6 Wi«cer blüht und sprüht in alle» Farben gold'ne Sommerlust; Wanderdrang schwellt mir di« Brust, Durch die Pracht dahin zu wallen. Sieh! die Sonne lacht so heiter, Und die Luft weht lind und lau; In den Wolken steht: Vertrau! Und s«i fröhlich, Gott hilft w«iter! So mit tausend innern Freuden Zieh ich still das Land einher, Und «in Dustmeer süß und schwer Weht aus blühenden Geständen. Und mich grüßen aller Enden Berg und Thal und Busch und Wald. Horch! dem srohen Jauchzen schallt Wiederhast von Bergeswänden. Ilnd auch mir, frei von Beschwerde, Wiederhalli's in tiefer Brust: Sommer du, in Lust und Blust, Wie so schön machst du die Erde! Tie vcioZMng. Der kühle Wald that dem etwa! schweren Kopf des Studiosus außer ord«ntlich wohl. Schlauch lenkte sein Rad auf di« linke Seite hmüber, weil dort die Straße bequemer zu fahre-, war. So trat er in behaglichem Tem po die Pedale. Da —an einer Weg bicgung sah er ein Gefährte geg«n sich herankommen, das auch lints auf ver botener Straßenseite also dem Ve locipedisten gegenüber fuhr, aber plötz lich, als «s in dessen Nähe kam, her- „Aha!'' dachte der St udio. „Wieder ein der mir das bischen guten Weg nicht gönnt! Nun aber erst recht nicht!" Und hart näckig, knapp am Grabenrande, steuer ten sie auf einander los. Keiner von Beiden —>v«der der übermüthige Stu diosus noch der gallige Wagenlenker— wollte nachgeben. So kamen si« un mittelbar an einander, und Schlauch rüstet« sich schon zu einem Sprung in den Graben denn i.er Andere hatte offenbar gute Lust, ihn über den Hau fen zu fahren da erwies sich das Rößltin als das Klügste von allen Dreien, that einen Seitensprung und löste damit die Verwicklung. Schim pfend und w«tternd hieb Privatier Sixtur Schmerlein darauf los, w«il Schlauch aber fuhr lachend von ban nen und erzählte Abends auf der Knei pe in der kl«in«n Universitätsstadt init vielem Behagen, wie er den Philister geärgert. Schmerlein erzählte den Vorfall Erbitterung über den von «inem Radfahrer, den Linisfahrer" heraus. „Dreißig Markerln ließ' ich mich's kosten, nxnn ich erfahren könnt', wer er war" wüthete er „anzei gen möcht' ich ihn für mein Leben gern gestraft muß er nxrden!" „Aber nichts leichter als das!" meinte sein Nachbar, der findige Fri seur HaarMrbler. „Schreib' doch einfach eine Belohnung im Stadtblätil aus! Eh' drei Tage um sind, hast Du ihn!" Schmerl«in b«griißte diese Idee mit fanatischer Begeisterung. Man setzte sofort das Inserat auf und am über nächsten Tage schon prangte es in ge sperrtem Druck im Stadtblättchen. Noch schnarchte Schlauch ahnung^- aber sehr geheime Unterredung ent spann sich. Zum Schluß reichte Schlauch seinem Freunde Tinte, Feder tragischem Pathos dazu sagte: „So thu, Verräther, was Dir Dein schwar zes Herz befiehlt!" licbes Verhör, Geständniß, schließlich „Wunderbar! Colossales Geschäft! Vergnügen gestehen können in un sere Hände gelangt ist, hat der Frevler selbst, das ist der gehorsamst mit un terfertigte Stud. med. Fidelis Scblauch, di« ihm für seine Schand that von einer hohen Behörde zuer tannte Strafe von 7 Mark 30 Pfennig pünktlichst entrichtet. Den Rest zu 22 Mark 70 Pfennig mit Worten: Mari siebzig Pfennig gedenken Wik, wie erwähnt, auf Ihr Wohlbefinden im frohen Kreise mit Ihnen zu vertrinken, und nennen uns mit der Bitte um Ihre ferneren ge neigten Zuwendungen Ihre dankbar ergebensten Schlauch. Schluck. Spund. Faß. Mops. Wanst." Schmerlein schäumte vor Wuth. Be lohnungen schrieb er nie mehr aus. Aorea. Während die Zustände in China sich allmählich zu bessern begannen und lenstaat des „Reiches der Mitte" istKo- Rußland.' slen gebauten Bahn, die nach ihrer Fertigstellung all« Verkehrsverhältnis se der nördlichen Erdhälfte umzuwan deln berufen ist, wird neben Port Ar thur, am Gelb«» Meer gelegen, auch Wladiwostok, die Hauptstadt der sibiri schen Küstenprovinz, dienen. Soll die- Art Sackgasse bleiben, so muß auch Wladiwostok Dampferanschlüsse