6 Wb»la-Bah« «»d Straße. 5' Ein für die wirthschaftliche Entwi «lelung der Schweiz bedeutsames Er eigniß hat sich kürzlich vollzogen. Der Durchstich de» großen Mbulatunnels, durch den in zwei Jahren die rhätische Kahn filhren und das Hochthal des Engadins dem Weltverkehr erschließen soll, ist glücklich vollendet worden.Ver treter der eidgenössischen und kanto nalen BeySvden vereinten sich mit den Ingenieuren und Unternehmern der Bahn in dem ISVVMeter überdemMeer liegenden Prede zu einer derßedeutung des Ereignisses entsprechenden würdi gen Feier; auf einem Rollwagenzuge wurden sie ins Innere nach der Stelle gebracht, wo die beiden Stollen des SSM Meter langen Tunnels zusam mentreffen, und hier hielten mehrere Teilnehmer der Fahrt Ansprachen, in denen de» Albulatunnel als Sinnbild der Solidarität des Bündnervolkes und als ein neues Zeichen des Ver kehrs - politischen Fortschrittes in der Schweiz gefeiert wurde. T i e 112 e n I a st e l. Die neue Bahn verspricht, einer der schönsten und romantischsten Schienen wege der Welt zu werden, und giebt an Kühnheit der Anlage den übrigen Gebirgsbahnen der Schweiz und andi «r Länder kaum etwas nach. In ThusiS, der bisherigen Endstation der rhätischen Bahn, beginnt die neue Li nie und zieht sich zuerst ziemlich auf gleichem Wege hin wie die schöne alte Albiilastraße; erst bei dem einst so stillen Gebirgsdörfchen Preda, das durch die Anwesenheit der italienischen, Tunnelarbeiter seit einigen Jahren zu einem geräuschvollen Barackenlager voll südlicher Lebhaftigkeit umgewan delt wurde, öffnet der große Albula tunnel seinen schwarzen, gähnenden Schlund, um die Bahn aufzunehmen, die unter zwei gewaltigen GebirgSstö cken, den Pizen Giumels, hindurcheilt, um erst jenseit bei Bevers wieder ans Tageslicht zu treten. Nun geht es hinunter in das Thal des Engadin, wo die allen Touristen bekannten stattli chen Bündner Dörfer Ponte, Sama den, Pontrefina und St.Moritz liegen, umsäumt von einem schimmernden Kranze schneeiger Gipfel. Ist Bahn von Chur aus. Graubllndens Haupt stadt. die mit den europäischen Haupt cenlren ?n Schnellzug - Bar bar war, falls man es nicht vorzog, auf Schusters Rappen den schönenWeg in Zwei Tagestouren zurückzulegen. Ger Zeit die heilige Stille der Gebirqs natur durch schrillen Mißklang zu stö ren droht; mancher meint jetzt schon, der Bergpost über den Albulapaß wird es freilich, sobald die Bahn erst fertig Ist, vorbei sekn. Es war ein wunder chen Reisenden, die langen Serpenti ,nen der Straße abwärts rasselte und der Postillon munter die lange Peit schwang. An den Raststellen, wo die Rosse gefüttert wurden und die Rei- Bündnerhaus. ße untereinander. Es war gleichsam ein Stückchen längst entschwundener Vergangenheit, das man hier mitleben der die Rastlosigkeit der Gegenwart sremd war, in der die Landstraßen noch nicht durch den Schienenweg ver che Beziehung??, spannen, und die Ein drücke der Reise fester im Gemüthe has sten, als im schnelllebigen, rasch ver «sitncn Zeitalter der Eisenbahnen.Di« Romantik der Postkutschen erfaßt auch den Menschen der Gegenwart, wenn er ihres Reizes in Wirklichkeit inne wird, und läßt ihn die Vergangenheit prei sen. Den vielen Naturfreunden, di» aus solcher Stimmung heraus deo neuen Bahn grollen, mag eS zum sie dienen, daß Graubünden noch man cherlei Postwege hat, deren Existenz m absehbarer Zeit noch nicht durch ei» nen Bahnbaü bedroht wirb. Und dag die bisherige Albulastraße durch die neue Bahn veröden wird, das braucht man wohl kaum zu fürchten. Noch giebt es g«nug Bewunderer der Natur, die eS vorziehen, zu Fuß die alte Straße über d«n Albula zu wand«rn, für sich und ohn« Eile di« Schönheiten des Weg«s zu genießen: zuerst den Weg entlang den schäumenden Wassern der Albula, dann hinterTiefenkastel an den freund lichen Dörfern Alvaneu und Filisur mit ihr«n schmucken Bündnerhäuschen