2 Pellascha. Von Carl B»sse. Wie beliebt der KreiSrichter Braun w d«r kleinen Provinzialstadt war, das sah man so recht erst, als der schwere Abschied kam. Von allen Seiten müßte er sich fortessen und forttrinken lassen: die Kollegen, die Bürger, die verschiedenen Vereine wetteiferten darin, ihm ihr« Hochach tung und Zuneigung noch «inmal zu kzeugen. „Meine lieben, lieben Freunde, sagte er beim allerletzten Zweckessen mit zitternder Stimme, während der Wein im erhobenen Glase schwankte, ich ver lasse diese Stadt, aber mein Herz, das bleibt hier, bis es mal zu schlagen auf hört. Hierher kam ich vor fünfzehn Jahren als junger Richter, hier lernt' ich mein junges Weib kennen, hier stand die Wiege meiner Kinder. Ich sah es ja kommen .... ich sah den Tag h«rannahen, wo mein ältester un weigerlich in die Gymnasialklasse auf genommen werden mußte, wo der zweite den Lgteinunterricht bald auch nöthig hatte. Es blieb mir leine Wahl, ich mußt« um die Versetzung in eine Gymnasialstadt bitten. Nun ist es so weit, aber das Herz will es gar nicht glauben. Und wenn eS auch ein Trost ist, daß ich so viel Liebe hier zurücklasse meine Frau und ich lei den an der Trennung. Di« letzten Wochen habin mir noch so viel Herz «rhebendeS gebracht so schöne Wort« sind auch heut hier gesprochen worden! Ich müßt« sie ablehnen und sagen: Viel zu viel Ehr«! wenn ich nicht annähme, daß sie vor allem dem Prinzip gelten, daS ich mich zu ver treten bemühe, dem guten Willen. Ich kann sagen; jeder ist mein Freund, der seine ehrliche Arbeit thut, keiner ist mir zu gering, der innerhalb seines Krei ls seine Pflicht erfüllt; ich acht« und «hre die Schwielenhand das, meine Nun, si« bekam ein schönes Hochzeils geschenk; ich jedoch hielt es für meine Pflicht, ihr zum Abschied die Hand zu drücken. „Ich achte Dich hoch, Pel- wiedersieht! Sieben Jahre sind ver gangen, seit sie ihn zuletzt im Arm ge halten hat! Nun ist er ein großer Beugel geworden und muß aussGym nasium! Verzeihen Sie, daß ich bas erzähle... ich wollt nur zeigen, w0... ... ich mein« ..." Das Glas stieg etwas in die Höh«. „Hoch!" schrieen die andern, Bahnstation fahren sollt«, vor der Wohnung des Kreisrichters. Die hal be Stadt war aus den Beinen. sch«. Hz sde dt dorf!" gegangen, strahlte das Gesicht des Kreiirichters. ES war noch viel bes- ser, daS Mädchen ach so, die Frau! holen zu lassen. Hier an den Wa gen heran! Die ganze Gemeinde sollte Zeuge sein, wie treue Arbeit anerkannt wurde. Vor der ganzen Gemeinde sollte Pellascha geehrt werden! Begeistert theilt« der KreiSrichter seiner Frau den Plan mit. „Und Ihr, Jungens." mahnte er dann, „seid nur recht freundlich und bescheiden! Ihr werden Euch ja nicht mehr erinnern, auch Lorenz nicht, ja? Gut, gut, dann laßt Euch sagen, daß die brave Frau, die wir besuchen, für Euch aufgeopfert hat!" Er hatte es auch durchgesetzt, daß die Knaben zur Reise ihre besten An tragen leuchteten auf dem dunklen Blau der Jackets, wie auS dem Ei ge pellt sahen sie auS. „Und den Hut nehmt Ihr ab wie vorm Lehrer und gebt Ihr die Hand und macht eine Verbeugung. Beson ders Du, Lorenz. Du warst ihr Lieb ling, ihr ein und alles. Die kleine Helene kennt sie ja nicht. Nein, was