6 Deutsche Lootseu. Don der größten Wichtigkeit für die Schifsfahrt ist der Lootsendknst. mag vielleicht fragen: ja, ivarum war tet denn ein Schifsscapitän überhaupt auf einen Lootsen? Er muß doch sel ber sein Schiff leiten können, und ver stehen, es sicher auS und in den Hafen zu bringen! Ja, das Ein- und Aut laufen ist keine so einfach« Sache. gelaufenen Heimathhasen zu gewinnen. Die Küsten fallen ja nicht überall steil wie eine Wand in's Meer ab, so daß vor dem Ufer Anker werfen kann", wie der Laie sich das oft vorstellt. Entweder ist die Küste gebirgig, oder es ist eine Flachküste. Ist es «ine Fels iüste, dann laufen die Felsen auch noch unter Wasser wie kleiner« oder größere Gebirge weiterhin fort, und nur der ganz genau mit jeder Stelle Vertraute kann wissen, wie hoch das Wasser hier und wie hoch es da über solch einem, Riff oder Klippe genannten unterseei schen Gebirgskamme steht, und durch welch« Thäler zwischen zweien dieser unsichtbaren Gebirgskämme da» Schiff fahren kann, ohne daß das scharskan tige Gestein dem stolz«n Schiff ein Loch in den Rumpf reißt und es noch im Angesicht des Landes zum Sinken bringt. Wenn aber das Land allmäh lich abflachend ausläuft, hier sandig und wo anVers schlammig oder in lehmartig«r Beschaffenheit, dann ver ändern die tägliche Ebbe und Fluth, verändert jeder Sturm den Wasser grund in Landnähe. Solche Forma tionen und derartige Veränderungen Loot/endampfer. Berufsklasse der Lootsen entstehen las scher Ausbildung, wie langjährig«! Praxis sein muß. In Preußen hat der Lootsencommandeur nur den Re ihm steht der Oberlootse, der das Haupt des Stationsvölkchens ist. Je nach der Wichtigkeit des Hafens, nach der Größe des Schiffsverkehrs in den Gewässern davor, richtet sich die einkommenden Schiffen Lotsen geben zu können. Auf der Elb« z. 8,, die gleich der Weser eine stark besetzt«, äußerst wichtige Station hat, ist eine ner See, diesem Führuna und zugleich L.'«ranlwortlichkeit zurückgegeben hat. .Pafsirt" inzwischen etwas, so kommt die Schwere des Berufes beginnt nicht erst an Bord des zu leitenden Schisses. Schon der Aufenthalt auf dem Loot- s«nschoon«r im Wintersturm od«r b«l prass«lnd«m Hag«lschauer hat stine Beschwerden. In stockdunkler Nacht genügt natürlich auch das beste Nacht glas nichts, weder dem schissssuchenden Lootsen, noch dem lootsensuchenden Ausgucksmann, auf einem großen Schiffe. Da wird denn auf den Loot sendampfern das„Fackelfeuer" zu Hilfe Gelegenheit, zu verunglücken, das Zer setzen bei schwerem Wetter. Vom Boot aus das Fallr««p b«i ruhiger pfer in Fahrt ist, das ist dem Lootsen Griff nach dem Fallreep greifen, just Fackelfeuer. in dem Moment, wo das Boot im Schwung von «iner Wog« daran vor-. Übergewippt wird, und nur zu oft hängt dann der Lootfe halben Leibes im Wasser, während sein durch Fla schenzug eingeholter Packen trocken an Bord kommt. Er kann aber auch leicht mitsammt d«n Kam«rad«n im Boot an d«n Eisenplanken zermalmt werden durch die furchtbare Wucht eines Wel lenberges oder in der Tiefe b«grab«n w«rden. Arge Enttäuschung. „Was Ist Dir d«nn, mein« Liebe? Du bist ja ganz aus dem Häuschen!" „Ach, mein Mann, der Barbar, hat mich vorhin, als ich wegen eines n«uen Kleides ohnmachtig wurde, tief ver „Das hätt' ich von Deinem Gatten gar nicht erwartet!. . .Was that er denn?" „Denk' Dir nur, photographirt hat er mich!" Auch «in A-r !