6 Zm englische» Parlament. Antediluvianisch« Gewohnheiten ge hören rm „ältesten Parlament d«r Welt" zur Ordnung des Tag«s und so sond«rbar sie auch dem modernen Men schen erscheinen müssen, sie sind zumeist tn der Geschichte des Landes und sei ner Bollsvertretung begründet und durch jahrhundertlange Traditionen gefestigt, und jede neue Generation ivagt es nur zögernd "dann und wann, daran zu rütteln. Schon das «nentsgebäude selbst, der „Westmiuister Palace", biete eine Anomalie, denn trotz der Größe des Gebäuves hat der Sitzungssaal des Unterhauses nur Plätze für die Hälfte der K7l) Abgeord neten. Früher herrschte das eiserne Gesetz, daß die Abgeordneten bei der Parlamentseröffnung sich einen Platz sicherten, indem sie ihren Hut auf einen Sitz legten. Wenn aber der Hut auch in diesem Falle seiner Wichtigkeit be raubt worden ist, so spielt er doch «in« wichtige Nolle in dem Leben eines Par lamentsmitgliedes. Zunächst geht der Abgeordnete ohne Hut zu seinem Eitze, dort angelangt bedeckt er sein Haupt. Wehe ihm aber, wenn er sich Der Sprecher, tnit dem seinem Platze^erhebt, um mit Jemandem in der Nähe zu sprechen. Nicht selten kommt «s vor, daß ein Mitglied in der Eile einen sal «in Abgeordneter setzt sich am Schluß «iner effektvollen Rede auf feinen Hut "und zerstört durch das hervorgerufene Gelächter die ganze Wirkung seiner vratorischen Leistung. Für den „Spre damit die Wahl einstimmig erfolgen ?ann, und inWirklichkeit wird gewöhn lich der Präsident immer wieder ge wählt, bis er abdankt. Der Clerk des Hauses deutet da er als Nicht- Volksvertreter nicht sprechen darf hatte, die Wahl des Präsidenten zu be- Der Lord -Kanzler, ses Mal auf den Präsidenten, der sich stütz«r seiner Wahl zu seinem Sitz ge leitet. Der zweite und pitoreskere Akt spielt sich im Hause der Lords ab, wo of the Black Rod" als königlicher Abge- Eommissioners", welche den König ver treten, in ihrer Mitte der Lord Chan cellor mit seiner mächtigen weißen Pe rrücke. Beim Herannahen des Sprechers setzen sie ihre befederten Dreimaster auf und machen ihm drei tiefe Verbeugun gen. Der Sprech«? selbst erscheint nur in halber Gala, gleichsam um anzu deuten, daß er noch nicht wirklich in stallirt ist: mit kleiner Perrück«. in Kniehosen und ohne Robe. Nun geht die eigentliche Handlung vor sich. Der Sprech« berichtet, daß die Wahl auf ihn gefallen, und daß er die königlich« Bestätigung beantrage. Der Lord, Chancellor erwidert, daß Seine Maje stät allergnädigst geruht haben, die Wahl zu genehmigen. Hierauf nimmt der Sprecher für sich und das „House ofCommons" feierlich all die alten yer gebrachten Vorrechte und Freiheiten in Anspruch, und der Lord Chancellor sagt dieselben im Namen des König» mit derselben Feierlichkeit zu. Darauf zieht sich der Speaker zurück, rückwärts gelangt, schmückt er sich mit den vollen Jnstgnien seiner Würde. Der Ruf „Mr. Speaker in the Chair" geht durch das Haus, und die Mitglieder strömen herein, um den Eid abzulegen. abgöttische Hochachtung und Reverenz erwiesen. Der Sprecher macht ihm zu Anfang jeder Session drei tiefe Ver beugungen. Der Lord Chancellor, der Präsident des Oberhauses, ist zugleich Präsident