6 Ter Bater. von Björnsljtnic vtörnlon. ' Thord Oew«raas, von dem hier er zählt werden soll, war der Mächtigste in seinem Kirchspiel. Hoch ausgerich tet und ernst stand er eines Tages im Studirzimmer des PretHers. „Ich habe einen Sohn bekommen," sprach er, „und möchte ihn taufen las sen." „Wie soll er heißen?" ! „Finn nach meinem Baier." j „Und die Gevatter?" Sie wurden genannt: es waren die besten Männer und Frauen der Ort schaft, aus der Familie des ManneS. „Ist sanft Etwas?" fragte der Pre- "6 , i d ci t zwölf Uhr Mittags." „Ist sonst Etwas?" fragte der Pre diger. „Sonst nichis." D«r Großbauer drehie dieMUtze, als «us d«? Weg," sprach er, und Aing ge- Gebe Gott, daß Dir das Kind zum Segen werde!" Sechzehn Jahre nach diesem Tag« stand Thord wieder in der Stube des PrdigerS. „Du hältst Dich gut, Thord," sagte der Geistliche, denn er sah keine Ver „Was hast Du denn heute Abend auf dem Herzen?" werden soll!" „Er ist ein flinker Bursch«," sagte der Geistliche. „Ich wollte die Gebühren nicht eher bezahlen, bevor ich weiß, welche Num „Jst sonst EtwasZ" fragte der Pre diger «r blickte Thord an. j „Sonst nichts." Thord ging. Gefolge heute Abends." „Ich wollte das Aufgebot für mei nen Sohn begehren, er soll Karen „Das ist ja das reichste Mädchen der Ortschaft." „Man sagt so," antwortete der Großbauer, indem er das Haar mit der «inen Hand zurückstrich. Der Prediger saß eine Weile, wie in Gedanken versunken. Er sagte nichts; aber er trug di« Namen in sein« Bücher Protokoll." Thord legte drei Thaler auf den nur einen " sagt« der Prediger. „Weiß schon, aber der Junge ist mein einziges Kind, ich wollte Alles gern wohl machen." Der Prediger nahm das Geld in Empfang. „Das ist nun das dritte Mal, daß Du wegen Deines Sohnes hier stehst, Thord." Im selben Augenblicke gleitet da» „Faß das Ruder," ruft der Vater; Griff« danach gemacht, scheint er zu „Wart, wart!" ruft der Vater und an Schlafen; er sucht nach seinem Sohne. Am Morgen des dritten Ta ges findet er ihn und trägt ihn im Seit jenem Tage war wohl ein Jahr vergangen. Da hört der Prediger spät eines Abends zur Erntezeit Jemand die Thür des Hauses berühren und vorsichtig nach dem Thürgriff tappen. bevor er ihn kennt. Thord war'S. „Kommst Du so' spät?" sagt der Prediger und stellt sich still ihm gegen über. Thord; er setzt sich. Auch der Geistliche setzt sich und wartet auf das Begehren des Besuches; lange war es still. Da spricht Thord: Er erbebt sich, legt Geld auf den Tisch uno setzt sich wieder. Der Pre diger zählt es nach. „Das ist viel Geld," sagt er. „Es ist die Hälfte meines Hofes; ich habe ihn heute verkauft." Der Prediger sitzt lange in tiefer Stille; dann fragt er sanft! „Was gedenkst Du nun zu thun, Thord?" „Etwas Besseres." mit niedergeschlagenen Augen, der Pre diger hat seine Augen fest auf ihn ge richtet. Da spricht der Geistliche still und „Ich denke, daß Dein Sohn Dir zum Segen geworden ist." „Ja, nun denke ich eS auch selber," sagt Thord. Er blickt auf und zwei Thränen rinnen über sein Antlitz. Unverbesserlich. Professor (der sich einen neuen losgeht): „Das ist fatal, jetzt hab' ich vergessen, zu fragen, wie d«r Patent virschluß zu öffnen ist!" Verhältnißmäßig „Aber hör' mal Kleiner, wem bringst du denn diese unheimliche Menge Bier?!" Selbstverrath. Tourist: „Daß aber die Forellen gar so theuer sind?" Dorfwirth: „Na, was glauben S' was das kost't, wenn man erwischt