6 Die Bewohner Turkestan's. Durch die neuerdings in dem süd lichen Theil von Turkestan fiattgesün txnen verhängnißvollen Erdtxben, durch welche ganze Ortschaften verwü stet und Hunderte don Menschenleben zu Grunde gerichtet wurden, ist die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf «in Land gerichtet worden, dessen Be völkerung «in«n ganz eig«nartig«n Charakter trägt. Kaum irgendwo sonst auf der Welt herrscht nämlich «in so buntes Bölker gemifch wie in Turkestan. Allerdings nicht in dem Sinne, als ob wir hier Vertreter der verschiedensten Rassen, Malaien, Arier, Neger u. s. w., fän den, sondern wir haben es nur mit mongolischen Völkern und etwa noch mit iranischer Beimischung zu thun, allein di« Füll« von einzelnen Stäm men, die natürlich all« wieder bis zu «inem gewissen Grad verschiedene Ge wohnheiten haben, macht es außeror dentlich schwierig, in großen Zügen ein Bölkergemisch erklärt sich aus der Lage Turkesians und der Rolle, die dieses Land in d«r Geschichte gespielt hat. Von hier aus ging der Anstoß das weite^Gebiet, und auch heute noch haben die Bewohner Turkestans den Nomadencharakter beibehalten. Ein Theil von ihnen ist allerdings jetzt seßhaft geworden, allein auch sie zei gen noch genug Nomadenhaftes in ihrem Wesen. Die vielen kleineren oder größeren Stämme sind sprachlich ziemlich eng verbunden und heben sich dadurch aus der Masse der übrigen Mongoloiden als Turkvölker oder Turkataren ab. Bon den Mongolen im engeren Sinn unterscheiden sie sich ficht. Sie sind sämmtlich dem Islam sen oder Kara - Kirgisen, d. h. schwar ze Kirgisen, von Russen auch als Diko- Kamenni oder wilde Berg - Kirgisen Kara - Kirgisisch« Frau. bezeichnet, und in die Kirgis - Kaisa ken. Der letztere Name wird allerdings von den Kirgisen selbst nie gebraucht, meiden, ist di« genannt« ursprünglich russisch«'B«z«ichnung allgemein üblich geworden. Die Kara - Kirgisen, de ren Zahl auf ungefähr 300,000 ge schätzt wird, leben am großen Pamir und im Tian-Shan-Gtbirg«, wäh rend die KirgiS - Kasaken Bewohner des Flachlandes sind und sich über die weiten Steppen zwischen d«r unteren Wolga und d«m Arad-Se« ausbrei ten. Sie zerfallen in drei „Horden": die große, mittler« und kleine. Die große hat die Sitze im Osten inne, der Wohnsitz der mittleren ist durch die turkestanische Stadt Taschkent be »«ukn«t, und die kleine Horde hält sich nördlich davon auf. Im Jahre Kasaken durch die Russen, aber mehr als 100 Jahre fortwährenden Krieg-s und beständiger Verfolgungen waren g«n, daß eine mächtige, stetig zu n«hm«nöe Gewalt ihre Macht auch über dies« Steppengebiete auszudeh nen im Begriff war, der sie schließlich ihre Unabhängigkeit opfern mußten. Tadschik und Frau aus Taschkent. In Lebensweise, Sitten und Ge bräuchen besteht, soweit die Kirgisen Nomaden sind, zwischen den erwähn ten einzelnen Stämmen wenig Unter schied. D«r Reichthum d«r Kirgisen besteht fast ausschließlich in ihren Her den, denen sie, wie von Schwarz her vorhebt, Nahrung, Kleidung und Wo hnung, überhaupt alles, was sie zum Hausthiere werden Kamele, Pferde, Schafe, Ziegen, Rinder, Esel, Hund« das Kamel, das fast ausschließlich als Lastthier verwendet wird. Die Zahl der Kamele wird beträchtlichvon der de: Pferde übertrofsen. Dii größte Zahl aller Hausthiere aber bilden die^Scha ihrem Nomadenleben. Die klimati schen Verhältnisse der turkestanischen Steppen und Wüsten erlauben eS nicht, daß an einer und derselben Stelle das ganze Jahr hindurch Futter und Was ser zu finden ist. Darum haben di« d«lbar«r R«gelinäßigk«it stattfinden. Selbstverständlichwerden