6 Bei den Zigeunern. Wer immer Gelegenheit hat, di« Zigeuner im Lag«r zu b«obacht«n. wird r«nd«n Volk allmäliz «in« Umwand lung vor sich geht. Roh«st«r Gewalt, dem Galgen, dem Richtschlv«rt und d«r Gruners zu ändern. Die sortschr«i ttnd« Cultur hat auf d«m Weg d«r Mild« ab«r dennoch «in«n W«chs«l im durch «rfolgt, daß sich die herumziehen- Jm Lager, den Schaaken daran gewöhnt haben, ihren Aufenthalt in bestimmten Län dern zu nehmen. Di« herumzi«hcnden Zigeunerbanden benutzen jetzt schon Wagen, die auch von den Artisten als sogenannte „Wohnungswagen" ge führt werden. Mit diesen Wohnungs wag«n, in denen man kochtn, schlafen und bei schlechtem Wetter wohnen lann, beginnt g«wiss«rmaßen die Seß haftigkeit d«s Zig«un«rS. Er g«wöhnt sich daran, «in Haus zu besitzen, vor läufig allerdings ein fahrbares, das er beliebig von Ort zu Ort verlegen kann. Selbst di« Zig«un«r. die ohne Woh nungswagen h«rumziehen, führen schon auf ihren Wagen Betten mit sich, und Nachts im Lager werden die Kranken und Kind«r in di« mit Leinwandplan«» g«fchützt«n Wagen gelegt, während di« Erwachsenen n«b«n dem Lagerfeuer ihre B«tt«n ausbr«it«n und in di«s«n nächtigen. Vorbei sind die Z«it«n, wo der Zigeuner Sommer und Winter auf d«m bloßen Boden schlief, d«n Schnee oder den Stein als Kopskissen und das Himmelsgewölbe alsßetideck« über sich. Einen besonders werthvoll«n und angenehmen Staatsbürger wird der Zigeuner allerdings, selbst wenn «r seßhaft geworden ist, wohl kaum ab geben. Er wird die Grundzüge seiner indischen Paria-Abstammung behalten. Wohnungswagen. Aber wir können ihm daS schließlich Zigeunerin und «in Kind." Friedrich Wilhelm 1.. König von Preußen, be fiehlt in einem Edikt vom 5. October 17L5, ~di« Zig«uner, die sich in dem alt sind, ohne Unterschied des Ge- schlicht?, mit d«m Galg«n zu bestra ft»." In einer württemb«rgischen Verordnung vom 12. October'l73ö wird ebenfalls das. einfach« Nieder schießen der Zig«un«r, wo man sie auch trifft, angeordnet. Di«fe grausamen Verfolgungen haben den Zigeuner zu dem gemacht, was er heut« ist. Pro bed«ut«ndst«n practisch«n Kriminali sten, der in seiner Amtsthätigkeit als Untersuchungsrichter und Staatsan walt viel mit ungarischen Zig«un«rn zu thun g«habt hat, fällt über si« sol g«nd«s Urtheil: .Man muß «b«n den Zigeuner als ein Product aus seinem natürlichen Wesen und der Existenz auffassen, di« er seit Jahrhunderten geführt hat: Nahrung, Wohnung, Kampf mit d«n Elementen und Ver folgungen, wie sie das Raubthier fin det, dazu Körperbau und Sond«r intelligenz des Menschen zugetheilt, muß all«rdings ein L«b«wesen geben, das in gewisser Richtung nichts, in ge wisser aber alles zu leisten vermag. Dazu muß noch erwogen werdtn, daß des Zigeuners seit seinem Auftreten in Europa stets d«nf«lb«n kl«in«n und «ngbegrenzten G«dankinkr«is beherrscht Mahlzeit im Fr«i«n. hat: er will ungebunden und frei auch nicht thun, was «in ander«r be fithlt, er betrachtet es als größtes Glück, seiner grenzenlosen Faulheit h«it und Zukunft seines Volkes. Be griffe, die jedes Culturvolk zum besten und höchsten gebracht haben, was ei ger, sinnliche Liebt und «in bisch«n Eitelkeit. Andere Triebfedern kennt «r nicht, und di« resultirende Summe die ser, als diese Characterschilderung an gibt; si« «rnäh:«n sich als Kesselflicker, Kammerjäger, Pferdehändler und Besitz groß«r Baarmittel. Als vor legen konnten. Der Name „Petermann" gehört zu den ältesten, die die Zigeuner führen. europäischen Ländern di« Zigeuner tioch nach alten gesetzlichen Bestimmun gen und behan delt, was nicht wenig dazu beiträgt, ihre