6 Bitt«. reich, Der Schwester gleich. Daß ich dich liebe, wenn du's wüßtest, Wie ich dich liebe, dich allein, Schmucksache». Die franzl'sische Hauptstadt ist das Dorado für die heutig« modern« Schmuckkunst und graziöse Bijouterie, letzt« Pariser Weltausstellung, größten Pariser Schmuckkünstlers Re n 6 Lalique wahre Triumphe feierte, war der schlagendste Beweis hierfür. Und einen nicht zu unterschätzenden Vortheil hat dies« sogenannte neue Richtung. Nicht der materielle Werth eines 'Schmuckstückes ist heute die Hauptsache, sondern der künstlerische! das Material tritt vollständig hinter Form und Farbentönung zurück, selbst »venu dieses von kostbarster Beschaffen heit ist, und man muß vor Allem die Kühnheit bewundern, mit der man den modernen Schmuckstücken den Charakter des Kostbaren nimmt, das früher einzig und allein maßgebend war, und an seine Stelle den des Kunstwerkes setzt. Viel« Anregung gibt unseren modernen Künstlern die farbenprächtige, üppige und capriziöfe Schmuckkunst des Orients, die der Egypter und alten Assyrier mit ihrer zarten Farbenharmonie und wunder baren Ornamentik. sind es, die an Broschen. Medaillons, Gllrtelschlössern. Agraffen. Chatelai nes und so weiter immer Wiederkehr«»: ab«r auch schlank« Frauenleiber mit wallenden Haaren und fließend«» Ge wändern, die oft aus Blumenkelchen «der Muscheln emporwachsen, od«r de r«n Unterkörper in weichen, ver schwonnenen Linien in ein Nichts ver schwindet, Najaden, Sirenen, Hermen artige Halbfiguren und tanzende Ba chantinnen sind wirkungsvolle Vorbil der. Man gibt heute dem Gold, Silber und der Bronze durch Btizen, Patini ren und Emailuberzug ganz wunder <ib. Sehr modern ist es neuerdings, das Gold der Armbänder lunstvoll in Emailfarben zu bemalen, womit man sehr schöne Wirkungen erzielt. Ueber haupt hat Frau Mode die lange ver pönt gewesenen Armreifen, bei geblüht hätte, wieder zu neuem Manze erstehen lassen. Wie es scheint, schrieb sie, nur um diesen Stiefkindern ihrer Die schon eine Reihe von Jahren modernen langen Goldletten für Uhr, Lorgnon, Fächer, Börse oder kleine kostbar« Spielereien stehen noch immer auf d«r Höhe ihrer alten Beliebtheit, Sie sind häufig durch weiße oder bunte .en abgelöst werden. Die Wirkung ist Ein« Neuheit sind nach russischer Art in Gold gefaßte Türkisen, haupt sächlich in Altgoldfassung, und Steine von mattester Tönung. Auch die kur- ähnlich« Anhänger im Secessionsstil gezeichnet oder farbig in Email herge stellt, das Mittelstuck durch einen kost den Brillanten über und über besetzt, oder eine große, seltsam geformte, grauweiße Perle, durch welch« zwei kurze, dllnne Goldkettchen gezogen sind, d«ren Enden in zwei Brillanten, Tür laufen. Die neuen Broschen sind meist in Form von schlanken Phantasievögeln mit ausgebreiteten Flügeln, deren zier licher Hals und Kopf nur aus kleinen Brillanten besteht mit Rubin- oder Smaragdaugen, während der längliche Körper aus einem einzigen Edelstein gebildet ist. Die Flügel sind sehr na- Ganz neu und außerordentlich kleid sam sind breite schwarze Sammthals bänder wie zur Zeit der Schönheits pflästerchen, oder welliger rückversetzt glauben und darum auch die leidenschaftliche Begeisterung des schönen Geschlecht» für diese so nichti entbehrlichen Aeußerlichkeiten verste hen. Uv Ve Welt. Der Dampfender Pacific Mail Steam Ship Company, der auf der Linie Hongkong - Aokohama - San Francisco fährt, nähert sich der West küste von Nord - Amerika. Der Lootse ist bereits an Bord und steht neben brücke. Bald ist das „Goldene Thor", der Eingang der Bai von San Fran cisco, errreicht. Mit der Signalsta tion werden Nachricht«» ausgetauscht. „Nicht nach San Francisco hinein! Gleich nach Oakland - Pier, Pacific expreß wartet auf Post!" meldet die Landsignalstation, Der Dampfer läßt San Francisco rechts, geht nördlich um die Insel Uerba Buena herum