6 Das Bermächtnift. nur von Wursthäuten, Brodrindien ! und ähnlichen Delikatessen zweiter Gü te lebend, hinterlassen sie dann, in den Haase war im Anfang nach seiner Rückkunft eifrig b«miiht, mit ihnen gute Beziehungen anzutnüpfen und zu Liassenschrank erivarb! Man schlug sich vor die Köpfe. Man schalt sich laut derling! Aber fakxlhaft reich! Uebers«e ischer Krösus! Millionär!" vor seinem Kassenschrank das Ge sicht gegen diesen zugekehrt und mit ei nem zufri«d«neren Gesichtsausdruck, als man je an ihm gesehen hatte. Ja. «s schien fast, als ob er leise schmun zelte. Die ganze Verwandtschaft gerieth in «ine fieberhifti Aufregung. Man schlief in den nächsten Tagey nicht, träumte von den kolossalen Reichthümern und peinigte sich nur mit den gräßliche,, Fragen: „Wer?" und „Wie viel?" des Alten versammelt, als die Stunde des Erblassers .an Ort und Stelle" das Testament eröffnet werden sollte. D«r Notar löste unt« lautlosem G«schri«bene und entnahm dann dem Couvert kopfschüttelnd zwei Schlüs selchen. lich hier in diesem Schreibender wolle den Erbberechtigten seinen Will«n mündlich mittheilen!" Allgemeines Stutzen und Staunen. Der Beamte und sein Diener öffne ten den Geldschrank und machten sich in seinem Innern zu schaffen. Plötzlich alle „Hinterbliebenen" erblaßten klang aus dem Schranke ein heiseres Lachen, in dem Alle mit Entsetzen die Stimme des Verstorbenen zu erkennen glaubten, und nun erscholl diese Stimme selbst laut und deutlich in vergnügtem, ziemlich boshaftem To ne: „Grüß' Gott beieinander! S'id Ihr Alle da? Ja, sicher! Denn ich kann mir's schon denken, daß heut' Keines von Euch fehlt! Gelt, ich hab' doch an Euch gedacht? Nun ja, jetzt hört meinen letzten Willen: Seht Ihr, die paar tausend Mark, die ich mir sauer verdient hab' draußen in der Fremde, Herri/„Neveu" aber, weil ich wejß, daß er sehr viel auf Eleganz hält, sei mein bester und einziger Ueberrock verehrt momentan ist er zwar ein wenig altmo disch wenn Du aber zuwartest, wird er sicher wieder modern! Euch Uebrigen das Andere! Theilt Euch da rin in Frieden! Aber eine Bedingung knüpf' ich hiermit für Euch Alle an mein« Erbschaft: Daß Ihr mir ja den Apparat fein in Ehren haltet und Euch alle Jahre an meinem Geburtstag um ihn versammelt: Da möcht' ich mit Euch reden! Und damit b'hüt Euch Gott!" Und wieder trächzte eine boshaft« Lachsalve aus dem unheimlichen Schranl über die bitter Bestraften hin. Berliner Brücken. Die Stadt Berlin ist während der letzten zwei Jahrzehnt« einem umfas gan>e Stadtviertel umgebaut, und selbst an alte, berühmte Denkmäler scheute man sich nicht, die Hand zu le gen. Es entstanden unendlich lange Miethstasernen besetzt wurden; die wenigen monumentalen Gebäude, die den Verstand und Geschmack eines schöpferischen Baukünstlers verrathen, kommen in diesem ungeheuren Häu tung. Das alte Berlin ist in den Staub gesunken, breite Straßen und weite Plätze sind an seine Stille das Neue überall sich auch als das Schönere und Bessere erweist. Aber in einer Beziehung haben diese UmwiU haben zur Beseitigung einer großen Kai s " wahre Schmach der Haupt- und Resi denzstadt bildeten. Jetzt werden die verschiedenen Spreearme und Kanäle ße Veranlassung, die, als eine Fort setzung der Straße „Unter den Lin den", zur Prachtstraße werden soll!« Bauwerk gelten. Der kostbare Werk darüber hinwegzutäuschen, daß man bei Ausführung des Projekts in den Jahren 1886 und 1837 nicht den ae- Dombau in Rechnung gezogen, der heute die Architeltur des Brückenbau- Werks völlig erdrückt. Für die Her stellung des bildnerischen Schmuckes zollernschlosses bestimmend gewesen. Architektonisch bedeutender ist die etwas weiter stromabwärts liegend« sonen- und Wagenverkehr des Hacke schen Marktes und der Neuen Frie drichstraße nach der Museumsinsel, ben die Spree. Hier hat man die Be leuchtung der Boücke zu dem wichtig sten dekorativen Motiv gemacht. Vier elektrische Bogenlampen werden durch schöne, in Kupfer getriebene, kräftige Gestalten, zwei männliche und z^vei dert reicht die Geschichte dieses Bau der That die längste Brücke der Stadt, die Hälfte'des heutigen Schloßplatzes bildete einen Theil der Wasserfläche; erst später wurde der Fluß einge sen Figuren in den Jahren bis 1857 geschmückt; die Gruppen stellen überschreitet. Diese Brücke ist als Die hl. Gertrudis, werth, allein sie besitzt einen lünstle- Als das bedeutendste Brückenbau- Plan der elektrischen Hochbahn zu ver wirklichen begann. Die äuhere Je nem steinernen, eng an die Brücke an schließenden Viadult mit überführt werden sollte. Die Spree, die hier -ine Breite von ca. SVO Fuß aufweist, wurde mit sieben Backsteingewölben in märkischer Architektur überspannt; doch ist der eigentlich tragende Unter bau in Eisen construirt. Die kräfti gen, zu beiden Seiten der Mittelöfs nung angeordneten Grundpfeiler, auf denen sich mächtige Wartthürme erhe ben, verleihen der Brücke den Charak ter eines alten märkischen Stadtthors, und um diesen Eindruck zu verstärken, hat man speziell für den Bau der Au einer hervorragenden nlschen Gestaltung geben zwelseNoZ drei Brücken des Nordwestens Veran lassung, die im Zuge dreier vom Kö sind; es sind dies die Moltke-, die!