^, Professor: Hm, die vielen Schirm-, die da stehen es scheinen sonach vergessen. Zu viel verlangt. „Fritz, bist Du noch nicht bald fer tig?. . . Na, kannst Du nicht antwor „Aber Mntter, hörst Du denn nicht, daß ich den Kopf schüttle?" Lakonisch. Dichterling: Ha ben Sie mein Gedicht, der „Derwisch", acceptirt, H«rr Redakteur? Redakteur: Nein. d«r Wisch war unverwendbar. AusLberdayern. L«hr«r: „Sepp, wozu hat der M«nsch zwei Händ'?? Äpp: „Ein« Pratze hat «r zum F«sthalt«n, die andere zum Drein schlag'n." Moder». „Weißt Du schon, Clara Weiß ist mü Guido durchg«gang«n!" „Gott f«i Dank! Dann brauch«n wir ihr doch nichts zur Hochzeit zu schenken!" Die Lagdadbahu. Nach überaus langwierigen Ver- Handlungen Ist das Abkommen, die Anatolische Eisenbahn bis an den Pe rsischen Nieerbusen zu verlängern, zu Stand« gekommen und zwar haupt sächlich auf das Drängen des Sul tans Abdul Hamid d«s Zweiten, d«r durch di« neue Eisenbahn die asiati schen Machtmittel sein«s Reiches im Fall« eines Conflictes schneller dispo nibel zu machen hofft. Man spricht in d«r Regel von der deutschen Bagdadbahn, wie di« neue Linie osfi ciell heißt, doch ist diese Benennung insofern ungenau, als das deutsch« Reich als solches mit dem Bau gar nichts zu thun hat und auch b«i dem Narawan i e r e t. Unternehmen nicht ausschließlich deut sches Capital engagirt ist, trotzdem die Deutsche Bank in Berlin das Haupt verdienst an der Erlangung der Con ist die Bausumm« nach dem Verhält niß von 60 Procent für Deutschland und 4» Procent für Frankreich unter weil erstens das auf 6(X),IXX>,(X)IZ Francs veranschlagt« Baukapital in D«utschland allein schwer aufzubrin gen un!? lxr «twa auf sie entfallend« Antheil von der deutschen und französischen nach Maßgabe ihres arith summe zu Gunsten der Engländer ab- Kurd«nfrau. gezogen werden. Die Bagdadbahn schließt bei Konia südlich von der gro ß«n»centralen Salzwüst« txs inneren Kleinasiens, an den von Konstantino pel und Smyrna kommenden Stamm an, überschreitet die Tauruskette in unmittelbar«! Näh« der berühmten ci licischen Thore des Alterthums, heute Paß von Gülek - Boghas genannt, wendet sich dann durch die fruchtbare cilicifch« Kiiftenebene nach Adana zu, das bereits durch eine 65 Kilometer lange Eisenbahn mit dem Mittelmeer hasen Mersina verbunden ist, über schreitet in mehrfach gewundener Li dem sie auf der Mitte zwischen den Städten Aintab und Aleppo einen Zweig nach jedem der beiden Orte ter geht es über Harran/ws alte Car- und das «inst hochberühmte NisiMs nach Mossul am Tigris. Urfa wird von Harran aus durch eine Zweigbahn ang«schloss«n. Von Mossul aus wollte man früher tn weitem Bogen westlich vom Tigris über das alt» Arbela und Kerbel«. die ZZaphthastadt Kerkuk Bagdad «r -recbt«n Tiarisufer ,u bl-ioen und über Tekrit, wahrscheinlich das Kainai Ze nophons, Bagdad zu erreichen. Zwi das Hochland von Iran Auf dieser Route verkehren alljährlich Frachten und namentlich zahl los« Pilgerschaaren zwischen Persien und den Hauptheiligthümern des schu lischen Zweiges des Islam, Kerbela und Nedsches, südwestlich von Bagdad, jenseits des Euphrai. Von Bagdad auS würde die kürzest« Linie zum per terfilhren, aber sowohl der Charakter des Bodens als auch die stärkere Be völkerung und vorzugsweise politische nen zur Anlegung eines Has«ns geeig neten Punkt in der Nahe des jetzt so vielgenannten Kuweit «rrticht. Von besonderem Interesse wird es b«i dieser Linienführung sein, daß nunmehr fast alle di« großen Städte men. Namentlich gilt das von den Saffanidenpalast in Dias b 6 k o. beiden Brennpunkten d«r alten semiti schen Kultur: d«n assyrisch«» Kijnigs städten am Tigris und vem groß«» Babylon selbst. In Babylon ist zur Ausgrabung d«r wichtigsten