und legt am weit in die Bai hinausreichen den Pier von Oakland, dem Endpunkt der Centralpacisicbahn, an. Der Ex preßzug für New Jork steht fertig zur Abfahrt da, seine Riesenlokoinotive faucht und zischt aus allen Ventilen. Der Anschluß ist aber erreicht, die ost asiatische Post, die über Amerika nach Europa geht, wird nicht später dort eintreffen, als die, die über Indien, Suezkanal. Brindisi fast gleichzeitig abging. Postfang - Apparat. (Ver. Staaten.) „Europe sirst!" kräht eine Chinesen stimme. „Die europäisch« Post zuerst hinaus!" Die vollgestopften Postsäcke fliegen vom Schiff herab auf den Pier, sie werten eiligst nach d«m Postwagen des Pacificexpreßzuges geschleppt und in diesen hineingeworfen. Der Expreß- quer über unseren Continent. Die Abhänge der Sierra Nevada klet tert er empor, durch Tunnels und di« Finstern" der Schneeschutzdächer don nert er dahin, über Klüfte und wild schäumende Flüsse fliegt er, hart am wärts, gen Osten! Durch das baumlose Grasm«er der Prairie geht seine Fahrt, der Fangap. parat am Postwagen reißt von den Hängegerüsten der kleinen Stationen, di« der Zug durchfährt, die ledernen Postbeutel herab, daß sie krachend in den Postwagen hineinstürzen. Di« Beutel werden aufgerissen, und ihrJn halt von d«n Postbeamten während der Fahrt im Eisenbahnwagen sortirt. Es Postsäcke, die die Aufschrift tragen: „Europa via New Jork." Vom Golf von Mexiko her jagen die Schn«llzüg«, in denen sich die Postwa gen befinden, hinauf nach New Aork, und üherall, besonders aber in Wash- McPherson in Canada kam europäi sche Post auf Hundeschlitten, durch Boten auf Schneeschuhen, durch Post reiter und Postdampfer bis ,ur Cana da - Pacisicbahn, und deren Schnell züge hasten über Montreal nach New Vorl. Gerüst mit Postsiicken. (England.) Am New V»rker Pier liegt der Dampfer der Hamburg - Amerika- Linie zur Abfahrt bereit. Di« letzten Abschiednehmenden haben das Schiff verlassen, die Brücke ist eingezogen, di« Dampfsirene gellt. Da jagen Post wagen auf d«m Pier daher, rücksichts los geputscht« Pferde rasen mit ihnen heran: die ostasiatiscbe Post von San Francisco! Bord. D«r Dampfer schiebt sich durch den Riesenverkehr der Schiff« am Ha fen, bis er draußen im Atlantik ist. Die Lootse geht von Bord. Die Ma schinen von Tausenden von Pferde lraft setzen an, die Doppelschrauben peitschen die Fluth«n des Oceans. und in rastloser Eile geht es nach Nord osten. Im „Seepostbureau" des Dam pfers stehen der deutsche und der ame rikanische Postbeamte bis an die 'Knie in Briefen, Postkarten und Kreuz bandsendungen. Mehr als eine MiMon solcher Postsendungen ohne Werthan- Fahrt nach Southampton zu bearbei ten, 15 bis 16 Stunden müssen sie täglich angestrengt thätig sein, kaum bleibt ibnen Zeit zum Einnehmen der Mahlzeiten in der OssicierSmeste und zum Schlafen. Was mögen di«fe Briefe, die immer herausquellen und sortirt werden müs sen, enthalten? Viel Menschenleid und ein wenig Menschenfreud, aber haupt sächlich sind es Dokumente des Han- Verladen der Briefsäcke. (Berlin.) und der Industrie. In 71 Spra faßt und manch« harte Nuß hat die „Findigkit" d«s Postbeamten zu kna cken. Allmählich kommt das Bishop- Blinkseuer in Sicht, die Scillq-Jnseln sind passirt, mit Kap Lizard sind Sig nale ausgetauscht worden, der Derir pfer stoppt auf der Rhede von South ampton. Der „Tender" kommt aus dem Hafen heraus und holt Passagiere und Post ab. Dann nimmt der deut sche Dampfer feinen Kurs nach Sü den. Die Ueberfeepost geht von Southampton mit dem Schnellzug in neral Post Office in St. Martins-l«- ergießen sich auf die mit Zinkblech be schlagenen Sortirtifche des Amts, und Hunderte von Sortirern stürzen sich auf si«, um sie zu bearbeiten. Wenige Stunden später gehen di« Briefe mit den Eilzügen weiter ins Land, darun-' ter der „Wild Jrtshman", der auf der Great Western - Bahn nach