2 Im strahlt»«. »!on George Bulle-Palma. Herbst und Wint«r sind v«rgang«n, Wi«der naht ein n«ues Lenzen, Wieder ist die Zeit gekommen Sich mit Rosen zu bekränzen. Wi«d«r ging ich in di« Gärten Strauß und Blüthen mir zu binden, Doch mein thränentrübes Auge Weiß die Rosen nicht zu finden. Könnt ich sie auch blühen f«hen, W«iß nicht, ob ich sie gebrochen, Denn noch fühl ich's, wie so schmerzlich Di« v«rjährt«n mich g«stoch«n... Em Fall. «in helles Flüßchen schlängelt. Dieses wie Zulus. Aber am Abend stellten Eines Abends, als ich zur Thür hervor, bluirvth und trübe, von einem Dunstkreis umgeben. Ich tappte, halb aufs Gerathewohl, vorwärts und glaubte endlich bei dem Wirthshaus angelangt zu sein. Als ich aber die klingelnde Thür öffnete und eintreten wollt«, bemerkte ich, daß es gar nicht das Wirthshaus war. Ä?r N«bel hatte hatte liegen sehen, w«tten mögen, daß es d«r Gasthof gewesen sei! Nun, ein Kind des betreffenden Hauses brachte mich bereitwillig in das Lokal hinüber, wo der Arzt und der ein Geschäftsreisender, der das Dorf gerade passkrte. Die Männer rauch ten Cigarren, tranken Bier und spiel zählte, was m eben in dem Nebel zu gestoßen sei, d. h. daß ich das Wirths haus nicht hätte finden können. Schlimmeres zugestoßen ist," sagte der Arzt. „W«r diesen verdammten Ne bel nicht kennt, d«r soll sich hüten vor ihm. Ich kann eine Geschichte davon erzählen." pfeifenden Ton hören. „Erzählen Sie, Herr Doktor, er zählen Sie, bitt schön," sprach der Ge schäftsreisende. Der Arzt erzählt« darauf: „Das ist nun freilich schon eine Weile her. Ich wohnte erst ungefähr ein Jahr in die sem Nest, da ist es geschehen. Sie wis sen. ich hab« Pferd und Wagen wegen r«n wußte. So das unoermuthete Rascheln und Rennen im Feld, dos von aufgescheuchten Thieren herlam. Auf einer alten Steinbrücke hatten wir den Fluß zu überschreiten. Das laut es- Masse: blitzte und strahlte in un zähligen feinen Silberstrichen, durch italienische Arbeiter feien, die eine Straße In der Nähe ausgebessert und in der Schenke wohnten. Bald war zAsehen, daß der Alte spätestens am Abend des folgenden Tages sich für immer ausstrecken werde. Ich konnte „Als ich ins Freie trat, sah ich, daß Flußuf«r hockte. Sie hob sich im Ne lauerte, daß man es weckte. Kurz darauf pafsirte ich die Brücke, ich schritt an dem linken Geländer ent wie einen Schatten wahrnehmen. Jen seits des Flusses wurde es noch schlim mer. Es kam mir vor, daß kleine ein Ausblick, einige Bäum«, «in Stück Feld oder Gebüsch wurde sichtbar. Dann schnürte sich wieder alles zu, es wehte trügerisch durcheinander. Jetzt schob sich von da, jetzt von dort eine längst zu spät. Ich hatte keine Ah gentlich jeder Schritt, den ich that, eine Thorheit sei. Vielleicht ging ich in ei ner Richtung, die mich von dem Dorf beigegangen; den« der Zeit nach hätte ich wohl schon zu Haus sein müssen. Es war ein« Lage zum Verzweifeln, und ich machte mich auf das Schlimm st« gefaßt. Dabei merkte ich zum Ue berfluß noch, daß ich von dem Fußweg abgekommen war und mich auf «inem Stoppelfeld befand. Es war, um di« Fassung zu verlieren. Ich schimpfte wüthend vor mich hin, aber das war zu nichts nütze. Ich tastete weiter und war wie ein Blinder, den sein Führer im Stich g«lass«n