Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, October 24, 1901, Page 3, Image 4

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    Freunde Schuld.
Roman von M. PnM-Broot.
(8. Fortsetzung.)
nen' Der Bann, dar über ihm gelegen,
wich. Mit seiner letzten Kraft winkte
«r seinen Sohn zu sich hin, faßte die
den übrigen Anivesenden kaum ver
ständlich: „Wahre mein Geheimniß
und erfülle meinen Wunsch, ich kann
d chd
„Er ist tntschlaf«n."
wer wich. >
Die Dienstboten steckten die Köpf:
zusammen und zifcheUen. Der junge
der ganzen Stadt wissen, wo man die
lang« Abwesenheit d«s einzigen Erben
fast als Verbannung angesehen. Jetzt
tung«n. So sollt« nach «iner Lesart
d«r alte Johannes den Sohn gezwun
gen haben, sich mit seiner Cousin« zu
verloben, der dazu keine Lust verspürt,
sondern in andern festen Banden lag;
des Todten umgestimmt.
Den Chef des Hauses Flemming
kümmerte das ebenso wenig, als er
den Trauernden irgend welche Beach
tung geschenkt. In ihm war alles auf
gewühlt. Di« Comödic am Todten
bett, wie er des Vaters letzte Handlung
in seiner Bitterkeit nannte, hatt« ihn
that. Allem aus. Achtung,
Liebe, Pietät, alles verschwand aus
einen an einem einzigen Tag«.
gekürzt. Sie fand eher die rechten
Worte, den Sinn des Sohnes zu rüh
ren, und er begriff, daß die That, so
weit seine Mutter Theil an ihr hatte,
sie nur noch für Hannah, sür seinen
Sohn ein liebes verstehendes Wort ge
habt, so hätten sich vielleicht di« Herzen
daran fest, daß Hans am Sterbebette
bes Vaters sich mit G«rty versprochen
habe und hoffte, er werde mit der Zeit
lag.
Gerty benahm sich f«ltsam. Ihrer
herben Art entgegen schloß sie sich jetzt
wie die Verlobung mit Hans in ihren«
Sinne war, auch zu ihm selbst war sie
noch liebevoller als zuvor.
Ob er es freilich bemerkte, mag da
hin gestellt sein. Di« «rste Zeit nach
d«m Tode des Vaters ging Hans wie
im Taumel hin. Es gab viel zu ord
nen und zu schaffen, so daß er nicht
zum Nachdenken kam. An Hannah
hatte er geschrieben und seine Ankunft
in Aussicht gestellt. Sie wußte nun,
daß ihr hartnäckigster Feind di« Au
gen geschlossen, um si« ni« wi«der zu
öffnen, so daß ihrem Einzug wohl kein
Hind«rniß «ntgigenstand. Die Nach
richt, daß Hans komme, mußt« sie be
fremden, doch was that das?
Ihr das Furchtbare zu «nthiilltn,
was Üb«r ihn hingezogen war, dazu
fühlte Hans kein« Kraft, »r fand wohl
später Gelegenheit dazu. Um sich ihr
als Sohn eines Diebes darzustellen,
dazu mußt« «r seinen armen Kops in
ihren Schooß betten, di« lieben Hand«
»Was quält Dich, Liebster?" Dan»
die Mutter denke. Es fiel ihm ein,
daß seine Mutter ehemals behauptet,
Gerty liebe ihn; war das der Fall, so
betrat der Handelsherr das ehemalige
Gemach seines Vaters. Der Raum
war völlig verändert. Um Hil-
Fenster stand «in Arbeitstisch. Dtr
fragt« sie ihn.
„Und Du, Mutterchen?" wich HanZ
aus.
Si« seufzt« schwer. „Ich kann eS
sollen!"
flehend, „quäle mich nicht. Du weißt,
was auf d«m Spiel steht, «s bleibt Dil
kein« Wahl."
Wie kannst Du mich so verkennen?"
Sie sah ihn hilflos an, wi« for
schend, und er fuhr ruhiger geworden
fort:
genschaft ich wirke."
„So willst Du," rief Frau Hilde
gard tödtlich erschrocken aus.
„Mich mit Gerty verständigen," fiel
Hans Flemming ein. '„Gewiß Mama,
niederschlagen ließ. Es blieb für eine
Weile still zwischen den Beiden, dann
hob Frau Flemming sich von dem
Stuhle auf, schwerfällig fast, als ver
sagten die FUB ihr den Dienst. Ohne
Hans noch einmal anzusehen, tastete sie
die Angst. So sah er di« stolze Frau
nie. Er faßt« ihren Arm und fragte:
„Wo gehst Du hin, Mama, was hast
Du vor?"
