Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 07, 1901, Page 3, Image 3

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    Fremde Schuld.
Roman von M. Prigge-Brook.
(10. Fortsetzung.)
„Und was hat Missis Dir noch auf
getragen?" forschte er nach einer
Pause, die er benutzt hatte, seiner
Rührung Herr zu werden.
„Sie wollte, ich sollt« Master HanS
vertrautest lieber Dein Kind der Treue
Deines Dieners."
Und wiederum übermannte der
danke Dir, Cäsar," sagte sein
H«rr gefaßt. „Das, was Du D«iner
Missis gethan, soll Dir im Leben un
vergessen sein. Doch jetzt erzähle, was
g«n. „Da war Capitän von großes
Schiff, der Cäsar über daS Wasser ge
bracht, er hat gemeint, er kenne Mister
und hat Missis lieb gehabt. Cäsar
nach allen Seiten um und dämpfte die
Stimme, „daß Master nicht allen
Leuten im Hause gelegen kam."
ber Antwort, dann hob er den KrauS
„W«nn Mister erlauben, ich will b«i
Master bleiben," erwiderte er, „Missis
hat so gewollt."
Der folgende Tag war ein Sonn
tag. Früh mit dem ersten Zuge fuh
ren Herr und Diener nach Hamburg,
wo sie rechtzeitig eintrafen. Unter
Cäsars Führung fand sich die Woh
nung des Capitiins bald, und mit
schwerem Herzen stieg Flemming die
Treppe hinan. Auf sein Läuten er
schien ein frischwangiges Mädchen in
der kleidsamen Tracht der Friesen und
fragte nach seinem Begehr. Sie führte
die Besucher in das Zimmer ihres
Herrn, der Schwarze trat bescheiden
zurück. Eine Zeit lang blieb Flem
ming allein und hatte Muße, sich das
Zimmer anzusehen. Zu anderer Zeit
würde ihn die eigenartige Einrichtung
desselben angezogen haben, heute
den das herbe Leid um Hansens Ba
terherz gelegt, er streckte sein« Arme
aus, entriß das Kind dem Capitän
chen," rief er auS.
Ein Thränenstrom erleichterte die
Brust d«s Mannes.
Das Kind fing an zu weinen, bang
strebte es zu seinem Beschützer zurück,
der es lachend an sich nahm.
spätestens einer Stunde hole er ihn ab,
für jetzt habe er mit Herrn Flemming
zu reden.
„Meine Frau und Töchter sind
letzten Worte besonders für ihn ge°
„Ich weiß alles," erleichterte d«r
Capitän ihm den Anfang.
junger
Freund," wehrte der ältere, besonnen«
Mann. „Sie schütten das Kind mit
dem Bade aus. Ich will Sie nicht
neu oder voraussetzen können, daß
Ihre einst so blühende, lebensvolle
Frau so plötzlich sterben mußte."
Ich selbst habe den Arzt gesprochen.
~Si« sind sehr trank gewesen?"
„Für lange Zeit. Sie hätten sonst
nicht nöthig gehabt, sich meines Kna-
Mann geschehen?"
„Ich will ihn adoptiren, sobald ich
im Stande bin."
„Das ist das Geringste, was Sie
seiner Mutter schulden," versetzte
dabei, daß das Gesetz für den Fall
Sie diese Grenze noch lange nicht er-
Zeitpunkt nicht erleben sollten?"
„Dann werde ich das Kind in mei
nen ehrlichen Namen. Man denkt
sehr streng bei uns in Deutschland
über diesen Punkt."
„Was kann ich thun?" fragt« Flem
ming erregt. Es wurde ihm heiß und
kalt bei dem Gedanken.
„Da ist schwer rathen. Adoptiren
ist noch das Einzige, Beste! Schließ
gehen, von ihm ein Schriftstück auf
setzen lassen, in welchem Sie das Kind
als Ihren rechtmäßigen Sohn aner
kennen. Kommt's dann durch irgend
erkenntniß da, und das ist doch wenig
stens etwas."
„Ich würde glücklich sein, wollten
Sie mich auf diesem Gange begleiten,"
„Und einstweilen?" Brink
mann, der beredte Anwalt für Häns
chens Recht, das Gespräch auf das
Kind zurückzuführen.
Einstweilen! Da war guter Rath
theuer. Flemming erzahlte dem Ca
pitän von seiner Mutter Plan und
mußte erwähnen, daß diese ihn zu v«r
heirathen wünsche. Ohne ihn in die
näheren Verhältnisse einzuweihen,
ließ er durchblicken, daß hier ein Ge
heimniß walt«, dem er zu liebe sich
fügen müsse.