wird?!" Bauernfuhrwerk im 20. Jahrh un dert oder: Die Heimfahrt vom Viehmarkt. Gemüthlich. Richter: „Ihre Straflifte weist bereits 23 Jahre Zuchthaus auf." Alter GaK ner: „Ne schöne Zeit, Herr Amtsrich ter, nich wahr, nu sollt ich mich eigent lich zur wohlverdienten Ruhe setz'» können!" Ritter vom Bogen. Wenn man heutzutage von Bogen» »nd Armbrustschützengesellschaften re den hört, setzt man dabei unwillkürlich voraus, daß es sich um eine Einu-H -tung der „guten alten Zeit" handelt. Was sollten auch heutzutage Bo gen oder Armbrust als Waffen zu be deuten haben? Und doch giebt es noch eine ganze Reihe von Bereinigungen, di« diese veraltete Wasfenübung pfle gen. Vereinzelt kommen od«r kamen sie wenigstens bis vor Kurzem auch noch in Deutschland vor; häufiger ha ben sie sich indeß in Frankreich, Eng land und Belgien erhalten. Im Gan zen mögen di« betreffenden Vereine >n den erwähnten Ländern 60,(XX) Mit glieder zählen; Frankreich allein weist in seinen verschiedenen Schiitzengilden 3V,(XXI „edle Ritter vom Bogen" auf. Im letzterem Lande bildet denn auch das Bogen- und Armbrustfchießen ei nen richtigen nationalen Sport. Die Bereine für Bogen- und Armbrust fchießen finden sich in Frankreich hauptsächlich in den nördlichen De parteineM, besonders in der Umge gend von Paris. Der älteste von ihnen geht bis auf daS Jahr 1753 zurück; er hat sich ganz in seiner ursprünglichen Spitze d e s Zug e s. Weise bis auf den heutigen Tag erhal ten und umfaßt «inen Kreis von Män nern, die unier sich gute Kameradschaft und einen anständigen, ehrbaren gesel ligen Verkehr Pflegen wollen sin Stückchen mittelalterlicher Romantik inmitten der modernen Demokratie. Thatsächlich bilden bei ihm, wenn auch mit B«seitigung des allzu Veralteten, die Satzungen aus der Gründungszeit di« unverrückbare Grundlage sür die heutige Leitung. In allen diesen Ver einigungen finden sich Bürger, Hand werker und Landleute zusammen, um miteinander auf dem Fuße der Gleich heit, zugleich aber auch in einer Form zu verlthren, die auf die höheren Er fordernisse des Lebens Rücksicht nimmt. Die Schießübungen finden auf zwei erlei verschiedene Art statt, als Schei ben- und als Vogelschießen. Bei den Scheibenschießen wird entweder auf eine feststehende oder auf eine trans portable Scheibe geschossen. Bei den Uebungen der ersteren Art (tir »u bereeau) versammeln sich die Gesell schaftsmitglieder oder „Ritter" in ei nem „Schießgarten", das heißt an ei ner rings eingefriedigten, jedem pro fanen Blick entzogenen Stätte. Die Scheibenstände bestehen aus einer Art von Hvlzhütte, deren Wand mit Stro hbündeln möglichst dicht und gleichmä ßig ausgepolstert ist, und einem in ihr Die Distanz, aus welche geschossen Wird, beträgt gewöhnlich I<X> Meter. DaS Schießen aus nicht feststehende, transportable Scheiben (i'aill»»»»»»,) Gesellschaften gepflegt. Häufiger gel") befestigt sind. Die lctztereArt Verwenduna kommen. Schießenauf„P a i l l a s o n s". Art betheiligen sich gewöhnlich Ver bünd« von je 20 Vereinen, und zwar derart, daß das Schießen jedes Jahr abwechselnd an einem Orte stattfindet, an denen die Vereine ihre Sitze Häven, so daß jeder Ort alle 20 Jahre nur einmal an die Reihe kommt. Umfaßt der Verband nur 18 Vereine, so findet das Schießen nur alle 18 Jahre an ei nem und demselben Orte statt. DaS „Bouquet" ist Eigenthum deS Provin zialverbandeS; eS besteht aus einer kostbaren