« vernei
n«nd das Haupt.
„Der Sand ist überall gleich feucht.
Nein, das ist es nicht. Hier ist «in
Mensch «ntw«d«r rückwärts g«gang«n,
od«r er hat den Oberkörper weit zu
riickgebogen. Ich möchte «h«r das Letz-
men? Was hat dies mit d«r Auffin
dung d«s Einbrechers zu thun?" fragte
„Ich weiß es selbst noch nicht. Es
ist sehr sonderbar. Menschen, die sich
Wi«s«l zuckt« di« Achs«ln und deu-
Noch d«ns«lb«n Tag verschlechterte
daß Doctor Braun sie in's B«tt schickt«
und ihr dringend einige Tage d«r Ruhe
Doctor Braun berichtete folgendes:
Eines Tag«s erschien Polizeirath Wie
st! bei ihm und fragte ihn, ob er heute
und bot dem Detective sogar seine
thatkräftige Hilse an.
Wi«sel lächelte. „Es wird kein
Gegen elf Uhr Nachts holte der
Penaten auf/Es war eben ein« erfolg
los« Jagd gewesen. Dasselbe, als ob
man vergeblich aus dem Anstand das
Hochwild erwartet hatte.
Die nächste Nacht fand sie jedoch
> wieder auf ihrem Posten. Si« war
noch Heller als di« vorige. Silbernes
Mondlicht überfluthet« die ganz« Ge
gend.
Stundenlang harrten die Lauernden
auf das Erscheinen d«s räthselhasten
Dieses. Schon glaubten sie abermals
genarrt worden zu j«in. als elötzlkh,
e's mochte kurz vor «ins f«in, «in« Ge
stalt von d«r hint«ren Seit« meines
Hauses zum Vorschein kam.
„Donn«rw«tt«r," entsuhr es Doctor
Braun, „der Einbrecher ist einer von
d«n Leuten mein«s Fr«undes. Das
dars er bei seinem jetzigen hochgradig
n«rvös«n Zustand« auf l«in«n Fall er
fahren."
Wiesel lächelte «twos spöttisch. „Ja,
es ist einer der L«ute Ihres Fr«und«s,
und er st«ht ihm sogar sehr nahe."
Es war jedoch zu weit, um im un
sich«r«n Licht« d«s Mondes die Per
son feststellen zu können. Eigenthüm
lich lvar das Gebaren der mit einem
langen, grauen Mantel und einem klei
nen Hütchen bekleideten Gestalt. Den
Oberkörper weit zurückgebogen, die
Arme wie tastend nach vorwärts ge
streckt, schien dieses unbegreifliche We
sen sich, gleich einem Schatten schwe
bend, über den Erdboden fortzubetoe
gen.
Wi« Indianer auf d«m Kri«gspfad
schlichen die beiden Männer der un
heimlichen Gestalt nach, die, ohne sich
ein einziges Mal umzublicken, ohne
nach rechts oder links zu sehen, schnur
gerade einem bestimmten Ziele zu
steuert«. Deutlich zeichnete sich ihr«
Silhouette im hellen Mondlicht ab.
Wohl «in« halbe Stunde möcht« die-
Anw«s«n des Försters Rolf b«fand.
Die Verfolger beschleunigten ihr«
Schritt« und pllrschten sich so nah« wie
möglich heran, d«nn sie ahnten, daß es
auf Rolfs Haus abgesehen sei. Hin
ter dem schützenden Stamme einer
starken Fichte verborgen, beobachteten
sie das ferner« Thun des räthselhasten
Wesens. Dasselbe schritt, ohne nur
«inen Augenblick zu zögern, direkt aus
das Gebäud« zu.
Zu beiden Seiten der Försterwoh
nung befand sich je eine Hundehütte,
und vor jeder lag ein großer Jagdhund.
Die laue Sommernacht mochte di«
hervorg«lockt haben. Die Hunde er
hoben beim Nahen d«r Gestalt d«n
Kopf und sog«n mit der Nas« di« Wit
terung «in, schlug«» aber nicht an. Da
bemerkten sie den heranschweb«nd«n,
unheimlichen Gast. Was war das?
Di« gutgeschult«n Rüden gaben noch
imm«r nicht Laut. Sie sträubten das
Fell, zog«n d«n Schweif ein und ver
lrochen sich, am ganzen Körper zit
ternd und nur ganz leise winselnd, in
ihr« Hült«n.