vorbei zur schauerlichen Schlucht am Bergünerstein, hinter d«r sich Vergiin auf weiter, lachend«! Matte breitet. Weiter aufwärts, wo die Bahn nicht mehr folgen kann und sich in das vor d«r das BergwirthShaus Weißen stein den Wanderer gastlich zur Ein kehr ladet. Auf d«r Höh«, wo die Was ser sich scheiden, liegt das Hospiz, über glänzen. In steilem Abfall führt die Straße dann abwärts ins Innthal, bis sie Bevers errcicht, wo auch die Bahn wieder aus dem Bergesinnern Weges läßt der Bergfreund, der die leichte Mühe des Manderns nicht scheut, sich nicht entgehen, ja er wird sich selbst freuen, sie nicht mit gleichgül tigen Dutzendtouristen theilen zu müs sen, die den Weg nur fahren, weil «S keine Bahngelegenheit giebt, und für die Reize der Gegend selbst nicht Sinn noch Auge besitzen. Gebirgspost. Diesen Leuten dient die Bahn be sonders, und das bequemere Beförde aoch größeren Zustrom an Sommer gästen sichern, als dies bis jetzt der Fall war. Während sich die stillen Genie ßer der Natur vor dem bunten interna tionalen Treiben in die Höhe des Ge birges flüchten, weiß die Bevölkerung den Zustrom der Fremden als Quelle wirthschaftlichen Wohlstandes zu schä tzen und ist der Bahn dafür dankbar. Für die Fremdenfrequenz wird auch in anderer Hinsicht die Bahn von ent scheidender Bedeutung sein: der Auf enthalt im Engadin war bisher infol ge des ausschiießlichen Postverkehrs sehr theuer und wird sich nach dem Bau der Bahn erheblich weniger kostspielig gestalten. Ueber diesen vielfachen Bor theilen der Bahn für Fremde wie Ein- NaturschönheikN zugänglich wird. Offenes Geständniß. .Denk' Dir, die Schwiegermutter von unserem Freund Max hat sich um gebracht sie hat's Gas in ihrem Zimmer am Abend aufgemacht und in ganze Gasrechnung zahlen!" ErkenntfichauZ. Onkel (zu ftinemNefsen): .Du so angegriffen aus, Rudi wie viel fehlt Dir denn?" Metzer Festungsthore. die ehemalige Reichsstadt Metz don den Franzosen theilweis« unvollen, det gelassenen AußensortS, die die Stadt in einem Umkreis von etwa "13 englischen Meilen umgeben. Da die Bevölkerung der Stadt infolge deS Krieges und der Massenauswanderung der für Frankreich Optirenden wäh rend der ersten Zeit der deutschen Herr schaft auf die Zahl von 34,(XX) Seelen gesunken war und viele Häuser leer lichkeiteiner baldigen Stadterweiterung, und man ließ Thore und ste zwischen hat sich? die Einwohnerschaft von Metz als verdoppelt, und wenn in absehbarer Zeit die Vororte TourComoupl«. mit der alten Stadt vereinigt fein wer den, so wird Metz, die Garnison mit eingerechnet, fast ItXZ.VVtI Seelen be herbergen. Die bedeutendsten dieser Vorstädte sind die großen DörferMon tigny und Sablon, die einen weit grö ßeren Flächenraum als Metz Einwohner zählen. Diese nur durch einige Exercirplätze von der Stadt getrennten Ortschaften mit derselben auch äußerlich zu vereini gen, mußte eine Hauptaufgabe der Ve rwaltung sein. Es wurde deshalb die Niederlegung der Mauern und Thore beschlossen und schon vor zwei Jahren an der Südseite, die vorläufig haupt sächlich in Betracht kam, der Anfang gemacht. Ehe die kaum IiXI Dards messende Strecke von der Südwestecke der Enceinte. dem Höllenthurm, bis zum Citadellenthor einschließlich ein gerissen war, verging freilich etwa ein Jahr. Von da ab wurden aber die Arbeiten etwas beschleunigt. Das Thor, das Prinz-FriedrichKarl-Thor, dessen Schleifung noch nicht beschlossen ist, steht heute vereinzelt da, denn bis zu dem etwa «ine halbe Meile entfern ten Theobald - Thor, einem unbedeu- Wälle größtentheils demolirt. Der innerhalb dieses Rayons stehende letzte der alten Metzer Befestigungsthürme, die nach einem Helden aus der Zeit der Belagerung durch Karl VII. (1444), benannte „Tour Comoufle", bleibt gleichfalls erhalten. PrinzFriedrichKarl-Thor. Das Prinz-Friedrich-Karl-Thor, das in französischer Zeit „Porte-Ser penoise" hieß, ist