imWinter die wärmsten Gegenden aufgesucht. Selbst eine Zeit der Hungersnoth. Schnee fall, Schneesturm und Glatteis sind die größten Feinde der Kirgisen. Kein Wunder, wenn der Winter eine Zeit Frau«nauSTurkestan. der Sorge, aber auch für den wander ser Langeweile ist, und wenn der Auf-» bruch zur Wanderung im Frühjahr für d«n Kirgisen nach glücklich über standenen Beschwerden und Entbeh rungen des Winters den größten Fest tag des Jahres bedeutet. Eng mit d«m Nomadenleben hängen die Wohnungsverhältnisse zusammen. Das Haus des Nomaden ist das Zelt, und in den Turkdialekten ist das Wort dafür dasselbe wie für Haus. Den festen Körper des Zeltes bildet, wo Holz zu haben ist, ein Holzgerüst, das mit einem gewebten Band umgeben wird, um die Theile fest zusammenzu halten. Sodann werden mehrere ab gepaßte, weich« Filzdecken über das Ge rüst gebreitet und mit eignen an sie an genähten Bändern und Schnüren be festigt. Bei großer Kälte wird eine zweite Lage von Filzdecken aufgelegt. Im Sommer werden dagegen zur Her beiführung eines angenehmen Luftzu ges die Filzdecken ringsum etwa «inen Fuß hoch vom Boden abgehoben, und ein Theil des Daches wird abgedeckt. So bilden diese Jurten genannten Zelte, im Sommer und Winter einen an Bequemlichkeit und Zweckmäßigkeit bei weitem di« primitiven Wohnungen derßevölkerungTurkestans übertreffen den Aufenthalt. Reiche und vornehme Kirgisen besitzen mitunter Jurten, de ren Preis 1000 Mark beträgt. Sie sind mit weißem, statt mit einfachem schwarzen Filz gedeckt. In solchen Prunkjurten findet sich manchmal auch ein« kostbare Ausstattung mit Teppi Fleisch als Hauptnahrung voraussetzt. Dies ist aber thatsächlich nicht der Fall. Wie von Schwarz hervorhebt, betrach ten die Kirgisen ihr Bieh als ihr Ka pital, das sie nur im Nothfall angiei thi«r«. Als beste gilt die Pferdemilch, reiten, der bei ihnen dieselbe Rolle spielt wie daS Bier bei den Bayern. Im Moussieren, in der Erzeugung ei ner gewissen Trägheit und in der Be förderung der Fettbildung haben dies« b«iden Nationalgetränke eine gewisse Ähnlichkeit. Alle Nahrung aus dem Pflanzenreich spielt eine untergeord nete Roll«. Brot backen sie nicht, wohl aber «in« Art Kuchen aus eingehandel tem Mehl. Der Fleischgenuß ist, wie erwähnt, selten. Nur bei festlichen Gelegenheiten oder bei Bew.irthimg ei- nes vornehmen Gastes werden Thier« geschlachtet, dann aber auch ein höchst ausgiebiges Mahl abgehalten. Das Los der Frau ist lxi den Kir gisen kein besonders bcneidenSwerthes. Ihr liegt alle Arbeit ob; während der Mann auf dem Marsch« sich's auf dem Pferde bequem macht, müssen die Frauen zu Fuß gehen und die Kamele an den Halftern führen. Die Frauen werden gekaust, wobei der sogenannte Kalyin, der Kaufpreis, aus Kamelen, Pferden und Schafen besteht. Bei den mannigfachen, an eine Kirgisinfrau gestellten Anforderungen begnügen sich die Kirgisen, da ihnen das Institut weiblich«! Dienstboten nicht bekannt ist, nicht mit einer Frau; auch gestattet ihnen ihre islamitische Religion Poly gamie. Im übrigen freilich scheint der Islam imhr äußerlich in Uebung zu sein. Mischehen zwischen den beiden Völ kerschaften finden im Ganzen selten statt, obwohl der gegenwärtig« Emir von Buchara selbst einer Mischehe ent stammt. AuS den Hohen Tauen». Als eine ehrfurchtgebietende Reihe trotziger Helden in blinkender Rüstung ragt machtvoll der GebirgSwall der Hohen Tauern auf, von ih dem Großglockner. Ueber den östlichen Flügel s«in«s H««r«s gebietet aber eine Königin, gleich d«m H«rrsch«r vom pevspitz«, 3355 Meter hoch, die zwiit höchst« unter den Berggestalten