2 Lachende Verheißung. Wo sich im altehrwürdigen Trier die schattigen Anlagen von Porta nigra zur Mosel hindehnen, steht im Halb dunkel hoher Nußbäum« eine Reihe eleganter, zierlicher Villen. Die Vor gärten leuchten im Schmuck unter Blu men, und wenn dieNacht heranschleicht, dann jauchzen und klagen die Nachti gallen in den Büschen. Die Spazier gänger bleiben lauschend stehen, und an den Fenstern lehnen die entzückten Horcher. Von der Mosel und der ro then Bergkette her weht ein her. Um die Mittagszeit aber, wenn die Vögel schlafen und die Sommerhitze brütend über der alten Römerstadt li«gt, dann sind die Jalousien an den Villen herabgelassen und die Laub gänge der Anlagen sind einsam und verlassen. Hier und da nur eilt ein Arbeiter durch die verschlungenen Wege, oder «in Wagen rasselt durch die breite Allee. Nur an einer Villa sind die Jalou sien immer hochgezogen; es ist, als ob die Inwohner alle Sonne auffangen wollten und einen Riesenhunger nach Lust hätten. Blattgewächse stehen auf den breiten Fenstersimsen, jede Stun de rieselt ein Wasserstrahl über den zartgrünen Rasen, und die Blumen duften stärker als in allen andern Drinn«n, im luftigsten und größten Raum der weißen Villa, liegt aus w-i- Zuge zehrenden Leidens in dem edel» Gesichte. Ruhe, Sonne und milde Luft hat ihr der Arzt verordnet, und so ist sie vom rauhen Norden in die lichtumfluth«te Villa gezogen. Weiß wie Alabaster sind ihr« schmalen Hän de und die Lippen fast blutleer; aber in den dunklen Augen liegt eine fla ckernde Gluth, und ganze Fluthen tiefschwarzen Haares bedecken di« mattblauen Seidenkissen ihres Ruhe bettes. Riesige, üppige Blumensträuß« ste hen ringsum; fast zu stark ist ihr Duft, aber die Leidende will es so, und der Arzt hat jeden Widerspruch verboten. Di« Wände sind mit wei chen Seidendecken behängen, von den?n und der höh« Pfeilerspiegel strahlt in herrlicher Farbentönung Böcklins In sel der Todten zurück. Apathisch liegt die Kranke; nur ihre Augen scheinen zu leben, und sie haf werk, so groß und forschend, als woll ten sie die dunkclnCypresse» durchdrin gen, um den in Nacht versunkenen Weg nach Avalun zu finden. An einem d«r hohen Fenster steht die halbwüchsige Tochter des kranken Weibes; ein schlankes.junges Geschöpf, auf der Grenzscheide d«s Kindes zur Jungfrau. Alles an ihr ist knoiven hast, auch das Lachen, das wie Son nenstrahlen ihr Gesicht verschönt. Und sie lacht so gern, die blonde Lydia Dovegreen! Drum ist es gut, daß Mamas Gesellschafterin ein heite res, fröhliches Geschöpf ist, sonst schlich« ihre Jugend gar zu traurig hin. Di« arm« Mama ist immer Wisse» Sie, wer das ist?" beugt sich zur Kranken nieder und fährt fort: „Ich traf neulich bei Hof raths Herrn von Jagow und Herrn „Bon Jagow?" flüsterte die Krank« „Ja; entsinnen Sie sich nicht unsrer Begleiter vom vergangenen Jahr, als wir am Ammersee waren?" Die Kranke schüttelt müde den Kopf, aber Lydia fragt eifrig: „Sind das die Herren? Und wer ist der kleine Schwarze?" „Herr von Jagow. Warum inter essirt Sie das?" Lydia sieht auf ihre Fingerspitzen und meii't verlegen: „Weil sie jeden Tag um diesilbe Stunde vorüberge sern Fenstern sehen, als suchten sie je- Fräulein von Stegen errathet flüch tig. nimmt ein Buch zur Hand und setzt sich zur Kranken; Lydia aber die blühenden Meinatiszw-iq« Anlagen verschwunden; rings ist's einsam und still. . . Man konnte sich keine verschiedener gearteten Mensch«» denken als den leichtlebigen Kurt von Jagow und den ernsten, kies veranlagten Paul Hilgers. Dennoch waren sie' unzertrennliche, treue Freunde. Ihre Intimität da tirie schon von der