nach den verschiedenen Handelsmittelpunk ten im Stillen Ocean erhalten. Dazu sind aber freie, offene Dampferwege erforderlich. Betrachtet man die Kar- Westküste des rings vom Land um schlossenen Japanischen Meres finden, mit einzelnen, oerhältnißmäßig schma len Meerengen, die dieses Japanisch« Meer mit dem Großen Ocean verbin den. Die Landgebiet« nun, die di« einzig«» sür den Schiffsverkehr ver wendbaren Meeresstraßen «infchließen, gehören zu Japan. Nur nach Süden, Königsthron, in der für den Weltverkehr wichtigsten Meerenge, der Koreastrabe, ist" die westliche Hälfte derselben von einem nichtjapanischen Gebiet, nämlich von Korea, begrenzt. Würde Korea unter ausschließlich japanischen Einfluß ge langen, dann könnt« Japan die Eon- Wostok sowie der Verbindungslinien zwischen Port Arthur und Wladiwo stok ausüben und im Kriegsfalle den Rußland hat also das größte Interesse pans fallen zu lassen. Würde es dies zugeben, dann hätte es sich an seiner sibirischen Ostgrenze ähnlich ungünstige Nicht genug damit. Die sibirische Küstenprovinz grenzt unweit Wladi wostok dir«ct an Korea, und da die chi sen. In diesen Verhältnissen ist der ficht auf russischer Seit« stehen. Korea schen Industriestaaten dazu all« Aus- den. Wohl in keiner Großstadt des Händen gewissenloser Bedrückers die jeden Fortschritt, jede Ausschließung der zahlreichen natürlichen Hilfsque^en Bersuch ihres Gesandten, die Königs familie ganz zu beseitigen, ihre Ober herrschaft unmöglich geworden war, traten die ihre durch die Controlle der koreanischen Beamten und die Unterstellung der Fi nanzen euroviüsche Verioaltuua Culturmission vollführt, auf die es mit Recht stolz sein kann. Handel, Ver kehr und Einnahmen haben sich über raschend gehoben, und Korea hat heute yicht nur keine Staatsschuld, sondern sogar reiche Ueberschüsse in seinen Kassen, die für Eisenbahnen, Telegra phen, Strohenverbefferungen und Schulen verwendet werden. Die Japa ner haben nur di« Ttl«graphtnlini« zwischen Söul und ihr«m Haupthafen an der koreanischen Siidkiiste, Fusan, besetzt. In Fusan und dem an d«r Ostkllst« g«l«g«nen Wönsan haben sie bedeutende Ansiedelungen, die in ih rem Wesen ganz japanischen Städten gleichen und sich in ihrer Lieblichkeit vortheilhast von d«n koreanischen Nachbarstädten, wie beispielsweise dem nur wenige Wegstunden von Fusau ''' Tongnai. entfernten Tongnai auszeichnen. Auch der Handel und Verkehr ist größten theils in den Händen der Japaner, aber ihr politischer Einfluß ist von je nem der Russen verdrängt worden. Die europäisch unisormirte Armee besitzt russische Jnstructoren, und durch di« Erbauung der Eisenbahn von Söul nach der Mandschurei wird sich dieser Einfluß noch fteiaern. Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, und das endgültige Schicksal Koreas dürf te ohne schwere Kämpfe zwischen den betheiligten Mächten kaum entschieden Die Vald!vin-?rpcdition. welche der New Aorker Millionär Mil chen Mittel haben den Forscher Bald anderer Forscher vor ihm. Zwei Schif fe, „America" und „Frithjof", stehen ihm zur Verfügung; ersteres ist ein E. B. V a l d w i n. letzteres im verflossenen Jahre von dem Professor Koltoff zu einer Grönland reife benutzt wurde. Die Hauptexpcdi- Laboratorium zu« Verfügung stehen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird der „Frithjof" gegen Ende Juni von die Peary - Expedition vom Jahre 1893 als Meteorologe und wollte sich 1897 auch Major Andres Ballonfahrt für ihn war kein Platz mehr und er mußte zurückbleiben. Pen Winter von 1897—98 erbrachte er im Nor den und im folgenden Jahre begleitete er die Wellma»Expedition- nach dem Franz Josephs Land. <?ln müder Äönlg. »Der Staat bin ich" diese Aeu ßerung Ludwigs XIV. wiederholt in Dänemark gegenwärtig nicht der König, sondern die Volksvertretung. In Dänemark ist die Sache augen blicklich, wie gesagt, umgekehrt, was selbst N? der Zeit des Constitutiona lismus eine höchst