allmälige Seßhaftmachung zu ver hindern. SchlechtesGewifsen. Wirth!" Ich "Neckt!" s s heit; platzt sie als G r c> b h e i t heraus! Eben drum. May: „Sie Hrn." Sthel: „Aber sie hat ihn doch geheirathet." May: .Eben drum." Im Bismarckarchipel. Guineas, wie deS Bismarckarchip»ls sind Melanesier. Sie unterscheiden sich in körperlicher Hinsicht sehr von ren die Samoaner gerechnet werden. Ihre Hautfarbe ist als ein dunkle» und schmutziges Kupferbraun zu bezeichn«», das bei den einzelnen Stämmen nach der helleren oder dunkleren Tonart hin variirt. Ihr Haar ist tiefschwarz und krau». In der Gesichtsbildung fallen Eingeborenes Madchen, die flache Stirn, die hervortretenden Augenbrauen, sowie namentlich die große, gebogene Nase besonders aus. In ihren Charaktereigenschaften zeigen die Melanesier hauptsächlich leichte Er regbarkeit und Rachsucht. Wahrschein lich ist aus die in ihrer Charakteranlag« begründete Rachsucht die scheußliche Sitte der Menschenfresserei zurückzu führen, die früher auf Neupommern allgemein verbreitet war, jetzt aber nur noch selten vorkommt. Früher wurden Jagden auf B«wohner der Nachbar dörfer, ja auf Stammesgenossen ver anstaltet. Die unglücklichen Opfer wurden im Wald hinterlistig überfal len, getödtet, geschlachtet, gebraten und verspeist! Ihrer Körpergestalt nach gehören die Melanesier zu den mittelgroßen Dien lich ausgeprägt. Man schmückt sich Ohren. Nase, Hals und Arme. Nasen- und Ohrknorpel werden durchbohrt, gebrachter Narben hervorgerufen w^rd. GeisterhauS. schmücken sie es mit Bambuskämmen, Knochenstücken und Vogelfedern. Viele bearbeiten es während des Bades mit Korallenkalk. Schließlich hängt den Wilden das Haar in Forin von dlln- Manche lieben es auch, das Haar hell gelb. roth, blau u. f. w, zu färben: bei Todesfall wird es aus Trauer oft Die Hütten der Wilden ruhen auf niedrigen Pfeilern, sie sind langge "reckt und viereckig und werden mit Palmblättern belegt. Auf Neuguine« legt Baumhäuser an, zu und Zuckerrohr gebaut. Ein wichtiges Handelsproduct der Siidfe« ist das Kopra in den Handel kommend« aus-i gelöste Fleisch der Kokosnuß, das «in außerordentlich werthvolles Nahrungs- Iykr beschräntt M aus wicht belasten, um sie vor dem Kentern Als Geld funktioniren im Bismarck archipel kleine, auf Stäbchen aufge in diesem Fall ihr Portemonnaie um den Hals mit sich herum. Ihre Kunst fertigkeit zeigt sich namentlich in Her der Tanzmasken und Ahnenfiguren, beweisen. In ihren religiösen An schauungen, die auf Heurtljen »iiS Henrichsen. Bei Gelegenheit eines Besuches Vieh zu kaufen?" fragte ich. Ich saß soll das heißen, Vater wissen doch, er hat immer ein loses Handgelenk gehabt; wenn er zornig wird, schlägt er gleich drauf los, und w:nn er alle Geldstrafen, die ihm da- Vermögen am End« darum sitzt er alle Strafen ab. Heute Morgen ging er in's Loch er muß drei Tage brummen und kommt am Donnerstag Henriksen «in loses Handgelenk! Und ich hatte ihn stets für den gutmüthig sten Menschen unter der Sonn« ge halten! Madam« war, wie gesagt, sehr gast frei; ich wurde sofort in'» Fremden zimmer einquartirt, und wohnte hier während der folgenden drei Tage, in denen Henriksen „brummt«". Ich ner Wirthin und dem kleine Ole spa ziern. Am Donnerstag Morgen ging ich Schritt zurück: „Bist Du verrückt? Henrichsen noch aus dem Bahn seln und langen Schritten. „Guten Tag. Henrichs«,." sagte Henriks«». „Guten Tag, mein Freund keine Zeit, keine Zeit, ich muß einem Lum pen den Schäd-l einschlagen!" zieren! Ich schlage ihn todt, wenn ich ihn treffe, das ist mein volles Recht!" Freund an den