Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 17, 1902, Page 3, Image 3

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    DK koke Sckule.
?!oman «on ElSbkth Mcqer-Fiirst».
(3. Fortsitzung.)
»Na endlich!" Tante Gabillon trat
ins Zimmer zurück, ihr Auge überflog
prüfend die ErscheinlMg des jungen
Mädchens: «Nimm das Capuchon über
den Kopf, es ist heute kühl, o diese
Pariser Frühlinge, sie losten einen
«ine Influenza um die ander«/ klagt«
sie. „Hast du auch wohl das wollene
Röckchen unter der Reithos« an? Wenn
du llug wärst, Herz, so würdest du eine
Leibbind« tragen, wie ich. Aber du bist
nicht llug. Du läufst so leicht und
luftig in der Weltgeschichte 'rum wie
lewiü"
sagte sie:
„Schon gut, Mutter Borsicht. Pack
5aS Mädchen einen Wagen holt. Wir
dort als lein W«ib."
mit. Wer würde es mir ersetzen?" Da
hatte er geschwiegen und seinen schwar
zen Bart gelaut.
Gabillon?"
über'diesem Gesicht, das zum ersten
Mal sein« starre Älbstsicherheit verlo
ren hatte. „Ich danke dir für dein
Anerbieten," sagte sie fest. „Aber ich
verlasse nichts die Meinen, um si« für
ge Cirkusreiterin sieht. Ich verdien«
schuldet« Gut deines Baters wahr
scheinlich in einem ganzen Jqhre ab«
Zen. Wir lieben uns. Nun gut. Al
sollst der Herr sein über alles. „Wa
schmolzen bei ihren eigenen Worten,
sie hatte sich ihm an die Brust geworfen
und einen Augenblick wieder schlug die
Mann, und das am Lebensweg« ver
irrte, kindlich« W«ib, das ihm Gewalt
über alles Aber am näch
te sie gesagt. Und diese Worte, die er
zuletzt sortgeküßt, fortbeschworen hatte
von ihren Lippen, gingen ihr nach.
Si« saßen nun im Fiaker, der
Boulevard Pereire hinunterschlenderte.
Tante Gabillon hielt die grobe, gelbe
Neis«tasche auf dem Schoß, ivelche die
«inen sich weithin verbreitenden Geruch
von Juchten ausströmte. Trotz Tante
Gabillons «ntgeg«ngesetzter Bemer
kung war der Abend so weich und lind,
daß Bera die F«nster des Wagens ge
öffnet hielt. Die Nachtluft wehte her
dieser Abendrausch. So fühlen d?e
jungen Mädchen, Ivenn sie zu Balle ge
hen. Sie, die zu dieser Species
längst nicht mehr gehörte, trotz ihrer
siebzehn Jahre, sie kannte dieses selige
Lamp«nsieb«r. Es gab ihrem Leben
die Farbe.
Ihr Impresario sagte: „Das ist
Rasse, Temperament." Aber Gorow
ketöse so fürchterlich, und'das Tohu
vabvhu an Geklirr, Gerassel, Geklingel
lind Musilqehämmer so o^renzerrei
kleines, vom Flur aus zugängliches
Lokal. Es war das Caf6, in dem
.Papa" feine Diners einzunehmen und
Glas Absynth vor sich. Durch d«n
Nebel von Tabak und Speisedunst ver
mochte man kaum die anderen nächst
daten, Artisten und die kleineren
Kaufleute des Viertels zu so später
Stunde ihr Mittagbrot verzehrten.
Vera kannt« di« Vvrli«be ihres Papas
für dergleichen nicht ganz einwandfreie
Orte; si« mißbilligte sie nicht. Si«
selbst liebte diese Räume mit ihrem
bunt«n Farbenspiel auftauchender und
verschwindender Existenzen; sie waren
unterhaltender als die exklusive Pen
sion Pereire. Aber der Zustand, in
dem si« ihren Vat«r imm«r wieder an
Mißerfolgen oder fieberhaft aufgeregt
von den guten Resultaten des Karten
spiels, erfüllte sie zuweilen mit Haß
der Zeit? Mußt all' schon wieder rei
gestoppelt hatte, und in dem es ihm
unter den seltsamen Herzensbrüdern
seiner vielen internationalen Wirths
hausbekanntschaften sehr wohl war.
