Fremde Schuld. Roma» von M. Prizgü-Brool. 17. Fortsetzung.) willen, still," flüsterte sie, „Gerty kommt, sie ahnt ja nicht, daß Du... K«in Wort zu ihr, ich bitte Dich." Draußen wurde es laut. Die Thür gards Gesicht. „Es steht schlimm um ihn. Die böse Krankheit, die der Arzt wenn er sorgsam vor jeder Aufregung Ich erfuhr es an mir. Der Arzt sagt-, ich habe mich zu sehr angestrengt, habe tvegt. Die Wor!« desselben rührten Schuld an diesem schnellen Verfall? Von dem Kranken irrte sein Blick Sehnsüchtig erwartete d«r Sohn den Augenblick, wo er sich seiner Mutter offenbaren, wo er sie um ihre Liebe für Weib und Kind werde bitte können. Er kam nicht dazu. Nach seinen ersten Worten erklärte Frau Hildegard sanft aber fest: Sie wolle von diesen abge thanen Geschichten ein für all« Mal nichts hören und verbiete ihm, vor ihr jemals Hannahs Namen zu nennen. Andere Söhne würden kaum wagen, durch Erwähnung derartiger Liaisons das Ohr der Mutter zu beleidigen, sie bitte Rücksicht aus. den lassen, weilZorn und Schmerz ihm fast die Sinn« raubten. Jetzt stürzt« «r, seiner nicht mehr mächtig, auf sie zu „Halt «in, Mutter, halt ein, Du schmähst ein edle» Weib, das Dir nie war, hätte ich es auf s!« laden sollen, daß ihr ohne Achtung begegnete, das Recht, was auch der ärmste Bettler hat, das Recht des Herzens. Zwar be ruhigte ich mein Weib, und sie war zu bin ich fest entschlossen. Keine Macht der Welt trennt mich von Han nah, und wenn ich Alles lassen muß, ich uns gingst, daß Du G«rty Heirathen mußt. Du mußt, hörst Du, oder D«in Vater, ich, Du und wir Alle sind verlo ren! Begreifst Du jetzt, was auf dem Spiel« steht?" sein. Das blasse Gesichts des Wunsch erfüllt. Das aber stand nicht und Thränen seiner Frau machten Jo hannes ost ungeduldig. Gerty seufzte und weinte nie, sie wußte dagegen ihm heftigen Groll. Wie durfte sein Vater, sich zusammen nehmen, um nicht durch heftigen Widerspruch den Kranken zu erregen; im Stillen dachte er, daß die Vaterhaus führe. Hannah schrieb. Gottlob, Hänschen war ganz aus aller Gefahr, leider aber noch sehr geschwächt. Sie müsse daher. «-hieben, des Kindes Interesse fordere eine weitere Trennung von dem gelieb ten Mann. HanZ drückte den Brief inbrünstig an die Lippen. Arme, süße Hannah. o Ivenn sie ahnte, daß er immer noch schwieg! Daß sie ihm verschwieg, daß auch Ihre Gesundheit ernstlich zu Wanten begann, war nur ein weiterer Beweis lhres guten, großen Herzens, sie wollte den Fernen nicht in Sorge versetzen. Die heißeste Zeit hatte ihr nie gut ge than, und nun ihr Hans, der sie sorg sam hütete, abnxsend war, gab sie sich leichtsinnig den Schädlichkeiten der Nachtluft preis. Es litt sie nicht in dem großen, verlassenen Haus«, wenn Gänschen schlief, und es gewährt« ihr einigen Trost, auf der Veranda zu sitzen, wo sie unzählige Mal mit ihm gesessen, nach dem sie sich stündlich sehnte in heißen Schmerzen. In wachen Träumen malte sie sich aus, wie es sein werde, wenn sie zum ersten Mal an ihres Mannes Seit« mit Hänschen dessen Haus betrat, in in verhaltenem Schmerz, sie streckte die Arme aus und umfing die leere Luft; mit «wem Seufzer fand sie sich allein. Wenn Hans sich auch hütet«, zu schreiben, wie seine Mutter über Han nah dente, so ahnte als er und wußte, ihr Hans war ein