6 Frauen als Fechterinnen. Unter allen Sportarten ist die Fecht auf die Waffenfllhrung verstanden habe. Bis weit in's Alterthum lassen sich di« Spuren verfolgen, die von dem kriegerischen Sinn« de? weiblichen Ge schlecht? berichten. Die römischen Frauen der klassischen Zeit waren schon dem Fechtsport ergeben; ja sie lie ßen sich durch ihre Leidenschaft so weit hinreißen, daß st« sich in össtntlichen Schaustellungen mit den Gladiatoren maß«n. Auch die Damen de? Mittel alter? besaßen eine große Vorliebe für die Fechtkunst, der sie neben dem Jagd- Vergnügen auf's Eifrigste huldigten. Q u a r t st o ß. Im 16. Jahrhundert wurde da? Fechten von den Damen der Aristokra- Bei dnn Frauensechten steht man na türlich von allen schweren Waffen, wie sie auf den Fechtböden der männlichen Jugend heimisch sind, vollständig ab. Das Rüstzeug der Damen ist das leich te Florett mit der zierlichen, biegsamen Klinge, das im Ganzen nur ein Ge wicht von etwa einem Pfund aufweist. Als Grundlage der Uebungen dient die modern italienische oder die franzö sche Schule, die aber doch mehr Spiel als Ernst ist. Von Alters her galt das Fechten aN «ine königliche Kunst, und thatsächlich ist si« die Krone aller sportlichen Lei stungen, weil sie nicht nur auf den Körper, sondern zugleich auf den Geist, ja den ganzen Charakter erziehlich ein ,wirkt. Vom hygienischen Standpunkt aus betrachtet, steht die Anspannung der gesammten Muskulatur obenan; Beugen und Strecken der Kniee, das Auf- und Niederschnellen des Rumpfes das alles, mit blitzartiger Schnell: " l/i V Gymnastik des Körpers und de? Gei stes an. wig XIII. die Fechtkunst, und in ver That löst sie die edelsten Kräfte aus, Zeit zun. Wägen, noch zum Ueberleger. Geistesgegenwart ist alles. Im Mo ment muß die Situation überschau!, dacht sein. Jede Phase t«S Spiels Berechnung, Kraft, Aufmerksamkeit und Gewandtheit, daß der geistige Ap parat nicht eine Sekunde stillstehen darf. Und diese Beweglichkeit und Kaltblütigkeit dem Kommenden gegen über, dieses stete Gerüstetsei» ist aerade der Stunde, fondern weit darüber hin aus fürs Leben. Der alt« Fechtspruch: "Erschrickst du g«rn, Kein Fechten lern'!" hat heute noch seine gewisse Gültigkeit. Alles Zagen und Bangen verschwindet vor dem brennenden Interesse an den WettkampfeS. Und da eS gilt, des Geg- Tiefe. Es liegt in der Natur der Fechtkunst, schließt. Jede Bewegung ist eine be wußte, vom Willen streng beherrschte. Das führt zu einer Selbstzucht, die sich schließlich auf das ganze Thun und lich nicht erwerben, dazu gehört fort gesetzte Ausübung des Sportes und T e r z st o ß. Halsausschnitt, die langen Stulp- Berspiitet« Parade. Handschuhe äußerst dezent und kleid muthigen, geschmeidigen Bewegungen, so giebt das ein Bild, daS jedes ver wöhnte Auge entzücken muß. Damenwelt ist daS Dolch- oder Sti lettfechten, das dem Florettfechten überhaupt an Eleganz nachsteh'. Männern fast nur noch in Spanien und Süditalien in den gewöhnlicheren Kreisen vor. Je näher die Fechtenden bei einander stehen, desto roher kann der Kampf werden. Daher gilt auch daS Corps-a-Corps - Fichten für un fein. AucheinGrund. / „Ich weiß nicht, Herr Huber, warum Ihre Wahl gerade auf mich gefallen ist. s.'hr?^"^" „A ne, Freileinchen! 