Bera lächelt«; sie liebte dieses alte,
grauhaarige, ewig gutmüthige Kind.
Aus dem Gesicht Papas sprach ein so
verfehltes Leben. In,dieser dumpfen,
gutmüthigen Resignation, mit der er
sigkeit. Der ehemalig« Großgrundbe
sitzer, der da mit Artisten und Pferde
händlern seine ewig unbeschäftigte
rend sie ihrem alten Bruder in den
Sitz des Wagens half. „Wär' noch so
das Letzte, jetzt, wo wir ohnehin
Ding der Welt ohne die Bezeichnung
der die oder das „olle" existirte. „Dazu
die Reise nächsten Monat nach Lissa
bon. Ein Pferd krepirt, die beiden an
dern nur so so, och halb dot von der
ewigen Eisenbahnrüttelei. Das wird
dann woll 'n sparsames Kirschenessen
>v«rd«n dieses Jahr." „Macht euch doch
k«in« Sorgen um alles, was noch nicht
ist!" sagte Bera ungeduldig. „Erstens
ist es noch zehn Minuten vor neun,
und erst um halb zehn beginnt meine
nen Gipsverband mit menschlich«»»
Zartgefühl schonten."
„Si« sind gut in der Disziplin,"
sagte der Vater. „Ich habe die beiden
Biester m«nschlich«s Verständniß bei
gkbracht. 's sind Cirkuspferd« gewe
sen, wie alle andern, u.'H was bei'n
Cirkus is, is roh und kalt. 810 ß die
kleinen Mädchens nich. Die sind nich
kalt, die sind bei 16 Grad Reaumur,
und wenn du si« bei'n Tresor hin
hängst, st«>gen sie auf 24." Tante Ga
billon zog die Brauen hoch, Vera sah
gleichgiUig zum Fenster hinaus. Das
war die Sprach«, di« Art der Unter
haltung Papas, seit die Cirkuswelt
ihn in ihre Kreise genommen hatt«.
Wie schlicht das den Fünfunds«chzigtr
kleidete! Da war is noch bissen, er
wäre in der Unterhaltung bei seinem
Fach, seiner Pferd«- und Jagdhund
zucht verblieben. Er beherrschte es so
schlecht das frivole Ä«biet, das er so
gern« streifte; er hätte lieber von Rüb
samen, von Centrifugen und Rapsern
te gesprochn. Aber sür diese Herzens,
bedürfnijse fand er -'g«nds Gegen«
li«b«. Ev mußte sie, wie so vieles an
dere, zu den abgethanen Erinnerungen
man li« auf der Rennbahn und im
Cirkus trifft; geschickt zu allen Dienst
leistungen, verschlagen und gewandt,
Tante Gabillon gegenüber, die sein
stutzerhaftes Aeußere haßte, von einer
unverhohlenen Abneigung. „Missis
ist noch von die alt« World," pflegte er
geringschätzig allen ihren Weisheiten
entgegenzusetzen. Und „junge Mann
muß nie hören auf alt« Missis," war
der zweite Haupt- und Schlußsatz, mit
dem er jeden Diskurs mit dem Fak
totum abschloß.
Mit seiner tadellosen Hallung. im
weißen Flanellanzug und der kleinen,
in den Nacken zurückgeschobenen Jo
ckeymlltze ähnelte er «her einem jungen
Gentleman als einem Reitknecht, wie
er da so hinter Bera herschritt. Tante
Gabillon und Papa Schwarz schwenk
ten in den für die Artisten r«servirt«n
Restaurationssaal ab. Charley und
feine Herrin verschwanden in dem
Gange, der zu d«n Garproben sührt«.