braver, pflichttreuer Mann, aber ein Kämpfer, ein Kämpfer, das war er nicht. Die verschlingen wolle. Der Neger war es, der mit sanfter Gewalt die angebetete Herrin in's Während Hannah sich in Sorgen aufrieb, sehnte ihr Mann sich gleich ihr aus den ihn umgebenden Verhält haupt harmlos verkehren konnte, war Gerty. Sie wußte von Allem, was er erlebt, so gut wie gar nichts, sah nur, Wahl mehr blieb, doch das sorgte das Mädchen nicht. War Hans d«r Ihrig«, so sorgte sie schon, daß er sie U«ben Sache so lässig geführt. Sie bat nicht, Hans schämte sich sehr. Seit Mo- dukd«i«. Rücksicht, immer Rücksicht pre digte die Mutter, erflehten die Mienen Vaterhaus ein. Hastig schob er die Bri«fblät't«r zu sammen, da entfiel dem Umschlag ein seltsam d«nen der Mutter glichen. Das war d«rselb« Ausdruck, mild, lieb reich und gut, und doch so ernst, fest des Mannes. Er drückte das Bild an Vaters. Der Kranke selbst eröffnete gut ge launt das Gespräch. „Nicht wahr, mein Junge, ras ge risch hinzu. „Ach ja, es ist wohl schön dort," seufzte Hans, „ich wollte, ich wäre ni: fortgegangen." Sowohl der Vater, als auch das junge Mädchen sahen erschrocken auf. „Ist das Dein Ernst?" fragt» Jo hannes Flemming gedehnt. „Ich bitte Dich, Gerty, laß mich mit meinem Bater allein," bat Hans und „Nein, Gerty, Kind, Du bleibst. Ich fühle mich angegriffen, ich kann nichts üss " H „ich rufe Dich, sobald ich fertig bin. Du bist mir nicht böse." Die Thür schloß sich, bevor Johannes seinen Pro test wiederholen konnte. Sein Sohn nahm schlveigend den Platz des Mäd chens ein. „Ich mußte Mit Dir reden, Vater," begann er nach kurzer Pause. „Ver zeih' daher, ich konnte aber nur zum Ziele kommen, wenn ich Dich gewisser maßen zur Aussprach« zwang. Du hast mich lange warten lassen, jetzt aeht's nicht länger mehr. Ich versün dige mich an Weib und Kind, wenn . " „Weib und Kind," lallte der krcmke Mann höhnisch nach. Seine blassen „Ja, Vater, so ist es." Hans sprach jetzt mit lauter, hallender Stimme und fast feindseligem Ton. .Oder hättest Du den Muth, das leugnen zu wollen? letzte Wort noch zu reden haben oder nicht, das ist belanglos. Die Förm lichkeit holen wir nach." „Was kümmert mich die Welt, Ba meine Ehe legalisiren lasse." „Schweig, schweig!" keuchte der Kranke dumpf. „Du willst mich schweigen heißen, wie mich die Mutter sch>v«igen hieß, ' Vater, das wirst Du nicht wollen und Du kannst es auch nicht. Sieh Dir nur lieber meine Hannah an; so wie Du jetzt urtheilen willst, urtheilst Du wie ein Blinder, der keine Farbe kennt, sieh sie Dir an, sie und mein Hänschen, den lieben, süßen Kerl, Du wirst stolz sein auf meinen Jungen und seine Muttü „Höre mich, mein Sohn," sagte «r feierlich. „Du darfst nicht v«rheirath<t sein, >«nn Dir unsere, des Hauses Ehre etwas gilt? Und wäre Dein: Frau ein Engel, Du müßtest ihr ent sagen." Neue dem Bett. Ein Seufzer entrang sich aus ge quälter Brust. Johannes Flemming v«rgrub sein Gesicht in beide Hände Unschuldigen thust." „Bleib Hans, bleib!" rief Flemming außer sich. „O Gott, wie schwer, wie sühnst!" Unglück über Unglück sucht« das stolze Handelshaus heim, der Credit sank dahin, der Mutter Erbe ver-, schlang der Abgrund, nachdem das Ge- Ruin war unvermeidlich. Da in d«r höchsten Noth kam Johannes eine ret tende