2 I« der Klausur. güttigleit." schalt Professor Werner Ursach« seines Zornes, eine denlt sich so ein Bengel? Na, wir werden ihn in der Klausur schon Mo res lehren —" „Nun, Alterchen, haben die Studen ten dir wieder Verdruß bereitet?" fragte die gutmüthige Stimme der Frau Professor. mit Jupiter Pluvius?" „Hans Schwabe, Cand. Phil.," las Fräulein Lisa. „Aber die Kehrseite, die Kehrseite!" rief der Professor. Nun hatte sich Mama Werner des Tabak garren 6 Mark, Kneipt 1 Mark, Besen 2 Mark, Anna S Mark, Kassenb«stand „Und du lachst," fuhr Mama Wer- Hungerleider von W Pfennig Kassen bestand verjubelt sein bischen Geld für Lachs, Cigarren und Bier und Ge- Nein, ist die Geschichte diebisch!" rief die Mutter entsetzt. „Wie schade, daß er dich verfehlt te ihren Bruder darum zu gerne ge sprochen. Kannst du Ihn uns nicht noch einmal herschicken, Pa?" > „Er hat ja noch einenPfltchtbesuch," tröstet« kurz der Professor. „Ach so, nach d«r Execution," sagte die Mutter. „I ch ließe den Trottel durchfallen." Damit verließ sie das Zimmer. „Dann ist es ja «in Glück, daß Mu tter kein Examinator ist," behauptete Lisa. „Du, Pachen, du würdest selbst deinen Feind noch sachlich und anstän dig behandeln." fessor. Aber ein Schwerhöriger hätte nach Papas Gesichtsausdruck minde stens auf ein „Blitzmädel" geschlossen. Herr Professor W«rn«r hatte Hans Schwabe fcharf auf's Korn genommen, aber der junge Mann war ihm kein« Antwort schuldig geblieben und hatte somit sein Examen glänzend absolvirt. fessor Werner und Familie jedoch ver-! fehlt und beschloß, Nachmittags noch einmal hinzugehen. Nach AnnisSchil- s derung mußte Lisa ein reizendes Kind sein, und so brachte er gerne das Opfer, die Grüß« feiner Schwester s«lbst zu überbringen. Er zog die Klingel. Niemand kam. Es war leine abgeschlossen« Etage, wie man sie sonst überall in großen Städten hat. Drei Thüren den Vor- Chre —' ch h Ihnen viel Glück. Ihr Wissen zwingt war zur Thüre hinaus, die er von" draußen zuschloß. Halb verlegen, halb belustigt trat Hans in das anstoßende Gemach und dann in den Salon, d«r anscheinend „Wünschest du etwas, Pachen?" sagte eine sympathische Mädchenstim me vom Erker her. «Verzeihung, mein Name ist Hans Schwabe, Ihr Herr Papa schickt mich zu Ihnen, damit ich Ihnen Grüße von meiner Schwester Anna bestelle —" „Ann! —! o wie geht es ihr? Gut? aber erst herzlichen Glückwunsch! Wie freue ich mich, daß Sie gut durchge kommen sind." gen und sah ihn jetzt erst voll an. Da schoß ihr langsam das Blut in di« Wangen, Ansicher senkte sie den Blick. Wie von einer Vision befangen, starr in der Nähe. Wie merkwürdig, daß der lustig« Tourist sich als Annis Bru der entpuppt, und daß wir damals gar nicht auf Personalien zu sprechen kamen. Es lag so nahe." „Ich habe immer nach der Waldfee gesucht —' sich um die eingesunkenen Mauern schlingen. Und dann das Rauschen des Waldes, unter uns, neben uns, über uns! Und dies Vogelconcert, dies Duften und Weben!" „Auf der Wiese unten jodelten die „Bitte, nehmen Sie doch Platz," sagte sie. „Ich wollte eigentlich ich dachte Ihre Frau Mutier —" stotterte „Ihr Herr Bater ist eilig fortge fthlossen." Die Gluth aus Lisa's Antlitz ver dunkelte sich. Ihm schien es unritterlich, die Si tuation weiter auszunutzen. „Also hoffen?" Waldsee And b'hüt Gott." lens Gefangene." „Aber wie ist das möglich?" fragte er betroffen. nicht einer meiner Schlüssel passen?" Eifrig und vorsichtig Probirten sie die Schlüssel aus. Nun waren si« in paßt. „Lisa, mach auf," rief da «ine Tante Lisb«th!" " Die jungen Menschenkinder senkten di« Köpfe wie Missethäter und schwie gen. „Lisa, ich habe dich doch gehört, ich sehe dich auch durchs Schlüsselloch!" .