Bahnhof." „Freut mich sehr, Ihre Bekanntschaft zu machen." nach einem Mann mit hellgrauem Hut zu suchen. Ein Schaffner meinte einen solchen gesehen zu haben der Betreffende saß also wahrscheinlich schon im Zuge. Henrichfen nahm ein Bill«t bis zur nächsten Station und stieg mit mir ein. Als der Zug hielt, stürmte er heraus und sah in das Fen ster jeden AbtheilS, so lange die Zeit reichte. Er fand nicht, was er sucht«, löste ein weiteres Billet und k«hrt« zu mir zurück. S" «r es, bis wir in Aarhus ankamen, wo er endlich zu dem Schluß kam, der Mann mit dem hellgrauen Hut müsse noch in HorsenS sein. Er drückte mir zum Abschied die Hand: „Daß ich ihn noch finden werde, können Sie mir glauben, und dann schlage ich ihm den Schädel ein. Wenn Sie einmal wieder nach HorsenS kommen, müssen Sie mich besuchen meinName ist Henrichsen mit ch. Unser Gastzimmer ist stets bereit." sens gewesen ich warte lieber, bis Metzger Henrichsen mit ch sich einen anderen Aufenthaltsort erwählt hat. Immer Geschäftsmann. Jahr wieder 30,lXZV Mark zu Abschrei- I e b g ordentlichen Sckwips haben darf, heißt Erbschaft. „Hat er «twa» geerbt?" „Ja!" „Was denn?" .Ei, n«n gewaltigen Durst." t Jugendliche Fabrikanten. Bei Herstellung einfacher Spielwaa «n werden häufiger, als man an nimmt. Kinder beschäftigt. In den Spielzeugindustrieschulen in Seissen, Olbernhäu und Grünhainichen im sächsischen Erzgebirge nimmt man Kinder vom eisten Lebensjahr an auf, doch müssen sie sich mit der Ausbil dung begnügen, die sie in der soge nannten Vorschule erhalten. Den zweijährigen Cursus der eigentlichen Fachschule können sie erst später durch machen. Diese Institute, von denen e l unterhalten werden, erheben tein Welch«n Reiz, selbst auf jünger« Kinder, das Anfertigen von allerlei 'schen Handarbeiten unterwiesenen Kleinen sich der hübschen Beschäfti gung widmen. In den Kindergärten Sechs Jahre alt. Im Weichbild des vor der südlichen Pariser Wallmauer gelegenen Städt ,.Cit6 des Hautes Bornes". Auch jedes Häuschen führt seinen besonde ren Namen. Meister Bitcoq ist das Haupt der bescheidenen Kolonie. Der Mann, den sein eigenes Unglück zum Wohlthäter vieler Menschen werden In Montroug«. ihren Mienen an, mit welchem Err>? und welchem AergnUgen »« sich ihrer Beschäftigung hingeben. nen sich einfinden, giebt man ihnen «ine Arbeit, und alles, was sie zu wis- sei, wünschen, wird gezeigt. Dabei st«ht jedem fr«i, das bei Vitcoq Ge lernte zu verwerthen, wie es ihm be liebt. Die heranwachsenden Knaben richten sich meist im elterlichen Heim eine kleine Werkstatt ein und verkaufen die fertigen Sachen auf der Straße. Einig« arbtiten auch in d«n Fabriken w«iter. AufderKuh-Alm. „Was —Bußl kecker Stadtfrack?. . . Nobel. Sträfling (dem bei seiner Entlas sung der Ueberverdienst ausgezahlt wird): Bitt schön, Herr Inspektor, Gerade recht! A. (in der Soire« zur Tochter de» Hauses): „Seien Sie mir doch wegen des Kusses nicht so böse, Fräulein Lo ni; es hat uns ja kein Mensch gese k' ment an der Thür vorüber!" A.: „O das macht gar nichts... da» ist ein Gläubiger von mir!" Auf dem Standesamt. Beamt«r: Ich bitte um Ihre Pers»- heirathen wollen. Dame: Ich stamme von Stettin, Anna Alise Schmidt, heirathete in er ster Ehe den Rechtsanwalt Martini, wurde von di«fem geschieden und heira thete in zweiter Ehe den Rechtsanwalt Röhn«, wurde auch von dusem getrennt Liebenau jetzt verheirathen. Beamter: Sie sind ja ein reine» Verdruß mit den Dienstmädchen?" „Ohnein! Mein Mann, der den Haushalt besorgt, behandelt sie so gut,
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