in seiner gegenwärti wurde es' IWI neu erbaut und mit einer französischen Doppelinschrift ver sehen, die an seine Vertheidigung durch den Herzog von Guife 1652 und an die durch den Bäcker Harelle Ostern 14?3 erinnerte; diese geschichtlichen Merktafeln sind nicht aufbewahrt wor den. DaS alte Serpenoifethor stand übrigens weiter nordöstlich und ziem lich nahe bei der „Bonne Ruelle", wo de? genannte tapfere Bäckermeister ge wohnt hat. Das Theobald-Thor, durch das am 18. April ISSB König Heinrich 11. von Frankreich mit großer zem von den früheren acht Metzer TH->- Deutfches Thor, ren nur noch daS Prinz-Friedrich- Karl-Thor und das Deutsche Thor, die Die Schleifung des ersteren war schon einmal beschlossen, und eS ist nicht ganz erklärlich, warum man die sen Plan wieder ausgegeben hat. Schön ist nämlich die frühere „Porte-Serp-- noife" keineswegs, wenn auch sein ei alS ein architektonisches Curiosum be trachtet werden kann. Was dagegen das auf der Ostseite der Stadt über der Seilte oder Saale erbaute Deutsche Thor betrifft, so ist es unter den mil telalterlichen Profangebäuden vonMetz ' teste. Besonder« von der Wasserski!« aus nach Süden und nach Norden kann . man weit und breit nichts Malerische res und ikarbenreichereS leben als die- ses gewaltige Doppelthor, unter dem die Seill« bald wi« ein wilder Strom, der häufig austritt, bald wie ein schö ner klarer Wiesenbach durchfloßt. Der Erbauer des Thors, Henri de Bustroff de Rancoval, ein geborener Metzer, der 144 S die „Porte des AlleniandS" auf führte, ist zugleich der Architekt deS Hauptthurms des Domes, der .Tour de la Muette". Das Innere des Tho res wird in ein Alterthumsmuseum umgewandelt werden. LebenSregel. Nicht immer zu Haus! Erst wenn er das Land Durchfuhr voll Verstand, Sich fröhlich half fort Im Ost und im West, Dann setz' er sich fest In die Lüfte hinaus Das Best' ist daheim! „Sie trinken aber viel Cognac, Herr Buzzi!" „Ja wissen Sie, der Cog- I m D u s e l. Studiosus Spund (amMorgen nach dem Stiftungsfest, statt des Hand spiegels die Haarbürste ergreifend): H ö ch st e B o r s i ch t.' „Ist denn das wahr, daß die Frau Wurzelmaier so eifersüchtig ist?" .Na und ob! Wenn die mit ihrem Mann z. V. eine Bergpartie macht und an Sennhütten vorüber kommt, in denen hübsche Sennerinnen Hausen, dann seilt sie ihn jedesmal vorher an!" Ueberlegen. „Si«h nur di« reizende Amanda, ich blick!^"^ „Na weißt Du, Emil, Du kannst auch schon rein nichts vertragen." Dir Macht der Frau. »Mächtig seid Ihr! Ihr seid'S durch Was die Stille nicht wirkt, wirkt die Trifft dieser Ausspruch samste an ihnen? Der Reiz ihrer Per sönlichkeit. Die gefühlvollste Dichte rin war nie so poetisch, als da sie mit Hold und lieblich oder hoheitsvoll hat der Dichter die Frauengestalten seines Dramas geschaut und gezeichnet; ab-r für die Augen vieler Taufende erblü hen dies« Holdseligkeit und Würde erst, wenn die Schauspielerin ihnen aus ih rem Eigensten Blick und Gebärde leiht. .Mächtig seid ihr! Ihr seid'S durch der Gegenwart ruhigen Zauber." Na mentlich der Mann wird es empfin den: was die Frau auch aufnimmt und trägt und darbietet wie sie es trägt, wie si« es darbietet, das bestimmt über den Augenblick des Enzpfangens. So war es vor hundert Jahren, so ist es heute, so wird es immer bleiben. Trotz des mächtigen Aufschwunges, den Streben und Leistung der Frau gewonnen hat und hoffentlich noch wei ter nehmen wird! Freilich, nur Kurz sichtige könnten meinen, daß dieser Aufschwung dann wenig genutzt habe. Anmuth beim Geben adelt auch die kleinste Gabe, aber damit ist noch nicht gesagt, daß, wer Großes, Neues, Sel tenes mit Anmuth zu geben weiß, den Spender des Gewöhnlichen nicht tief in den Schatten stellte. Der Ausbau, di« Bereicherung der Persönlichkeit hebt eben die Wirkung dieser Persön lichkeit ganz ungemein, und es ist^ein« die gleich-n körperlichen