'S is ja ooch nich wejen die Liebe! Aber Se haben dieselben Anfangsbuchstaben wie meene zeuch!" Der Fluch derböfen That. Alter Junggeselle: „Weißt Du. manchmal bereut man es doch recht, nullt geheirathet zu haben." Berkeiratheter Freund: „So? Siehst Du das wirtlich endlich ein?" Jung geselle: .Ja, besonders jetzt in meinem großen Dalles. Wie nett könnte ich Zielbcivußt ist auch der Esel, wenn es dem Stall« zugeht. Amerikanische Kannibale«. Daß Anthropophagie einst über weite Strecken unsere? Kontinentes nung für die Urbewohner der fchen Inseln, der einst gefürchteten Jeißel der Antillen, unter denen die lich« Gliedmaßen in der Sonne trock nen sahen, die als Nahrung verspeist werden sollten. Biele südamerikani haber von Menschenfleisch. Auch in Central - Amerika und Mexiko war CannibaliSmuS bekannt, doch mehr bei Opfern für die Götter als auS Ge schmack an dieser Nahrung. Als Kriegsbrauch kam CannibaliSmuS fast unter allen Jndianerstäinmen der öst daS vor. Unter den Miamis gab eS eine Can nibalengesellschaft, deren Mitglieder verpflichtet waren, die eingelieferten eine geheime Brüderschaft? bei der fedes Mitglied verpflichtet war, daS Herz des ersten Feindes, den «S in der in einem Distrikte Louisianas ist und der „Menschenfresser" bedeutet. Die schlimmsten Cannibalen unter dianer dienten. Als die Amerikaner Texas besetzten, dienten ihnen die Tonkawas als Jahre 1849 werden sie als 600 bis Fuße. H 5 ? sch fch Jndianerterritoriuin untergebracht, wo, sie ein paar Jahre friedlich lebten. Als. der Bürgerkrieg ausbrach, schloß sich ten die Überlebenden TonkawaS dem EanibaliSmuS, denn sie schlachteten einige gefangene ShawneeS ab und verzehrten dieselben. Heute ist der Stamm auf etwa Sl> Mitglieder zu auf einer Reservation im Indianer- Territorium. Reval. Eine» der ältesten Culturceniren germanischerColoiualarbeit an den öst lichen Ufern des Baltischen MeereS ist die Hauptstadt Estlands, Reval, wo jüngst die Kaiser von Rußland und Deutschland eine Zusammenkunft hat ten. Fast zwet Jahrhundert« schon unterst«ht Estland d«m Sc«pt«r d«S Selbstherrschers aller Reußen, aber auch heute noch ist Reval in reger SchiffahrtSverbindung mit den Haupt häfen der deutschen Ostseetiist«. Im Jahre 1219 von dem Dänen- Reval 1347 unter die Herrschaft deS Deutschen Ordens und blieb unter der selben bis 1561. Dem Deutschen Or den folgte als Herr von Reval der Schwedenkönig Erich XIV. und im Jahr« 1710 fiel die Stadt an Ruß land. Rathh a u ». Trotz der schweren Kriegsstürme, die im Lause der Jahrhundert« über Rrval dahing«braust sind, hat «S doch manch« Schätze an mittelalterlichen Baulen und Werken der Sculptur und Malerei bewahrt. DaS Panorama der Stadt ist, besonders vom Meere aus, sehr malerisch; theilweis« noch wohl«rhalt«n sind die alt«n Stadtmau«rn und ein z«lne vi«lhund«rtjShrige BefestigungS thürme, wie der „Lange Hermann", di« .Dick« Margar«th«" und d«r .Kik in de Kök"; d«r steil abfallende F«ls d«S Dörnbergs sowi« die hohen spitzen Thürme der verschiedenen Kirchen bele ben daS imposant« Stadtbild. Der von Peter dem Großen angelegte und nach seiner Gemahlin benannt«, am Mceresstrand sich hinziehend« schöne Park des 1719 erbauten Schlosses Katharinenthal und die weiter, eben falls hart am Meer gelegen« Ruin« de? 1407 gegründeten und 1577 von d«n Russen z«rstört«n Brigitt«nklost«rz ge währen nach Osten «inen romantischen Abschluß. Nicht ganz mit Unr«cht ist di« von Jns«ln und Landzungen «in steigenden Gelände Reval'- sche Bucht mit dem Golf von Neapel verglichen worden. SchwarzhaupterhauS. Von den öffentlichen Gebäuden, dl« auf eine langjährig«, vi«lb«w«gt« Ver gang«nheit zurUckblick«n, ist zunächst daS 1370 inmitt«n d«r Stadt auf dem Marktplatz «rrichtete Rathhaus mit sei nem imßenaissoncestil unter der schwe dischen Herrschaft erbauten schlanken Thurm zu nennen. An der