Gebäude und Theile d«r Nibukadnezarstadt be schäftigt, und die im Lause der jetzt Lj Jahre dauernden Arbeitszeit an den Tag gekommenen Denkmäler der babylonischen Kultur lassen bereits mit Sicherheit «rk«nnen, daß unsrer Wissenschaft von dieser Arbeit her «in vorsteht, wie er seiner Zeit nach der Aufdickung Niniv«s und seiner Nach barstädte um die Mitte des verflosse nen Jahrhunderts eintrat. bahn haben? Nach den Versicherungen von zuver lässigen deutschen Forschungsreisenden dieselbe wie zur Zeit d«r höchsten ma teriellen Blüth«, welche di«se Gebiete unseres Wissens erlebt haben, d. h. ge gen den Ausgang der sassanidischen Zeit im fünften und sechsten Jahrhun dert nach Christus. König Chosru der Zweite von Persien erhob aus dem Straße in Aleppo. am Unterlauf des Euphrat und Ti gris, das an Umfang etwa der Boden fläche Italiens ohn«,die Inseln gleich kommt, an Grundst«uer (sie machte «in Drittel vom Werth der Ernte aus), auf den heutigen Geldwerth berechnet, nicht weniger als PI7S,<XXI,tXX>. Da mit muß man vergleichen, daß heut« Türkei nicht mehr als PlOO,OOO,O<Xl betragen. Sowohl unter Darius Hy staspis im sechsten Jahrhundert v. Chr. als auch unter den Abassiden Mamun und Harun al-Raschid über traf di« Steuerkraft Babyloniens die des sprichwörtlich reichen Egypteps ganz «rheblich. DaS sind historisch« Thatsach«n und um wieder in's Le ben zu rufen, was damals schon dage wesen ist, dazu bedarf eS nichts weiter als Wiederherstellung der Zweifel, w«nn nicht sofort, so doch mit ver Zeit eine Folge des BahnbaueS sein. Der Schloßgeist. „Warum willst Du denn Dein neu cekaufteS altes Ritterschloß so schnell „Wie heißt, altes Ritterschloß?! Ich " Gcgcn die Schiffsratlcii. Nachdem durch die Forschungen energisch gegen di«se Thi«re vorzuge hen. Die Schiffe werden bekanntlich erheblich von Ratten heimgesucht. Schiffe sind ab«r, wie kein zweites von einem Theil der Erde nach einem anderen zu übertragen. Darum hat sich die Aufmerksamkeit der Sanitäts- und Quarantänebehörden in erster Linie dem Schiffsverkehr zugewandt. Ein eigenartiges Mittel haben nun die Behörden in Vancouver in Britisch- TauemitSchutzplatten. Columbia angewendet, um die Schiffe vor der Invasion von Ratten einerseits und das Land von den auf Schiffen befindlichen Raiten andererseits zu schützen. Da man beobachtet hatte, daß die Ratten als Weg vom und zum Schiff mit Vorliebe Taue, Ankerlet ten u. f. w, wählen, so müssen in Van couver alle im Hafen befindlichen Schiffe an den Tauen od«r Ketten, mit denen sie an Land befestigt sind, glatt polirte metallene Scheiben anbringen, ihrer Härte nicht zu durchnagen ver mögen. Unsere Abbildung stellt den Bug eines derartig gegen Ratten ge schützten Schisses dar. Ein feines HauS >! ! weg!" K 4 — ——— Icr süß« Jung«. .Was ist er süß!" flüsterte selig die Mama. „Ja!" stimmte der Vater b«i, „er wird schon einmal machen in der W«lt. „Was ist das, die Welt?" fragte der „Die Welt?" belehrte ihn d«r Va ter, „aus pvrer Chokolade ist die Welt, gerade so wie Du und ich und die Mutter und wie alles umher, was Du hi«r erblickst. Du siehst Häuser und Bäume, Sonne, Mond und Sterne; Du siehst Löwen und Schaf«, Ferkel und Tigerchen, lauter hübsche Leute, die keinem was thun, am allerwenig sten solch süßem Jungen wie Du. Da sind ferner die großen zweibeinigen Geschöpfe, di« alltags in den Laden kommen. Das sind Dir erst Leute! Hast Du nicht beachtet, wie säuberlich sie mit uns umgehen? Trägt jeder ein großes Zuckerherz in der Brust mit schöner Aufschrift: „aus Liebe" oder „aus