hat. Plötzlich muß te ich denken: w«nn ich jetzt stürzte, in eine Sandkuhle etwa oder irgendwohin und müßte da die Nacht durch liegen bleiben und vielleicht auch noch d«n kommenden Tag üb«r und immer so fort es war ein abscheulicher Ge danke! „Während ich ihm noch nachging, merkte ich, daß ich den Bod«n unter den Füß«n v«rlor. Ich fiel, schlug mit den in Luft, «s war d«s linken Fußes. betastete vorsichtig, fühlte nasse Erde> an d«n Kleidern, und als ich mich rühren wollte, that der Fuß heftiger weh. Ich riß die Aug«n auf, es war stockdunkel Schmerz, als ob mir einer mit einem scharfen Messer die Sehne durchschnei de. Ich wußte, daß das zum minde ieere Kalkgrube, in die ich gefallen in d«r Näh« d«s Dorfes befand. Ich dachte daran, daß man mich vielleicht es schien mir, als stelle sich Fieber ein. Ich hüllte mich, so fest es ging, in mei ne Kleider und zog den Hut über die jede Minute wurde mir zur Ewigkeit. Was sollte nur aus mir werden? Ob man mich morgen finden würde? Ich aller Kraft, wild, wahnsinnig. ES verhallte ungehört. Alles blieb still. ich^ganz^ruhig Bald spürte ich, daß ich müde war, be täubend müde. Ich lehnt« den Kopf an di« eine Wand der Grube und schloß die Augen. Es war mir alles gleichgiltig, ich wußte nur, daß ich sehr müde war und schlafen mußte. Ab ausschlug, war es Heller Tag. Ich hustete, fror und fühlt« mich schlecht. Mein Fuß brannte wie Feuer. Ich sah ein, höchste Zeit, daß et- Sainmetbarrett auf dem blonder Kopf, AZann schoben fich noch andere Köpfe vor, alle erschreckt und erstaunt. Man holte schnell eine Leiter und schob sie zu mir hinunter. Es lam jemand te, bis ein Wagen läme und mich nach Hause brächte. Währen des Wartens sah ich durch die Fenster des HäuS- Erziehung nud Individualität. Man wird vielleicht erwarten, daß ich der Rücksicht auf die Individuali tät, bei der Erziehung des Kindes zum Menschen, von vornherein die allererste Stimme einräume. Das ist nicht der Fall! Die Individualität eines Menschen zu erlennen, ist allemal ein seines und schweres Ding. Es gehört dazu: Ver ständniß, Erlenntniß. Erfahrung und j der jemand gut genug zu kennen glaubt, weil er ihn lange genug kennt, wird zu argen Trugschlüssen gelangen. selbst Vater und Mutter, Bruderbund nen Leuten" nicht mit dem Suchen Anspruchslosigkeit, Reinlichkeit und i Pünktlichkeit zu erziehen, denn wenn Weg der Menschheit, daß sie besser sein Väter! Zu diesem Zwecke muß di« Grund j läge des Gehorsams, der Wahrheits treue, des Pflichtgefühles und der Ein fachheit festgelegt fein, ehe die Ausbil zu haltend Nicht thöricht nach Individualität forschen und suchen, heißt aber nicht, sentlich unterdrücken. Die Individua lität eines Menschen zu tödten, ver mag niemand. Wohl aber kann sie der aufzuleben, zu spät oder zum Un glück! Wer gut geführt und richtig gelenkt, von vornherein doch sein darf, vielleicht langsam.aber doch sicher ent wickeln! Wer vierzig Jahre braucht, um auf dornenreichen Irrwegen die freie Straße für sein eigenstes Wesen steckungsstoff daS Blui. Aber sie schet men oder über die Seltsamkeit unseres Geschmackes wenigstens den Kopf schüt teln und mit den Feinden und Gegen zig und verständnißlos mit der plum ten über ihre frischsprossenden, vielleicht ziehen heißt