Langstraße, die gegen den Dom hin durch «in massiv«?, aus d«m Jahr« 1380 stammendes Doppelthor und seewärts mit dem einzigen, aus vergangenen Jahrhunderten erhaltenen äußeren Festungsthor, der Großen Strandpforte, abgeschlossen wird, tte gen nahe beieinander da? Haus der Großen Gilde von 1410 und da? ragt der schlichte und "dennoch majestä tische Bau der St. Olaikirche von 1267 mit seinem 139 Meter hoh«n schlank«» Thurm als «in bedeutendes Werk go- Nachdem in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts Reval als Festung aufgelassen worden ist, sind nach Ausfüllung der alten Gräben dk Gegenwärtig zählt R«val «twa 86,(XX1 > Ter letzte Wille. Im FremrdeStreiS besprach man die so oft von Moralisten gestellt« Frage: .Hat «in Gatt« od«r Vater daS Recht, in s«in«m T«stament oder sonstigen letzten Aufzeichnungen das Gefühlsle ben feiner Frau oder feiner Kinder zu beeinflussen?" Schließlich kamen all« überein, daß die Bestimmung über ein Herz das Thörichteste sei, was ein menschliches Wesen thun könne, so edel und rein auch seine Absichten sein mögen. Einer der Anwesenden Na mens DeScombes, ein Notar aus der Provinz, bemerkte: .In meiner Ju ristenlaufbahn habe ich verschiedene ' Beispiele einer solchen Thorheit ken nen gelernt, und ich rathe meinen Cli enten jedesmal davon ab. Die «S den noch thaten, haben damit oft großes ' Unheil h«raufb«schworen. Der schmerzlichste Fall, den ich mit „Als ich noch Kandidat war, em ' psing man mich sehr zuvorkommend in ' der Gesellschaft unserer kleinen Stadt, die trotz der Nähe von Paris noch sehr Provinzstadlist. Mit den AXI Francs intcressirt sich für die jungen, hei- Gefellschaft waren sie zahlreich. ES gab dort reiche, es gab liebenswürdi ge, eS gab sogar hübsch«. Ich lvar ein v«rnllnftig«r Junge. Ich war ga lant zu allen, aber v«rmi«d «S zu tief in sehr schön« Aug«n zu s«h«n. M«ine Wahl si«l auf ein Mädchen, über daS man nicht sprach, weil «S schüchtern Jahre spättr h«irothtte, brach « sx mir als Mitgift d«n Fauteuii des Notars Gobin, d«ss«n Tochter si« war, und ich lebte 17 allzu kurze Jahre sehr glücklich mit ihr .... Mein bester Freund, der Steuerbe amte Huvelln, war nicht so klug wie ein Fräulein Regina de Pilliere, di« Tochter eines Jnfanterieoffiziers, der sich nach dem Kriege hatte penstoniren lassen. Capitän Pilliere war Witt wer, und feine Tochter führte bei der kleinen Pension mit bewundernswer ther Sparsamkeit die Wirthschaft. und Huvelin gefiel ihr so, daß si« schon um seinetwillen ein« sehr gut» Partie ausgeschlagen hatte: den jun natürlich zum groß»n Äerger deS Herrn de Pilliere geschah. Herr Pil liere bekam mit W Jahren «inen Kranken. Er ließ s«in« Tochter mittellos zu rück. DaS Testament, das man bei ihm fand, sprach von der Besorgniß, di« ihm di« Zukunft seines Kindes verursachte. Er empfahl sie «in«m seiner Freund«, «in«m hohen Staats beamten, und schloß mit den Worten: „W«nn mein« liebe Tochter R«gina will, daß ich Ruhe im Grabe habe, bitte ich sie, von ihrem ersten Ent schluß abzukommen und Herrn Eou bert zu heirothen, der sie aufrichtig liebt." Regina war heldenmllthig, sie erklärte Huvelin, daß er nichts m«hr von ihr zu hoffen habe, und heirathete FrancoiS Coubert. Ich selbst ich erinnere mich noch genau daran giiia war ihrem Gatten treu, aber Huvelin behielt den Theil ihres Her zens, den sie ihm einst geschenkt hatte. wirthschaftlich, hielt die Ehre seines HauseS hoch mehr verlangte er nicht. Aber Regina tröstet« sich nicht. Die Wund«, di« ihr« junge Liebe «m -ich glaube, daS war auch