seltsame Erschei nung ist. Im Laufe der Jahre ist die ment immer mehr gewachsen und im April 1901 kam es zu einer so großen Wahlniederlage der Regierungspartei, daß sie auf acht Sitze beschränkt wur de. Und wie im April 1655 das Par- Wiesbaden zur Kur gegangen und der Kronprinz hat die Regentschaft über nommen. In eingeweihten Kreisen die Regierung nicht wieder übernimmt. Der Kronprinz bleibt Regent und cr wird ein neues Ministerium wählen, erfüllt. König Chri st ian. Uebrigens ist Christian IX. drei undachtzig Jahre alt er wurde am 8. April 1818 geboren und so wäre seine Abdankungsstimmung auch ohne den Conslikt mit seinem Volke lehrt, daß selbst Monarchen, die dem Thron «in hohes Alter erreichen, des Reg»rens nicht müde wrrden und der Vater der Königin Wilhelmina, im Jahre 1889 unheilbar erkrankt war und erfuhr, daß Herzog Adolf von nommcn hatt, gab es sehr böse Scenen und trotz des Ausspruchs der Aerzte, die den König für regierungsunfähig Kronprinz Friedrich. Der Thronfolger. Kronpinz Fried rich, der bereits achtundfünfzig Jahre alt ist (er wurde am 3. Juni 1843 ge boren) besitzt aus seiner Ehe mitPrin zessin Luise von Schweden und Nor wegen acht Kinder, deren ältestes der zukünftige Kronprinz (PriiMhri lenburg-Schwerin) auch schon wieder einen (jetzt zwei Jahre alten) Kron prinzen hat. Der zweite Sohn König Christians IX. ist der König vonGrie chenland vermählt mit Großfürstin Olga Konstantinowna) und von den drei Töchtern ist die älteste, Alexandra, land, die Zweitälteste Dagmar, die Wittwe des 1894 gestorbenen Kaisers Alexander 111. Herzogs Ernst August von Cumberland, des Sohnes des ent thronten Königs Georg V. von Han nover. zahl??-' habt?" """ " Da« Aul-modile im Kriege. Es ist wahrscheinlich, daß daS Au tomobil in einem Zukunftskrieg eine ebenso wichtige Rolle spielen wird wie der Feldtelegraph, die Feldbahn, der Luftballon oder das Fahrrad. So hat der Engländer F. R. Simms bei den Firmen Vickers, Sons and Ma xim Ltd. ein Fahrzeug herstellen las sen, das in seinem Prinzip als kriegs tiichtig gelten darf. Es ist ein auf Schienen laufendes, gepanz«rteSFahr zeug, das mit einem kleinen Maxim geschiitz ausgerüstet ist. Ein Mantel aus Bessemerstahl umschließt das ganze Vehikel und macht es unverletz bar gegen Gewehrschüsse. Die ganz« Last ruht auf Spiralfedern, die den Zweck haben, etwaige Erschütterungen zu verhindern. Die Räder drehen sich in Kugellagern, laufen also sehr leicht. Der Antrieb erfolgt durch einen sie- mm werden. Drei verschiedene Ge triebe übermitteln die Kraft des Mo tors den Laufrädern, so daß man das des Behilels sind: 7 Fuß lang, 5 Fuß 6 Zoll breit und 4 Fuß hoch. Das tur beträgt 29 Centner. Der „Simms Military Motor" soll dem Recognoscirungs- und Ue -25 dieser Maschinen, also IVO Leuten, Auch eine Feindin der Schleppe. i' loa»' Schlepp'« net trag'n mag!" Das verkannte Plakat. Professor (aus dem Wirthshaus Allerdings. > Der kleine Willi (entzückt): „Ach ja, Herr Spund, Sie sind die Treppe hinaufgekrabbelt und ich bin auf Im Vertrau«», Johann Lang«, um die Mitte d«S 16. Jahrhund«rlsSchulni«ister, Stadt schr«lb«r, Secretär, anzl«r, kais«rlich«r Htath, zul«tzt Stadtsyndikus in Schweidnitz, ein seinerzeit vielgenann ter Mann, besaß «inen Humor, der ihn oft zu den s«ltsamst«n Exc«ntricität«n trieb. Als von f«in«m R«ctorat in l«t Hc».dsch!-g darauf g«b«n, daß Ihr Stoßseufzer. Wirth: „Herrschaft, !s döS Mär zenbier a' feiner Stoff!... Um a' jed's Quartl is schad, dös ma' ncr schänk'n muß!" ist.auch vorhanden!" Herr: „Na, krank sind wir Gott sei Dank nicht!" Abwechslung. „...Deine arme Tante hat sich doch jetzt völlig über den Verlust ihres ersten Mannes getröstet?" „Gewiß! Aber jetzt ist ihr zweiter Mann nebelt!" „Ja, weißt Du, Frauchen, unser kleiner Willy wollte absolut seine Milch nicht trinkui, und da hab' ich ihm immer einen Schluck vorge trunken!"
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