wird di« treue Person für ein« Freude haben! Unsre gute Pellascha..." Man tauscht« Erinnerungen auS; Auch sie fühlte es jetzt wie eine stille Begriffen, doch sehr zuverlässig und kinderlieb. Aber sie, die Frau Kreis liches that, so war das gerade recht. Aber wenn daS Mädchen seiner Pflicht genügte, so begeisterte ihn das beinah, geworfen, daß er, wenn sie mit ihm redete, direkt die Partei der Dienstbo ten nahm. Sie war kritischer, weil sie Kleine und Kleinliche erlebte, wovon ihr Gatte verschont blieb. Aber jetzt freute sie sich doch, denn mit Pellascha, die ihr an sich ziemlich gleichgiltig war, stieg die erste Zeit ih rer Ehe vor ihr auf, das Glück der backen«« Hausfrau. Und so war sie munter dabei, Erinnerungen auszu lram«n, und sie redeten beide noch im mer fleißig, als der Wagen schon mehrere Meilen durchmessen hatte und der Kutscher den Peitschenstiel hob: „Da drüben daS is es ... Groß dorf!" Hm! Der Kreisrichter räusp«rte sich, zupste an seiner Krawatte, holte die Manschetten, die zu tief in den Rockärmel geglitten waren, hervor. Er war fast unruhig, als sollte er nicht seine frühere Magd begrüßen, sondern etwa den Oberlandesgerichtspräsid«n ten. das entsetzliche Pflaster. Aus d«n fahen neugierige Gesichter, und als man etwa bis zur Mitte des Fleckens gekommen war, auf einen freieren Platz, wo jährlich zweimal Kram man gerade in den Schwärm der Schulkinder, die nach Haus« strömten. Aber als der Wogen anrollte, ging natürlich teins heim, sondern wie elek tristrt starrten hundert Augen auf die Fremden, besonders auf das geheim weißen Serviette verbarg. Da ließ der Kreisrichter halten. „Kann mir «wer von Euch sagen, wo hier Frau Pellascha Cisielska wohnt?" Aber eben so gut hätte er zu Stei nen reden können. Die Hoffnung des Fleckens sah sich an, starrte dann ru hig weiter auf die Insassen der Kale sche und that das Maul nicht auf. Dreimal fragte der Kreisrichter. „Einen Stellmacher hat sie geheira thet. Ihr werden doch den Stellma cher Cisielski kennen?" Ja, den kannen sie! Erst nickte ei ner, dann brachte der zweit« ein Ja heraus, und schließlich schwoll ihnen allen der Muth. „Schön. D«ss«n Frau... Die Frau, zersteht Ihr soll mal hertommen. Richter Brauns ... wer will hinlau fen und das bestellen? Dann gibt'S einen Groschen!" zehn Malzstang«n gab es war die Ehre! Die Ehre, möglichst der erste zu sein, der Pani Pellascha Cisielska Nachricht zukommen ließ. „Wollen wir nicht lieber direkt vor Pellascha'S Haus sahren?" fragte die Frau Kreisrichter, der diese allgemei ihrem Gatten war es gerade so recht. „Im Uebrigen, scheint mir, lomn.it unsre gut« Pellascha dort schon an!" Er stieg aus; auch die beiden Kna ben verließen ihren Sitz. Da wälzt« es sich wirtlich die Stra ße heraus: d«r ganz« Trupp der Schnellläuser kam wieder, begleitete im Triumph die Stellmacherfrau, das einstige Dienstmädchen, di« jetzigePani Pellascha Cisielska. Sie schien nicht recht zu wissen, was sie von der gan zen Sach« halten soll«. Direkt vom Waschfaß hatte man si« fortgeholt. Ihr« Holzpantoffeln klapperten auf dem ungleichen Pflaster; die rothen Hände, die noch immer etwas dampf ten, hielt sie unter d'r Schürze und nahm nur die rechte von Zeit