Schulbank her, und ihre Wege hatten sich erst getrennt, als Kurt nach absolvirtem Gymnasium zur Hochschule ging, während Paul sich mit einem Kurs auf der Handels schule begnügen mußte. Jetzt wann sie wieder vereint, und man konnte sie alle Tage um die Mittagsstunde Arm dem alten, renommirten Gasthaus Triers, wandern sehen. Sie waren pünktlich wie die Uhr auf dem hohen beiginzeN, dann schoben die spielenden Buben ihre Mürbel in die Säcke und die Mädchen hörten mit dem Seil- Kurt war schlank und klein) Hilgers dagegen ein breitschultriger, derbkno chiger Mann; w«r es nicht wußte, mußte viel eher den Hünen mit dem krausen Siegfriedkopf für einen kern gesunden Landwirth halten, als den schmächtigen Gutsbesitzer von Jagow; aber das änderte nichts an der That sache. Hilgers saß von acht bis zwölf und von zwei bis sechs über Geschäfts bücher mit langen Zahlentabellen ge beugt, und Kurt-ließ seine Verwalter und Pächter die großen Ländereien be wirthschaften. deren Besitzer er schon als halber Knabe geworden war. Sei ne ganze Thätigkeit bestand in kleinen Morgenritten, wobei «r den Stand der Saaten inspizierte, oder er streifte mit der Büchse durch den Forst und saß init d«r Angel am Weiher. Wie das Aeußere, war auch der Charakter der Freunde grundverschie den, und die Leut« behaupteten, gera de darum vertrügen sie sich gut. Nach Tische gingen sie alle Tag« langsam durch die Simeonsstraße; unter den hohen Bogen des alten Rö merthores zündeten sie ihre Cigarren „Kurt", sagte eines Tages Hilgers, als sie an der weißen Villa mit den weilgeöffneten Fenstern vorllbergekom men waren und Fräulein von Stegen gegrüßt hatte, „sei ehrlich! Du bist in Fräulein Olga verliebt?" einem offenen Blick in das Aug«. Nach einer kleinen Weile sagte Kur!, indem er mit seinem leichten Spazier stock in eine dicht« Jasminstaude schlug: „Warum fragst du eigent lich?" einer Gegenfrage aus! Nun, du hast vielleicht recht, daß du Gründe für meine Jndiskration verlangst!" „Paul!" unterkroch ihn Krt; „du sprichst mir gegenüber von Jndiskre fcllos fest! du hast recht! Schon gas von Stegen angethan!" „So, schon damals! Und wie steht «s jetzt?" nicht. Weißt du, es ist ganz anders als all di« flüchtigen Interessen, wie ich sie oft nach «mein Ballabend oder klar; ich habe nur eine Furcht: es erfaßte?" willst: aber weißt du wohl, daß ich immer der Meinung war, vu nevie>« sie!- Hilgers lachte laut und kurz auf; erschreckt fuhren einige Bogel aus de:,i Mittagsschlaf, dann war «s wieder lautlos still. „Warum lachst du so sonderbar?" fragte Kurt nach einer Weile. Hilgert' Stimme klang verschlei ert, als er, jedes Wort betonend, ant wortete: »Und wenn Hunderte sie lieb ten, was Hilfe es, wenn sie nur dich liebt?' Kurt hörte den schmerzlichen Ton in den Worten des Freundes nicht; leb haft, mit einem lachenden Leuchten im Blick forschte er nur: .So glaubst du wirklich, daß fi« mich liebi?" „Ich bin überzeugt davon! Erweist sie je einem andern so viel Gunst als dir? Nur dir reicht sie die Hand ent gegen beim Gruß, mit dir lacht und scherzt sie, dich bittet sie um das Ge leit .. " „Necken, Tändeln und Quälen ist das Vorspiel zum Glück! Habe nur Muth und Ausdauer!" Sie waren am Martinshause ange langt und schüttelten sich di« Hänse zum Abschied. Hilgers ging ins Bu reau, Kurt von Jagow setzt« seinen Spaziergang fort. Bald trug ihn ein Wen» der ruhige, ernst« Freund es beinerlt hatte, daß das seltsame, schöne Mädchen ihn liebte, so gab es doch keinen Zweifel mehr, und Paul hatte hinderte ihn denn? Er war ja reich Er hatte wirttich geglaubt, Paul ihm gestellt und war erröthet, wenn