Ereter, und der „Flying Scotchman", der hin aus nach Edinburgh jagt. Diese Hüge vertheilen die Ueberfeepost in England; auf den Stationen, auf denen die Züge nicht halten, werden die Briefbeutcl während der Fahrt hinausgefchleudert. Unterdeß ist der deutsche Dampfer in Cherboura angekommen, bot hi«r eine halbe Stunde geholtes, und die Post ausgeladen. Diese geht mit dem Schnellzug der Westdahn nach Paris, nach der Hauptpost in der Rue Co quilliere. Bom Bahnhof St. Lazare gehen die geschlossenen Briefsäcke nach Namur für Belgien und Köln (West deutschland), nach Straßburg für Süddeutschland, über Tours, Bor- Sortlren von Postsachen. (Wien.) deaux, Jrun für Spanien, über Ma con einerseits für Marseille und Siid franlreich, andrerseits über Chambery zigen Postbeamten in Europa, die ei nen Streik in Scene gesetzt haben auf die sortirte Ueberfeepost warten, zischt der Apparat der drahtlosen Te legraph!« in Kuxhaven und meldet vom Feuerschiff Elbe 1., daß der Schnelldampfer in Sicht ist. erscheint, erwartet von den Tender schiffen. Die Schiffskapelle schmettert „AuS der Kette! Fallen Anker!" Mit Donnergeroll stürzt der Heckanker der Backbordseite in die Fluth, rasselnd jagt die Anterkette aus der Klüse. Ein „Platz für die Post!" Eine weite Luke öffnet sich in der Wand des Schiffes, eil-« Gleitbahn saust herab, schon kommt der erste Postsack auf ihr Her beamten auf Deck des Tenders aufge fangen. Zu ganzen Bergen thürmen sich die Postsäcke auf dem Deck des klei- Packetpost - Amt. (Rom.) neu Dampfer!. Die Seepostbcamten steigen auf den Tender, und dieser geht eiligen Laufs in den inneren Hasen von Kuxhaven, wo am Quai der Ex trazug mit zwei Lokomotiven steht, der Post, Kajütspassagiere und deren Ge päck nach Hamburg bringen soll. In den Post- und Hilsswagen werden di: Briefsäcke sortirt: di« Post über Al tona - Kiel kür Holstein, über Korsör- Kopenhagen für Dänemark, über Ko penhagen - Malmö für Schweden, die Post für Hamburg und Umgebung, für Mecklenburg und Pommern, für Berlin, Rußland und Wien. Auf dem Lehrter Bahnhof in Ber lin steht bei d«r Ankunft des Schnell zugs eine ganze Reih« g«lber Karriol- und Magazinwagen der Post. Im Laufschritt werden die Briefbeutel aus den Eisenbahnpostwagen zu den Kar riolen »ebracht. Die Magazinwagen bringen di« Ueberseepostsäcke nach dem Hauptpostamt zur B«arbeitung für Mittel- und Ostdeutschland pnd Bay ern, si« bringen sie nach den Bahnhöfen zu den Schnellzügen für Königsberg- Eydtkuhnen - Petersburg, für Schnei demühl - Warschau - Wilna, sürßres lau - Lemberg - Odessa oder Bukarest und für Wien. Im Wiener Haupt postamt findet noch einmal eine Sich tung statt, man expedirt die Post für Budapest, für Belgrad, Sofia u. s. Consequent. „Na was Dir das für Leute sind, di« MUller'schen, jetzt haben f' g'rad' „Dös scho' — aber umg'worfen ha ben haben s' auch schon damit." DerHauptschmtrz. nix? aber sell ischt arg: i' ka' moi'm Hundle net Pfoife!" Der häßliche Gatte. Madame (die plötzlich in die Küche wo sich ihr Mann mit dem D!enstmädch«n hefindet: „Sie putzen sich den Mund ab. Anna! (streng) Sie haben sich doch nicht etwa von meinem Mann küssen lassen?!' Bei de» Glockengießern. Mit poetischem Zauber hat Schiller den Beruf des Glockengießers umge ben. Doch dieser Zauber schwindet bald, wenn wir eine jener Werkstätten nimmt ein« gemauerte Grub« von «twa fünf Fuß Tiefe in Anspruch. Neben der Grube erhebt «in aus Backstei- Jhm zur Seite si«ht man drei Tiegel öfen, die bedeutend kleiner sind als der große Flammofen. Abnehmen der Formglocken In der Grub« werden run die Glo ckenformen aufgebaut. Man mauert zuerst den hohlen Kern, dessen Größe der Höhlung der Glocke entsprechen muß. Durch Auflegen von Thon gibt man dem auf einem Fundament ru henden K«rn die gewünschte Form, und zwar geschieht dies mit einer Holz schablon«. Um das Anhaften