Base, die einen Strauß aus künstlichen Blumen und Federn ent hält. Sie wird stets ein Jahr lang von dem Vereine desjenigen OrteS auf wahrt, an dem das letzte Schießen statt- Wenn der Tag de» Wettschießens herannaht und der Verein deS OrteS, an dem es stattfinden soll, das Bou quet von dem Bororte zu übernehmen hat, schickt er an alle Vereintem Ein gungen aufgeführt werden, nämlich Anzahl und Erwerbungsbedingungen der Preise, dazu das Programm der festlichen Veranstaltungen. An dem anberaumten Tage wird dem Verein des Festortes vom Verein des Voror-, tes der Blumenstrauß in feierlicher Weise überreicht, der dann, von weiß gekleideten jungen Mädchen getragen, vereinigt, der Blumenstrauß, die zu Preisen ausgesetzten Gold- und Sil bersachen, die Ritter, den abgespann geschulterter Waffe. Vorfahren, doch haben sie eine einheit liche Mütze mit den Abzeichen des Bo gens oder der Armbrunst angenommen. Preisschießen abgehalten wird. Es wird streng darauf gesehen, daß außer einigen wenigen Ehrengästen nur Mit glieder der Vereine mit ihren Familie n angehörigen Zulaß erhalt«». Da» Wochen ; die Preise bestehen in Gold trächtlichem Werthe; als Regeln gellen Kaiser und Konige proklamtr». Zum Kaiser wird derjenige Ritter ausgeru fen, der drei Jahre nacheinander den höchsten Preis davongetragen hat, zum König derjenige, der ihn beim Jahres feste gewonnen. Sobald der König proklamirt ist, empfängt er die Jnsig nien seiner Würde; es wird auf den Trommeln ein Ehrenwirbel für ihn ge schlagen, und die übrigen Ritter ent blößen vor ihm daS Haupt. Jedesmal, wenn der König schießt, müssen die Ritter sich ihm zu Ehren in Positur stellen und die Kopfbedeckung abneh men. ES herrscht die Sitte, daß jeder Schütze, bevor er einen Pfeil abschießt, sein Gesicht den übrigen Riitern zu wendet, den Kopf vor ihnen neigt und die Worte spricht: „Ich grüße Sie, mein« Herren." Es ist dies übrigens der alte Grub der Rechter. .. _ Wenn ein'Ritier stirbt, so ist eS Sitte, nach der Rückkehr vom Begräb niß ihm zu Ehren aus dem Schieß stand ein Trauerschießcn abzuhalten. Ein solches findet manchmal auch bei dem Tode irgend ein«r hervorragenden Persönlichkeit statt. So ost es statt findet, aus welchem Anlaß auch im mer, werden die Standscheiben mit Traueremblemen versehen. Beim Nationalfest in Pari» würd«» der Compagnie des MajorS^G^rad, große Ovationen gebracht. In den Kreisen deS Militärs sowohl wie im Volke genießen die Radfahrer, denen in jüngster Zeit ein« neue Organisa- Maj. thieen. Das Hauptverdiinst hat nant, 3 Unierofsicicren, 4 Corporalin, 22 Sappeurs, 1 Mechaniker und 3 Fahrern für zwei leichte Wagen mit Radreparatur. Werkzeugen. Diese Truppe soll der Kavallerie vorauseilen und ihren Weg in Sedan, Major selbst. Die bin Naturwunder. Daß die Allmutter Natur ein« große Zauberin ist, weiß der am besten, der ihr« Wunderwerke mit Mikroskop und Fernrohr, mit Retorten und Sp«ktral apparakn unt«rsuch«n kann, denn ihr« größten Wunder verbirgt sie vor unse ren Blicken. Nichtsdestoweniger findet jeder, der mit offenen Augen durch die Welt wandert, allüberall ihr« Zauber- Werke. Ein solch«s Naturwunder ist der bewegliche Stein zu Tandil, einem kleinen Oertchen dicht bei Buenos-Ai res in Argentinien gelegen. Dieser seltsame Stein, der etwa 20 Fuß hoch ist und gegen 7000 Centner wiegt, hält sich seit Jahrhunderten in der Schwebe, tive die Massen des Steines verschieben