Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, March 27, 1902, Page 3, Image 3

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    Hans und Grete.
Rrma:: von Friedrich «piclhagrn.
(8. Fortsetzung und Schluß.)
Zu Befehl, Hoheit.
dacht ch 3
Nun, was hast Du gedacht? Sprich
fernliegt.
Robe glatt.
will Dich begnadigen; aber di« Wahr
heit muß heraus, soweit sie Dich selbst
betrifft. Du hast in der Untersuchung
anfänglich behauptet, den ersten Schuß
nicht gethan zu haben, Hast's freilich
später widerrufen
Ja, Hoheit, und lustig genug war's,
baß sie's glaubten! Von der Stelle
aus, wo sie die Mütze fanden, konnte
ich gar nicht geschossen haben; der
Schuß mußte ja von der anderen Seite
gekommen sein. Ich w«tt«, Hoheit
hätten das gleich herausgebracht.
Lassen wir also den ersten Schuß,
sagte der Herzog, dem dieser Appell
an seine allbekannte Waidmannskunst
sehr wohlgethan hatte; wie war's aber
mit dem zweiten? Wo ist das Schmal
thier geblieben, das Du an der Land
grafenschlucht geschossen hast, und wo
Deine Büchse?
Hans sah sehr verlegen aus; dann
blitzte es in seinen grauen Augen, und
er sagte:
Da Hoheit mich doch nun einmal ge-
Noch nicht, guter Freund.
Doch, Hoheit! Hoheit würden nicht
lachen, und Hoheit, die Herzogin da,
würde nicht so freundlich drein
schauen, wenn Sie einen armen Teufel,
der heut seit sechs Monaten zum ersten
Mal wieder honettes Zeug trägt, wie
derum Jacke stecken lassen
sagen, wo ich die Büchs« gelassen habe:
in unserm Teich liegt sie, mitten drin,
und da hätte sie Jeder gleich gesucht,
der nicht auf den Kopf gefallen ist.
Gut. Und das Schmalthier?
In Hansens braunem Gesicht zuckte
Das kann ich nicht sagen, murmelt«
er.
Auch nicht, wenn ich Dich wieder
in's Loch schicke?
Hans sah starr vor sich hin, durch
die offene Fensterthür in die blauen
Berg«. Aus seinen großen grauen
Augen rannten die Thränen über die
braunen Wangen.
Auch dann nicht, sagte er leise und
fest.
Mein Gemahl! sagte die Herzogin
und hob bittend beide Hände empor.
Nun denn, ri«f der Herzog, so will
ich Dir's zeigen. Dein Schmalthier.
Er riß die Thür zum Nebenzimmer
Grete trat in den Salon.
Hans, schrie sie, mein Hans!
Sie wollte sich auf Hans zustürzen;
aber Plötzlich wandte sie sich, fiel vor
der Herzogin nieder und bedeckt« ihr«
Hände, ihr Gewand mit Küssen leiden
schaftlicher Dankbarkeit.
Hans rührte sich nicht. Er hatte
formen. si«.
auf den schönen Berg, der, wie Du
weißt, einer meiner Lieblingspunkte
ist. Da würde es mich freuen, einer
hübschen Frau Försterin zu begegnen;
Nun. natürlich! sagte der Herzog.
Für die Ausstattung wirst Du sorgen?
Das werde ich; und nun laß uns
die Liutchen wegschicken. Wir müssen
dem «ilten Fleck; Grete hatte di« A^-
ab.
Du kannst sie hinausbegleiten,
sagte der Herzog zu Hans; bleibst
aber in der Stadt und meldest Dich
blickten sie sich Zeit
Grete, liebe Gret«!
(Ende.)
Treu befolgt.
