2 Nix B'sonders. jegliches Wissen und Können der Welt Wiesenpfad im breiten Thal entlang, Dorfe führte. Maikäfer schwirrten uns um die rück, den schneeweißen Kops, den er Welt, der Zauber des herrlichen Abends len. reckt thue." Das geistvolle Gesicht des Erregten war ganz roth geworden vor Eifer, sagen, daß er dem Menschen gleichwohl sein Feuerzeug gegeben. Mein Freund lachte leise. „Aber mein Lieber, wenn ich gegen jede» Menschen ungefällig sein wollte, dessen Physiognomie mir nicht paßt, dann Jetzt trieb ein Weib zwei Kühe an das Wasser. Rindern abbrach, sah ich, wie mein Freund keinen Blick von dem Weib ließ, das am Brunnentrog stand und in das Wasser schaute, das, von den Mäulern ihrer Kühe aufgestört, durch den ganzen langen Trog zitternde, kleine Wellen warf. Ich lannte dieses sonderbare Star ren an meinem Freund und wußte, daß trat. Diesmal mußte ich leise lächeln. Was war an diesem kleinen, etwas ver wachsenen alten Weibe zu sehen? Welche Eigenschaften, welche Schicksal«, welche Erfahrungen mochte mein Freund bei dieser schweigsamen Alten vermuthen? Das war doch sicher ein Bauernweib, wie sie all« sind: abgear beitet, abgestumpft, theilnahmlos für alles, was nicht mit Kuhstall, Scheune, Acker und Wiese zusammenhing, ver dummt in rauhester Arbeit, im Spa ren, Sorgen und Sich-Plaz^n. Die Kühe hatten ihren Durst ge löscht. Sie kehrten die jetzt triefenden Mäuler, die glotzenden Augen noch ein fällig ab und trotteten weiter. Das kleine Weib schwang di« Gei ßel und folgt«, ohne uns nur einen Blick zu gönnen, ihren Schutzbefohle- Plötzlich stand mein Freund auf und eilt« dem Weib nach. Sie blieb ste hen und sah verwundert zu dem hoch t«ri. ' .d d ch^l Die Frau hob ihr welkes Gesicht zu „Ebbes B'sonders?" sagte sie, und statt aller Antwort das Weib und lies Und ick berührte es nickt, und ver gaß gar bald das Weib, daS „nix B'sonders" erlebt hatte. Der kalte Herbstwind fegte durch's Wiesenthal. Der Amselschlag war längst verstummt, die schwirrenden Kä fer verschwunden, die Grillen am Weg- geworden. len Thalweg entlang schritten. Die Blätter der Kichenlinde Wirbel- Bank am Baumstamm war es zu feucht und zu kalt. Wir wanderten weiter, mitten durch Und in der obersten Eck« standen schwarzgekleidete Männer und Weiber im Halbrund. War dort ein Melles Blatt gesunken und fand den letzten Ruheort? folgte ihm, benommen von der Trauer über so viel herbstliches Wellen und Sterben.^ starben Fleiß, stille Kraft —" Wind setzte sturmartig ein und trug die Worte des Pfarrers thalabwärts. Wir sahen noch, w>e die Männer am Am Brunnen unter der Linde stand Jetzt fiel mir plötzlich das Weib mit jenem Abend im Mai' die Kühe ver „Jo fr?ile, d' Liselxth; se würd' „Was se siir Auge g'het Hot, sell „Hier, nehmen Sie, guter Freund, für Ihre freundliche Auskunft." Der Bauer sah aus wie das leibhas gezogen. Mir siel jetzt der Enkel der todltn thalauf schritt. „Ich wußte es," sagte er leise zu mir, „ich habe dies alles in des Weibes und in ihres Enkels Gesicht gelesen. Ich konnte mich unmöglich täuschen, den Wahn gelebt." gewann. „Ein Leben voll stillen Hel denthums hat dies Weib geführt, sie hat Lasten getragen wie ein Riese, und die Runen davon stehen ihr im Gesicht geschrieben. Und sie nennt es „nix B'sonders"." Wahrlich, es ist gut, «in Mensch zu heißen um einer solchen Mitschwester willen." Mir würd« warm und stolz wie ihm, doch wagte ich leise zu sageiu „Ob solche, in Noth, Sorgen und Arbeit stehenden Menschen nicht unem pfindlicher sind gegen alle Dornen des Lebens als wir. denen ein glattere» Loos beschicken ist? Ob daher nicht des