des höchsten Tribunals und hat die höchste Würde inne, die ein Un terthan des britischen Königs erlangen kann und steht im Range unmittelbar Ausnahme der königlichen Prinzen uns des Erzbischofs von Canterbury. Sei nen Präsideniensitz bildet d«r histori sche Wollsack. Versinkend. „Der Noth gehorchend, nichi d«m «igen«n Triebe", sah sich die deutsche Reichspost kürzlich veranlaßt, auf An ordnung der Polizei das Postgebäude in Styrum (Rheinland) zu räum«n. B«r«its s«it «inem halben Jahre mach ten sich Bodensenkungen, h«rvorgerufen durch die Einwirkung d«s Bergbaues, aus d«m Postamt durch Riss« in den Wänden bemerkbar; di«f« Riss« trat«» im Laufe der Zeit immer stärker auf. Nach den vorgenommenen Messungen ist festgestellt, daß der Erdboden in der Gegend des Postamts und dieses selbst Das Postg«bäud«. ca. 25 Zoll gesunken sind. Die Wände im Innern des Gebäudes sind mit Rissen ükxrsät. Di« Bruch« g«hen je desmal durch di« ganze Mauer und an manchen Stellen sind die O«sfnungen so groß, daß man eine Hand hinein halten kann. Di« in Styrum nicht nur an dem Postamt, sondern auch an anderen Häusern aufgetretenen Beschä digungen sind auf die Zeche Alstaden zurückzuführen, die einen großen Theil Stadtleut' leb'n! Net oan' Misthaufen hob' i' bis jetzt g'feh'n!" Moderne Kinder. „Wollen Sie nicht mit mir Reif spie len, Fräulein Else?" „Danke sehr, liebes Fräulein ich lette an!" Moderner Tantalu S. TaS Bollsyauö tn Mailand. HauptstadtMailand gehört das Bolks haus (.Vl>x>i'g» popotiu'e); sowohl in hygienischer als auch in moralischer Hinsicht ist dasselbe von größtem Nutzen, auß«rd«in ein Unikum nicht allein in Italien, sondern auf dem ganzen europäischen Continent. Nur in England bestehen derartig« Ein- Mailänder Volksens zum Muster genommen. Aber da der pupolm'e in Mailand das n«u«ste Jn- I« «öl SÄ« ! MI? ml DaS BolkshauS. stitut di«s«r Art ist, so besitzt es auch i>oi>ul!u>> ist ein Riesenbau mit WO kleinen Schlafkammern, Bi bliothek, Lese-, Rauch- und Spielzim mern, großem Speisesaal mit ansto ßendem Büfsetraum, Bädern, Wasch räumen, ja selbst mit «inem Schuhma müthliches Heim, wo jedem für mög lichst wenig Geld möglichst viel gebo ten wird. Es herrscht hier Ordnung, Reinlichkeit und eine gewisse einfache Eleganz? alles ist reichlich mit laufen dem Wasser, elektrischem Licht und Centralheizung versehen, sodaß selbst len kann. Das Bolkshaus sollte nach dem Sinne des Gründers den unteren, un- Aber die musterhafte, gute Einrichtung des Volkshauses hat auch das bessere Publikum angezogen. Der Provinz ler, der in Geschäften in die Stadt Im Restaurant. n«hm«!" Di« Küch« ist gut und billig. Fleischspeisen losten bis 40, eine Bouillon S, «in« Suppe mit Gemüse und Reis IS Centesimi (S Centesimi bezahlt man N) Centesimi für die Nacht und Hot dafür das Recht, von 7 Uhr Abends bis 9 Uhr Morgens darin kostet 20, «ine Douche 10 Centesimi einschließlich Wäsch« und Seif«. Dies« Preis« sollen übrigens später noch thunlichst erniedrigt nxrden. Das Bollshaus ist nur für Männer be stimmt, Frauen sind aus sittlichen Rücksichten ausgeschlossen. Die Errichtung des Volkshauses ist der gute Gedanke eines ebenso