Paul in ihrer Näh« kam. Ab«r was sollte das heißen, neben dem, was der Freund beobachtet hatte! Nur gegen ihn war sie so zuvorkommend und nur ihm galt wohl ihr Erröthen! Kurt von Jagow hatt« Besuch in der weißen Villa gemacht, und die erste hatte es schließlich als Freundschafts beweis gefordert; aber Hilgers war fest geblieben, und seitdem trübte eine vorübergehen und die Tischgäste im „Rothen Haus" begriffen die Zer streutheit des stets so gelassenen Herrn Hilgers nicht. Als er ab«r nach eini ger Zeit zu den Waffenübungen reiste Fr«und« geworden war. Eines Ta ges hatte er von Hilgers «inen Brief erhalten, daß «r sich freiwillig zur Als Kurt den Brief erhielt, war d«r Freund schon auf dem Meer; er ab:r saß, den Kopf in die Hände gestützt, und las immer wieder die wenigen und doch so inhaltschweren Wort«: „Einer von uns beiden mußte weichen; so thue konnt« ihr nie ein Leben ohne Sorgen bitten, wie Du! Ich habe mich zur Chinatruppe gemeldet. Wenn ich w>e- Also doch! Auch er hatte sie geliebt, geräumt. Das traf ihn wie ein Keu lenschlag! Eine Unlust und Ruhelo sigkeit bemächtigte sich seiner, ein Ge- Die weißen Schäfte der schlanken Birken riefen ihm Olgas Bild vor die Seele, aber «in Gefühl der Scham Freund? Wechsel der Lichteffektc, in der tiefen Stille des endlosen Blättergewirres kam wieder Ruhe über ihn; hier auch faßte: «r soll nicht großmüthiger sein als ich! Ich will feine Rückkehr erwar ten, und dann soll sie entscheid«»! hat getrauert wie ein echter Freund. Es ist, als ob mit dem Tod desFreun durch die Anlagen zu machen, nur zu fällig hat sich heute sein Fuß dahin verirrt. gen Friedhof. Jetzt aber stehen die Fenster wieder offen, Blumen füllen die Erler, und aus dem Rasen leuchten Rosenbüsch« hervor. Ein blonder Lockenkopf beugt sich aus dem Erkerfenster. Kurt von Jagow grüßt hinauf, und Lydia dankt, in Gluth getaucht. Da kommt ein heißes Verlang«» über ihn. Jetzt raubt er dem Freunde nichts mehr, jetzt steht ihm der W-g frei. M!I tmer schnellen Wendung geh! er auf die Villa zu und sich bi! treten sieht, flüstert sie: „Endlich!" Nun steht er Olga gegenüber, und wariet, Herr von Jagow!" Vei ihre» Worten weicht alle Befan genheit von ihm, er lächelt und meint: „Ich hoffte es! Mußten Sie mir erwartet, damit er ihr von ihm er zähle! Gepreßt sagt «r: „Si« wissen, daß er ferne vom Vaterland starb?" er senkt den Blick: „Er liebte Sie, haft verschlingt sie die Händ« im Schloß. L«iser fährt Kurt fort: „Er wußte, wie dieser Freund Sie liebte, das seine; abwehrend hebt sie die Hän de und schüttelt den Kopf: „Ich hab' ihn geliebt! Solche Liebe aus!" Wortlos verbeugt sich Kurt vor ihr. Schweigend geleitet si« ihn zur Thür sten Wort der Treue. Er ergreift Lydias eiskalte Hand und preßt seine Lippen darauf. Wie das Gefrorene auskam. Goethe erzählt an einer Stell« sei ner Lebensbeschreibung, daß seine Mutter die Kinder „eines Tages höch lich betrübte, indem sie das Gefrorene, das man uns von der Tafel sendete, weggoß, weil es ihr unmöglich vorkam, daß de: Magen «in wahrhaftes Eis, wenn eS auch noch so durchzuckert sei, vertragen könne". Noch heute theilen genug vträndige Leute diese Ansicht. Begreiflich ist es aber, in brennender Sonnenhitze mit Sehnsucht des Win iereis-.s zu gedenken und etwas davon in seinen Sprüchen (25, 13), daß ein getreuer Bote ist »wie di« Kälte des Schnees zur Zeit der Ernte". Man verstand «s auch in Palästina, wie es in Griechenland und Rom allgemein üblich war, Schnee für den Sommer zur Abkühlung des Getränkes aufzu bewahren. Das geschah in tiefenGru ben, die man mit Spreu oder groben Kleidern überdeckte. Als