Ger-Toni von der Steuerbehörde g«-
mahnt word«n, und die Execution
stand jetzt unvermeidlich bevor. Selbst
feine Dummpfiffigkeit fand keinen
Ausweg mehr. So trieb er denn eines
Tages schw«r«n Herzens seine einzige
Kuh zu Markt, während Weib und
sen, das Toni auf d«m W«g zur Stadt
pafsiren mußte, stand der Mitzger-
Bartel breitspurig unter der W«ths
hausthiire. Die Kuh gefiel ihm. Er
fing zu feilschen an. Man wurde han
delseins. D«r Metzger zahlte dem
Toni zehn Gulden D'rangeld aus und
um's Dorf herum gemüthlich der
Stadt zu.
durch den Weiler Viehbachstetten. Da
sucht« gerad« der Händler Tobias
den Söldner mit der auf Nachbarwie
sen gut h«rausg«srissenen Kuh sah,
witterte er gleich den Profit, stellte un
von Toni, über dessen Dummheit er
heimlich lachte, den Zuschlag und zahlte
ihm, um ja den Handel fest zu haben,
zehn Gulden gleich auf die Hand, mit
Tom nickt«, stickte die zweiten zehn
Gulden zu den ersten, trieb aber das
Kühlem vergnügt in die Stadt und
verlauste es gegen fünfzig Gulden
baar an einen Dritten. Dann ging
er kreuzfidel heim, machte sich mit den
Seinen einige gute Tage, versteckte dos
andere Geld und zahlte die Steuer
da er die Exemtion nicht mehr zu
fürchten hatte, weil ihm zum Pfänden
nichts geblieben war nun erst recht
nicht.
Aber da kam plötzlich aus der Stadt
ein großes Schreiben, auf dem dick und
schwarz „Anklageschrift" stand. Der
Toni erfaßte zwar nicht Alle«, rvaS
X für «in U.
D«r Winkeladvokat, ein Pfiffiger
Graukopf, der vor Urzeiten einmal auf
Schulen gewesen, aber nie ein Examen
Schreibstube hatte und dort für Alles
Rath wußte, was mit Tinte. Papier
fähige?" frug der Andere verständniß
los. „Dees versteh' i' net!" «Wirst
es gleich verstehen!" belehrte ihn der
Winkeladvokat eifrig. „Wann Du
.halt jetzt nauf mußt ouf's G'richt zur
Verhandlung, schau, nachher machst
D' ein recht tappig's G'stcht wird
Dir ja bei Deiner natürlichen Anlag'
wieder: „Wär' net schlecht 5 Js^ja
Und das mußte man ihm
spielte in dieser selbst seine Rolle famos
und fiel nicht eine Minute heraus.
schlecht! Js ja net niögli'!"
„Waar' net schlecht! Js ja
net schlecht! Js ja net mögli'!"
fige!"
Juiigfer-Nösles-ZNagd.
leidsvoller Jammer war so ergreifend,
daß dabei die Schrecknisse des Gesche
henen erst ganz empfunden und mit ei«
wohl gänzlich ausgesogen worden,
hätte nicht das Schicksal ihr die Vro
ne als Magd zur Seite gestellt, der
alles das abging, was sie in zu reichem
Maße besaß. Vrone war eine reso
lute Person, die ihre weichherzige Her-
Jungfer - Rösles - Magd nicht zu
sen oder, wie Vrone sagte, daß ihr
war Jungfer-Rösles-Magd nicht ver
anlagt, aber für ihre Herrin durch
Wasser und Feuer zu gehen, das sah sie
für ihre Pflicht und Schuldigkeit an,
und was Pflicht und Schuldigkeit war,
dem kam sie auch redlich nach. Ehrlich
keit, Fleiß und Pflichtbewußtsein, diese
Be/ fest in Fleisch und Bw't. Ab.-r
dem Bettelvolk das Geld nachwerfen,
das unartige Kinderpack allen Unfug
Denkungsweise. „Christenpflicht!"
sagte Jungfer Rösle.