Kärn tens. Nur an wenigen Stellen gönnt sie Thalwand«rern den Anblick ihrer Schönheit, und deshalb blieb sie welt der Ankogel, schon längst erstiegen und beschrieben waren. Im Jahre 1859 betrat der Pfadfinder P. Grohmann als erster ihren Scheitel. Jahrzehnt« VillacherHütie. hindurch fand er nur vereinzelte Nach schau über gesammten Ostalpen bietet, die vom Ortler bis zum Hoch schwab und Bacher und von d«r Bairi schen Hochebene bi» zu den Bergen bei Udine reicht. Erst, seitdem sich der Deutsch« und Oesterreichische Alpen verein verkannten Tauernkönigin Der schönst« Zugang führt über daS Städtchen Gmünd, das 15 Kilometer von der Südbahnstation Spital an der Drau entfernt ist. Dort beginnt das an eigenartigen Wasserfällen und unvergleichlichen Landfchaftsbildecn überreiche Maltein- oder Maltathal, durch das man «ntwtder zur Villacher (2200 Meter) oder Osnabrück« Hütte (2040 Meter) wandert. Von jedem Häuser kann entweder über den Hoch alpen- oder über d«n Groß-Ek«ndgl«t scher der Gipf«l in drei bis sichsStun den auf leichteren oder schwierigen W eg«n erreicht werden. An ausdauern de, eisgewohnte Bergsteiger stellt die Tour keine besonders großen Anforde rungen, zumal im Gebiet tüchtige Fü hrer zur Beifügung stehen, deren Mit nahme allerdings nur sehr Geübte ent rathen können. Die Hochalp«nspitz« ist «in Doppelgipfel, und das letzte Stück des Anstiegs bildet der Uebergang von dem dachfirstartigen Firndom der schneeigen zur höchsten, sogen, aperen (schneefreien, felsigen) Spitze. Der verbindende, oft mit Wächten gekrön te schmale Grat schießt rechts fast senk recht mit einer furchtbaren Eisrinne zum zerklüfteten Lassacher Winkelglet scher, links sehr steil zum Trippglet fcher des Gößgrabens ab. Osnabrück«? Hütt«. M«t«r), die man entweder "durch das Möllthal über Obervellach und Mall nitz oder von Gastein durch das Un ter der hochinteressante, an den gefähr lichsten Stillen mit Drahtseilen ver sicherte Arnoldweg auf die Hochalpen- gen Berge und Thäler zu ungetrübter Schau in weiter Rund« prunkvoll ausgebr«itet, sonnenpurpurn verklärt den wohl die flinken Gemsen unten,die über Schutt und Firnfeld tollen, und der Adler, der hoch ob«n ruhig im Ae ther schwimmt, manchen Jubelruf aus befreiter glücklicher Menschenbrust hö ren, manchen Jauchzer zu Ehren dir stolzen Hochalpenspitze, d«r erhabenen Tauernkönigin des Kärtnerlandes. > Starke Wirkung. Fremder: „Was dreht sich denn dort so rasend schnell um sich selbst?" Huberbauer: „Der Waldbauern lenz is', der Lump, a' Ohrfeig'n hab' i' ihm vor fünf Minuten 'geb'n!" Zu wenig. Graf (zum Vater der Braut, einem reichen Banquier): „Hunderttausend Thaler wollen Sie Ihrer Tochter nur mitgeben? Bedenken Sie, e» sind vier undzwanzig Ahnen, die sich im Grabe Heirathe!" Di« Blumenfreundin. Dam«: „Die Kuh da vorn' scheint aber sehr bösartig zu sein; wie sk mich Hirt: „Ja, wissen S', das Vieh is halt futt«rneidisch auf Ihr GraS bündl!" Lakonisch. Michl: „Sepp! Aber so schlecht ein schenken! Die Borten! Machst Du Dir Sch«nkkellner: „Na! A' Hotel!' Gatte: „Tausend, Weiberl, heut' bist Devtlche Feldtelegraphie. Feldtelegraphie hat bereits der deutsch französisch« Krieg von 1870 71 ge zeigt. Gegen Ende des Feldzuges ei -1899 übernahmen di« Ausbildung von Militärtelegraphisten die beiden Mili tär - Telegraphenschulen in Berlin und München. Bor drei Jahren stellte die dort ausgebildeten Osficiei« und Un terofficiere dienen dann den Mann schaften als Lehrer in der Anlegung und Verwendung von L«itungen der sseldtelegraphie. Cavallerie - Detachement. Die besonderen Telegraphen-Trup