zu Zeit vor, um sich übers Haar zu streichen. Als sie den Wagen sah von allen Seiten machten ihre Trabanten sie darauf aufmerksam blieb sie jäh lings stehen. „Jesus Maria Joseph!" murmelte sie, und sie fing in den Knieen zu zit tern an. Mehr erschrocken als erfreut blickte sie starr hinüber. Der Kreisrichtrr ging ihr einige Schritte entgegen. „Nur heran, Pellascha! Kennst Du uns nicht mehr? Man darf doch noch „Du" sagen, he? Als alte Freunde!" „Gnädiger Herr," stammelte das arme Weib fassungslos, „was ist ge schehen? So wahr mir Gott helfe —" Es schien, als wollte sie ihre Ehr lichkeit betheuern, während si« Schritt für Schritt, imm«r von den Schulkin der» begleitet, näher kam. Da streckt« ihr der Kreisrichter die Hand hin. „Fort wollen wir, Pellascha, so weit, daß wir uns im Leben wohl nicht mehr wiedersehen. Er zog seine Hand zurück, denn Pellascha hatte erst krampfhaft die rothen Finger an der Schürz« gerieben, dann die Hand er lieber Gott Pani! Pani moglie! Ganz verwirrt stürzte sie zum Wa gen und bedeckte auch di« Hand der Frau Kreisrichter mit Küssen. Es geschah mehr als Ausflucht der immer noch steigenden Verlegenheit, als aus impulsivem Gefühl. Das arme Weib sah sich plötzlich aus der Arbeit, aus dem ganzen eintönigen Leben, das sie sieben Jahre hier ge führt. herausgerissen und zum Mit telpunkt des Interesses gemacht. Sie war noch schwerfälliger geworden und tigt. Die steigerte sich noch, als der Krei srichter seinem ältesten Sohn einen ge linden Puff gab und sagt«: „Heda, Pellascha, noch andere wol len Dich begrüßen erkennst Du die sen hier? Deinen Liebling?" Der große Augenblick war gekom aus den Knaben und wurde über und über roth, als er tief den Hut zog, ei nen Kratzfuß machte und ihr die Hand hinreichte. Ihre Blicke irrten ab, als suchten sie etwas Bekanntes, woran sie sich heften konnten. „Ja, kennst Du denn den Lorenz nicht mehr?" fragt der Kreisrichter etwas betreten. „Du hast ihn doch beinah aufgezogen, ihn auf dem Schooß gehabt, den ganzen Tag mit ihm gespielt?" Natürlich, sie erinnerte sich. „So «in seines Herrchen so groß," stammelte si«. Noch einmal rieb sie die Hände ab, ehe sie zaghaft die dargebotene Kinderhand nahm. Den zweiten begrüßte sie ebenso. Jetzt überkam auch den Kreisrichter eine gewisse Verlegenheit. „Wenn man sich so lange nicht ge sehen hat." sagte er. sich räuspernd, „so ist es immer immer —" Er schluckte. „Laß das Vogelbauer nicht fallen, Hermann!" Und zu Pel lascha: „Er trägt nämlich den Kana- „Da ist er Hänschen, Hänschen, erkennst Du mich noch? Futter gab ich Dir und Wasser, Du aber hast mir immer vorn in den Finger gebissen. Du Racker pst, pst, ganz ebenso noch Hänschen!" den sie gefüttert. Immer wiederholte si« „Noch ganz ebenso noch ganz ebenso!" „Und dies, Pellascha, ist unser „Laß sagte ihr Gatte. „Pel- Kleinen machen, die lange nach ihr an- Aber plötzlich stutzt« er. Da war vergebens erwartet hatte, als er den ältesten vorschob. Das ganze Gesicht der einstigen Magd, der jetzigen Stell gebenedeiete Jungfrau, wie ist es klein! Hopla hoch, sieh mich doch an, ich bin's ja, die Pellasch« .... Pani, Pani. es lacht ... sehen Sie nur, wi« es lacht!" Und lachend und weinend hielt