„Unsinn!" schnitt ihr die Magd je-
verklazte die Bauern, wie die Kinder
von der Staffel und beschaute jeden
Bei uns Kindern spielt« die Magd
eine weit wichtigere Rolle als die Her
eine offene Tasche hatte. Mit glück»
VorhLngch«n zugezogen und ihr der
Auslug versperrt wurde. Wir fürchte
ten nichts auf der Welt so sehr wie die
Vrone, und Furcht zeitigt Respekt, so
auch hier. Wir sprachen nie anders als
von Jungfer - Rösles - Magd - HauS,
Jungfer-Rösles - Magd - Staffel und
Jungfer - Rösles - Magd - Gänsen,
welch letztere die gleich« Stellung zu
uns einnahmen, wi« diese selbst.
Jnngfer-Rösles-Magd-Staffel war
das Eldorado eines Kinderherzens,
und daß sie so schwer zugänglich war,
erhöhte den Reiz. Wir wußten nichts
Gesicht hinter der Scheibe am hellsten
strahlte, fuhr der Ruf: sie kommt! wie
ein Blitzstrahl in die Lustbarkeit hin
ein, und alles stob in wilder Flucht
auseinander, und das Vorhängchen am
Fenster fiel hastig zu.
Und wie Jungfer-RöSleS-Magd, so
gefürchtet, denn diese hatten ganz die
selbe Gemüthsart wie jene. Es gab
kein Kind im Dorfe, dem sie nicht am
Röckchen gehangen oder es zu Boden
geworfen hatten, und Jungfer Rösle
das erste und letzte Mal, daß sie sich
vermaß, dieses Recht geltend zu ma
chen.
Kani da zwischen Licht und Dämme-
Jungfer Rösle hätte sich des Höllen
„ZZergelt's Euch Gott zehntausend-
Die Magd saß hinter dem Ofen und
sprach kein Wort.
Als die gute Seele von Herrin die
„Der Mensch bleibt nicht da!" sagte ste
Mensch muß fort!"
SMas' geruhsamen, festen
t ' ch l
schen nicht verlangen. Sie ist die Her
rin, ich bloß die Magd". So grollt«
eS In Jungfer-Rösles-Magd weiter
und weiter, dabei ging sie aber ganz
leise in die Geschirrkammer, wählte
den stärksten Dreschflegel aus. schlich
in die Kammer zurück, ließ einen
Spa!: ofsen und stellte die Waffe zu
recht.
„Sie ist die Herrin, ich bloß die
Magd". Stundenlang saß sie aus
zwölf, es schlug ein Uhr. Jetzt richtete
Thürspalt.
Ganz sachte kam es die Treppe her
ab; eine Blendlaterne warf schwachen
Thür öfnete, hinter der Jungfer Rös
slegel herbei. Mit raschem Blick ent-
HolMck.
dort drinnen nicht, und hier außen
stand Vrone mit der hundfesten Waffe
im Arm. Jungfer Rösle aber lag
halbtodt vor Schrecken in ihrem Him
melbett und schwur sich hoch und theuer,
der treuen Seele nie mehr die Herrin
zeigen zu wollen.
Der Lärm hatte die Nachbarn ge
weckt, und bald wurde der Galgenstrick
abgeführt, der sich als ein Raubmör
der entpuppt«, auf den die Gendarme
rie eifrig fahndete.
Jungfer-Rösles-Magd war nun
zur Heldin geworden, besonders in
den Augen von uns Kindern. Der
Nimbus hielt aber nicht lange an,
denn die „treue Seele" war keine an
dere geworden, als sie vordem gewe
sen. Sie beherrschte ihre Jungfer
mehr als je. sie zeigte ihre Gewalt nach
innen und nach außen immer dreister,
so daß wir bald von der Bewunderung
wieder auf den alten feindlichen Stan
dpunkt zurückkehrten.