Alexander der Große in Indien die Stadt Petra belagerte, ließ er dreißig Gruben aus werfen, die mit Schnee gefüllt und mit Eichenzweigen zugedeckt wurden. So hielt sich der Schnee sehr lange. In den Gebirgen Portugals machte man es noch um 1766 ähnlich. Wo sich Schnt« in «in«m titstn Thal« aufge häuft hatt«, bedeckte man ihn mit Gras oder Rasen und mit Mist aus Schaf slällen. Di« Schntebehälier bei Kon stantinopel waren auf ähnliche Weist eingerichtet. Um nun im Sommer recht kühlen Wein zu trinken, warf man Schnee hinein oder stellte den Be cher oder Krug in den Schnee. Manch« tranken sogar frisch zerlaffenes<^nee in den Gruben natürlich nicht immer bleiben. Ost war er auch durch die ihn bedeckende Spreu gefärbt und erhielt dadurch einen unangenehmen Beige schmack. Man seihte das Schmewass-r oder den mit Schnee gekühUm Wein Kaiser Heliogabalus, bissen Kops öfter von hohen Temp«ratur«n verwirrt wurde, ließ sich im Sommer sogar ganze Berge von Schnee weither an fahren, um die heiße Lust in der Stadt abzukühlen. Eis versuchte man ebenso wie Schnee vom Winter her zur Ab kühlung der Getränke im Sommer auf zubewahren. In Persien gab es Eis gruben, wie in Griechenland, Italien, Spanien und Portugal Schneegrub«n. Einen Fortschritt vom Aufbewahren natürlichenEifeS zur Herstellung künst lichen Eises bedeuten aber die-Bersuche, Wasser ohne Beihilfe von Schnee und Ei» abzukühlen. Dabei hakte man. die ! Erfahrung gemacht, daß vorher aoge kochtes oder wenigstens erwärmte» Wasser besser erkaltet als anderes, wenn eS in Schnee oder in starkenLuft zug gestellt wird. Aristoteles bemerlt, daß einige Leute die Gewohnheit hät ten. Wasser. daS schnell kalt werden solle, vorher vom Sonnenschein er wärm«» zu lassen. So übergösse» auch die Fischer am Schwarzen Meer das Schilf, dessen sie sich beim Fischen auf dem Eise bedienten, mit siedendem Wass«r, um es desto härter gefrieren zu lassen. In heißen Ländern, denen Schnee und Eis vollständig unbekannt sind, war und ist zum Theil noch diese Art der WasserablUhlung üblich, B. Südasiens. Bei Kalkutta gewann man, ehe man in Indien künstliches Eis aus destillirtem Wasser herstellte, auf folgende Weise EiS: Auf einer freien Ebene grub man zwei Fuß tiefe Gruben, bestreute sie mit trockenem Stroh und setzte kleine flache, ungla sirte Tonpfannen darauf, die nach Sonnenuntergang mit Wasser gefüllt wurden. Das Eis, das sich nun viel leicht im Lauf« der Nacht darin gebil det halte, bewahrte man in tiefen Eis kellern auf, die sorgfältig durch Stroh geg«n Lust und Wärme verwahrt wa ren. Helle, reine, stille Luft begün stigte die Eisbildung am meisten. Ueber die Alpen und Pyrenäen drang di« Sitte, die Getränke abzu kühlen, vor dem 17. Jahrhundert nicht hinaus. Als Franz l. mit Karl V. und dem Papste Paul I>ll. am 18. Juni 1538 bei Nizza zusammenkamen, befand sich der Arzt Champi«r in sei nem Gefolge. Der sah mit größter Verwunderung, daß die Spanier und Italiener Schnee von dem Gebirge ho len ließen und ihn in den Wein war fen. um diesen kühl zu machen. Der französische Reisende Brilon erzählte seinen Landsleuten 1663, wie man in Konstantinopel den ganzen Sommer hindurch Schnee und Eis aufzubewah ren versteh«, um d«n Sorbit damit ab zukühlen. Er imPfahl, dieses Verfah ren in Frankreich nachzuahmen. Das Wort klaeiöiv, Eiskeller, findet sich erst 1680 in einem französisch«» Wör terbuche. Um 1698, unter Heinrich 111., war der Gebrauch des Schnees Nach einer hösifchenVerordnung mußte jeder,«it ein großer Vorrath von Schnee und Eis bereit gehalten werden, zeit gebracht zu werden, und er warf selbst etwas davon in den Wein. Das große Publikum rechnete diese Sitt« aber noch zum übertriebenen und w«i bifchen Luxus. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts war dieser Luxus jedoch schon allgemein in Frankreich ««wor den. Um dtef« Zeit verpachtete oie me gierung das Eismonopol, um eine erschließe». Aber die Pächter des Mo nopols trieben, da sie hohe Pacht be zahlen mußten, den Preis für Schnee dem Salpeter aufgelöst ist, ebenso wie Blasius Villafranca, der als Arzt eini ger vornehmer Familie» in Rom lebte, Steinsalz geschildert. Ein Herzog von Mantua soll um 16S0 ein Pulver be sessen haben, mit dem Wasser auch im Sommer sofort in Eis verwandelt werden konnte. Jedenfalls ist Salpe ter gemeint, obgleich dieser allein Was zu«rst darauf verfallen ist. Eis mit Salpeter zu mischen, daß Wasser in mitten dieser Kältemischung zu Eis wird, also die modern« Eisbereitung feststellen lassen. Der Arzt und Pro fessor Latinus Tankredus in Neapel spricht 1607 zum erstenmal davon. Er versichert, Salpeter vermehre die Kälte im Schnee derart, daß ein mit Wasser gefülltes Glas durch schnelles Bewegen in dieser Mischung zu Eis werde. 1626 erschien zu Venedig eine Erläute rung des Avicenna, des berühmten arabischen Arztes. Darin erzählt der Verfasser, er habe in Gegenwart vieler Peter, sondern gewöhnliches Kochsalz beigemischt habe. Franz Baco, der 1626 starb, sagte, es sei ein kürzlich erfundenes Mittel, Schnee und Eis durch Salpeter zu einer Kälte zu brin gen. bei der Wasser gefrier«. Der 1691 gestorbene Robert Boyle «rwähnt der Kältemischungen an mehreren Stelle». D«scartes bemerkt 1660, durch eine Mischung von Eis und Salpeter Was ser zum Gefrieren zu bringen, sei clcn, der in demsilbrn Jahr«, 39 Jahre alt, starb. Da heißt es: Arsiadas fand im heißen Sommer auf der Taftl des Juba frische Aepsel, di« zur Hälft« in klare« Ei» eingefroren waren. Ihm dere kupferne Becherformen, von denen zwei in«i>anderges«tzle einen schmalen Raum zwischen sich ließen, der mit Wasser angefüllt werde. Dann setze zerstoßenem unreinem Salze angefüll ten Eimer. Da werde das Wasser i» drei Stunden festes Eis und es entstehe ein schöner Eisbecher, der aussähe, als sei er vom Zinngießer in Formen ge gossen worden. Auf gleiche Weise lasse man Aepfel, die frisch vom Baum ge pflückt seien, in Eis cingesrieren. Man kann die Erfindung des künstlichen Ei ses also wohl dem Anfang des 17. Jahrhunderts zuweisen. Man betrach tete si« ab«r mehr als überraschende Spielerei, als ein Kunststück, das Ta sagt in-seinem „Ädlichen Landleben", Nürnberg, 1701: „Folgendes, mehr zum Scherz als zum Nutzen, ist auch schen Cafe Procope in Paris, kam nun ums Jahr 1660 auf den glücklichen Einsall. das bisherige Künststück der Taschenspieler, Eisbecher und gefrore nes Obst zu zaubern, aus die Limonade Gefrorenem. DaS scheint um das Jahr 1676 die vornehmste Waare der Limonadiers gewesen zu sein. Ali sie damals Jnnungsrechte erhielten es gab bereits 260 Meister dieser Kunst in Paris —. werden in dem Bestäti «ni'bi'r. Um 1690 war das Gefro rene auf reichen französischen Tafeln etwas ganz Gewöhnliches. Deuiiaz« Köche und Köchinnen wurden erst um 1760 damit vertraut. Seitdem ver kauften auch di« Konditoren Gläser mit Gefrorenem, anfänglich nur zur Er besucherinnen. Man hatte das künst liche Eis ab«r nur in den heißesten Sommermonaten für genießbar gehal- und Nachfolger des berühmten Cafe tiers Procope, seinen Gästen das ganze Jahr hindurch allerlei Gefrorenes zu verkaufen. Erst war aber nur in den Hundstagen Nachfrage, dann kamen ihm die Aerzte zu Hilfe. Aerzte und Köch« haben sich ja schon immer