sie es hoch, wiegte es in ihren Armen, trug es hin und her. während die »W« beißt es. Pani? Halene ah so Elenla, Elenka wie macht der Hund? Wau, war und die Katz'? Na, wie denn? Mi—au ... Immer mußtet Ihr so lachen, wenn die Pellascha bellte! Hopla hoch ... wie groß ist das Kind, größer wie der Papa, weit in der Lust! Kickeriti kräht der Hahn! ES lacht ja, Pani, eS lacht!" DaS war di« alte Pellascha! Die Frau KreiSrichter lächelt«, ihr Gatte nickte lächelnd. Ganz Großdors schien Da knallte der Kutscher mit der Peitsch«. „Besser zu früh als zu spät, Herr.. Txr Zug wartet nicht," sprach er be dächtig und hielt die tombakene Uhr anS Ohr. So nahm denn alles wieder Platz. Fast mit Schmerz und Neid reich!« Pellascha dem Dienstmädchen daS Kind. Der Kreisricht«r drückte ihr zum Abschied «in Goldstück in die Hand, sie dankte. verabschiedete ten. Schulbuben wich auch jetzt nicht, son dern trab!« nebenher stand sie, wie nach Athem ringend, einen Augenblick hielt, fest auf di» Brust. Aber als die t«l, daß die klein« Elenka von aller Krankheit verschont blieb! Und der Kanarienvogel durfte nicht zu viel Sie erreichte den Wag«n noch, hing sich hinten daran, gab ihr« Rathschlä- in Ruh: . lhr nicht, daß ich flechigen Hände im Seifenschaum sie gewiegt dagewesen. Aber das fühlte und als ich bellte! Und der Vogel ... pst, pst .... wollte beißen. Ganz wie da- Ter Strohsack. das Gerede nicht Von sich los bringen, daß sie heimlich bedeut«nde Gelder be säßen s«lbst w«nn si« ktinen roth«n D«ut haben. Besonders alte, allein stehende Menschen, die ein zurückgezo genes, mäßiges Haushalten führen,ver folgt der argwöhnische, habgierig-nei disch« Klatsch der Be aller Welt verborgen hielten. Besonders der Strohsack war von jeher ein Hausgeräth, dem man mit Auch der alte Holzapfel-Lenz besaß «inen solchen Strohsack. Alle seine Basen und Muhmen und deren hatt« er im Dorfe nicht we nige waren davon im Innersten überzeugt, daß das Il«in«, dürre, ver huzelte Männchen mit den schlauen, wasserhellen Augen und dem »er mäßigen, spöttischüberlegenen Ruh« auf das Welt- und Dorfgetriebe rings war ausg«ziichn«t, die Nud«ln so, wi« fehlte es nicht. Denn ob Großstadt, len Strohsack des alten Vetters. Jede graben draußen legten. „Da muß amal was g'schehen!" sagte die Bürgermeisterin resolut und diktatorisch, wi« es txr Obrigkeit zu kam. und l«bhaft. „Man is 's ja txm alten Bruder sel ber schuldig," meint« die Schw«iz«r- zeugen, was d'ran is!" Nun ging ein Tuscheln, Zischeln, Vorschlagen, Bedenken, Zured«n und Thatsächlich ober trafen si« sich, von einer fetten Feldmaus träumt«. Sonst war's still. Und so blieb es auch im Großen und Ganzen. Nur hier und da klappte ein« Sche«re, das spröde Sackzeug raschelt«, das Stroh knisterte und eine leichte Staubwolke stieg auf. Die drei Weiber hockten über ihr Werk gebeugt, erregt, mit rothen Köpfen nen, knallrothen Vorhangs. Wer daS Mienenspiel des Lauschers beobachtet hätte, würde «in boshaftes, pfiffiges Lächeln bemerkt haben. Aber dann so gut geschlafen wie dies« Nacht. War di« fid«le Kirchw«ihunt«rhaltung daran schuld gewesen oder das frisch« Aufrütteln des Strohs oder hatte ihm ein lustiges Vorhaben das Herz so leicht gemacht