„Deinem Vater zu folgen, da in der
W«lt kein Platz mehr für mich ist,"
sagt« sie. Es klang so hart, so ent
.Aber Mutter, lieb«, gut« Mutter,
nicht?"
d«rte sie leise. „Ich suhle mit Dir, wi«
dann zurück und findest, daß man
hi«r keineswegs ixrgißt, daß man «S
Dich, die Deinen wird empfinden las
sen, waS D«in«m Vat«r eine einzig:
Stunde der Versuchung «ntriß, was
wirst Du leiden müssen! Und was
wärest Du? Ich bin aber auch noch
da und kann mich nicht v«rkri«chen,
zum Auswandern bin ich zu alt. Ich
bitt« Dich, Hans, gi«b nach. Bleib und
thu', um was des Vaters letzter Laut
Dich bat, was ich, Deine Mutter, auf
den Knieen von Dir erfleh«. Nimm
Gerty und laß di« alte Schuld begra
ben sein!"
Ihre Worte rührten sein Herz. Zärt
lich zog er die erregte Frau an sich und
selbst gtdach!?"
„Du meinst?" fragte sie.
traut. Sei ruhig, Mutter, Gerty giebt
Dir die Briefe."
„Sie kann nicht, Kind, selbst nxn>i
sie wollte."
„Kgnn nicht? Ich dente an ihrem
„Ihr Gatt«! So lautet die Bestim
mung," ergänzte Frau Flemming
ernst. „Du siehst, es nützt Dir nicht-,
mit Gerty zu reden. Auch wird sie
Deinen Wunsch schwerlich erfüllen."
„Das kann Dein Ernst nicht sein,"
das Mädchen liebt Dich."
„Und Dich, Hans! Glaub' mir, das
ist in unserm Fall ein Unglück mehr!
Ich lenn« Gerty genau, ich hab' sie nicht
umsonst zwölf Jahre um mich gehabt.
Sie gehört zu den Stillen, Zähen!
Was sie sich einmal vorgenommen hat,
sucht sie mit allen Mitteln zu erreichen.
Und Dich will sie. Ich habe es ihr
angemerkt, daß Deines Vaters letzte,
Wunsch sie tief beglückt. Sie wartet
nur auf Dein erstes Wort und hält
Dein Zurückhalten siir Trauer um den
Todten."
dieser Möglichkeit.
„Ich weiß jetzt selber nicht, was ich
thun, was ich lassen soll. Nur eins ist
wunderte sich sehr, daß Hans zurück
lehren wolle. Es sei doch jedenfalls für
Alle besser, sie mache sich mit Hänschen
müssen, denn unbegreiflicherweise ließ
der Arzt sie nicht fort. Der Winter in
tauge chr mcht, erwide»
Krauses Obhut lassen zu können ge
die sein bester Wille ohn« Weiteres
schwerem Herzen.
Gerty wartete mit wachsender Un
zufriedenheit.
Warum hielt sich HanS jetzt von ihr.
nachdem sein Vater de» Bann gebro
chen? Er hatte feierlich ihre kleine
Hand in die sein« g«legt, die sie um
schloß zu stillem, ernstem Gelöbniß.
Daß nach dem Tode des Onkels die
Verlobung nicht gleich publicirt wurde,
setzt: ein Zartgefühl voraus, für da»
da? junge Mädchen volles Jerständniß
besaß.
Wenn aber HanS vor der Öffent
lichkeit schwieg, warum vor ihr'
Konnt« «r nicht «in einziges warmes
Wörtchen sage», daß ihm die letzt«
Handlung seines Vaters lieb oder leid?
Nein, leid konnte sie ihm nicht sein,
warum ab«r blieb «r so still?
Sie glaubt: ihr«r Tante gegenüber
reden zu können.
„Hans li«bt mich nicht," sagt« si«
traurig, „er folgte nur dem Zwang,
als er in die Verlobung mit mir wil
ligt«. „Warum spricht er nicht. Ich
halte ihn nicht, wenn er nicht mag."
„Kind, Kind, wo denkst Du hin!"
«rwid«rte Frau Flemming erschrocken.
Si« gab keineswegs die Hoffnung
auf. Hans blieb, und „Zeit gewon
nen, alles gewonnen!" dachte sie bei sich.
„Hans hat Sorgen, Kind," fuhr si«
in mütterlichem Tone fort und zog
G«rty näher an sich. „Sei nur gedul
dig, Gerty, und gönn« ihm Zeit, Du
wirst sehen, er hält Dir Wort!"