Jahr reihte sich an Jahr. Vrone ar
beitete von früh bis spät für ihre Her
rin, wahrte ihre Rechte, hielt ihr Hab
und Gut zusammen, sorgte für sie und
quälte sie dabei bis an ihr Ende.
Als es zum Sterben ging widersetzte
sich Jungfer Rösle noch einmal Vrones
Herrschaft.
„Vrone", sagte sie. „hol d«n Herrn
Pfarrer, ich spür' mein letztes Stünd
chen kommen."
„Unsinn", widersprach diese. „Ihr
habt noch der Jahre zehne zu leben."
„Du bist nicht der Herrgott!" sagte
die Herrin ernst. „Hol den Pfarrer!"
es der verklärte Ausdruck der Kran
ken? Jungfer-Rösles-Magd that dies-
Die Buchhalterin.
„Um Gottes willen, thun Sie's
nicht!" bat der alte Pfarrer das bild
hübsche Mädchen, das vor ihm stand.
„Ich will's Ihnen ehrlich sagen es
ist, weiß Gott, das erst« Mal. daß ich
ein Compliment mache Sie sind
Si« sind, na, gerad« heraus: Sie sind
zu schön dazu!"
Sie hob die großen, blauen Augen
zu ihm auf: „Herr Pfarrer, ich habe
kein Wahl! Mein armer Vater ist we
gen Dienstuntauglichkeit pensionirt,
und die Roth steht vor der Thür. Ich
habe die Buchhalter« einmal gelernt,
und nun kommt mir hier ein vor
theilhastes Angebot, das sich mir so
leicht nicht wieder bietet ich muß es
annehmen! Ich kann Ihnen nur eins
versprechen ich will brav bleiben!"
Der alte Herr schaute ihr ernsthaft
ins Gesicht und legt« ihr die Hand auf
die Schulter: „Gebe Gott Dir Kraft,
überall und immer Wort zu halten!
Leicht wird Dein Weg nicht sein!" -
Es gab eine Art stillen Aufruhrs im
der lch fürchte, die bleibt nicht
Oberkellner.
Es war wirklich ein reizvolles Bild,
das Fräulein da in ihrer Loge sitzen
„FU: weil, wenn ich fragen darf?"
„R«ferendar Köster!" kam die Ant
wort: „Aber kennen Sie mich denn
nicht mehr?"
„Ach. sind Sie's denn wirklich?" rief
sie erfreut.
„Der leibhaftige Reffe deZ Pfarrers
versetzt und bleib« hier, bis ich eine
Bude gefunden habe. Ist Ihnen das
recht?"
grüßte
chen?"
Sie war dunlelroth geworden.
„Ach nein, Herr Referendar, das
geht doch wohl nicht!"
Sie hatte kaum bemerkbar genickt.
Das war am Freitag gewesen. Am
Sontag Nachmittag kam er. Lächelnd
stand der stattliche Mann in der Thür
des einfachen, sauberen Zimmers, ein
Päckchen unter dem Arm. Besamen
trat ihm „Herr Refe
recht!"
er aus der Heimath und aus seinem
Studentenleben und von seinen Aus
sichten und Plänen, und ehe sie es
ahnt«, war's Abend geworden. Und
er hatte ihr so gut und ritterlich ge
genübergesessen, als wenn er ihr Bru
der wäre, und hatte zum Schluß ihr«
Hand gehalten: „Helene, darf ich wie
einstmals „Du" sagen, und willst Du
es auch thun? DaS heißt, wenn wir
unter uns sind "
„Sagen Sie nur „Du", hatte sie er
widert und ihm die Hand gelassen;
„für mich gehört sich das nicht!"
„Du liebes Mädchen!" hatte er mit
vibrirender Stimm« geflüstert und
l«icht die Hand um sie gelegt. Sie
sah tiefathmend zu Boden.
Nach vierzehn Tagen kam er wieder.
Und er kam ost und immer öfter.