Der Capitän begriff. Es war nicht
Kälte, nicht Gleichgiltigkeit gegen das
Andenken der Verstorbenen, es war
«in hartes, ein unerbittliches Muß,
das den jungen Mann in eine uner
wünschte Ehe trieb. Ihm that der
arme Mdnn leid. In jedem Falle
war er, wie kaum ein zweiter Mensch,
das Opfer widriger Verhältnisse.
Im großen Ganzen konnte der er
fahren« Mann Frau Hildegards Plan
nicht verdammen. Nur so öffneten
sich dem Kinde die Thor« seines Va
terhauses, es galt nur noch, die künf
tige, junge Frau der Aufnahm« des
Knaben geneigt zu stimmen. Das zu
erreichen, traute er Flemming zu,
denn er liebte s«in«n Sohn von gan
zem Herzen. Bis es soweit war, gin
gen Monate in's Land. Hans der
Kleine blieb auf die Fürsorge Frem
der angewiesen. Es durfte selbst der
Vater sein Kind nur selten sehen, sonst
mochte der Bierjährige ein treues Ge
dächtniß zeigen, daß ihm dann später
das Einleben in's Vaterhaus >7schwe
denklich da, er rauchte hestig, in kur
zen Zügen, b«i ihm das untrügliche
Zeichen hoher Erregbarkit.
herbei/ meinte er endlich, als ihm
nichts einfallen wollt«. „In solchen
Dingen wissen die Weiber Rath, und
das Kind soll eS gut haben, Si«
Brinkmann überlegt« nicht
I>.,ige.
„Wenn'S so ist, könnten wir, das
Jungen anvertrauen?"
„Ob ich will!" Der Handelsherr
schlug dankbar in die geboten« Hand
Die Worte, die einen Beweis von
der Anhänglichkeit des kleinen Bur
schen gaben, beglückten seinen Vater
sehr, vorsichtig und unter Vermeidung
jeglicher Zärtlichkeit gelang «s ihm,
den Knaben an sich zu ziehen, und eine
Viertelstunde später saß Häuschen
höchst vergnügt auf des Vaters Knieen
da?" fragte der Capitän und wies auf
den leise hinausschleichenden Neger.
Es fand sich, daß man im Hause
sich Sein«
Man einigte sich schließlich dahin,
daß er irgendwo ganz in des
ihm lebte der Sohn, das Kind der
heißgeliebten Frau, ihr heiliges, ihm
über alles theure Vermächtnis. Von
ber kehrte auch Frau Hildegard mit
ihrer Nicht« zurück. Man war nun
lange genug fort gewesen, Hans hatte
gehabt, sich wiederzufinden. Und
nicht hatte fehlen lassen. Ihr Zim
sein Blick lang und seltsam, wie sra-
Als Mutter und Sohn sich spät am
Abend sich allein befanden, brachte
„Ich werd« Gerty in der nächsten
Zeit um ihre Hand bitten, und dann
mag meinetwegen in vier Wochen
Hochzeit sein."
So viel Fügsamkeit kam ihr Über
gewagt.
„Du wolltest wirklich, Kind?"
„Ich muß, Mutter!"
Bitterkeit. „Nur «ins bitt« ich Dich,
Dich."
S S l h s h
„Ein ganzes, langes Jahr!"
Das süße, lockige Kindierköpfchen
schied nur scheu und flüchtig an ihn
geschmiegt. Leise, ganz leise hatte er
ls geküßt, und dieser Kuß blieb lang«
an sein Ohr tönen und würden weiche
Arme sich losend je um seinen Hals
schlingen? O. der bisher nur selten
empfundenen Seligkeit! Das Herz
„Gute Nacht, Mama!" Hans stand
„Er ist vernünftig hat
überwunden," dachte sie, hinter ihm
h«rfehend, erfreut. „Männer verges
sen schnell."
Damit that Frau Hildegard indes
sen ihrem Sohne Unrecht. Was ihn
zur zweiten Heirath trieb, war einzig
und allein di« Sehnsucht nach seinem
Kinde, eine Sehnsucht, die er kaum
bannen konnt«.
Gerty durfte mit dem Benehmen
ihres Vetters zufrieden sein. Er hatte
nur noch Aufmerksamkeit für sie, ritt,
fuhr mit ihr und war so häufig in
ihrerGefellschaft, daß der alte Krause,
der feinen Herrn scharf beobachtete,
verdrießlich mit dem Kopfe schüttelte.