> „Ich bin versehentlich eingeschlos sen," sagte Lisa kleinlaut. „Und wen hast du da bei dir? Ich sehe und höre es, du bist nicht allein." «Ja, der Schlüssel ist zu klein," sag te Lisa unschuldig, und zwinkerte Hans zu, sich möglichst ruhig zu ver halten. „Mama ist bei Ruthards kannst du sie nicht von meines hoch nothpeinlichen Lag« benachrichtigen?" Vor sich hin murrend entfernte sich de und kletterte am Spalier hinunter." „Um Gottes willen," rief Lisa ent setzt und griff nach seinem Arm. die Finger aus den Mund.- „Machen Sie auf, ich bin's, Vor „Also es würbe Ihnen doch leid „Ist das wohl artig?" schmollte Lisa. Er führte sie in den Salon zurück und nahm in einiger Entfernung von ihr Platz. Es wollte ihnen nichts Harmloses einfallen. „Wenn ich mir denke, daß Sie in vier Wchen in Blankenese find," be gann Hans endlich, sprang aus und rückt« ihr einen Platz näher, „wenn ich denke, daß wir auf der Elbe rudern oder auf d«m Süllberg sitzen" wie der ein Platz näher —„Lisa, s«it jen«r „Hat Papa Ihnen eigentlich Ihre famose Karte gezeigt?" fragte Lisa in grenzenloser Verwirrung. „Ach ja, die Karte," sagte Hans, „da möchte ich Sie recht inständig bitten, ob ich Ihren Namen mit darauf schrei ben dürfte —" „Unter die Ausgaben?" fragte Lisa betreten; „oder wi« meinen Sie das?" „Es ist sehr schwer," meinte Hans, „so geht's auch nicht. Eher unter die Einnahmen, Lisa —" scherzte sie. nioriale ma chen und die Waldsee auf den Kopf zu fragen, ob sie mich als Vasallen mit Leib und Leben will, ob ich ihren Na men vor den meinen setzen darf und die Karten in alle Welt hinausschicken?" Da saß er doch bei ihr und hielt sie umschlungen, und ihre Augen tauch ten ineinander in süßer, reiner Liebes seligkeit, und di« Lippen fanden ntir das eine Wort: „Du o du!" Die Abendsonne glänzte auf ihre Scheiteln, sie vergoldete die Däch«r und Thürme der Stadt, und draußen auf dem Stadtwall sangen die Nach tigallen ... Währenddes eilte Mama Werner, von Tante Lisbeth alarmirt, heim und prallte auf halbem Wege mit ih rem Gatten zusammen. „Du bist mir der Rechte," keuchte sie, „denkst bloß an dein Ehrendiplom und schließt deine eigene Tochter mit einem jungen Herrn ein —" „Tochter, junger Herr?" sagte Wer ner verdutzt, „wer heißt dich auch in den Kaffeeklatsch gehen, wenn das Mädchen mit dem dritten Schlüssel fort ist?" Frau Professor zog vor, nicht zu hören. „We: ist der Mensch?" eiferte sie. „Lisa ist kompromittirt, Tante Lisbeth wird es überall erzählen," „Wie ihr Frauen gleich seid! Im „Unsinn! Ich sage dir, Lisa wird zum Spott der Gesellschaft werden. Man muß alles aufbieten, daß er sie heirathet." ob er sie und ob sie ihn mag. Ihr könnt mir mit eurer Gesellschaft den Buckel herauskriechen." ist!" „Hans Schwabe," sagte der Alte, „ich habe ihn dir selbst hineinge schickt." „Auch das noch," stöhnt« sie, „der mit der frechen Visitenkarte ach, du lieber Gott!" fanden jedoch zu ihrem grenzenlosen Erstaunen zwei Männer beschäftigt, die Küchenthür mit einem Dietrich zu öffnen. rad/„Diebe, Diebe!" rufen, als der ein« Attentäter sich umdrehte und sie Herrn Borchert, den Hauswirth, er kannte. „Es war die einzige Möglichkeit," entschuldigte er sich, „drinnen sind Die be, ich hab« Sie zuerst alle fortgehen und Klopfen leine Antwort und habe deutlich durchs Schlüsselloch «inen Mann gesehen. Frau Professor war der Ohnmacht „Besten Dank wir sind ja nun hier," suchte sie abzuwehren. „Selbstverständlich durchsuche ich mit Ihnen die Wohnung." Mutter Werner war rathlos. „Nein, so eine