Und sie konnte es kaum noch erwarten,
bis er kam. Und wenn er eintrat,
dann flog sie ihm entgegen, und er be
gnügte sich nicht mehr damit, ihre Hän
de zu fassen. Heiß lagen seine Lippen
auf ihren; sein Arm umspannte ihr«
Taille, und ihr blondes Haupt lag an
seinem Herzen. Er war wieder bei
ihr und sprach heiße Worte. Ein Zit
tern flog durch ihre Gestalt. Plötzlich
hob sie das Gesicht. Die blauen Au
gen schienen noch größer und glänzen
der als sonst.
„Max, wie soll das enden?" fragte
sie flüsternd.
Er streckt« die Arme nach ihr aus.
„Kleiner Philister!" scherzte er.
„Heute ist heut! heißt's im Liede."
Si« stand schnell auf.
„Bitte, geh jetzt!" sagte sie. „Ich
bitte Dich!" Sie hob die Hände gegen
ihn. „Weißt Du, ich glaube, Du hast
nicht recht an mir gethan!" Tiefernst
blickten ihre Augen.
„Soll ich wirklich gehen?" flüsterte
„Ja." sagte sie fest. Sie wehrte
ihm, als er sie in die Arme schließen
wollte. „Nein! Geh!" Sie nickte ihm
ernsthaft zu. Ihm wurde unbehaglicher
zu Sinne. Er ging.
„Donnerwetter," sagte er auf der
Treppe leise vor sich hin, „ich glaub«,
es wird Zeit! Die kleine könnt« auf
Heirathen und ähnlichen Mumpitz ver
fallen. Aber einerlei: süß ist sie!"
Es war wieder vierzehn Tage. Der
Referendar saß allein beim Frühschop
pen im Rathskeller. „Einerlei," gin
gen seine Gedanken; „ich kann's ohne
sie nicht aushalten; ich gehe heute
Nachmittag wieder hin und nehme das
Abendbrot gleich mit." Und er
ging.
Er klingelte. Es blieb alles still,
auch beim zweiten und dritten Mal.
Endlich ging drüben «ine Thür auf:
„Das Fräulein ist s«it acht Tagen
ausgezogen; sie ist nach Memmingen
gegangen; ich glaube, so hitß es." Die
Thür schlug zu.
Er stand sinnend da. Endlich stieg
er die Treppen hinunter.
„Es ist gut so!" sagte er zuletzt
halblaut.
Zur selben Stunde las der alte Pen
sionirt« Feldwebel «inen Brief seiner
Tochter: „Ich konnte nicht anders! Ich
kann Dir's nicht sagen. Nur so viel:
Ich habe beim Abschied dem Pfarrer
versprochen, ich wollt« ein braves Mä
dchen bleiben. Ich möchte mein Wort
halten können!"
Brief geweint hätte," meinte die Mut
ter, als sie ihn dem Vater aus der
Hand nahm. „Aber das Gehalt war
hätt' uns doch auch fragen können!"
Niederträchtig. Wein
wirth (ärzerlich zu einem Gaste): „Da
will ich Ihnen aber einmal reinen Wein
einschenken, Herr Müller!" Gast:
„Lina, d?r Herr hat heute u»
Ihrem Essen sehr viel auszusetzen ge
habt und mit Recht!" Köchin: „Ach,
Fiir die Küche.
Kartoffelsalat mit Fleisch.