Wäre er wenigstens froh dabei ge
wesen. So aber fiel er, wenn er sich
unbeachtet glaubte, infmer wieder in
Alte verstand die Welt um sich her
nicht mehr.
Zu seiner grenzenlosen Ueberra
schung erschien, kaum drei Wochen
nach der Rückkehr der beiden Damen,
der jung« Chef in seinem Comptoir.
„Gratuliren Sie mir, lieber
Krause," sagte er wohlgelaunt, „so
eben habe ich mich mit meiner Cousine
verlobt."
„Wenn das der selige Herr erlebt
hätte," rief der Alte aus, „damit er
füllt sich endlich sein Herzenswunsch.
Meinen Glückwunsch, Herr Hans, ich
denke, Sie haben gut gewählt."
In der Stadt nahm man die Nach
richt mit geringerem Wohlwollen auf.
„Geld kommt zu Geld," meinten die
Minderbegüterten. „Da sieht man'S
wieder einmal. Konnten diese beiden
reichen Leute nicht mal ein Armes
glücklich machen. Si« haben wahrlich
übergenug."
Unter seinen Standesgenossen be
saß Hans Flemming wenig Freunde.
Nach seiner Heimkehr hatte er sich
dem seinen Umgang in anderen Krei
sen gesucht. So kam es, daß die
Theilnahme, welche man dem srohen
Ereigniß zollte, zum größten Theil
der dk in der Gesellschaft
seinen Glückwunsch ab und behielt
seine Meinung sllr sich.
Gerty war wirklich glücklich!
Beim
big ihr Glück aus seiner. Hand, hätte
sie ihn doch von jeher geliebt. Ihre
Demuth brachte sie Hans innerlich nä
her. Er schwor sich zu, ihr stets «in
aufmerksamer Gatte zu sein und es sie
nie empfinden zu lassen, daß nicht die
Liebe, sondern herber Zwang ihn zu
ihr g«siihrt. An einem Opfer sollte
Die Hochzeit wurde thunlichst be
schleunigt. Neugierigen erzählte man,
daß Hans d«r Ruh« und Pflege nach
seiner langen Krankheit immer noch
bedürfe, ebenso sehne sich die Braut,
die auf kurze Zeit zu entfernten Ver
wandten gereist war, nach ihrem alt«n
Heim, dem sie als Hausfrau vorstehen
sollte.
Die Trauer um den Vater verbot
jede größere Feier? so fanden sich nur
wenig Angehörig« zur Trauung «in,
Halter.
was gebeugt hielt, stand ein hocherglü
hendes Weib, bräutlich gekleidet. De
müthig neigte sie das Haupt, das der
Treue, dem lang- und heißgeliebten
Mann. Sein Äuge schweift hinüber
zu der an seiner Seit« Knieenden,
allein er sieht sie nicht, vor ihm steht
Wunsch erfüllt gesehen. Was hätte er
Der Priester sprach Worte des Se
gens über das vermählte Paar, cr
scheide.
Da lam Leben in die Gestalt des
Mannes. Kraftvoll richtete er sich
aus feiner gebeugten Haltung-empor,
mit festem Druck faßte seine Hand die
des jungen Weibes wie zum Schwur.
ein kurze? Mahl die Gäste, daS Eh«»
nach dem sonnigen Süden große
"Freude. Daheim trieb jetzt der Herbst
wind das Laub von den Bäumen, die
scheu im Laub verbarg, dagegen blüh
ten hier die Rosen in nie gesehener
Pracht. Heliotrop und Reseden sand
ten berauschenden Duft in die Luft,
Miirchenzauber um sich verbreiteten,
umgaben di« Felder. Die blaue
Traube reifte im Laub, goldg«lb«
Orangen schmückten die Zweige der
Silberblatt. Es war «in Bliih«n, Le
ben, Werden, wie Gerty es nie ge
schaut. Entzückt hastete ihr Blick an
dieser Wunderwelt. Hans ging theil-
Was war ihm der Reiz der Ri
viera? Er kannte ihli längst
ganz von Grün bezogen, und in ihr
sah er ein holdes, süßeS Weib, sein
Weib! In ihren Armen ihr siißeS
dernd seine Versunkenheit nicht be
merkt hatte. Nun war sie sein Weib!
Der Gedanke war ihm oft unfaßlich!