muß. —Es ist s«ltsam, daß Wasser und Luft, die ja beständig das Gestein zernagen und verwittern, und die sa doch unsere ganze Erdoberfläche im Laufe der Jahrtausende verändern, Naturspiel zu Tandil noch nicht Die Heilkraft des Lichtes. Schon in den ältesten Ueberlieferun gen der Menschheit erscheint daS Licht und wir begegnen schon früh der Vor stellung, daß das Licht ein« heilend« Kr«ft habe. DaS Licht wirkt durch di« Vermittlung unserer Netzhaut direkt anregend auf unfer Nervensystem. Das, waS wir Licht, Sonnenlicht, nen nen, ist nun aber kein einheitliche» Ganze, sondern setzt sich aus Wärme strahlen, leuchtenden Strahlen und Wie unangenehm ist es, wenn ein kost as s a 'l> bares farbiges Kleid in Kurzer Zeit in der diesen Strahlen, wenn sie uns das wohlgetroffen« Bild unserer Lieben auf die photographische Platte zaubern. Selbst am eigenen Körper kann diese starken elektrischen besteht Professor Finfen in Kopenhagen. Un ter den durch Bakterien bedingten Massage bei elektrischem Licht. richteten sich zuerst die Lichttheilversu che FinsenS, und seine Heilresultate sind so gute, daß man seit Kurzem auch an der Universität Berlin ein Institut für Lichtbehandlung nach Finsen er öffnet hat. Bei der Behandlung mit Sonnenlicht wird dasselbe durch eine große Sammellinse auf der erkrankten Hautstelle concentrirt. Um möglichst die chemischen, ultravioletten Strahlen zur Geltung kommen zun lassen, ist di« Linse hohl und mit «iner blauen Flüs sigkeit gefüllt. Zum Wegdrücken deZ Blutes wird eine Bergkrystallkapsel be schast, mehr chemisch wirksame Strah len hindurchzulassen als Glas. Diese Kapsel muß während der Dauer der reicht;, es stillte sich j«doch bald als nothwendig heraus, jedem Kranken eine Wärterin beizugeben. Bei der Behandlung mit elektrischem Kerzen Stärke benutzt, deren Licht durch Bergkrystalllinsen concentrirt wird, außerdem werden die Wärme serngehalten. Zum Schutz gegen dai stark« Licht tragen Patitnten und Wärterinnen dunkle Brillen. Die Leute finden selbst daS anstö-> Big, daß du nirgends anstößt. AlteÜeidenschaft. Förster: „Schau Weiberl, sie kam mir halt so schön in die Kußlinie." Früh übt sich. > Wirksame Abhilfe. Herr: .Si« haben ja da einen prächtigen Fuchspelz umhangen, meine Gnädigste!" Dame: .Ja, jedermann bewundert ihn; ab«r jeder will ihn auch anfassen und da leidet er darunter." Herr: „Sehr wahr! Aber wissen Sie was, Gnädigste? Hängen Sie meinen Schnauze! dazu da saßt leiner mehr Krone!" »»«»antrnsplitter. Kein Roß trägt so viele reit«r als der Pegasus. Die Physik lehrt, daß man auf »er „schiefen Ebene" Krast spart, aber an Weg zusetzt; auf der „schiefen Ebene des Lebens wird die Krast verschwen det und der Weg gekürzt. Der «ine trägt's, woran d«r andre stürbe, Mit Geistesgegenwart; Den einen llopst die Faust des Tiefsinnig. Dame (zum Professor): „Ja, Herr Professor, mein an seinem Geburtstag« gestorben." Professor: „Hm ich hatte einen College», der ist gerad« an seinem Ge burtstage zur Welt gekommen." Edler Wettstreit. 1. Bari, ton: „Ich singe von i> bis u." 2. Ba- Wenn ich erst unterwegs bin, singe ich von Berlin bis Posen." Beruhigend. „Sie sprechen meinen?" „Bewahre! Es giebt au ßer Ihnen noch genug Schwindler!" Dl« klassische Köchin. Madame: „Ihre Zeugnisse sind aber nicht b«sond«rs!" Stellensuchende Köchin (pathetisch): „Natürlich: Si
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