Das klein«, von rohen Holzwänd«n
abgegrenzte Zimmer, das für die
Schulreiterin reservirt war, war durch
das Licht der elektrischen Lampen ta
geshell erleuchtet. Der riesige Spiegel
strahlte die Erscheinung des jungen
Mädchens wi«der, das sich langsam des
Mantels, der Handschuhe und des von
Tante Gabillon vorsorglich über die
Reittaille geknüpften Tuch«s zu entle
digen begann. Schlank, blaß, über
jugendlich stand sie da in dem knappen,
tadellos sitzenden Reitkleid, dessen
Schmuck auf der Brust d«r Halbmond
aus Brillanten bildete; das war die
Auszeichnung, die sie persönlich von
d«r Königin von Spanien erhalten
hatte, diesen Winter, während ihres
Auftretens in Madrid. Dort war di«
junge Novize gefeiert worden; o, die
Spanier waren ein heißes Volk. Die
entbrannten für alles, was beweglich,
wild und voll Rasse war. Die Pa
riser ähnelten ihnen; auch die Russen
ivaren enthusiastisch. Nur die Deut
schen schienen kühl, dem Sport, der
Reitkunst noch imm«r fremd gegen
überstehend, und im Cirkusprogramm
die Parodien und bizarren Scherze der
Clowns bevorzugend. Darum blieb
man am besten hier, im Ausland.
Ja, wie weit war si« herumgekom
men diese zwei Jahr« ihrer Wander
schaft! Welch ein«n großen Theil der
Erde hatte sie durchflogen, wie vkl ge
hört, gesehen, an sich vorüberrauschen
lassen. Sie blickte mit großen Augen
auf ihr eigen«s Spiegelbild. Täglich
hatte si« ihr Leben riskiri; erst vor we
nigen Wochen bei diesem schrecklichen
Sturz; sie ist mit lnapper Noth dem
Verhängniß entronnen. Woher nimmt
sie dies«» Muth?. Sie, die aus ein«r
so ängstlich sorgenden, gut bürgerlichen
Familie stammt?
.Thür, sie wußt«, daß es Gorow war,
mit einem Sprung war si« am Rie
gel, den sie össnete.
„Gorow!"
Sie umschlangen einander, und fest,
fast eisern hielt er die kleine, zarte und
kühne Gestalt in seinen nervigen Ar
men.
Im selben Augenblick aber ließ er sie
los. „Ich habe soeben Charley abge
fangen. der dir diese Karte bringen
Baron Königstein, einem deutschen
Bankmonsieur, der sich vergnügungs
halb«r hier aushält und dich bittet,
heute Abend 12 Uhr im Lion d'Or mit
ihm zu speisen. Ich habe dem Lüm
mel sagen lassen, daß süchtigen
nen, daß ich verlobt '-in, was er ge
than hat, ist doch kein Verbrechen. In
der Cirkuswelt ist das alltäglich, ist «s
erlaubt und" fügte Vera in einem
sichtsauSdruck herausforvernden Ton
hinzu, „sogar mitunter ganz amü
sant." Si« schwieg erschreckt durch sei
nen Blick, und strich schwer athmend
ihr Haar zurück. Der Russe war nahe
an si« h«rangetreten. sein heißer Athem
berührt« ihre Stirn.
„Ist das dein' Ernst?" stieß er her
zu'gleicl/von seinem Blicke, seiner Nähe
eingeschüchtert. „Forderst du solche
Worte nicht geradezu heraus durch dei
ne Heftigkeit? Ja, aber wozu soll
denn das all«s jähren, Gorow! Du
verbitterst mein Leben, du machst mich
elend, du n rsst mir tausend Steine in
den W«g. Ich war so frei, so glück
lich!" chluchzte si«. „Auch ohne dein
Dazwischentreten wäre ich geblieben,
was ich mir schuldig bin. Ich habe
nie daran gedacht, mit einem solchen
Herrn zu soupiren! Erst seit du ge
kommen bist, du alle dies« Sachen wen
dest, drehst und beleuchtest und mir vor
die Möglichkeit, an das «twaige
Amüsement dieser Ding«!"
Er sah sie betroffen an. Er war
bleich, feine nervösen, finst«ren Züge
von Unruhe gepeinigt.