Zuweilen achtet« sie mehr auf ihn und
tadelte sein stilles Brüten.
„Gewiß, Kind, gewiß," beeilte er
sich zu erwidern, „ich vergleich« nur,
drüben, war es doch auch s«hr schön."
ZumWrihnachtssest reisten sie heim.
Geschäftig putzte di« junge Frau
den Christbaum an. Sie konnte sich
fast nicht genug thun dieses Mal, wo
sie zuerst als Herrin waltete. Die
Mutter ließ sie gewähren und redete
von; nur sein H«rz fühlte «ine tiefe,
schmerzliche Leere.
Wo war der Sohn und Erbe des
Und seufzend mußte er ihr Recht ge
ben. Das aber tödtete die Sehnsucht
nicht, wie fressendes Feuer brannte sie
in seimm Vaterherzen. Er machte es
durch tausend Listen und Ausflüchte
möglich, den dritten Festtag in Ham
„Sie irritiren nur das Kind,"
wandte er ein. „Hänschenist ein klu
ges Kind und hat Sie jetzt vielleicht
vergessen. Zeigen Sie sich ihm aber
öfter, so steht er Ihnen später nicht
unbefangen gegenüber. Das Kind
merkt auf, denkt sich sein Theil und
wird unwissentlich vielleicht später
zum Verräther."
Flemming mußte dem wackeren
Manne Recht geben, allein das Herz
that ihm w«h dabei. Nur ganz von
weitem, durch die Thür durfte er sei
nen Knaben sehen, wie er mit dem ihm
reichlich gespendeten Spielzeug sich
vergnügte und ab und zu ein glückli
ches Lachen hören ließ. Dann trat der
Capitän zu dem Kinde ein. Hänschen
fuhr auf, ließ sein Spielzeug fallen
und eilt« mit ausgebreiteten Armen
auf ihn los. „Onkel, lieber Onkel/
jauchzte er.
Das Herz zusammengepreßt von
einem Weh, das ihm unsagbar schien,
schlich sich der Handelsherr davon.
Spät in d«r Nacht kam er zu Hause
an.
Winter und Frühling gingen, der
Sommer kam und immer noch fehlte
das Kind. Hans machte seiner Mut
ter die herbsten Vorwürfe.
Sie wies sie nicht zurück, es that ihr
selber n>eh, zu sehen, wie ihr Sohn
unter der Trennung litt, und dennoch
wußte sie nicht, wie sie ihm helfen
sollte. Denn auch die jung« Frau
d«m.
Nicht gerade für jeden bemerkbar,
aber dem aufmerkamen Auge der
Gerty sich veränderte.
In ihr war nichts mehr von jener
harmlosen Zufriedenheit der ersten
Zeit, nichts mehr war zu bemerken von
der wahren Freude, mit der si« an
fangs daS jungfräuliche Scepter
schwang, sie war lässig, unfroh und
überließ es gern der älteren Frau,
Nach langem Zögern faßte die Mut
„Dir fehlt etwas, liebes Kind?" be
»Nicht, daß ich wüßte." Die Roth«
auf ihren Wangen strafte Gerty Lü
gen.
„Hast Du kein Vertrauen zu mir?"
Die junge Frau brach in Thränen
«s.
„Wer hat denn Vertrauen zu mir?"
schluchzte sie fassungslos. „Hans geht
heraus, ich genüge Euch nicht."
„Warum solltest Du uns nicht ge
nügen, Kind?" Frau Hildegard
.Weil ich ach, liebste Mama, ich
„Aber Kind, Gcrtl/ tadelte sie
sanft, „was fällt Dir ein? Wer hat
Frau sollen alles theilen. Meinst Du
Geschäft. Es ist jedenfalls nichts,
„Das mit den Kindern? Sicherlich!
Das hat noch lange Zeit. Wünschest
Du Dir denn so sehnlichst ein Kind?"
„Natürlich, Mama, ich lenne keinen
müßte es sein, «in Erbe d:s Namens
und der Firma! Was sollte sonst aus
ihr werden? Hans Flemming Sohn,
so hat's geheißen und so soll's weiter
heißen fort und fort."
Bevor die alte Frau überlegen
Es kam Besuch.
einen Ausweg gefunden zu haben.
Nun schnell zur Mutter, wenn sie den
Plan gut hieß und ihm zu helfen ver-
Frau Flemming
„Der Capitän des LloyddampserS
Es blieb eine Weile still im Zim
„Wohin wirst Du den Kleinen
bringen?" fragte Gerty arglos. „Ist
er noch sehr Nein?"