Freundschaft" od«r „aus inniger Verehrung". Passe nur auf, Du, da« ist die Welt! Und und schreibe recht fleißig". Und die Gelegenheit kam in Gestalt eines goldlockigen MägdleinS, das mit seiner Mutter in den Laden getreten war. „Ach den da, Mütterchen!" Freude fast umgefallen, als der erste Brief kam: „Es thut mir sehr leid, liebe Eltern, aber di« W«lt ist nicht aus Chokolade. Auch die zweibeinig«» Geschöpf« —" Weiter war er nicht gekommen, denn das blonde Engelch«n hatte ihm unver sehens den Kopf abgebissen. Es war ein Glück, daß es di« Alten nicht genug über den Brief und di« Mutter sagte zum Vater, während «in« Thrä ne ihr über die Wange lief: „Gott, was ist der Junge ein Pessimist ge worden!" Nur ein Traum. Eben schlug die Uhr acht, da stieg ich die Stufen zu der Wohnung der Frau v. Z. hinauf. „Nehmen Sie Platz, lieber Freund," begann Frau von Z. das Ge spräch, nachdem ich sie begrüßt hatte, „und erzählen Sie mir, bitte, wie es mit Ihrer Arbeit steht." Ich sah sie fragend an. Sollte es doch nur Interesse für die Arbeit sein, was sie veranlaßte, heute wie so oft dies« Frage zu thun? Ich wußte ja, daß sie ein tiefgehendes Interesse für mein Fach besaß; und wahrscheinlich hatte ich mich getäuscht, wenn ich an nahm, daß sie etwas für mich fühlte. O, wie mich diese Erkenntniß schmerzte! „Warum antworten Sie mir nicht?" Ich raffte mich auf, und mit unbe fangener Miene antwortete ich, daß ich heute nichts weniger als fleißig ge wesen war. Frau von Z. schüttelte den Kopf. „Sie sind so eigenthümlich heute, lie ber Freund. Ist Ihnen etwas zuge stoßen? Ich kenne Sie ja kaum wieder. Sie waren nicht fleißig heute? Sie, der Sie sonst die Nacht zum Tage ma chen. Wenn Sie nicht an Ihrem Werk gearbeitet haben, was haben Sie denn während des ganzen Tages gethan? Oder sind Sie unter die Träumer ge gangen?" Dichter, und ich höre gern ein schönes Märchen. Erzählen Sie also, bitte." „Ja, gnädige Frau; es war ein Märchen; ein schönes Märchen. Ich habe nämlich von Ihnen geträumt." nicht zürnen wollen dann erzähle ich Ihnen dieses Märcher,, das schöner ist als alle Märchen der Welt." Frau >wn Z. nickte nachdenklich mit dem schönen Kops. „Erzählen Sie." fehlte die Lust zur Arbeit. Ich konnte nein Leben nicht gefthen hatte. Die Hauptsache. „. . . Aber, Irma, ärgere Dich doch nicht, weil die Räthin so schreckliche Dinge über Dich erzählt hat!" 'nein weichen" „d", is' et aber altbacke t«n ,t" geschabt«." Finger statt Nase. Studiosus Christoph Spitznas hatte Paukerei, bei der ihm das Nasenspitzel abgehauen wurde. Zu gleicher Zeit hieb er aber auch seinem Gegner 'einen Finger ab. Der stark beschwipste Paukarzt vernäht« di« Beiden. S«hr unang«n«hm kxrkhrte «s Bost«l, all «r nach Abnahme d«s Verbandes an seinem Fingerstumpf daS Nasenspitzil sen! Verrathen. „Warum bist Du gestern nicht in „Das steht ja auf dem Zettel!" „Dummer Jung«, ich will wiss«n, was Dir gefehlt hat!" „Das hat mir mei' Mutter net g'- fagt!" Kindliche Vor st ellung. , „Du, Karl, .bekommen die Giraffen auch Katarrh, wenn sie sich die Füße erkälten?" "" Die Hausfrau imMuseum. „Mein Gott, diese vielen, vielen Va sen und Krüge!. . . Und fast alle sind zerbrochen oder zersprungen. Na ja, da sieht ma' halt, daß schon die alten Rö merinnen dasselbe Dienstboten-G'frett g'habt haben, wie wir!" Richtige Folgerung. „Wie geht's Ihnen denn, Frau Mayer? Ich habe Sie lange nicht g«- s«h«n." .Danke, sehr gut." „Und dem Herrn Gemahl?" „Wir haben uns scheiden lassen." „Na, dann geht's ihm also auch
Significant historical Pennsylvania newspapers