Weibes kurze Antwort stammt?" Aber mein Freund sah mir mit Hel lem Blick in's Gesicht: bezwungen hat, darum nannte die Lisebeth ihr langes, bcses Leben „nix B'sonders„." Tanzsüße. belnden Rundtanz dahingeht, hören'die Tanzsüßch«« nicht auf, ihr« verführe- Sprach« zu spielen; wegesi^er rückend sind nicht dies« ganz holdseli g«n, süßen Fußspitzch«n, die unter dem dustigen Tüll des Ballkleides hervor- Körpers, dessen Haltung gar oft dem Gesetz der Schwere spottet. Von den Fußspitzchen ist schon be nicht die klägliche Sprache grotesker Häßlichkeit sprechen. Das Gesichk sieht bedrückt aus, bald auch ein lvenig mü verdrossen vor ihrer schlechtlausenden Maschine saß. Der Mechaniker wurde gerufen, bastelte und schraubte. Zum Küche und Zimmer huscht! Der sacht weder strauchelt noch fällt! Er schlüpft durch die engsten Gassen, über längere Zeit eine Frau, deren Mann gelähmt war. Die Noth saß ost zu Gast im Hause. Das Gesicht der Krau Es gibt Menschen, die hierbei von Oberflächlichkeit sprechen w«rden. Ge segnet s«i di«s« Oberflächlichkeit! Sie hat dem Kranken die Pflegerin und Er nährerin erhalten und hat di«Frau da vor behütet, daß ihr G«ist sich umnach tete. Tanzfüßch«n! Li«b«, kleine, schwe bend« Fußspitzchen! Ich sehe euch flie gen— gleit«»! Ich sehe euch anmuthig dahinfchreiten mit federnden G«l«nlen! Liebe, fein«, sachte Schritte der tapferen Füßchen! Euer weicher Klang, euer sanfter Rhythmus schmeichelt sich in meinen Schlaf hinüber, und ich träum« von Wiesen und Wäldern im sli«ßenden Mondenschein, von Elsen, di« aus schaukelnden Blum«nk<lch«n er wach«nd hervorlugtn, und von wunder hold«n Fe«n, di«, mit Krönchen und Schleier und spinnwebfeinem G«wand Tie Tchwicgermntter. Sie faß neb«n il,r«m Mann in dem alten Omnibus, der sie von der kleinen Bahnstation in das ländliche Stadtchen rollte. fuhren auf einer glatten, toiK'liliil. Aber die kleinen Hände dieser kleinen Frau waren kräftig und fest geformt, und so kräf aber strammes HauLregiment, bei dem es sich gleichwohl gut leben und Hausen ließ. Frau Hilde sah zum Fenster hinaus auf die stämmigen alten Bäume und hing ihren Gedanken nach. dorübergerollt! Etwa ein dutzend Mal oder öfter noch. Viel öfter aber nicht. Sie dachte an ihre Schwiegermutter, wenn sie di«s« Bäume sah. So fest, so lernig und gegen alle äußeren Ein flüsse gefeit, erschien auch sie, so fest ge fügt und unerschütterlich, obschon das Schicksalswetter si« tüchtig gerüttelt und zerzaust schon in jungen Jahren. Zurückgeblieben mit vielen, jungen unversorgten Kindern, von denen Hil de's M«nn als Jüngster kaum die di dennoch nicht lebens- und kampf müde arbeitsfreudig, resolut, opfer bereit. Wie jene Riesen am Wege, gleich «in«m U«berbleibsel aus vergan gener Zeit, war auch sie der junge» Frau erschienen, and«rs als der schwächliche, verweichlichte Nachwuchs, den man künstlich auf Kraft trainirte, statt des natürlichen Allheilmittels der Arbeit. Innerlich war sie der Mutter ihres Mannes zwar nie nahe gekommen, ob- Sie mußt« zurückdenken an jenen Tag, wo ihr Mann sie der Mutter zu geführt! „Die soll es sein?" hatte die ange hende Siebzigerin etwas von gertockter um mehr als Haupteslänge. „Die und keine ander«, Mutt«r!" Zur Hochzeit war sie erschienen im sich in dem Glücke ihres Sohnes ge sonnt. Und später —es war Pfingsten, und ein herrlicher, sonniger Tag, hat ten sie die Mutter in ihrer ländlichen Einsamkeit, in der es gleichwohl nie an nommen worden, aber ein herzliches Verhältniß wollte sich nicht entwickeln und so war es geblieb«». Dann wurde ihr Aeltestes geboren. Nach acht Tagen kam die Schwieger mutter