wer weiß. Am anderen Tag schnitt er jeden falls ein sehr betrübtes Gesicht, als er eine vertivuliche Unterredung bat. Der Dorfälteste lam pachlier ganz bestürzt in die Küche. Eine schöne Ge schichte erzählte er seiner Eheliebsten und Beratherin unter dem Siegel tief ster Verschwiegenheit da sei eben der Lenz dagewesen, ganz desparat und auseinander, gestern wär' ihm all' sein Erspartes aus dem Strohsack gestoh len worden dreihundert Mark und nun wüßt' er nicht, was thun. Wahr sei's ja gewiß: denn daß der Lenz Geld im Strohsack gehabt habe, wisse ja jedermann und «in« gr«u liche Blamage wär's auch, weim man das G«richt in's Dorf bekäme, wo seit Jahr und Tag nichts vorgekommen Di« Bürgermeisterin, über's Herd fcuer g«b«ugt, war «inmal w«iß und «inmal roth geworden. Jedenfalls, meinte sie dann etwas gedrückt, dürs« mon gleich nichts thun, sondern müsse sich alles wohl überlegen und inzwi schen das strengste Geheimniß darüber bewahren. Ueberlegen dos paßt« dem Bür germeister immer, der lein Mann der raschen That war. So ging er einst weilen seinem Tagewerk nach. Sein« Frau aber li«s mit braun rothon Kopf hinaus und ließ durch die Stalldirn« sofort di« Schnxizerbäuerin und di« S«lchenhoferin zu einer außer ordentlichen Sitzung in'S Hinterstübl zusammentrommeln. erfahren; sonst hätte er von ohnmäch tigen Thränen der Wuth und unheim lichen Verwünschungen über den alten Lenz erzählen hören können, der der abgefeimteste Loder war, den eS gab. Aber was half schließlich alles? Wollte man nicht als Diebin gelten er hatte ja offenbar gelauscht so mußte man handeln. D«nn ihn zu >mderleg«n, durft« man nicht wag«n, da man ja selbst die Legende von seinem angeblichen „Schatz" immer am über zeugtesten mitverbreitet hatte. Also hieß eS eben alle heimlichen Spargroschen, Milchkreuzer und Blut- Pfennige zusammenkratzen, mit denen sich di« Frau Biirg«rm«ist«r höchstselbst am Abend, als sie txn L«nz zum Wirth hatt« g«h«n sehen, in sein Häusl schlich. DaS war ein bitterer Gang und eine bittere Näherei, als sie den Strohsack schlitz, in den sie das Geld gesteckt hatte, wieder schloß. Die Thränen liefen ihr über di« Backen und nur der Gedanke, daß ihre beiden mitgebrandfchatzten Freundinnen jetzt zu Haus« im still«n Kämm«rl«in nicht mind«r heulten, trö stete sie «twas. Txr H«rr Bürg«rm«ist«r dag«g«n lacht« sid«l. als «r ihr am nächsten Morgen mittheilte, der Lenz sei wieder dagewesen, «r hätt« sein Geld wi«d«r g«sund«n, «S wär« nur im Strohsack verschobrn g«wesen. Man sah dem Dorfob«rhaupte an, wi« l«icht ihm war, w«il die Sach« so gut auSg«gang«n. S«in« Frau hätt« «r, nxnn er «in« Ahnung von dem Gescheh«n«n g«habt hätt«, etwas anders ans«h«n müss«n. Ein paar Wochen später aber unter nahm Lenz di« längst g«plant« R«is« in die Hauptstadt. „Schau, schau," sagten die Leute, „also war das mit d«m Schatz doch richtig!" „Recht hat er," sagte der Bürgermei ster zu seiner Frau, „besser, er verju belt das Geld, statt daß es ihm schließ lich doch noch gestohlen wird!" Sie und ihre Freundinnen sagten nichts. Aber als jede von ihnen «in« schön« Ansichtskart« mit freundlich«« Grüßen vcmLenz geschickt bekam, hüpf ten si« alle drei gleichzeitig vor Wuth