gut verstanden. Einige Pariser Aerzte em pfahlen das Gefrorene für gewisse Krankheiten. Und Dubuisson s«lbst bemerkt dann, nach zwei Krankenkuren, Theil des Publikums zu allen Jahres aus Fruchtsäften mit Zucker, auch, wie bei Vanille-, Thee-. Kaffee- und Cho koladen - Eis, mit Sahne, Eiern und Gewürzen in besonders construirten Gesriermaschinen herstellt, sind unsere Köch« und Konditoren un«rschöpflich in Speise. Die Kältemischung, in der di« mit der Speise gefüllte, festaeschlossene blechern« oder zinnern« Gefrierbüchse durch eine mechanisch« Vorrichtung umgedreht wird, besteht gewöhnlich aus gestoßenem Eis und Salz. Zur Her stellung von künstlich«,» Eis im Gro iind Absorptionsmaschini». Sie ver- Wohlthat künstlichen Eises und der Bierbrauerei. Schiffe mit Kaltluft- Schlachtfleisch aus Australien und mit Amerikas. Fast typisch für Erfinder schicksale ist es, daß der Erfinder der Australien verhungert ist. —ln Behandlung. Feld webel: „Rekrut Dunkel, Sie Rhinoze ros, Sie Rindvieh, Sie Heupse»d, Sie ... Aber was nutzt bei Ihnen die blendendste Dialektik!" Boshaft. Fräulein (ge schminkt): „Der Arzt sagte gestern, ich wäre jetzt ein Bild von Gesundheit!" Herr: „Ja, auch Gesundheit ist oft «in« käuflich« Waare!" Zeitbild. Erster Automobi list: „Heute traf ich unser«n alten Freund Müller nach langer Zeit mal wieder!" Zweiter Automobilist: .Hast Du ihn gesprochen?" Erster ee a er übersah, Aus de m Gerich t »s e«. l. Verbrech«r: „Das«ist« Mal hat mein Vertheidiger bei der Vertheidigung?, red« geweint, das zweite Mal hab' ich geweint, das dritte Mal haben wir Beide geweint, da bin ich doch neugie rig, was er h«ute mqchen wird!" Von dem Vordringen der Frauen auf allen Gebieten legt ein« List« b«- r«dtes Zrugiriß ab, die ein« Anzahl Tüchtiges leisten kann, und sie hat ein Pat«nt auf das Entschwefeln gewisser Erze genommen. Auch Mrs. Am«S teressirt. Mrs. Lynde beaufsichtigt nicht nur die Arbeit, sondern bereitet alle Entwürfe f«lbst vor. Sie hat viele neue und eigenartig« Muster so- Nuhm ihrer Kunstfertigkeit ist schon Ausstellung im Jahr« 1900 einen Au ftrag «rhielt. Eine and«re Erfinderin ist Lady Col«brooke. Si« ist als Ihre letzte Arbeit ist ein Briefkasten in den der Wiege abzustellen, und beim Patentamt «ine neue Kinderwagen- Hängematt« angemeldet. Diese ist eint Ber«inigung von Wieg« und Kindtr wag«n, nimmt wenig Raum ein, beugt allem Rütteln und Knarren vor und ist gleichzeitig so gemacht, daß das da rinli«gend« Kind völlig g«g«n kalte Luft und Zug geschützt ist. Ein« an der« Erfindung auf demselben Gebie- Di« Erfindung d«r Mrs. Wilson ist «ine Art Gestell, in dem das Kind be quem st«ht od«r sitzt und mit Riem«rr tisch tanz«n läßt, w«nn sie b«last«t wird. Miß Helen S. Murphy ist die Erfinderin eims kugelfesten Aluini- SUdafrika ging, schenkte sie ihm ein«n solchen Schild. Ihr« Erfindung hatt« Kurzem wegen der Lieserung einer großen Menge solch«r Brustschild« an fragt«. Mrs. Westham hat sich vor Dame aus Blackpoöl hat sich ein neues Zelt schützen lassen, das s«hr leicht sein soll und bequem zusammengelegt unt> Monogramm des Kon.gs geschmückt »«leg« Professor Zipfelmaier hatt« sich' draußen vor der Stadt ein Häuschen hungskraft auf den Professor ausübt. Wie wird es sich da prächtig studieren lassen, oder des Abends, nach voll- Borerst ab«r will er sein Gärtch«n in Gesellschaft seines liebsten Freun ds, des Professors Haspelmann «in d« rTisch i st b «l« gt " Arm in Wissenschaft wi«d«r zurück und ver brachten den Abend im Zimmer. Das Einfachste. „Nun, d«r Dr. med. Fräulein Z.
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