d«s Mo dells, der sogenannt«» „falschen Glo- Thon ganz dick mit einem wässerigen Brei aus Holzasche. Auf dem so vor bereiteten Kern wird, nachdem er durch ein in seinem Innern angezündetes Kohlenfeuer getrocknet ist, das Modell für die Glocke hergestellt. Die genauen Formen werden ebenfalls Hilfe tete Ansicht, daß der Wohllaut der Glocke von der Mischung des Metalls Ist die falsche Glocke im Umriß ser zug, der Gesimse, Verzierungen und Inschriften darstellt, aus einer Mi schung von Talg und Wachs geformt. Ausstoßender Zapf«». Man sieht, der Glockengießer muß auch ein geschickter Zeichner und Modelleur sein. Nun geht es an die Herstellung des Mantels, des wichtigsten Theils d«r Vorb«reitung«n zum Glockenguß. Es muß daher besonder« Sorz unterste Schicht, die j«tzt mit der fal schen Glocke und später mit dem flüssi gen Metallen dieser Schicht hängt «s ab, ob die me tallene Form sich glatt und eben aus der Hülse schälen wird. Nachdem der Lehmbrei, d«r sich den Wachstalgver zierungen desModells genau anschmie gen muß, an der Luft getrocknet ist, L«hm genügend verstärkt. Im hohles Innern des Kerns wird jetzt wieder «in Feuer angefacht, durch den Lehm dringt und so den Mantel vom Modell löst. Die Form zur Krö nt wird besonders angefertigt, in die Ausgraben der Glocken. ob«re Oeffnung d«s Manttls eingesetzt und mit Lehm befestigt. In di«s«r Kronenform befindet sich das Gießloch. ft>bald der Guß beginnt. Diese Maß nahme ist nothwendig, um die Gefahr einer Explosion zu beseitigen. Um ein Zerplatzen des Mantels beim Guß zu Seilen angebracht, um unter Benu tmna eines Flaschenzugs den Mantel in dt« Höhe heben zu tonnen. Ist vies geschehen, so wird das auf dem Kern sitzende Mod«ll stückweise weggebro chen, d«r Kern mit Steinen und Erde, sowie sein« obere Oeffnung mit Lehm gefüllt. In den noch weichn. L«hm senkt man das Hängeeisen, an d«in der Klöppel in ledernen Riemen hängt. Die mit Widerhaken versehenen Schen kel des Eisens werden beim Gub von dem Metall eingeschlossen. Zuletzt wird der Mantel auf seine» altenPlatz herabg«lassen und die Fuge um seinen gleichzeitig vier bis sünf Formen auf- Asche bis an den Rand zugeschüttet wird. Damit der Glockenmantel eine den Druck des Metalls erhält, stampft 78 Theilen Kupfer und 22 Theilen Fertig« Glocken, und von da in die erste Fsnn, wenn diese gefüllt ist, in die zweit« u. s. w. Etwa 2V bis 24 Stund«» nach d«m Guß hat sich die Glocke genügend abge kühlt, und sie wird aus der Grube her ausaewunden. Der Mantel wird ab geschlagen, Glockengießer hat Boshaft. Compagnon, welcher «in blühendes, junges Weibchen hat, auf dem Ball, „Nun", sogt er am andern Morgen „So", erwidert der Andere ärgerlich über die Zusammenstellung, »meine ist's » s Moderner Junge. , „. . . Ein Fahrrad können wir Dir „Ah geh', Mama. . . ich hab' mich KalteKLche. II! Restaurant als Küchenmagd vermie then will, an der Thüre wieder umkeh rend): „Dös is gut, daß sie 's gleich draußen anschreiben, da würd' ich ja mein Reißen 's ganze Jahr net los!" t Warnung. ' Junger Tourist: „So, Sie halten den Aufstieg für so gefährlich?" Tourist B. (der eben die Tour ge» macht): „Ja, es wird Ihnen «ine Ju stizrathswittwe mit fünf heirathsfähi» gen Töchtern begegnen!" Ein guter Schwiegersohn. „Laß gut sein, Mama, wenn Du wieder gehst, b«lommst Du dafür zw«i!" Ein liebender Gatte. „Herr Beigelstock, Ihre Frau Ge- Automobil durchgebrannt. ..!" „Schicken Se ihr Benzin nach, aber schnell!" Unschuldig. zu führen?!" „Entschuldigen S', Herr Lehrer, das hab' net i' 'than mei' Bus hzt Vi' herg'führt!" Entschuldigt. Busserl z'geb'n?!" „Weißt Du, net- / ort!" Schlechtes Gedächtniß. „Es ist doch gut, wenn man hie und da sein Photographiealbum wieder durchschaut, sonst weiß man zuletzt gar nimmer, mit wem alles man schoa verlobt war."
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