Vergeßlichkeit!" rief sie und log tapfer drauf los. „Ich habe Lisa ver sehentlich eingeschlossen, und sie ist da bei, verschiedene Kostüm« zu einem Maskcnkränzchen anzuprobiren." „Dann allerdings!" Herr Borchert empfahl sich sehr verdutzt. Das Ehepaar eilte in die Woh nung." „Lisa Kind!" Lachend und weinend umhalste sie Lisa, und Hans stand daneben »nd stammelte etwas von eigenthümlicher Situation und sich die Ehre geben. „Aeußerst angenehm!" flötete Mama Werner. „Bitte, nehmen Sie doch Platz!" während der Professor ihr ziemlich laut ins Ohr flüsterte: „Laß dein« Höflichkeiten, ich bin lein Götzen diener!" Und sich zu Hans wendend, fuhr er fort: «Es thut mir leid. Sie wider Willen festgehalten zu haben, es' steht jedoch nichts im Wege —" „Wenn Sie vielleicht zum Abend brot bleiben möchten," vollendet« s«ine bessere Hälfte höflich, die seine wü thenden Blicke nicht zu bemerken schien. Hans konnte nicht umhin, seiner, Schwiegermama in spe dankbar die Hand zu küssen und zu sagen: „Ich hoffe auf Ihre gütige Fürsprache, wenn ich mir erlaube, den H»rrn Pro fessor um die Hand Fräulein Lisas zu bitten." „Sind Si« verrückt?" schrie der Professor. „Wollen ein wildfremdes Mädchen Heirathen, das Sie vielleicht „kompromittirt" haben könnten. An ständige Menschen lassen sich nicht com proinittiren, verstanden? Ich pfeife auf die Gesellschaft und ihren Ehren kodex —" „Pachen, wir liebten uns ja schon lange, ohne unsere beiderseitigen Na men zu wissen!" rief Lisa. Da gab es «in Hin- und Herfragen, Erklären und Auseinandersetzen. Pa pa Werner mußte doch mit Hans Schwabes Persönlichkeit und Verhält nissen zufrieden sein, trotz der ominö sen Notizen. „Deine Einführung war ein rechter Schwabenstreich," sagt« er, „deine Ver lobung, lieber Sohn, verdankst du un serem Geniestreich, wir sind also quitt und haben nur den Wunsch: mache un ser Kind glücklich." „Das will ich," rief Hans, „hat doch di«se letzte Klausur mir das glänzend ste Resultat meines Lebens gebracht!" Und jubelnd schloß er seine Braut in die Arme. Tie Sprache der Hand. Ja, auch der Menschenhand ist Be redsamkeit gegeben! Was Mund und Augen manchmal verschweigen müs sen, tanki eine einzige Handbewegung standen. Daß schon seit undenklichen Zeiten die Bedeutung der Hand als geistiges Ausdrucksmittel erkannt worden ist, zeigt uns am augenfälligsten die Chi men sein soll. Die Handwahrsager«! hat in neuerer Zeit auch wissenschaft liche Vertreter gefunden. So schrieb Professor Clarus eine f«ss«lnde Ab aus welcher er auf die Individualität und den auf die geistigen Fähigkeiten und GemUthseigensckiaf ten, auf di« Physische Beschaffenheit und Beschästigungsweis« desMenschen rin nachzuweisen sucht«, wie aus den drei Gliedern desselben die Verhält nisse zu allen Charaktereigenthümlich keiten des Menschen hervorgingen. Die Vertreter dieser Wissenschaft, die das Sprichwort „Der Mensch hält sein Schicksal in der Hand" wörtlich nimmt, folgen einem bewiesenen Ge setz, nach dem jedeCharaltereigenschaft in der Hand «in Merlmal hervorruft. Da von unserem geistigen S«in auch schließen si« von den Linien unserer Hand auf unser Geschick und versi chern, aus ihnen Bergang«nheit und Zukunft zu lesen. Nach „Zigeuner weisheit" reicht die Lebenslinie, vom Handgelenk ausgehend, innerhalb der Hand, bis zwischen Mittel- und Zei gefinger. Sie muß vor allen Dingen stark entwickelt sein, wenn dem Men schen eine lange Lebensdauer beschie den ist. Von den Linien, welche die Hand dnrchschneiden, ist besonders di« Glückslinie interessant. Durch ihre feste Ausprägung, ihre regelmäßige Form kann sich nach