ein« Ursache ihrer N«rv«nkranlhiit, d«r si« frühz«i tig «rlag. Die Geschicht«, di« ich Ihnen er zähl« fuhr der Notar fort i- ist bis hierher di« vieler Frauen, und ich könnt« zehn ander«, ganz ähnlich« er zählrn, b«i d«n«n ich Zeug« od«r Ver traut«r war. Aber di« Geschichte Re teS Nachspiel. Als die arm« Frau zur letzten Ruh« g«l«it«t worden war, half ich ihr«m Gattin b«i d«r Ordnung ihr«r Pa pi«r«. Wir fanden glücklicherweise leine Aufzeichnungen, die von ihren Seelenqualen sprachen. Das Ge heimniß blieb also zwischen ihr und mir. Wir sahen gerührt, daß sie pie tätvoll all« Kleinigkeiten aufbewahrt nebst s«in«n Schulheften von St. Ehr, die Herr d« Pillier« g«rn in den l«tzt«n Woch«n feiner Krankheit durchsah. Plötzlich, als ich gewohnheitsmäßig ein Heft öffn«t«, «in altes Geometrie heft auS den Jugendjahren deS Offi ziers, fand ich darin ein ganz vergilb tes Blatt Papier, aus dem mit zittri ger Schrift folgende Worte standen: .Im Angesicht des Tod«?, d«r mich schon fast besiegt hat, halte ich mich nicht für berechtigt, Über das H«rz meines Kindes zu verfügen. Ich er kläre also di« letzte Bestimmung mei nes Testaments vom 13. Januar für ungiltig. Regina soll sich nach ihrem Willen vermählen!" Die Handschrift, versichere ich Ih nen, -war di« eineSKindeS, wahrschein lich war si« aus d«r Zeit, als d«r Ka pitän nach s«in«m ersten Schlaganfall mit der Linken zu schreiben versuchte. Hatt« Regina diesen Widerruf ihres Vaters zu spät gelesen? Hatt« sie ihn nie gesunden? Sie hat mir nie mals davon gesprochen, und ich glaubt fast, daß sie ihn nicht kannte. Wahr scheinlich blieb dai Blatt, als w«lch«s es geschrieben war, unbeachtet in dem Heft. Regina bewahrt« die väterlich«» And«nken, ab«r es ist unwahrschein lich, daß sie jemals eines seiner alten Geometriehefte durchblättert hätte. Also das Leben dieser wundervol len Frau war vernichtet worden durch die gewissenlose Befolgung eines letz ten Willens, nein eines vermeintli chen „letzten Willen?"! Regina hatte ihre Existenz einem Irrthum ge opfert! Ich gestehe ein, daß mich meine Entdeckung niederschmetterte. Herr Coubert bemerkte mein« Unruhe, und so war eS unmöglich ihm daS Blatt zu verb«rg«n. ES dau«rt« «in ganz« Wtile, «h« «r begriff. Ab«r, als er begriff, was mei nen Sie. waS mir der Gatt« sagt«? Er sagt« mir weinend: „Wie gut ist eS doch, daß Regina dies Blatt nicht vor unserem Hochzeitstag« fand!" ... Einßescheidentr. .Jetzt feier' I heunt akrat mei siinf- Jm Examen. Professor: „Herr Candidat! Wie Sie ja wissen, beschäftigt sich die Medi s'undlst!"'" Mißverständnlß. Vater: Hm, ob Ihne mei' Toch-» Freier: „Aber Herr Commerzienrath, werd mir Ihre Tochter doch gut genug sein!" LiebeSleit». Da schlag' das Donnerwetter d'rein: Jetzt hat sie'S mit dem Andern! War noch di« blond« Hexe mein. Nun muß ich einsam wandern! O himmelhagelsackerlot! Ich blas' mein Wehe in den Wind, Bin wieder guter Laune; Es blüht noch manches hübsche Kind, Geb'z Gott, daß ich recht bald ein'S sind' Gipfel der Zerstreutheit. stall den Probeband eines von ihm ver faßten Werkes erhalten hat, sinnenh): .Diesen Quatsch muß ich doch schon Gemüthlich. gasthos die hohe Rechnung bezahlt hat): „Na, Ihr Hotel werde ich empfehlen; Wirth: .Ich rathe Ihnen, reden Sie nicht so langt, sonst versäumen Sie noch den letzten Zug und dann mlls senSie noch einmal bei mir einkehren!" Da? Pumpgenie. bemerkt, wie das reiche Fräulein Muzt Sie auf dem Balle mit Wohlgefallen angeblickt hat!" rauf Pioö Borschuß geben?"
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