beschel- Cooperation verbreitet und in's Prac tische übertragen hat. Luigi Buffoli ilt nicht nur der Gründer des Volks haujeS, lonoern auch ver „umon« Cooverativa", die heute «ins der blü hendsten und großartigsten Geschäft« Mailands betreibt. Aber dieses «ine Unternehmen ge nügte Busfoli's Thatkraft nicht. Er hatte gesehen, daß in Mailand wie in jeder Großstadt di« d«m Arbeiter zur Verfügung stehenden billigen, kleinen Gasthäuser nicht selten Spelunken fachen Bürger, bis di« Gesellschaft Und es wurde ein Werk, d«ss«n hy gi«nisch« und social« Bedeutung nicht unterschätzt werden darf. Die guten Wirkungen des Voltshauses werden sich baid zeigen, denn der Besuch ist außerordentlich rege, und. nicht selten werden ,und es ist zu wünschen, daß auch andere Großstädte dem Beispiel Mailands folgen. Wer dem Minder bemittelten die Möglichkeit sch«fst, für wenig Geld ein« gute, U»t,r kunst, nahrhaft« Kost und «ch dazu anr«gend« Unterhaltung zu finden, trägt sicher viel zur Hebung der sittli chen und hygienischen Zustände der unteren Volksschichten bei. Höch st «Z « it. Feuerwehrmann (aus dem brennen den Wirthshaus ein Faß herausrol lend): „'s war die höchste Zeit, daß wir gekommen sind, Ochsenwirth. . . 'S Viei" fangt schon an. warm zu wer Zu viel verlangt. „Großvatterle, was sagschst' da der zue? 's Jakoble ka' schv' zähle! Vrauchscht 'n grad z'srage', wie viel „Also, Jakoble, sag' Mersch: wi« viel Fingele hascht'?" „Ha 's sell woiß i' net!" „Aber Vllebl«, bischt Du so dumm, z' Haus Du's wie am Im Dusel. ob 'n Pfahl d'runter is!" Das klein« Beefsteak. Gast: „Was suchen Sie denn da, Kellner; haben Sie ein Geldstück verlo ren?" Kellner: „Nein? aber Ihr Beefsteak ist mir vom Teller gefallen!" Erinnerung. ». . . Ja, ja, Herr Wirth, so ent schwinden die Zeiten! Tag um Tag rinnt in's Meer der Ewigkeit un ser« Jugend, unsere Hoffnungen!. . . Hciyiustbader. Die Anwendung von Hitze bei ver schiedenen Erkältungen ist uralt. Str ien und Griechenland, wie überall die Naturvölker bedienten sich dieses Hilfs mittels. Sie hielten den Rheumaiis starken elektrischen Strom, dem man beträchtliche Widerstände entgegei/etzt, Apparat für Schultern und Füße. tensität in Wärme umzusetzen vermö gen. Diese letztere Methode ist wohl die rationellere! erstens ist jede Feuer strolle Temperatur. Die Kästen selbst sind aus Aluminium und meist mit einem nichtleitenden Wollstoff überzogen. Man muß ferner darauf achten, daß kein Metallthcil mit d«m Körper in Berührung kommt und auch d«r erhitzte Luftstrom ihn nicht direkt trifft, sonst kann es schwere Verbren- Ein Mangel. „Laß' mi ' aus! Mit so aner Schreibmaschin' is ma' schön ang'führt Ihr Kind. Jahren. Nichts hat sich geändert, Der Weg zu Doras Haus schien mir streut. Der vertraute Gesang der Vö gel, der süß« Duft der Blumen, die mir diefelbtn fchi«n«n wi« «inst, mach ten mein Herz höher schlagen und be flügelten die Schritt«, di« mich zu ihr führen follt«n. plötzlich all' das Glück, das seit Ich schritt vorsichtig näher. Zwei Menschen sah man im Zimmer. Am Tische saß ein Mann, und die Arme Jetzt erblickte ich auch das blondlockige des Vaters Kni« zu klettern. Ich hatte genug gesehen. Erloschen