Man schneidet Rindfleisch, besonders
Roastbeef oder gute Bratenreste, in
feine Scheiben und gibt sie mit der
Hälfte zu Würfeln geschnittener Kar
toffeln, welche auch Reste sein können,
in die Salatsch?,le. Hat man ein
Pfund Fleisch, so nimmt man einen
Eßlöffel Salz, halb so viel Pfeffer, ei
nen Theelöffel fein gehackte Petersilie
oder etwas zu feinen Würfeln geschnit
tene Sauergurke, sechs Eßlöffel Oel
und vier Eßlöffel Weinessig daran und
Jägersuppe. Die Ueberbleib
sel von gebratenem Geflügel werden
fein gewiegt und in Butter geröstet,
zwei altbackene Semmel in dünne
Schnitte zerschnitten und mit wenig
Fett.braun anlaufen lassen, dann
fen Schüssel wird der Boden mit
Schwarzbrod bedeckt, darauf kommt
fein gewiegte Petersilie, etwas von dem
gehackten Geflügel. Salz und Pfeffer,
darauf Semmelschnittt, dann Geflü
gel, Schwarzbrot? und so fort. Ist die
Schüssel gefüllt, fo gießt man gute
Rindsuppe darüber, läßt auskoche»
und giebt noch einige Eier darein.
Schmorbrat en. Man spickt
das Fleisch, thut es mit Gewürz und
Wurzelwerk, getrockneten Pilze«. Thy
mian, Estragon und Zwiebeln in ei
nen mehr weiten als hohen Schmor
topf. in den es gerade gut hineinpaßt,
gießt soviel Wasser darauf, daß es
über dem Fleische steht und dämpft
das Fleisch zugedeckt, oder indem man
den Deckel auf das Gefäß schraubt,
guten Stück Butter und"3 Eßlöffeln
voll Mehl eine braune Einbrenne, löst
dieselbe mit der Dämpfbrühe vom
Fleische auf, mischt alles zusammen
und streicht es durch ein Haarsieb.
Jetzt legt man das Fleisch wieder in
die dickliche Sauce und läßt es mit
derselben recht gut durchkochen. EZ
kann brauner Zucker, wie auch Wein,
und Essig daran kommen? follte die
Sauce keine gute Farbe haben, 112»
fügt man braunen Zncker hinzu. Be
sonders gut passen Dämpfkraut und
Kartoffelklöße zu diesem Schmorbra
ten.
Schweinsschlägel mit
Wurzeln. Ein Stück Schweine
fleisch von der Keule wird mit nudelig
geschnittenen gelben Rüben, Petersi
lie, Sellerie. Zwiebel, ewigen Pfeffer
körnern, Citronenschale, Salz, zur
Hälfte W>Uir, zur Hälfte guten Essig,
ans Feuer gesetzt, zugedeckt und lang
sam, ohne weiteres Zugießen weich ge
dämpft, mit der dann gebliebenen auch
ganz wenig «ingedäinpften braunen
Brühe sammt den Wurzeln zu Tische
gegeben; dazu passen gesäuert« Gur
ken und Kartoffeln.
Huhn mit Reis. Das gut
gereinigte und verbereltete Huhn Wirt»
tet, den Reis rings um die Platte gar»
Gefüllt e Schweinskeule.
Aus einer Keule von B—IV8 —IV Pfund
wird vorsichtig der große Knochen ge
zu und füllt diese Mischung in die
Keule an Stelle der Knochen. Man
näht die Oessnung oben und unten zu,
setzt den Braten mit Salz und Pfef
kochendes Wasser darunter füllt. Ist
die Keule braun und fertig, so nimmt
man sie heraus, entfernt die Fäden
und richtet an. Die Sauce wird mit
Mehl und kochendem Wasser sämig ge
macht, durch einHaarsieb gerieben und
mit N Theelöffeln Maggi-Würze ver-
Flammeri von Gries.
In ein Quart frische Milch giebt man
zwei Eßlöffel gestoßenen Zucker, auf
welchen man die Schale einer Citrone
neben S—lo geschälte und gestoßene
bittere Mandeln und bringt die Milch
„um Kochen. Hierauf quirlt man ein
lenlftuce.
Der eifrige Verleger.
Professor: „Eine verdienstliche Ar
z. B. einmal aufzuschreiben, was der
moderne Mensch tags über ißt und
trinkt ' Verleger (eifrig): ,Ma.
Professor!" 3