pentheile werden im Kriege in der Re gel die längeren Leitungen zu legen operirenden Armeecorps und Divisio nen verbinden. Die den Zwecken der Feldtelegraphi« dienenden Cavallerie ist auf Rollen aufgewickelt und spult sich beim Vorwärtsreiten selbstthätig ab. Dem Reiter mit der Drahtrolle folgt ein zweiter, der den abgespulten spitze befestigten Gabel über die Aeste der am Weg« stehenden Bäume hinweg legt. Ein dritter Cavallerist besorgt Feldstation. Kilometer erfordert auf diese Weise nicht mehr als eine Stund«. An Stel len, wo der Draht unterirdisch gelegt werden muß, gelangt umsponnener Wachsdraht zur Verwendung. Der leicht zu transportirende Patrouillen „Mrqrr?" Hinnerk un Jan Het de meiöe Mann lautet ein altes Sprichwort, was auch wohl seine Berechtigung haben mag, aber durchaus nicht in halb spöttisch gemeinter Weise, sondern es liefert uns das öftere Vorkommen dieser Na men den Beweis, daß di« Träger der selben stolz auf ihre Bedeutung, die ja einen Rückschluß auf ihre Person an zeigt, sein können. Heinrich stammt aus dem Altdeutschen und heißt über setzt: Der Fürst der Heimath oder der Herr des Hauses: Johannes, abge kürzt Johann od«r Hans, stammt aus d«m Hebräisch«» und bedeutet Gott«» Geschenk, Gnadenkind, Gotthold. Sind da nun die Namen Heinrich undi Johannes, d. h. also Fürst der math und Gnadenkind nicht Bezeich nungen, auf die der Träger stolz sein kann? Aehnlich aber wie mit den ge nannten Vornamen verhält es sich mit dem weitverbreiteten Zunamen Mey«r. Dieser Nam« ist in ganz Nordwest- Deutschland so allgemein, daß ich oft mals bei gesellschaftlichen Vorstellun gen d«n Scherzausdruck von Betreffen den hört«: „Entschuldigen Sie, mein Name ist Meyer," otxr: „Ich zähl« mich zur großen Gemeinde Meyer." Wenn hier nun aber ein gewisses Miß fallen der Träger, „die in der Wahl ihrer Eltern nicht vorsichtig genug glauben gewesen zu sein." ausgedrückt werden soll, hat ein anderes Mitglied dieser NamenSkategorie bei ein«r Ge legenheit besser seinen Standpunkt zu wahren gewußt; denn als in einem Gesellschastkreise ein Herr mit leichtem Spott den Gedachten lau! fragte: „Sie heißen wirklich Meyer, mein Herr?" richtete sich dieser vor der gan zen Tafelrunde mannhaft empor und sprach mit fester Stimme: „Ja, mein Name ist Meyer, und ich bin stolz dar auf, mich so nennen zu können!" Dieser Mann war im Recht«. Der Name stammt auS dem Lateinisch«» von Mayor, d. h. der Aeltere, Bevor zugte. Vorgesetzte, ab und war ur sprünglich ein ehrendes Prädikat zu dem Familiennamen, wie <l^icobus jor leitet sich dann das Wort Majorat, ein Begriff, nach welchem ein Gut dem Aeltesten in der Familie zufällt, ab; ebenso wird ja noch heute ein Batail lons - Commandeur aus der Stabs offiziers - Charge Major genannt. Aus diesem Major entwickelte sich nun h. Hausmeier, und der Zlnjor vilwe, d. h. Hofmeier, da, wie sich leicht «rra then läßt, Meier nur eine barbarische Umschreibung von ilsjor, wie Major im Mittelalter viel geschrieben wurde und noch jetzt im I-or«! »lijor (Bür gernmster) im Englischen sich erhalten hat. ist. AuS Hausmeier oder Haus verwalter hat sich nun durch ein« ent schuldbare Jdeenverbindung die Be ist wohl anzunehmen, daß wir in erster Linie „Meier" als Bezeichnung für eine h«rvorragend« Persönlichkeit, für Aeltere und Erfahrene zu suchen haben und schließlich aber von Besitzer länd lich«! Stellen, von kleinen „Majora ten", die noch jetzt vielfach „Meiereien" oder „Malereien" genannt werden, herleiten müssen. Es steht aber somit unumstößlich fest, daß Maier oder Meier (im Französischen