„Ich glaube etwas über vierJahr«,"
versetzte Hans stockend. „Es soll ein
allerliebstes Bürschchen sein."
„Wenn Du willst, sehe ich mich
besserte Hans sich schnell.
Seine Frau sah ihn ganz verwun
dert an. Was hatte er nur? Der Ver
storbene schien ihm doch sehr nahe ge
(Fortsetzung folgt.)
Sie, mein Herr, Ihre Unsterblichkeit ist
wohl noch Geheimniß?"
Für die Küche.
Nieren -Suppe. Zwei bis
drei in Butter gedämpfte Kalbsnieren
hackt man nebst e'ivas Petersilie und
Schalotten, röstet einen Kochlöffel
Mehl in Butter, dänrpft diiS Gehackt«
darin durch, gießt die nöthige F»isch-
Irllhe an, kocht dieselb« mit dem Nie
renhaschee «ine Viertelstunde durchs
verbindet di: Suppe mit I—21 —2 Eidot
tern und richtet sie über gerösteten
Weißbrotwürfeln an.
Senf- und Käse schnitten.
Man reibt Schweizerkäse oder Parm«-
sankäse, rührt «cht reichlich Senf und
ein rches Eigelb daran, würzt Allcs
mit Salz und Paprika, streicht die
Masse mit reichlich Butter auf Weiß
brotschnitten und bäckt diese im Brat
ofen dunkelbraun. Man servirt sie
recht heiß. Sie können auf Vorrath
bereitet und am nächs.en Tag« aufge
backen werden, dann schmecken sie be
sonders gut.
Endivien - Gemüse. Man
schneiet die Strünke ab, so daß die
jchcn, läßt man sie in lochendem Salz
wasser einmal aufsieden, gießt das
Waffer ab, drückt die Blätter aus, lühlt
si« in kaltem Wasser, schneidet sie fem
und schwitzt sie in lochender Butter,
bestäubt sie mit etwas Mehl, verrührt
dirs gut und gießt kräftige Fleisch
brühe daran. Gewürzt mit Salz und
Muskatnuß, läßt man das Gemüse
eine halbe Stunde schmoren und gibt
Kürbis-Puffer. Man kocht
den gereinigten, in fingerdicke Stücke
geschnittenen Kürbis in schwachem
Salzivasser gar und gibl ihn auf einen
Durchschlag; nachdem er abgelaufen
ist, rührt man ihn durch und läßt ihn
erkalten. Auf ein Pint Kürbis-Mass«
nimmt man ein knappes Pint voll
Weizenmehl, rührt dies und zwei gut
gequirlte Eier dazu; wenn nöthig, noch
eine kleine Prise Salz, und backt in der
Pfanne in Schmalz kl«in« Puffer auf
beiden Seiten hellbraun. Sie werde»
mit Zucker bestreut, dem man nach ZK
lieben etwas Ziinmet beimischt.
Altdeutsches Hiihnerfri»
kassee. Man kocht ein gutes Huhn
weich, kühlt es aus, zieht die Haut ab
und zerlegt es in zierlich« Stücke. li,
einem Pint Hühnerbrühe kocht man
eine abgehäutete Kalbsmilch weich und
theilt sie in erhitzt dann in
Kaibfl«jschllöSch«n gar. Alle diese Zu.
durchziehen. Dann richtet man da»
Schinorklop S ir In Kasi »
das Fleisch hinein/läßt es aus gelindem
Kohlenfeuer ein« Weil« schwitz«n, gießt
dann Fr«uzbranntwein hinzu, gewäs
geschnittene Citrone und läßt es zuge
deckt langsam schmoren. Ist die Brühe
eingekocht, so legt man noch Butter hin-
Wildenten. Wildenten Habel»
nct sie mit einem Tuche sehr rein innen
aus und reibt sie mit Crtronenscheiben
aus, worauf man sie so einige Stunden
dick« Scheiben, bestreut sie mit etwas
Salz und Pfeffer und füllt sie in die
Ente, worauf man sie zunäht und sie
Leber und Magen der Ente werden mit
«twaS Speck und etwas Kalbfleisch
fein gehackt, mit Salz. Pfeffer und we
—H SusllcherStreit. Mann:
ich muß Dich in meinem früheren Le
ben als ein« Butterblume
haben blühen sehen!" Frau: „Ganz
«n OchS kam und weg. 3