regulieren! Wer ein rech ter Erzieher sein will, soll leine Stun de seines Tages vergessen, daß die Feh ler eines Menschen nur die Schatte» seiner Tugenden sind und umgelehrt. Geiz, Lebhaftigkeit und Dreistigkeit, Bescheidenheit und Blödigkeit, Zurück beeinflußbaren Jugend, die noch mit hundert und hundert Ohren hört und sieht, die ebenso leicht ange- und verbuch sich womöglich noch in Segen verkehrt, dafür soll der erken nende, pflichttreue, warmherzige Er zieher seine ganze Kraft einsetzen. Ich möchte die Wärme gleichsam unterstrei. chen. Denn vor allem anderen verlangt die Jugend unser Herz. Nichts wirkt verderblicher auf sie als Kälte, thörich ter Hohn und billiger Spott. Wärme drängt nicht zum Verziehen, sondern zum Verzeihen, zum Verste- dessen, was Charakterfehler ist und was Jugend, Thorheit! Es ist Thatsache, daß Eltern und Erzieher sich bei dieser Beurtheilung sehr häufig irren, daß sie über die Thorheit die Hände ringend den Blinnstrahl nach ihr schleudern, während sie den wirkli chen Defekt, der seine ersten Blätter schon ganz sichtbar aus der Knospe verständnißvoller Berücksichtigung der Jndividialität sind Bequemlichkeit, blindes Vertrauen und die Sorge vor Gesellschaft.'" Daß die Schule die Eigenart berück sichtigen soll, ist fast zu viel verlangt. Dazu ist die Menge der Schüler zu groß und die Stundenzahl des Zusam still sitzt, sein Pensum im Kopfe und fein Löschblatt im Buche hat, wird in den Augen seiner Lehrer beinahe im- Das Schulurtheil über Art und Be^ kannten Lernkindern und vielgerühm ten Musterknaben sicher schien. Hätte sich aber jemand der Mühe unterzogen geswßtt,. /s j 's, Kinder beschränkt, die mit ihnen die Luft desselben Hauses athmen, ihre Tage und vielleicht auch noch ihre Aber Lebhaftigkeit ist lästig, Zer stocktheit und den heimlichen Haß an ihre Stelle. Warum hassen so viele Kinder die Lehrer und Erzieher ihrer Jugend, trotz aller Mühe, diese sich mit ih dankbaren Kinder trifft! Der Fehler der Eltern ist meist eine zu große Bertrauensfeligkeit. In genüber aber fallen sie so vollkommen aus der Rolle, daß keine Strafe ihnen hart und schwer genug erscheint. nur geliebt, wo sie kennen zu führen sollten. Die eigenste Art ihres Kindes ist ihnen und sie sind wird. DenkendeEltern und Erzieher, welche die eigene Jugend nicht vergcssen haben, sittlich höher entwickelte Menschen, die ter noch als Krttiker und Richter ge genüberstehen, sollten von d«m Grund satze ausgehen: „Auch mein Kind ist ein M«nsch und nichts Menschliches bleiben!" Diesem Menschlichtn aber, sei es gut, fei böse, schon in der Knosp« was in und der Gesellschaft eifrig und so siegreich sich bemüht. Di« Geschichte des Tanzes weist in keiner Epoche so mannigfache wech selnde Mod«n auf, wie im verflossenen 19. Jahrhundert. Stand der Tanz ist der älteste wohl der Contretanz, cr wurde 1821 zum ersten Male am Ber liner Hofe getanzt und ging von da schnell in di« anderen Kreise über. Wie er aus Frankreich nach Deutsch ger ist die Polka. In Berlin tauchte sie zuerst im Jahre 1830 auf. In den zer, Polka und Polka Mazurka an schlössen. In vornehmeren Gesell schaften folgte dann „Quadrille ü, la (diu", die wieder durch Rundtänze abgelöst wurde. Diesen folgte der Contre, der