^l- Vi» altes Patricierhaus. Die städtischen Kollegien zu Celle in Hannover haben auf Kosten der Stadt durch den dortigen Kunstmaler Kricheldorf eine neue künstlerische Be malung des einzig in seiner Art reich Hauses No. 58 Poststrabe, das im Jahre 1532 erbaut wurde, ausführen lassen. Diese Arbeit ist vorzüglich ge lungen. Wir führen von den Darstel lungen des alten Bildhauers, denen wahrscheinlich eine drastische allegori sche Bedeutung zu Grunde liegt, fol gende auf: Reiter auf Hahn; Patricier und Patricierin mit Gegenständen des Reichthums und de! Luxus; GottMer in einem Geldbeutel steckt; Göttin Diana mit Bogen und Wildpret; Ve nus mit der Erdkugel, auf der Cupido steht. Die letztgenannte Figur ist unstreitig nach einer Zeichnung des Äurgkmair dargestellt, der 1473 zu Augsburg geboren wurde und 1531 daselbst starb; die Venus ist von ihm in der Serie der sieben Planeten so dargestellt. Dann folgt das derbste Bild des Giebels. Eine Frau reitet Kopf ein Butterfaß steht, in dem die Frau buttert. Die Figur zeigt hinten Lorbeerblätter frißt (Neid?); eineßäu tisch lacht; Knabe mit dem Dudelsack; Faun mit zwei Hirtenflöten im Mun de. an denen Putten die Flötenlöcher und Wildpret. Ferner sind an der er sten Schwelle Köpfe von Bürgern, Pa triciern und Frauen; an der zweiten Sattheit sowie in schöner, kiinst- Brleftanbrnzucht. Kein Thier ist so für den Boten dienst geeignet wi« die Taube. Ihr dauernder Flug, sowie ihr ungewöhn lich stark entwickelter Orts- und Ori> entirungssinn in Verbindung mit der ten stempeln. Unt«r den einzelnen Rassen der Brieftauben sind indessen noch gewisse Unterschiede vorhanden, Botendienste geeigneter machen; denn während z. B. der Antwerpener Brieftaube daß gen sehr gute Leistungen nachweise, soll die Lütticher Taube erst im drit ten Jahre zuverlässig sein, dann aber ein vorzügliches Ortsgedächtniß ent wickeln, das sie befähigt, selbst noch nach Jahren zum heimathlichen Schlage d«n Weg zu finden, auch un günstige Witterung soll ihre Orienti rung und ihrem Fluge weniger hin der Fall ist. In Bezug auf die Zucht ist zu be merken, daß grelle Gegensätze in der Färbung des Gefieders vermieden stammen, die sich als Brieftauben kräftigen Alter von Jahren Morgens ungefüttert in einem leicht zu öffnenden Käfig etwa SSV Aards Ein Pr«isflieger. vom Hause aus entfernt auf «inen freien Platz getragen und hier, wenn sie nicht freiwillig auffliegen wollen, der Fall, so ist sür die Orte aufgelassen. Mit der Zeit wird verschiedenen Richtungen, dann «ine Stunde Weges u. s. w. Die Taub« soll hierbei lernen, den Weg zum hei- Kein Wunder. Schauspielerin (aus der Probe): Abend mein Stück gegeben wird." Durch die Blume. »Heute Mittag werde Ich lochen, lie „Aber, Alma, lass' Dich doch nicht Naiv. „. . .Was, Maccaroni-Nudeln mit Käs haben Sie heute?" „Ja! Bitte aber gleich zu bestellen, sonst ißt sie der Wirth!" BeimOp t i k e r. „Brauchen Herr Leutnant zu der Gletscherpartie keine Schneebrille?" „Nee könnte höchstens Schneemo- Wink. Castellan: „.. .Zum Schlüsse, meine Herrschaften, werde ich Ihnen jetzt das Burgverließ zeigen, welches die Insas sen nur gegen hohes Trinkgeld pflegten!" »Tante, beruht die Errettung des Die Ungläubig«. Back fisch: „Sieh mal, Toni, den Storch!" Freundin: „Ach geh ich glaub' doch nicht an den Storch!" Boshaft. Dame: „Gefällt Ihnen m«in« Haarfarb«, H«rr Doc tor?" H«rr: „Ach viel b«ffer als früher!" . . Gehup wie ges p r ge n. Professor (zum Dienstmädchen): „Ist es schmutzig draußen, Anna?" Dienstmädchen: „Jawohl, sehr!" „Wird denn der gnädige Herr die Gummischuhe nicht stehen lassen?" Frau Professorin: „Ach nein er vergißt ja doch, sie auszuziehen!" Gemüthlich. Sie haben mir ja einen ganz schrecklichen macht!" Arzt: „Ja, wissen Sie, ich ziehe auch sonst keine Zähne. . . aber einem so Zum A »denken. „Wohin gehst Du denn, Loui'e?" „Zum Photographen! Du ja, her noch zusammen pholographiren lassen!" Starke Einbildung. fängniß die Haare geschoren werden)» „Sogar hier begehrt ma» meint Lo cken/
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