D«r g«sp«nstische Ges«ll« nahm nicht
di« geringste Notiz von ihnen, und be
gann langsam, aber mit artobatenarti
ger Sicherheit an der Seitenwand des
Gebäudes empor zu klettern, den Kops
immer weit nach hinten geneigt. Es
war unbegreiflich, wi« er bei dieser
Körperstellung an der fast jedes Stütz
punktes entbehrenden Mauer hinauf
Oben angelangt, stand er eine Weile
regungslos und blickte starr nach dem
Himmel. Dann verschwand er in einer
der Dachluken.
Nach ungefähr zehn Minuten er
schien er aber wieder auf dem Dache
und trug einen großen Ballen unterm
Arm«. Einige Augenblick« sah «r wie
der nach dem Himmel und stieg dann
langsam zur Erde nieder. Der un
förmliche Ballen schien ihn bei diesem
der Dieb in derselben Weise den Rück
weg an. Braun und Wiesel folgten
ihm auf dem Fuße. Es war ganz ge
nau der gleiche Weg von vorhin, den
di« grau« G«stalt «inschlug. Weit und
breit war k«in lebendes Wesen sichtbar,
Lautlos schritt die Gestalt mit weit
Und jetzt war Doctor Braun auch sc
nah«, daß er, als plötzlich das Mond
licht voll auf das Antlitz der räthsel
haften Gestalt fi«l, ihre Züg« erkenren
schmerzliches Mitleid. Kein Zlveife!
Sie es hier nicht mit einem Verbrechen,
Gestirn der Nacht, dem Monde.
„D«r hat's gethan! Das ist d«r
Thäter!"
D«r Poliz«irath starrt« ihn verdutzt
an.
Der Arzt sagte aber, ti«f erschüttert
mit ziit«rnd«r Stimme:
»Mein lieber Polizeirath, all« Ach-
tung vor ihrem löblichen Eifer, «in«
Schuldig« der strafenden Gerechtigkeit
zu überantworten. Aber in diesem
Feld einräumen. Hier muß der Cri
minalist dem Arzt« weichen. Dies«
Unglücklich«, die Si« hier «rgr«is«n
wollen, ist ein Opfer des hochgradigsten
m«in Ehrenworts daß ich di« rein«
Wahrheit sag«. Di«f« Unglückliche ist
mondsüchtig und hat keine Ahnung
Die Leidenschaft des Fallenstellers, der
schass«n?" sch 112, l t h
haben. Mr haben heut« Nacht Boll
richtet.
Dann kl«tt«rle sie an d«r Wand des
d«n F«nster. Brüstung dieses
Nacht.
„Nun, Polizeirath, halten si« dieses
Pflegen sich Verbrecher Nachts auf die
Schauspiels, dem wir beiwohnten, lä
chelnd den Kopf.
„Nein, allerdings, das thun Verbre
cher nicht, mir ist wenigstens in meiner
ganzen Praxis noch kein solcher Fall
vorgekommen. Aber," fügt« er mitlei-
Mondwechsel eingetreten ist. Und dies
scheint soeben der Fall zu sein. Be
obachten Sie nur, wie die Kranle plötz
sessen und nur immer starr nach dem
Mond« geblickt. Jetzt aber begann si«,
von einer eigenthümlichen Unruhe ge
ihrem Bett."
sein nächtliches Erlebniß.
Das Räthsel entschleierte sich mir
immer mehr und mehr. Deshalb auch
ten.
Freund versicherie, daß tetn Mensch
durch ihr Nachtwandeln und Einbre«
Polizeirath Wiesel wußt«, daß di«
Einbruch« von ihr herrührten, von d«m
nicht sahen gefunden hatte. Es war
dies eine Borste eines G«msbart«s, wie
mein Kind ein«n solchen aus seinem
steirischen Jägerhlltchen trug, das ich
derartigen Hut besaß, und so war «s
für Wi«fel «in L«icht«s, auf di«s«n
Fund f«ine weit«r«n Combinationen
aufzubauen.
Dos Mödch«n hatte außer d«m lan
gen, grauen Mantel bei seinem Nacht
wandeln sonderbarerweise auch stets
dieses Gemsbarthlltchen getragen.
Die entwendeten Gegenstände, noch
denen man vergeblich bei den Althänd
lern und Hehlern geforscht hatte, fan
den sich vollzählig an den verschieden
sten Stellen in meinem Garten vergra
ben vor, und da dieselben ausschließlich
aus Schmuck und Silberzeug bestan
den, hatten die Betroffenen auch kein«
B«rluste, d«nn si« «hielten alles wi«d«r.
M«in« Tocht«r war ab«r von ihrem
schrecklich«« Uebel glücklich g«h«ilt.