„Als ob ich das möchte, wenn er mich
nicht liebt." Gerty schürzte fast ver
ächtlich die vollen Lippen, „Nein,
Tant«, gieb Dir kein« Mühe, mir es
auszureden, Hans denkt nicht einmal
an mich."
Frau Hildegard wälzte im Geist Ge
danken hin und her! Was sollte sie dem
Mädch«n sagen? Sie durste HanZ
nicht aufgeben, Gerty nicht. Aus ihr,
auf ihrer zähen Beharrlichkeit ruhte
ihre letzte Hoffnung. Sollte sie die
fahren lassen !! !
„Hans sehnt sich nach Brasilien zu
rück, Tante," fing das Mädchen in fra
gendem Tan an, „sagte er nicht so?"
Der Tante kam eine plötzliche Idee.
Vielleicht traf sie das Richtige, viel
leicht auch nicht. Si« spielte da
Dir ein G«he!mniß anver
trauen, Gerty?" begann si« im flü
sternden Tone. „Eigentlich bist Du
noch etwas jung dazu, allein Du bP
klug und hast meinen armen Jungen
lieb, da mag's drum sein. So hör«
denn: „Hans machte unterwegs aus
dem Dampfer, als er hinüberfuhr, von
ungefähr die Bekanntschaft eines sei
nen, jungen Mädchens, um «ine
mathlose Kind in El«nd und Schande
zu stürzen. Durch Zufall kam Han-i
hinter seinen Plan, zerstörte ihn, schickte
brachte ihn so weit, daß er bei uns um
der Onkel dem Verblendeten als Ant
wort schrieb. Hans schien sich zu be
ste sich wohlfühttt. Endlich lehrte
Ansicht. Da erhielt vor einiger
Zeit, kurz vor d«m Tode des Vaters,
einen Brief. In diesem klagt das
was thun, möchte das Mädchen, das,
steckt. Verstehst Du nun, mein Kind,
und will ih» an sich fesseln."
„Und Du, Tante, was glaubst Du?"
fragte G«rty in athemloser, heimlicher
„Ich kenne di« Welt, mein Kind,"
Seufzer. .Mir thut mein armer Hans
„Er denkt doch nicht daran, dieses
Mädchen zu Heirathen?" Gerty zitterte
fast vor Angst.
„Wüßte ich das Mittel, nichts sollte
Tante?"
Sie zuckte statt der Antwort vielsa
gend die Achseln. „Daß Du Dir HanZ
„Wo denkst Du hin, Tante!" Gerty
erröthet« jäh. „Ich danke Dir für Dein
bereue sein Versprechen."
Sie verließ, den Kopf stolz aufge
richtet, das lauschige Gemach und
schloß sich in ihr eigenes Stübchen ein.
Gottlob, dieHeirath mit Hans war nur
jähr mußte zu Ende sein.
„Wenn mir der Junge nur keinen
Strich durch die Rechnung macht,"
Lebens nicht froh und kann nicht ruhig
schlafen vor stet/r Angst. Lag' doch die
Frau sechs Kloster tief unterm Rase»,
Si« ahnte nicht, wie bald ihr frevel
hafter Wunsch sich erfüllen sollte. Hans
hatt«, von seiner Angst getrieben, an
Es thue ihm leid, nichts Bessert
in ihrem Zimmer und dachte über ih:
Gespräch mit Gerty nach.
„Lies," sagte er finster, und warf
sich. So rahe war sie dem Ziel. Wollte
eitelte?
Mitleid verletzte und peinigte den
Sohn.
„Ich reise heute Abend, Mutter/
Auf seine letzten Worte hatte sie nicht
„Du bleibst, Hans!" befahl sie und
faßte seinen Arm. Er riß sich un-
Ich b 112 t K s" s t^
Brasilien fährt."
Der Alt« rührt« sich nicht, er sah
nur vorwurfsvoll auf seinen Herrn,
stalt. „Herr," sagte der Alt« in. be-
Krause trat «rschrocken «in«n Schritt
zurück. Was hatte sein Herr? DaZ
sah fast nach Verrücktheit aus.
Bestes thu»." °
Schnell versöhnt, drückte der Alte
Kopfschüttelnd verließ der alte
Mann das Zimmer. Er kehrte balo
zurück.
»Die „Elbe", die in Bahia vor An-
ler geht, fahrt «ist in nächster Woche
ab, dagegen geht morgen Nacht «in
Tag« mit d« Küstenbahn, während .."