deckenhoch und zerschnipselten daS arm«, unschuldige Papier in tausend Fetzen. nimmt nicht das geringste Atom des Metalles an. Selbstverständlich müs sen Juwel und Aluminium absolut Durch eine Imitation gesehen erscheint der schwarze Fleck vervielfältigt, zum mindesten aber verdoppelt: auch sieht es aus, als seien die Umrisse des Kleck ses unklar. ech mit dem kostbaren Material umgeh? Bei der Imitation ist das Material werthlos. und so schleift man schön erleidet dieses Jahr durch die anhal tende Kälte einen bedeutenden Auskall. Helmalhgruß. Das will mich heute nicht verlassen, AuS sern«n Z«iten klingt'S hervor, Im bunten Lärm der Großstadtgasseir Tönt'S noch vernehmlich an mein Ohr: Wie windbewegter Wälder Klingen Und Drosselruf im Abendschein, Wie wenn von Bergen Quellen sprin gen Durch MooS und Farn und Felsge stein. Und bald wie fröhlich Lachen wieder: Ein Knabe kommt und ist schon °sen. Die Seele gibt der Sehnsucht Raum Und trägt durch laute Großstadtgassen Berdt aIS Erbonkel. Schon bei Verdi'S Tode lief em Gerücht um, daß er Erben inGriechen land habe, und griechische Zeitungen wollten für ihr Vaterland den Ur sprung der Familie Verdi in Anspruch nehmen. Jetzt erfährt man über ven Sachverhalt Genaueres. Das Testa ment Verdi'S setzte in seinem elften Absatz als Erben eines Theils seines Vermögens die Nachkommen der Ge schwister seines Vaters und seiner Mutter, ohne sie jedoch genauer zu bezeichnen; von diesen war nur der in Italien wohnendeLuigi Verdi bekannt. Der in Betracht kommende Theil der Erbschaft wird auf sechs Millionen Lire geschätzt. Es lohnt sich also, Ver di als Erbonkel für sich in An spruch zu nehmen. In Italien lächelt man über die Ansprüche der Griechen und legt ihnen keinerlei Bedeutung bei. Indessen scheint eS, nach einem Bericht des „GauloiS", als ob Ver di thatsächlich Verwandte in Griechen land hätte. Wenige Tage nach seinem Tod ging ein attischer Bauer mit sei erklärte der Bauer, „mein Onkel in Italien ist gestorben; er hinterläßt ein großes Vermögen, und ich bin zu arck, heißt denn dieser Onkel?" „Es ist der Maestro Verdi." DerSchläch gen. latrako fragte den Bauer, ob er Beweis« habe. „Mein Vater hatte zwei an ihn gerichtete Briefe meines OnkelS, des Komponisten, aber wir haben sie verloren", sagte Demetrius Verdi. „Ist das Alles?" „Ja." nach Italien. Er sano Luigi Verdi, den Vetter deS Maestro, und erfuhr von ihm und verschiedenen anderen Personen, daß der Vater Verdi's,Car lo Verdi, acht Brüder gehabt hatte, von denen der eine, Athanasius, vor co Verdi. Man glaubte, daß Atha- At - Kenn. Er hatte dort eine Grie gibt es also siebe» Erben an Stelle des «inen! Uatralo ist der Bevoll mächtigte aller dieser Erben geworden Entrüstet. Aelterei Fräu lein :„Wo führt denn dieser verbotene Weg bin?" Spaßvogel: „Zum Standesan r." Aelteres Fräulein: „Na, aber so eine Gemeinheit!" Vorsichtig. Brennecke: „Na, Müller, gehst Du noch nicht mit nach Laus«?" Müller: „Nee, 's is noch nicht zwölfe da schläft meine Alte noib nicht fest genug." —Eine Geldbeirath. „Was Mund macht, wenn er seine Frau küßt!" „Ja. ich glaube ... er beiß! jedesmal die Zähne zusammen!"
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