Ihr« durch di« unnatürlichen Kraft
anstrengungen des Somnambulismus
z«rrlltt«t«t«n Nerven waren wieder neu
gekräftigt. Das einzige, was zurück
geblieben, war eine unüberwindliche
Scheu vor Lunas hellen Nächten.
Aus der Schule geplaudert.
In der untersten Klasse stellten sich
die Rekruten der Abc-Schützen Mor
gens 8 Uhr ein. Mit einem letzten
Worte der Ermahnung zur Artigkeit
wurden sie dem Lehrer zugeführt.
Manche Mutter sah dabei ihren Inn
rem gar nichts zu, und der kleine Kerl
scheint wirklich schon zu Hause recht
eingeschüchtert worden zu sein. Sein
pausbäckiger Nachbar ist dreister und
selbständiger. Kaum ist er zur Thür
hereingetreten, so entläßt er seine er
hier Bescheed." Er setzt sich, ohne^erst
das Schulzimmer.
„Wie heißt Du denn. Kleiner?"
„Ernst Linke, Neue Winterfeldt
uns kommen, das Schild ist an der
Thür." Aus dem Burschen wird
schon etwas werden, der ist „helle".
Ich zähle die Häupter meiner Lie
ben, die Anzahl stimmt; 72 waren an
siebzig!
te ruhig weitererzählen und in seiner
übergroßen Mitteilsamkeit manches
„auspacken", was er so beiläufig von
Bater und Mutter „aufgeschnappt"
hat.
Im Anschauungsunterrichte wird
bei Besprechung des Getreidefeldes ei
ne Sense an die große Wandtafel ge
zeichnet. Das interessirt besonders
den dicken L. „Herr Lehrer, nu ma
len Se doch mal een' Affen an," ruft
er durch die Klasse.
Fritz Neumann ist «in schlechter
Rechner. Seine Censur müßte lau
ten: „Kopfrechnen: schnell, aber
falsch." Er ist nämlich flink mit d«,
Antwort da, das Resultat ist fast im
rathet: „Was willst Du denn einmal
werden, Fritz?" „Ich, ich werde
Brautlutsch«:!" Da bei leuchtet sein
Auge, und er rückt sich gerade, als säße
er schon auf dem Kutfcherbocke.
Bei der Behandlung der Schö
pfungsgeschichte wird den Kindern ge
sagt, daß der liebe Gott thun und
schaffen kann, was er will; er hat all«
Macht, und wir nennen ihn deshalb
allmächtig. Das sind wir Menschen
nicht. „Kannst Du auch nur ein
Blümch«n auf d«m Feld« wachsen las
sen?'
„Nein, Sie aber auch nicht, Her»
Lehrer," war die schnelle Antwort d«S
Gefragten.
Auf Anordnung des Rectors wur
den eines Tages sämmtliche Kinder
der Schule davon in Kenntniß gesetzt,
daß im Laufe des Vormittags, bei
einem gegebenen Zeichen mittels der
Schulglock«, alle Kinder in geordneter
Weise zum Schulhofe geführt werden
würden. Es war dies eine Probe für
den Fall eines Feuer - Ausbruches.
Das wußten auch meine Kleinen. Die
se plötzliche Unterbrechung gesi«l dem
wenig fleißigen Hans, und am näch
kleinen, vierjährigen Bruder mit zur
Schule. Das Begleitschreiben der
Mutter lautete: „Lieber Herr Leerer!
Wo ich nun viel zu thun hab, zu wa
schen bei Geheimraths, möchte ich Ih
nen sehr bitten, wenn Richard den
und mein Mann auch vort ist, er ist
ein ruhiger Junge." Paul war sogar
so ruhig, daß er mir nicht einmal sei
ins Ohr. „Was will denn Paul?"
desHerzen zu todten.
Krankheitshalber hatte ein Schüler
längere Zeit gefehlt und war im Le-
und leftn konn^
S t da kl' B lk
ste Geistesarbeit der Schule.
grau«» als »«rbrecherinn«,,.