„Ich weiß, ich weiß," fiel d«r Chef
ungeduldig ein, „ich habe keine Ruh«
ckehr, ich muß fort."
Er ordnete sein« Angelegenheiten,
Kleinigkeiten in seine Reisetasche. Bis
zur Abfahrt verließ er sein Zimmer
mehr, beim hatte er
sagen: lös Pst hlt
haben, die ihn nöthigt abzureisen, ohne
uns Nachricht zu geben. Gewiß hat .r
uns
wie ich dachte, er mußte wegen de;
Ausstandes überraschend schnell nach
Hamburg und hat uns nicht erst äng
stigen wollen."
Gerty erwiderte lein Wort, ihr Ge
sicht war wieder blaß und theilnahm
los, und ibre Jungfer erzählte später
den übrigen Dienstboten, das Fräulein
Unruhig verbrachte er dort die
Nacht, unruhig d«n größten Theil des
folgenden Tages. Erst gegen Abend
stach sein Schiff in Se«, die Zeit bis
dahin kam ihm endlos vor. Verschi:-
dene Male sprach er im Comptoir sei
nes G«schästssr«undes vor, wohin er
Baumanns Depesche bestellt, «r kam
»xrgebcns. Keine Nachricht war sü^
wiß stand alles gut.
Die Zeit der Abfahrt rückte näher,
noch einmal kehrte Flemming in fei»
Hotel zurück. Er packte seine geringen
Habseligkeiten und sah, im Begriff,
dem Kellner zu klingeln, auf der Tisch
ecke ein Telegramm liegen. Die Aus
schrift lautete an ihn. Mit unsicherer
Hand griff er nach ihm, entfaltete es
wie wenn ein Baum gefällt
wird. Wie lange er so lag, seiner
Sinne beraubt, hätte Niemand zu sa
mädcheu bewogen fühlt«, noch einmil
in das verlassene Zimmer zu gehen, der
Herr war abgereist, vielleicht, daß ir
gend etwas nicht in Ordnung war.
Das Licht mit der Hand vor Zugluft
schützend, trat sie über die Schwelle
und stolperte über d«n Körper d«S
reglos Liegenden. Das Mädchen
schrie Gedanken, d^t
t«ls eilten herbei, hoben den scheinbar
Leblosen auf und stellten fest, daß keine
Verletzung vorliege.
h«rbeig«rufene Arzt.
Vom Oberkellner geholt, erschien
auch der Besitzer des Hauses in d:r
Thür.
„Ich kenn« diesen Herrn," sagte »r
auf den fragenden Blick des Arztee
hin, „es ist d«r reiche Flemming aus
Dies Wort hatte Zauberkraft. Im
Nu war der Ohnmächtige von aller er
der, und das war gut, er würde sonlt
schwerlich die Anwesenheit seiner Mut
ter geduldet haben. Man hatt« nicht
gezögert, sie von dem Unglücksfall, der
ihren Sohn betroffen, in Kenntniß zu
setzen. Dem Arzt blieb die Veranlas
sung zu demselben «in Räthsel. Frau
Flemming fand die Lösung schnell.
Man hatte das Telegramm, welches
(Fortsetzung folgt.)
, Verplappert. Er: .Du,
wenn Deine Mama «ben dazugekom
men wäre. wie ich Dir den Kuß gab?"
auch über die menschlichen Eingew«id«
examiniren." Zweiter Stud«nt:
„Meinetwegen, ich hab' si« im
Kopf."
Waidmanns Heil. „Na,
Adjeu, Kathi wenn ich abstiirz'
Beine brechen lassen wollen, so wor-
Schatzerl, der wird's Jhna auck> besor-
Für die Küche.
Nierenschnitten. Man nimmt
die gebraten« Niere nebst Nierenfett
vom Kalbsnierenbraten und wiegt sie
fein, giebt ein Ei, Salz, Pfeffer, ein
wenig Muskatnuß und ein wenig
Rahm dazu und mengt alles gut unter
einander. Hierauf werden Semmel in
dünne Schnitte getheilt, diese mit ver
rührtem Ei bestrichen, die Masse auf
eine oder die beiden Seiten gestrichen,
mit Semmelmehl bestreut und in hei
ßem Schmalz herausgebacken. Giebt
man mit gemischtem Salat.
Endivien s a l a t. Man treibe
zu Salat für sechs Personen zwei
hartgekochte Eidotter durch ein umge
kehrtes Sieb und rühre si« mit Oel,
Essig, Salz und Pfeffer zu einer dün
nen Mayonnaisesauce. Füg: dann
Savoyerkohl (Wirsing)
mit W: lde n t en. Man Halbire
mittelgroße, möglichst gleich« Köpfe
Wass«r ab und drück« si« Brat«
streue etwas Salz dazwischen, decke di«
Kasseroll« fest zu und lasse anderthalb
bis zwei Stunden langsam dämpfen.