„Dann —" stieß er hervor, „wenn
du unser Verhältniß so auffaßt, dani.
wäre es vielleicht am besten, wir nenn
ten uns wieder."
„Das wär« am b«st«n!" sagt« si«
nähr«n, ich habe zu «wigen Scenen kei
ne Lust und keine Zeit!" Aeußerlich
beherrscht, doch bebend an allen Pul-
Manege traf si« auf Mademoiselle
Veauclaire, di« Kunstreiterin. In der
Hülle der vielen duftigen, von Silber-
Roth über Ihr« schöne Gesicht? Ich
schönt G«sicht."
Titeln. Wie leicht «rUttüe
Munterkeit.
Eingang stehen und blickten in die
Manege. Der Clown Durow mit sei
nem dressirten Ferkel überbot sich da
Ein Gefühl tiefster Dankbarkeit
ihm, gleich! Aber eben als sie sich
Glocke. „Mademoiselle Schwarz!" rief
ge>attelten des Pferdes ritt sie
saßt« si« das G«sühl. das schon so oft
die Manege ihr Herz erfüllt und üb«r
alle Mühseligkeiten des Circuslebens
g«tröst«t hatt«.
Das Lichtm««r vor ihr, über ihr, um
sie blendet« sie, aber sie hielt den An
sturm aus, ihr Auge senkte sich nicht,
sik, dem seltsamen Geruch von Gas
und Blumen und Hitz« und Pf«rde
stall Circusgeruch! es war ihre
fphär? nun wußte sie wieder, seit
her gehörte sie! Hier suhlte sie sich
wohl. Langsam, mit abgezirkelten!"?«
ner s«ltsam«n, fast Anschlich anmu
thigen Grandezza. S«in K"pf war
durch den straffgezogenen Zügel nie
dergeduckt, seine nußbraunen, großen,
sanften Augen blickten starr in hypno
tischem Gehorsam, während die NU«
stern aufgeregt schnoben, und Schaum
die Trense bedeckte. Kaum spürte es
die leiseste Bewegung der dirigirenden
Hand, so änderte es sein Tempo, nahm
ohne einen Fehltritt in blitzschnellem
Wechsel «ine neu« Gangart au. Die
Eleganz seiner Beiaegungen, die un
nachahmliche Ruhe der Reiterin, di«
mit dem Pferd« verwachsen schien, de
ren zarte und mädchenhafte Figur
dies Biifalls stieg ihr wie Champagner
zu Kopf. Ihre Wangen röthet«n sich.
Sie berührt« di« Vordersüß« dtsHeng-
Hals des Pferdes. Welche unsägliche
Energie hatt« dieser kleines so «infach
erscheinende Tric gekostet! Ahnte das
Publikum alle di«s« Mühen? Nein, es
kritisches Auge verlangt«, forderte das
Höchste, jedes kleinste Mißlingen würd«
den spontanen Beifall mit Blitzge
heit wie Castor, aber mit unruhigem,
heiß«m Blick, bebenden Nüstern und
zitternden Flankn; er war der Nach
blitzten.
Pollux war ungesatt«lt, nur ein
schmaler rother Züg«l hing üb«r sein«
Mähne nieder. Scheu, mit einem
Ungeduld, das Publikum
saß in erregter Spannung. Die Ka
priolen des wiederfpenstigen Hengstes
schienen ihm ein aufregendes Schau
spiel, eine pikante Vorbereitung für
die gefährlichen Einzelheiten der kom
menden Produktion.
„Pollux, —hierher!" Si« rief es
leise, unterdrückt, aber ein scharfer,
schriller Pfiff, der den Worten folgte,
den "e durch die Zähne stieß, zwang
das Ps«rd in seinem wilden Lauf
zum Stillsteh««. Es blickte mit ge
senktem Kopf, mit unruhigem Aus
druck zu ihr hin. Noch einmal die
ser Pfiff! Und wiederstrebend, wie
von einer unsichtbaren Peitsche getrie
ben, kam es in seitlichem, scheuen
Gange dicht vor sie hin.