bei beiden vor ausgesetzt, ist der,»ruhige Zauber", den «ine bedeutende Frau ausübt, mächti ger als der. der der unbedeutenden zu Gebote steht. Doch das ist eine Sache für sich. Hauptfaktum bleibt: in der Subjekti vität jeder Frau liegt das Geheimniß ihrer Wirkung. Wohl ihr, wenn äuße re Schönheit, Geistesgaben, vielseiti ge Bildung, künstlerisches Feingefühl sie dabei unterstützen. Doch wichtiger als all dies, ja, der Grundton in der Harmonie ihrer persönlichen Reize ist eins, was jedem echten Weibe, auch dem schlechtesten, auch dem unschönen, zu Gebote steht: Liebenswürdigkeit. die Geistvollste wird ungenießbar ohne sie, die Beschränkte verfällt, wenn sie sie außer Acht läßt, der verdienten Ge ringschätzung. Ohne sie giebt's wohl Augenblickssiege, aber keinen nachhalti leuchten macht, das Unscheinbare ver goldet. Mit Liebenswürdigkeit im Bunde werden hohe Vorzüge des Gei stes und Körpers unwiderstehlich, aber ebensowohl kann auch unwiderstehlich sein, wer nichts als sie besitzt. Wer hät te nicht schon an sich die Erfahrung ge macht, daß er, von echter Liebenswür digkeit bestrickt, vergaß oder gering achtete, was er anfangs zu vermissen geglaubt? Daraus geht doch hervor, daß gegen diesen Reiz jeder andere ver blassen muß. Und mit gutem Recht! Denn Liebenswürdigkeit, echte Lie benswürdigkeit, nicht das bloß« Stre ben, sich bei jedermann beliebt zu ma chen ist das Ergebniß eines edlen, feinfühligen Herzens. Sie entspringt dem Wunsch, dem andern wohlzuthun, ihm Liebes zu erweisen, ihm fernzu halten, was ihn unangenehm berühren könnte, und sie dehnt dies Bestreben auch auf Abwesende, ja auf die ganze Menschheit aus, di« in ihrer Auffas sung in mild verklärendem Licht er scheint. ES ist klar, daß d«r sanften Frau dies seichter wird als der schar verfchlossene. Es gehört eben Cultur dazu, Arbeit an sich selbst, Ausbildung und Beschränkung seiner Eigenart. Man siebt Damen der Gesellschaft Inmitten eines Kreises respektvoller Verehrer; ihr Wunsch wäre Befehl, ih ihre Gunst, fühlt sich durch ihr Lächeln digen Geschöpfe immer bewußt, daß Güte und Wohlwollen der Anderen es ist, was ihnen diese bevorzugte Stel fließen, die weibliches Wirken beglei von ihnen sagen soll. „Mächtig seid Am Lago Misurina. lurze Rast zu Füßen des Monte Cri- und trunken schaut das Auge all' die prächtigen Landschaftsbilder. Bald erblickt man durch eine Waldlichtung Mädchen aus Ampezzo. sche Ampezzanerin. Wir gehen bei den frische Jungen und Mädels smd's, die Gesundheit lacht aus den Kinderge junge Ampezzanerin in der kleidsamen, reinlichen Tracht des Thales, wie sie jetzt allgemein getragen wird . Ganz auch zu Gesang, Hanz und harmloser Fröhlichkeit. Am nächsten Morgen fahren wir mit der Post in zwei Stun den nach Borea (in Cadore-Italien), Trachten aus Ca dort, reitet hat, aber prächtig ist der Wein Herr «inen Schwindler genannt hat, werden Sie dos bei Gericht bestäti gen?" Herr: .Mit Vergnügen." Einleidenschaftlicherßau« che r. dasselbe Unglück pässirt ist): „Ent- Feuer bitten?!" Ja so, chin geküßt hast!" „Ja, ich hab' sie geküßt aber nicht das Weib, sondern die Kochkünst lerin!" Nichtgutmöglich. A.: ,/Sie sind ja vor einigen Wochen auf der Jagd von einem Sonntagsjä habe?" B.: „Jawohl und wäre die Ku gel einen Viertel Zoll höher eingedrun gen, so würde jetzt «in Leichnam mit Ihnen sprechen!" Unüberlegt. A,: , Wohin, lieber Freund?" V.: „In den Circus; ich möchte mir gerne die dressirten Esel ansehen. Kom men Sie mit!" A.: „Nein, ich gehe vor 5 Uhr nicht hin; die E>l kommen erst später!" Unverfroren. h«imkam, vier gezählt!" .Aber, gnä' Herr, so beschwipst sind S' doch gar nicht gewesen!" Anerkennung. Richter: »Ich hätte nicht geglaubt, Sie so rasch wieder hier zu sehen!" Strolch: .Ja, die Polizei hat auch ko lossale Fortschritte gemacht!" ,
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