Ebenso von zahmen Enten.
Tomaten mit Leber. Man
nimmt ungefähr 6 Stück Tomaten,
schneidet sie in Würfel, stellt sie mit
Butter und ziv«i Eßlöffel Fleischbrühe
in die Bratröhre, nach einigen Minu
ten sind sie weich, sie müssen ganz blei
ben, nicht zerbrochen. Dann schneidet
man ein halbes Pfund Kalbsleber in
fein« Sch«ibch«n, giebt Butter in die
Kasserolle und eine fein geschnittene
Zwiebel, dämpft sie ein bischen, und
giebt dann die Leber sammt «iner
Messerspitze Mehl hinein, röstet sie bis
sie nicht mehr blutet, länger aber nicht,
daß sie schön weich ist, nimmt sie vom
Feuer, salzt sie und rührt sie «in wenig
durch, richtet sie in der Mitte der hei
ßen Platte an. und die Tomatenwiir
fel rings herum, und giebt sie sogleich
zu Tische. Das gleiche Gericht kann
auch mit Nieren, Hirn, Fleischwürsel
von Rind und Kalb, und weichgekoch
tem Kalbskopf, in Würfel geschnitten,
bereitet werden.
Kräutercotelette S. Dies«
Cotelettes werden von einem altschlach
tenen Kalbscarre gemacht und nach
dem man die Rippenknochen herunter
gepocht hat, recht gleichmäßig dick ge
schnitten, so daß sich an jedem Cotelette
eine Rippe befindet. Nachdem werden
sie mürbe geklopft und mit wenig
Salz und Pfeffer bestreut. Nun hackt
man eine Handvoll Petersilie, 6 —B
Sardellen, B—l 2 kleineChanipignons.
1 Gebund Schnittlauch, einige Scha
lotten und I—2 Eßlöffel voll Kapern
recht fein, streut hiervon auf eine fla
che, dicht mit Butter ausgestrichen«
Kasserolle die Hälfte, legt dann die Co
telettes darauf, streut di« andereHälste
der Mischung darüber, gießt zerlassene
Butter oben daraus und brate die Co
telettes ganz kurz vor dem Anrichten
nicht braun, nur auf beiden Seiten
steif. Den Bratensah rührt man mit
Fleischbrühe oder übrig gebliebener
Bratensauce von der Kasserolle los,
schärst ihn mit Citronensaft ab, und
richtet ihn über die Cotelettes an.
Schmorbraten. Ein Ochsen»
schwcmzstück von vier bis fünf Pfund
wird mit langen, kleinfingerdicken
Speckstreisen gespickt und in heiß ge»
wordner Butter an allen Stilen schön
braun geb«at«n; hierauf wird das
Fleisch auf eine Schüssel gelegt. Zwei
große, in Scheiben geschnitt«ne Zwie
beln und die Scheibe «iner Mohrrübe
werden in zwek Löffeln voll Mehl ge
wendet und in dem Schmortopf unter
fortwährendem Rühren braun ge
schwitzt. Dann legt man das Fleisch
wieder hinein, giebt vier Tassen heißes
Salzwasser mit einem Kaffeelöffel voll
Liebigs Fleischextrakt hinzu (das Was
ser sei wie Fleischbrühe gesalzen), zioei
entkernte (vorh«r abgewaschene) Citro
nen. etwas Thymian. Majoran unt»
Petersilie, zwei klein« Lorbeerblätter,
drei Gewürznelken, ein kleines Stück
chen MiiSkatblüthe, zehn schwarze
Pfefferkörner, zwei Glas Rothwein
und zwei Brotrinden kazu und läßt
ei vier Stunden langsam schmor«»,
unter fleißigem Befchöpfen. Beim An
richten schöpft tnan das Fett von de»
Sauce, gießt sie über das Fleisch, daK
mit Salzkartoffeln oder Kartoffel!!»»
Ben verspeist wird.
'—Mißglückte Aufschnei
derei. „Sie machen sich keinen Be
griff von der Schnelligkeit unserer
Feuerwehr. Kaum ist ein Brand aus
gebrochen, ist sie auch schon zur Stelle."
.Das ist noch gar nichts; bei uns ist
die Feuerwehr schon vor Ausbruch ei
nts Brandes zur Stell«." 3