Abermals griff sie nach^dtm^ügel,
sie sich blitzschnell aus den Rücken ge
schwungen und riß den schnaubenden,
sprühenden Kopf des Pferdes zurück.
Ihr« kleinen Sporen suchten die zit
ternden Flanken, die Gerte sauste nie
der. Ein Ruck flog durch den Kör
per des Thieres, es war, als spanne es
alle Sehnen, als sprühe Feu«r aus
seinem Blick, mit einem tig«rhalten
Sprung setzte es nach vorn.—Aber
ein zweiter Ruck der Zügel —eS war
gebändigt. Zitternd wie Espenlaub,
schweißtriefend, gehorchte es.
Ein Beifall ohnegleichen brach aus.
Erschöpft, blaß bis in die Lippen, das
dünne blond« Haar an der Stirn vom
Schiveiß gelöst, aber mit «wem stol
zen Siegeslächeln palsirt« di« Schul
reiterin in gestrecktem Trabe di« runde
Bahn. Er war bezwungin, der Un
hold, sie fühlte sich Meisterin. Kalt
riß sie ihn zurück, daß er sich kerzen
gerade aufbäumte. Es war der
Schlußtric. Wie ein Bündel, das
jeden Augenblick zu Boden gleiten
mußte, hing sie vom Rücken des Pfer
des herab, mit dem Kopf fast den Bo
den berührend.
Die Decke des Saales, die Men
schen, die Empore mit dem Orchester,
alles verschwand im rothen Nebel vor
ihren Augen Höher. Pollux.
höher!" Er stieg mit einem neuem
Ruck, seine Vorderhufe testeten hoch
über ihrem Haupte in der Last. ~<!o
>m! l.'l> on" In dieser Stellung war
Emir damals hinienllbergebrochen,
hatte er sie unter sich begraben,
>ln6n,»<-!" hörte sie einige
Stimmen schreien. Aufathmend ließ
sie den Zügel lockerer mit ein«r stür
mischen Bewegung, röchelnd, schäu
mend ließ sie das Pferd auf sein«
Einen Augenblick stand es wie be
täubt unt«r dem Jubel der Mengt,
unter dem Tusch der Musik, dem An
prall der Sträuße, die auf seinen
schaumbedeckten Leib, auf Mähni und
Kopf herni«derfielen. Am Hals« fühlte
die liebkosende V«w«gung der Hgnd,
die sonst, mit zärtlichem Drucke,
gleichfalls noch zitternd und unruhig,
iu« angespannten Muskeln klopft«.
Dann erblickt« «Z di« Gerte des Stall
au! Boden hinschnüffelnden Nüst«rn
trottete cs aus d«r Man«ge. Die
Schulreiterin war abgesprungen, ihr,
tatze wie zum Schwur de
müthig reicht«. Alles lachte, auch Ve
ra lächelte, nahm di« Ros« und steckte
ben, mein Herr!" hörte si« ihn in lau
„Vierhundert!" fleht« der Direktor.
.Sechshundert!" sagte Papa Schwarz.
tements gebracht hatt« und nun in
nachlässiger Pos« trotz des Verbotes
ein« Cigarette rauchte. „Die kostet
würde sie einmal sterben! oh gewiß.
Vielleicht jung schon. Der Arzt hatte
einmal so etwas erwähnt, als sie noch
und di« sich schließlich trösten würden,
mit trister Weltweisheit, mit der
sie die zurück? Hattesie die gelebt? Ja,
mahl, im großen Restaurationssaal
der Brasserie Jules. Nein.Tante Ga»
Francs Zulage die Woche. Mehr
kriegt d«r Sylvester Schäsfer kaum.
Da kannst du bald Coupons abschnei
den. Na prost, mein klein' R«it«r
chen. Sollst leben!"
ES war sein« Leidenschaft. Nächst
tenspiel. Und nächst Absynth.—
Welle des Reichthums, sich loslösend
schien hier ihr Bett, ihr« Ufer zu ha
ben, ihr Abglanz strahlte aus krystall
(Fortseßung folg!.)