angereist mit einem riesigen Mutter und Kind. Aber die geprüfte Wärterin blickte etwas geringschätzig auf die Hilfsmittel der alten Dame, legte sie stillschweigend bei Seite mit dem festen Vorsatze, sie der Vergessen heit anheimzugeben. Dann war die reckenhaft, an das Bettchen des Enkel kindes getreten. Es war ein Mädchen, ein einziges Geschöpschen, klein und zart wie sein« Mutler. „Ein Mädchen," kam es etwas unge halten von den Lippen der Gestrengen, die selber siebe» stramme, große Jun gens in die Welt gesetzt, „ein Mäd chen ... und so ein Dingelchen!" Und Abends reiste sie wieder ad, trotz aller Bitten und Vorstellungen des Sohnes und der Schwiegertochter; nein, ihr Haus und all di« Enkelkinder in der Heimath durste sie nicht sich selbst überlassen. Nach Jahresfrist stand die Groß telchens. Aber dieses Mal war es ein Junge, ein kräftiges, gesundes Kind, und schon nach drei Tagen kam die alte sten" zu sehen. Wie sie strahlt?! Es Bursche! Rund und fest, und wie er Malen! g Z lch Z Der Kleine schlief süß und fest, aber schütteln, und sie schliefen weiter den Ja, so Kerls wäret Ihr auch, Robert!" Und dann trat sie zu der jungen sie schmerzten. Dieses Mal ließ sie sich Enkelkinder im Stich Das war nun 12 Jahre her! Die Kinder waren herangewachsen Zu- Frau Hilde reiste jedes Jahr ein mal mit, begleitete Mann und Kinder, das aenüate allen Theilen derschmetiern konnte, wie die alte, re ckenhafte, unverwüstliche Frau? Sie hatten es zuerst gar nicht glau ben wollen, daß die Mutter krank sei. Und eines Tages waren sie hinausge fahren.- Ihr Mann hatte sich gar nicht Zeit genommen, Hut und Ueberrock ten. jetzt verstand si«, begriff sie recht den Werth, und die Eigenart dieser Frau. Ja, der alte Geistliche hatte Recht, Schlaf halten sollte. Mutter Erde hatte die sterblichen Rest« eines ihrer besten Geschöpfe zu rückempfangen. Sergeant: „Nelrut Schulze, Si« passen so wenig in die Uniform, wie Moltke in's Kaffeekränzchen!" „Meier, ick jloobe, Du bist so däm lich, dat Du 'ei Meilenstein für 'n Denlmal von Adam Riefe hältst!" „Huber, Sie machen ja solch' dum- macht!" „Ja. ja, Herr Schauspieler, ein Klimmzug geht „über unser« Kraft", nicht wahr?" ' „Müll«r, reißen Sie Ihren Schlund suchung kommt, een Taucher zu wer ven!" — K f „Sa- Frau, ich habe beide Bewerber abfal len lassen, denn es führte nur zu Miß- Helligkeiten." Haussrau: „Wieso TyraS. von der Wand und apportirte ihn sei- Morgens 8j Uhr. Dann kam Tyras sieller. Als dieser Abends lam, stellte Ruthe »vagrecht ni'ch hinten, jede Linie Rasse und Leidenschaft. Da prrr, prrr, stob es hoch, hier — eine Nur mit Mühe war er zu bewegen, die Jagd fortzusetzen. Wie geistesabwe send schlich er vor uns her, den Kopf gesenkt, di« Ruthe fast im Sande. Plötzlich schoß er los, weit voraus in ein Gebüsch hineip. Es war das Ge büsch, in dem er «inst den Hasen in der Schling« gefunden hatte. Langsam ren Schrecken, hinter einer der- ersten Sträucher liegt Tyras im Grase, todt, den Kopf in einer Hasenschlinge. Wir standen mit Thränen in den Augen. Ohne ein Wort zu sagen, wußten w!t alle, daß Tyras freiwillig in den Tod gegangen war. J«tzt steht der Hund r.usgestopst unter demKalenixr Im Ar — Wenig Vertrauen. „Ha ben Sie gehört, hier in unserer Nach barschaft soll ja schon wieder ein Selbstmord Passirt sein." „So? Na, di soll's mich wirklich mal verlangen, »b dir Polizei in diesem Falle wen g ftciü mal den Mörder kriegt!" Abgedl i tz t. „Sage mal, „Ich habe nie in meinem Leben ge pumpt." Neffe: „Aber Onkel, von »a» hast Du denn nachher gelebt?"
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