Zigeunerweisheit jetxrmann s«lbst überzeugen, ob er den irdischen Glückspilzen zuzuzählen ist. Die feinen, eingekerbten Linien, die Lebenslinie und Gliickslinie durch schneiden, sind k«in«swegs ohne Be deutung: bei der Lebenslinie bedeuten sie Krankheit und Lebensgefahr, bei der Gliickslinie Hindernisse, Unglücks fälle und Widerwärtigkelten. Beson dere Bedeutung wird dem Daumen romantie eine hervorragend« Rolle. Bei aller Charlatanerie ist es doch außer Zweifel, daß auch die Hand ei nen nicht unwesentlichen Antheil an und Materielles, Edle? und Gewöhn- ster, die das beredte Spiel der Hände als ein wesentliches Moment zur Cha rakteristik ausnützten. Welchen Got tesfrieden drücken die Hände von Thorwaldsens Christus aus. die sich, liebend der Menschheit ent- Jdealität und darum in erster Linie daS Attribut der Künstlerhand. Tie Herbstzeitlose. „Der alte Klümpers ist wieder da!" H«rrje, der alt« Klümpers! Nee, ist es die Möglichkeit! Und richtig da erschien auch schon das rothe Gesicht mit der noch rötheren Nase, das Gesicht des alten Klümpers mit dem wehenden weihen Schnurrbart „Gut'n Dag, Kinners! Daß ihr die Näs' in's Gesicht behält! Da sind wir und da kann ich denn nicht so fix, ver stehste —— hopp, na Gott sei Dank! Oha, was kriegt man steife Also guten Tag, Claaßen! Wo geht dir das, mein Süßen? Alles bäum „Pscht, Halt's Maul, Claaßen," blick auf seine Tochter. Dann ssgte er laut: „Dem Steffen soll das hellsche Tochter?" die stolz«, schlank« Schönheit wie ver loren und versprengt. Wenn noch hätten! Aber Herbst wehte darüber wie nirgend wo anders in der Und diesen Schauern beugt sich Alles in stiller Resignation. Ihnen beugte sich auch das jung« Weib, das sich alt und miid« fühlte trotz seiner neunund usid Vornehmheit. Was hatt« ihr daS Leben bisher-gebracht! Alles hatte es gab,konnt« ihr das nicht «rsttzen. Der Flirt, di« Anbetung d«r vielen, batte sie wohl gereizt und ihrer Etgenllede ge- m-s »ertaps.ln muß- So alt Das war das Resultat der Suche nach Glück. Was sie in prangender Jugend nicht gefunden wie sollte es wohl der Herbst ihr bieten! Also ver- W' dba scht 'h s 'd« Mantel, und ein kalt«r Schauer durch wehte si« bis in's innerste Mark. Di« Die Herbstzeitlose, vom Sturm um weht. blos am Feiistcr, he?" „Ach — das ist nix." «Nix? Das sind noble Blumens, mein Jung, ganz feine, die in deinem Krautgarkn auf Deggendorf nicht ge wachsen sind —" Der Gutsbesitzer wandt« sich verl:- Gespräch, während welcher Peter Klüm pers an seinem weißen Schnurrbart zerrte und schließlich den Rest seines Biers hinter die Binde goß. ck" " „Ja, Klümpers." „Trotzdem si« dir zwölf Jahr lang ausgelacht und nichts hat von dir wis „Trotzdem, KlümperS." Der alte Herr wischte sich mit beiden Fäusten in den Augen, dann schlug e: mit den nämlichen Fäusten wüthend auf den Tisch und schrie: „Zum Dunnerlichting und verflucht noch mal. wenn die entfamigte Deern jetzt nicht endlich Vernunft annimmt, denn denn herrje, da kommt sie wenn sie man blos nix ge hört hat!" Anne-Marie trat herein. Heinz Hin richfen macht« «ine Verbeugung über die and«r« und nestelte in tödtlicher Verlegenheit seine Blumen au» dem „Gnädiges Fräulein," stammelt« er dann, indem «r die blauen Augen hilf an mich gedacht, Herr Hinrichsen?" fragte sie mit zitternder Stimme. „Immer, gnädiges Fräulein Anne- Marie - und so lang ich lebe," Das klang so einfach, so wahr und echt, daß sie mit einem Aufschluchzen die Blumen fallen ließ und dem Ue bergliicklichen beide Hände entgegen streckte Peter KlümperS bückte sich trotz sei nes Podagras und hob die Blumen auf. Dann schlich er sich