Der Antheil der Frauen an Verbre
chen wird auf Grund der eben erschie
nen offiziellen Statistik der Crimina
lität in Frankreich für das Jahr 1900
von einer französischen Zeitschrist be
leuchtet und ergiebt das Resultat, daß
es weit geringer sei als jener der Män
ner. Dieses Verhältniß hat übrigens
die Statistik seit jeher festgestellt. Man
fand bereits 1881 27 männliche Ver
brecher unter IVO,OVO Einwohnern
desselben Geschlechts und nur vier
weiblich« Verbrecher unter je 100,000
Jahre ISmÄ loo,^
aus je 100,000 Frauen. Unter diesen
von Frauen begangenen Delicien ist
das häufigste der Kindesmord. Die
Verantwortlichkeit für dieses Verbre
chen falle aber, so wird mit Recht con
statirt, überwiegend den Männern zu,
welche es durch Verführung und Ver
lassung der verführten Mädchen ver
ursachen. Sieht man nun von diesen
Verbrechen ab, so schnellt die Morali
tät der Frauen noch imponirender in
die Höhe: es zeigt sich nämlich, daß
dann die Frauen vierzehnmal besser
sind als die Männer. Wir wollen
nicht weniger galant sein als die Sta
tistik; doch muß diesen Ausführungen
gegenüber bemerkt werden, daß die
Frauen wenigstens ebenso häufig zu
Veranlasserinnen von Verbrechen
werden als die Männer. Zunächst
sind sie es, die eine Reihe von Verbre
chen aussinnen und anstiften, wobei sie
deren Ausführung den Männern
überlassen. Wie viele Verbrechen wer
den ferner von Männern begangen,
um Frauen Geldmittel zu verschon;
wie viele endlich werden durch Eifer
sucht veranlaßt! Nicht umsonst gilt
bei jedem Verbrecher für den Untersu
so auf den Standpunkt der morali
schen Urheberschaft, so verändert sich
das Verhältniß nicht zu Gunsten der
meint, sondern entschieden zu deren
Ungunsten.
Privatzimmer d«s Gesandten. Se.
Excellenz wurde beim Zopf ergriffen,
man riß ihm die Kleider vom Rück«»
de in Brand zu stecken. Der Ausganz
der Geschichte ist durchaus chinesisch.
Die Stud«nten erhielten einige Tag«
später ihr« Zeugnisse und gleichzeitig
sandte der Minister ihnen ein Rund-
Londoner „Parties".
Dons ist es gegenwärtig Mod«, „Gas
sip-Parties" und „Proposal-Parties"
Party" (Klatsch - Gesellschaft) müs
sen ebensoviele Damen wie Herren ge
laden werden. Jeder Gast erhält eine
Karte, auf der ein« nummerirte Liste
von und Klatschstof
fen verzeichnet ist. Die Anzahl di«s«r
Sujets richtet sich nach der Zahl der
anwesenden Paare. Im Salon und
und über jedem befindet sich eine Num
mer. Wenn z. B. zehn Paare erschie
nen sind, dann weisen die Gesell»
schastsräuine zehn so weit wie möglich
von einander entfernte tete-a-tete-Ni
schen auf, in die sich die durch Ziehen
übereinstimmender Nummern zusam-
Sobald die Pärchen Platz genommen
haben, verkündet die Wirthin den mit
Nummer 1 bezeichneten Gesprächsstoff,
der nun von den Insassen jeder Nische
lang behandelt wird. Nach Ablauf die
ser Zeit läutet die Hausfrau mit einer
zierlichen silbernen Glocke und sagt das
jeder begiebt sich in die nächstfolgende
Nische, der Herr von No. 10 natürlich
zur Dame von No. 1. Und so geht es
Papierstreifen und Bleistifte vertheilt.
Jede Vertreterin des zarten Geschlechts
Wirthin prüft die Zettel und nennt
dann die Personen, deren Name auf
der größten Anzahl Papierstreifen
prangt. Der Herr und die Dame, für
die am häufigsten gestimmt ist, erhal
ten Preise in Gestalt eines oft recht
werthvollen und sinnreich gewählten
Geschenks. Aehnlich, vielleicht noch
amüsanter geht es auf einer „Propo
sal-Party" (Liebeserklärungs-Gefell
fchaft) zu. Hierbei ist es nicht noth
die einer - Party. Ihre Zahl
wohnlich in einer Amorstatuette be
steht, belohnt. Der Besitzer der größten
Anzahl „Mittens" muß sich mit ei^m
«tt« „Spitze«".
Tuch befestigt. Das Muster ist sorg
sen befestigt, die das Skelett bilden.
schicklichleit nöthig ist, nur Eigenheit
schickte« Arbeiterin fertigt die Grund
lage des Musters, «ine dritte feston
nirt die Umrisse. Di« l«tzte Arbeiterin,
Schaum-Chocolade. Man
zerauirlt drei frische Eier in einem
Topf, fügt 1 Quart frische Milch und
10 Unzen feingerieben« gute Chocolade
dazu, stellt die Kasserolle auf gelindes
Feuer, schlägt die Masse mit dem
Schneebesen bis zum Kochen und füllt
sie sofort in Tassen.