d«n Haare und dem weißen Röckchen «ines Kindes. Das sonnige Geschöpf chen sang vor sich hin und kannte mit Blumen am Rande des tiefen Teiches lief. Ich beobachtete das Kind wi« ein Verrückter die Flieg« an der Wand. Bald genug «rbiickt« das Kind «in« Blum«, die »veiter im Wasser es g«h«n will?" Di« Kl«ine kam wieder zum Wasser spiegel herauf, das blasse G«sichtch«n blickte mir, wenn auch mit geschlosse nen Augen, wie anklagend entgegen. mit dem Bösen in mir. Zum zweiten Mal« taucht« das Kind auf. Da rief es übermächtig in mir: „Doras Kind!" Si« erkannte mich nicht. Während di« «nts«tzten Eltern dem Tod ihr Kind abrangen, saß ich in meinen nassen ter, di« einem Fremden di« Rettung ihres Kindes schuldet. „Was kann ich für Sie thun?" sagte si«, indem ihr freies Aug« meinem ver legenen begegnete. „Ich möchte Ihnen so gern meine Dankbarkeit beweisen." Ich senkte meine Augen unwillkür lich vor ihrem Blick, und der meinige bli«b an d«n Ring«n ihrer Hand haf ten. Ein plötzlicher Einfall macht« mich erheben. „Wenn Sie glauben, gnä dige Frau, daß ich «ine Auszeichnung verdient verdient hab«, geben Sie mir für imm«r an das Glück erinnern ... einer Mutter ihr Kind zurllckg«g«bin zu haben." „Nehmen Sie diesen Diamanten," sagt« sie hastig, „er hat den dreifachen Werth.. / ben," anlwortete ich fest. Eine große Traurigkeit schien über Dora zu kommen. „Ich kann Ihnen diesen Ring nichi geben," sagt« sie mit zitternden Lip pen, während «in« Thräne iib«r ihr liebes Antlitz herabrollte, „ich kann Ih nen diesen nicht geben. D«r ihn mir gab, ist todt, und «r war mir theuerer als ... als mein Kind." „Oh, Ihr Dank ist mir genug," rief ich aufbrechend, „es war nur die Laune «ines Augenblicks. Gott schütz« Sie. Leben Sie wohl!" « » « „Hier sitz« ich unter d«m klares Himmel.Südafrikas, die Büchse zut Seite, und erwart« mit m«inen Kam«« Aufbruch. Wir sollen, sagt der Cvr net, d«n Engländern einen Convoi ab jagen und freuen uns auf di« frisch« Munition und die Erneuerung unse stört; aber ist es nicht schön, im Ge fühl «in«r fast begangenen schwer«», Schuld das Unrecht zu sühn-n im Kampf für «in« gerechte Sache?" « » » Hier schließen di« Aufzeichnungen des Freundes. Am Tugela starb «r den Held«ntod. Zuviilverlangk. „Hilf' mer doch, Moritz, vor dem grausigen Thier!" »Wie haißt! Bin ich e' Torero?" Nobel. „Kellner, zahlen!. . . Ich °mbe drei Flaschen Wein!" „Entschuldigen, Sie haben blos eine Fwsch-!" „Das geht Sie nichts an! Ich bin gewöhnt, drei Flaschen zu zahlen!" W e i ch h « r z i g. Ihr Herr Sohn werden das ist doch auch ein ganz schöner Beruf!" „Halt auch so 'ne Sache!. .. Seh'n Sie, da muß er den Leuten die Trauerbriefe in's Haus bringen, zu Neujahr die Rechnungen und sonst manches Unangenehme. Das bringt mein Waldemar nicht fertig dazu ist er zu weichherzig!" Erkannt. „Meine Gnädige, wenn Sie wüßten, wie ich Si« in mein Herz geschlos sn!" Nochdümmer. St«: „Ich weiß nicht, warum Du den Bräutigam von meiner Freundin nicht l«id«n magst?" Er: .Er ist mir zu dumm, der Kerl sieht nur dai Geld!" Sie: .Aber der will sie ja auch ohn« Geld heiraten." ist er ja
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