sich mit den war er als junger Mensch gewesen, dort hoffte er Stellung zu finden. Er fand sie, und seine Idee sollte sich glän zend bewähren, nicht ohn« daß sie vor her ein großes Opfer erfordert. Wo her das Geld aber nehmen? Da fiel mögen ihres Bruders ein, das unange tastet in sicheren Papieren im Kassen schrank lag. Vielleicht, nein sicher dlmrl lln"ge"bis n »n'dem ganzes Erbtheil zu schicken. „Was D«in« Mutter und ich gelit mit Gerty nicht dat entwendete Erbe Wied« zerrönne, üderzab «r einem hie- Packet. Dasselbe enthält das lung in meine oder Deiner Mutter bist? Verstehst Du, nxshalb wir har!- willst." Gedanke, sein Weib zu opfern, um de: Ehre des Hauses willen. Das Opfer wäre zu groß gewesen, die Ehre zu theuer erlauft. Mochte lieber das Aeußerste geschehen, in seiner Macht war. Gerty würde nicht unerbittlich sein. Ihr hatten Vater und Mutter Es war ein böses, häßliches Wort, ein noch häßlicherer Begriff, und Hans Es faßte den jungen Handelsherrn wie heftiger, physischer Ekel vor der ganzen Welt, er suhlte, er müsse fort, Zeit. Madame läßt bitten. Es steht sich dem Leidenden gegenüber sah. Der Arzt war schon zur Stelle. Johannes Flemming war leichen len, der Athem kam und ging stoßweil: aus der beladenen Brust. Mit angst vollem Gesicht umstanden sein« Frau und Gerty und der Arzt das Bett, der «in verstohlenes Achselzucken dem (Fortsetzung folgt.) Verplappert. Er: „Du, w'nn Deine Mama «ben dazugekom-. >,itzt vielleicht schon verlobt!" Für die Küche. Griesklöße. Ein haibes Pfunl» Gries wird in drei Viertel Quart Milch mit Salz und Butter halb zar gekocht, ein Viertel Pfund geröstete Semmelwürfel und drei ganze Eier darunter gerührt, zu Klößen geformt und 10 Minuten in Salzwasser ge kocht. Prinzeßkartoffeln. Die Kartoffeln werden mit der Schale ab gelocht, rasch geschält, damit sie heiß bleiben, und in einer Sauc« «inmal bel hergestellt Ausgelöst Rindsgehirn. Dasselbe ist äußerst schmackhaft, wenn es wie folgt bereitet wird. Man kocht es in Was ser mit etwas Essig und wenig Ge heißem Wasser abgeivaschen, dann mit kaltem Wasser aus gelindes Feuer ge setzt und zu langsamem Zieh«» ge- Wasftr Übergossen. Nun giebt man ein Stück Butter in «inen Tops, rührt Mehl daran und dies mit etwas kal tem Wasser glatt. Dann füllt man es mit der Speckbrühe aus und bringt cs kraut undZwiebeikraut, etwasSchnitt lauch, zuletzt einen Löffel saurer Sahne. Die Sauce muß sehr dick geschnitten, dazu gereicht, auch frisch dazu. l« i Fl«if ch so r t«n. Eil!« Rinds- Schnittlauch. einer Gewürznelke, 10 schwarz«, Pfeffer- und 2 Englisch- Gewürzkörneni und dem nöthigen werden. Die Zunge wird als feiner Aufschnitt verwendet oder garnirt und aufgebraten. Das Rindfloisch läßt man in der Brühe erkalten. schneidet es sodann in zierliche Scveiben und Um das Abziehen der ?anz we sentlich zu erleichtern. lc-;t nan sie so fort nach dem Abloche. fiZ.if Minuten lang in taltes Wasser. Dann läßt sich dic Haut mit leichtester Muhe entfer nen. Anzüglich. „Du, den Huber verklag' ich, der hat mich schiver belei digt!" „Womit denn?" .Denl' Dir, er hat zu mir gesagt: Ich ver sichere Sie!" «Aber das ist doch ieine Beleidigung?" »Ganz gewiß, der Kerl ist doch Agent ewtt Äiehver» ficherungl" 3
Significant historical Pennsylvania newspapers