der Bürgermeister) von edler Abstammung ist. Diese Annahme finden wir erst recht bestätigt, wenn wir noch «inen Blick auf das hebräisch« Wort Sleir, h. der Glänzend«. werfen. Bei den Israeliten war früher der Vornahme Meyer, der sich aus M«ir gebildet hatte, sehr gebräuchlich, ist jetzt aber, wo die Juden di« christlich«» Vorna m«n wähl«», fast ganz verschwunden. Was nun ab«r di« Schreibweise deS Namens im allgemeinen anbelangt, kann man sagen, daß in Norddeutsch land Meyer und in Mittel- und Süd deutschland Maier und Meier vorwie gend ist. Alle Inhaber dieser Na mens aber, ob mit „e", „a" oder „y" mögen mit dem vorhin erwähnten Herren sagen: „Ich bin stolz darauf, mich Meyer (oder Mayer, resp. M«ier) nennen zu können!" Ironie des Namens. Gendarm: „Wie heißen Sie?" Landstreich«rin: „Blume". DaS Mädchen vom Lande. Telegraphenbote (um elf Uhr Nachtt an der Wohnungsthiire läut«nd): »Ein Telegramm!" Dienstmädchtn (zornig die Thür« zuschlagend): „Mir brauch'» lein'S!" Immer G«lchastsmann. Pinkeles (einer gackernden Henn» —Falsch. A.: Ich habe gehört. trank ist. B.: Krank ist sie wohl, doch ) ch l s . fi 3 s «tn Ma»«»n«arrt. In der Gemeinde Bodony im Bara nyer Komitat Ungarns pflegt alljähr lich am ersten Sonntag nach dem 14. September ein „Mädchenmarkt" gehal ten zu werd-en, auf dem sich die Bur schen der Umgebung ihre Ehegefährtin nen aussuchen. Schon frühen Leute in Begleitung ihrer Angehörigen herangezogen; die Mädchen in ihren kurzen Leinwandröcken oder im Sei dengewand, mit der unausbleiblichen Silberlette um den Hals, alle stark ge schminkt, die Burschen im kurzen, schwarzen Rock, enganliegenden Hosen und spiegelglatt gewichsten faltig«. Stiefeln, mit einem Rohrstab in der Hand. J«d«s Dorf bildet ein« befon dere Gruppe. In d«r Hauptstraße des Dorfes und zu beiden Seiten sind Lebkuchenzelt« und dergleichen aufge stellt, zwischen denen die Mädchen Arm in Arm auf- und abgehen, während sich die Burschen mit ihren Müttern oder Pathinnen an der Seite ausstel len. Von Zeit zu Zeit bleiben die d«r«n Lebkuchenzelt stehen, als ob sie etwas kaufen w«llten, thatsächlich aber nur. um den Burschen Gelegenheit zu bitten, sich ihnen zu nähern. Hat die eine vor ein«m Burschen Gefallen ge fund«n, so tritt er zu ihr hin, und nun beginnt das erste Gespräch. D«r Bursche sagt, dem Mädchen, wenn «s den Preis des Lebkuchens entrichten will: „Laß sein, liebes Kind, ich werd« bezahlen. Wo wohnst du, mein Rös chen?" —ln Ozd. Und Sie? —ln Baksa." Gott erhalte Sie! „Auch dich daneben." Der Bursch« duz: das Mädchen, dieses aber redet Glas süßen Früchtesafts und während das Mädchen ihn langsam ausschlürft, neckt er sie wohl mit den Worten: „Gott soll dich mir geben." Gefällt d«r Bursch« dem Mädchen, so laut«t die Antwort: „So soll es Gott fügen." nig Wladislaui 11. zu Beginn des sechzehnten Jahrhunderts sein Mittag essen aus einer solchen Bude bringen Mahlzeit ein, dann gehen sie zum Tanz. Der Bursch« zeigt sich als Eavalier, er unterhält seine Auser darf. Vor dem Abschied umarmt dann der Bursche das Mädchen und schärft ihm ein, daß eS ihm treu bleiben möge. SPeculativ. „Sag', Hann«», waS fangen wir d«nn mit den zw«i Säuen an, die ha« nicht m«hr verkaufen!" „Hm weißt' was, Jürgen, geh' auf die Straß', wo die vielen Stadt- Vornehm. H«rr: „Warum habt Ihr txnn den Fabrikbesitzer Schulze nicht in Euren Club aufgenommen? Er ist doch aus l sehr feiner Familie und auch sehr reich!" Millionärssohn: „Ist ja richtig, sehr richtig, aber, äh, hat sich sein Geld, s«lbst verdi«»tl" t
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