Kotillon machte den noch andere Tänze gesellt. In den Achtziger Jahren durfte di« Kreuz- Polka und auf keinem Pr overgang«ner Zeiten n«u einzustudiren und im Kostüm auszuführen. Der Vater dieser Mode ist kein Geringerer als Gämbetta. Auf einem Feste, das er den Deputirt«n gab, ließ er die Tänze der Revolutionszeit zu neuem Leben erstehen, man tanzte Pavanc und Volte, den Schluß bildete das be- Kaiserhofe wurden neuerdings vielfach historisch« Tänze «instudirt. Alter zwischen 2S und 30 Jahren kann riser Gericht« beschäftigte. Michael Le< Großmütter einzuholen, was nothwen dig war, da er noch nicht LS Jahre alt war. Als er dann mit seiner jungen Kensington einen französischen Zahn arzt geheirathet. In Paris wurde «i ihr«r überdrüssig, verließ sie, und als sie auf klagte, wandte er ein^ gen Ehen mit Franzosen! Erklärlich. „Ede, Du wirst ja immer verurtheilt?" ,Na, is d«S een Wunder? 'n paar hundert Para graphen in'sJ«setzbuch gegen mir e«n«n Menschen!" Pech. weiliger und unbehaglicher gewesen wäre als Fadenheim. Und wie die Stadt, so ihre Bewohner. Kleinlich, beschränkt, mißgünstig und ungemüth lich bis zum höchsten Grade. Man mußte eben ein Fadenhauser sein, um in solch einer Umgebung leben zu kön nen; «in Fremder hätte es nie fertig gebracht, und darum ging auch keiner hin. Und als eines Tages ein guter Freund dem Sekretär Hummel di: Mittheilung machte, er wisse eine reiche Frau für ihn, so sprang dieser auf den Hals vor Rührung und Dankbar keit. Als aber der Freund hinzusetzte, die Erwähnte sei eine Fadenhauferin. da stieß der Sekretär den Hinterlisti gen gleich einer giftigen Natter von sich. „Und wenn sie «ine Million hätte", rief er entrüstet, „eine Fadenhauserin nehme ich nie und nimmermehr zum Weib!" Aber Zureden hilft. „Was bist Du denn mit Deinen hundertzwanzig Mark Gehalt im Mo nat?" kalkulierte der Freund. „Ein ewiger Hungerleider! Und was kannst Du d«nn einer Frau in solch einer Stellung bieten? Den Sekretärstitel? Du lieber Gott! Der ist just soviel werth, wie ein Du Du ja Mann genug, sie ihr wöhnen. Du bist ein doppelter und dreifacher Narr, wenn Du diese Gele genheit von Dir läßt. Die reich« Fa denhauserin wird keine alte Jungfer, verlaß Dich darauf. Nimmst Du sie nicht, nimmt sie ein anderer!" Kanzleirath?" rief der entzückt« Sekre tär, als der illustre Gast pünktlich er schien. „Ich werde diese gütige Herab lassung Zeit meines Lebens nicht ver gessen!"—„Pst, pst", wehrte der Kanz» ich doch nicht minder als Frcuden tär! Nicht wahr, Ihre Frau Gemah- Sie sich! Ich habe es nämlich beim Mi» worden sind." Et» echter Witzvold. Ein Dichterling fragt b«i ein«r Witzblatt - Redaction an, ob «r sich «r -lauben dürfe, «inig« Witz« «inzusenden; die Witz«, glaub« «r, seien gut, nur wiss« «r keine passend«» Ueberschristen dazu. Di« Redaction antwortet ihm, schristen selber machen. D«r Dichterling schickt s«in« Witze ein und hat auch das Glück, dieselben zu verlaufen. Einige Wochen darauf kommt ein« n«u« S«ndung von ihm, der folgend«s Begl«itfchr«ib«n b«ili«gt: Ihr Herzfehler. »Nun, -- Noth behelf. Arzt (einen Mama: „Warum weint denn das Ba by, laß es doch in Ruh«, Dolly!" Dolly: „Ich hab' ihm blos g«zeigt. wie
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