leise hinaus, um zu sehen, ob der Steffen immer noch nicht gekommen fei. Claaßen, der wieder sein „Local" betreten aber der alt« Herr hielt ihn zurück und nahm ihn mit hinter das HauS. Hier führt« «r ihn bis in di« ti«fst« Tiefe eines Schuppens. „Du, Claaßen," jauchzte er da, in dem er mit den breiten Fäusten einmal sich In die Augen und einmal dem Borsteher in die Rippen fuhr, „willst mir'n Gefallen thun?" „Allemal, Herr KlümperS." „So, Claaßen, mein Süßen, denn schrei mal mit mir so laut wie du kannst Hurrah!!!" Und sie krallten Hurrah, bis dem In dem von herbstlichen Sonnen- Unb daZ ist gut für den Winter. Tie Erziehung des (shemannes. Es ist eine bekannte Wahrheit, daß die Männer ihre Ehefrauen erziehen, sie nach ihrem Sinne modeln. Von ei ner erziehlichen Thätigkeit der Frau wird in diesem Zusammenhang wenig gesprochen. Man erkennt nur den Ein liuv der Frau auf ihren Mann an. Aber auch die Frau sollte versuchen, ihren Herrn und Gebieter zu erzi«h«n. Ich hör« den Seufzer einer Frau in sollen, die Zwanzigjährig«, d«n um fünfzehn Jahre ält«r«n Angetrauten zu erziehen! Dieser aber fühlt sich als Persön lichkeit, als ein ausgereift« Mensch. Er hat seine Erfahrungen, seine Freu an^zunehmen. Aber klug und geschickt muß ein- Frau sein. Sie muß lernen, sich iin Meinung zu äußern, sondern daß es ihr Herzenssache ist, daß sie Interesse daran hat. Und ist die Form, in di« ein« Frau ihr« Wort« kleid«t, «tn schm«ich«lnd, so bl«ibt si« Si«gerin. Di« Frauen behaupten oft, der Mann hört in der Ehe auf, Bräutigam zu sein. Bleibt die Frau aber Braut? Eine klug«, anmuthig« Frau kann dem Mann all« s«in« Schwäch««, übl«n Angewohnheiten abgewöhnen. Si« vermag ihn dahin zu bringen, daß er für alle ihre Angelegenheiten warme Theilnahme hat. Sie darf ihm von Allem «rzählen, von j«d«r Kl«inigk«it. und «r wird ihr lauschen und ihre Ideen und Einfälle anerkennen. Bei solcher Führung fällt es ihm kaum «in, d«n Herrn jpielen, all« Din gt nach seinem Willen regeln zu wol len. Denn wer die.Männer r«cht kennt, muß b«obacht«n, daß die groß« Mehr zahl der guten, sittlichen Männer weich untz nachgiebig ist, lenksamer als di« Frauen selbst «s sind. Nur muß man ihren beschäftigten Geist nicht durch kleinliche, engherzig« Gesinnung erniedrig«» und verderben wollen. Man muß in ihnen nicht die vorgefaßte trauen zu ihren Frauen. Sie schätzen ihr Urtheil. Durch ihren Mund las sen si« sich mit All«m bekannt machen, was di« Frau«nwelt beschäftigt. Zu einem solchen Wirken gehört erwächst, die consequent handelt. Beschwichtigung. Mutter (zu ihren Töchtern über das Kapitel d«r Ehe sprechend): „Aber nehmt Euch in Ackt, daß Ihr nicht auf den ersten besten hereinfallet." Vater (von der Leltüre ärgerlich aufschauend): „Du wikft doch nicht etwa sagen, daß Du auf mich hereingefallen wärest?!" Mititer: „Keineswegs Du warst ja weder der Erste noch der Beste!" '—'Der Diener als Schwe ren» t her. Tochter des Hauses: „Johann, ich glaube, Sie haben soeben von unserem Wein getrunken?" Die ner: „Nein, gnädiges Fräulein!" Toch ter des Hauses: „Na. na, ich möchte die Sache nicht untersuchen." Diener: „Bitte, thun Sie's." Tochter des Hau ses: „Aber wie?" Diener: „Geben Sie mir einen Kuß!" i Frei nachGöthe. Unter nem sehr schmutzigen Graben liegt): „Na, Herr Müller, Du liegst ja recht klasst'ch da, markirst wohl Spottgeburt son Dreck und Feuer?" Bedauerlich. A.: „Woh nen Sie noch immer in dem feuchten Keller?" B.: „Nein, ich wohne jetzt in einer Dachwohnung, aber da bin auch nicht gebessert, denn da regnet es hin ein."
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