Poetischer Maßstab. Ot>
Arthur verlobt?" Liddy „Zivtt Tage
bücher lang!"
Für die Küche.
Sch n i i I l a uche i e r. Man kocht
eine gute Anzahl von Eiern hart,
jedes Ei ein«Mess«rsp!tze voll Mostrich,
gießt kochende braune Butter darüber,
streut reichlich femgewiegten Schnitt
lauch darauf und fervirt sofort.
Schweinefleisch in Sau«
«rlraut. Man schmort frische»
Sauerkraut mit Zwiebel und Schwei
nefett, l«gt, sowie es heiß wird, Schei
ben von rohem Schweinefleisch dazwi
schen und dünstet alles, bis dasFleisch
und hackt ihn sehr fein. Dann giebt
was Mehl darin, kocht mitWasser auf,
giebt Salz und etwas Pfeffer zu, so-
und kocht es anderthalb Stunden im
Wasserbau«. Braune Butter und ge
lochte Kartoffeln werden dazu ge
ri s h Stew. Prust, Schulter
nebst mehreren mittelgroßen Zwiebeln
hinzu, und läßt es langsam kochen.
Wenn gewünscht, können auch etwa?
fügt werden. Kurz bevor das Fleisch
gar ist, rührt man Mhl mit Wasser
Mehl geschahen.
Schweinslenden mit To
matenpuree. Zwei bis drei
Schweinsfilets werden gesalzen und
gelegt und mit Hinzufügen von klein
geschnittenem Wurzelwerk und etwas
Fleischbrühe unter fleißigem Begießen
Theelöffel Maggi - Würze und richtet
fchnittenen Filets an.
Braune Jusfuppe. Man
schneidet ein halbesPfund Rindfleisch,
rolle giebt man das Geschnittene mit
Zwiebeln, etwas Wurzelwert, Kräuter
und «inig«n Löffeln Wasser. Dies
alles läßt man gut braten und gießt
2 bis 2j Quart Wasser dazu. Nun
sches, ein Lorbeerblatt, etliche Pfeffer
läßt alles 2 bis 2j Stunden langsam
kochen. Nun wird die Jus durchseiht.
Gefüllte Ei«rfl«cke. Fünf
Ei«r weiden in einen Topf geschlagen,
mit fünf Eßlöffeln voll Mehl und vier
Eßlöffeln voll Milch nebst etwas Salz
Klöße von gekochten Kar
toffeln. Die Kartoffeln werden
am Abend gekocht und geschält. Am
anderen Morgen reibt man sie und
streut Salz über, schneidet frisch«
Semiml in Würfel, röstet di«fe in
Butter braun und knusperig und be
streut si« hierbei mit ein wenig Salz.
In 6 Löffel sikßrr Sahne oder guter
Milch zerquirlt man zwei Eier, gießt
dies über die Kartoffeln, giebt Mehl
dazu und arbeitet dieMasse gut durch
»inander, ohne sie fest M drücken.
Mehl braucht man hierzu je nach Be
schaffenheit der Kartoffeln, bei mehli
gen weniger, bei nassen mehr. Dann
taucht man die Hände in Mehl, nimmt
rn di« ein« Hand etwas vsn der Mass«,
legt einige von den gerösteten Sem
melwürfeln darauf, fügt noch einmal
soviel von der Masse darüber, drückt
und rundet den Kloß. Sind all«
Klöße geformt, so bringt man sie in
siedendes Salzwasser, sorgt dafür, daß
sie gleich zum Kochen kommen und
hebt sie, wenn sie nicht schwimmen, ein
wenig mit d«r Schaumkelle. Die Koch
zeit beträgt je nach der Größe d«»
KlSke 20 Sl> Minuten.
Klassisches Z«ugniß.
A.: „Wie kommt es denn, daß man in
den Kirchen so viele Weiber und so
wenig Männer sieht?" B.: „Nun,
das ist sehr natürlich. In der Bibel
weide meine Schafe." A m den Böcken
ijeht nichts d'rin." 3