Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 11, 1901, Page 6, Image 6

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    6 L««se «ndacht.
, Uebers grünende Gesild.
Tief im Herzen neu erstehen
Fühl' ich leis «in altes Bild.'
L«is« rauscht d«r Bach im Thale,
Leis« schmilzt d«r l«tzt« Schn«e,
Mächtig, ach, mit einem Mal«
Ueberkommt mich S«hnsuchtsweh.
Leise andachtsvoll« W«is«
Lenkt mein Auge himmelwärts.
Deinen Namen rief ich leis«
Leise blutet mir das Herz.
Tcr Mücköimffel.
«Wollen Sie mir nicht sagen, warum
Sie eigentlich diesen alten, verrosteten
Nagel aufheben? Sied Sie etwa
abergläubig und glauben, das bringe
Glück? Aber, aber, Fräulein Marie!
Ich dachie, Sie ivären ein ganz auf
j,n landläufigen Sinne ich heb« den
Nagel auf weil weil Aber das
ist ein« ganz kl«ine Geschichte, Herr
Doctvr; soll ich si« Ihnen erzählen?"
„Wie können Si« sragen?"
„Also, m«in Ur-Urgroßvat«r war
seines Zeichens «in ivackerer Nagel-
Tag für Tag an einem Ambos und
schmiedete. Zur Zeit der Messe zog er
dann mit seinem Vorrath hinunter in's
ten?
d«m Blättergrün der Obstbäume am
Wiesenrand da steigt der Rauch aus
seiner Esse aber kein Mensch ist z»
sehen keiner, der ihm zu Hilfe
der Menschenjäger! Aber im selben
Bugenblick sank auch mein Ur-Urgroß
vater nach der furchtbaren Anstrengung
und Aufregung entseelt zu Boden
es war wohl «in H«rzschlag. Aus den
Schrei erst «rschienLisbeth in der Thür
und begriff nicht gleich, was sie sah
erst auf ihren Hilferuf kamen die sechs
laus«n.
Dir Werber sah, daß er sein Spiel
verloren hatte, und floh davon. Die
maleinst durch die Nägelschmiede ihren
Wohlstand begründete.... Das ist die
ganz« kleine Geschichte. Nennen Sie
„Nein alier Pietät!"
lassen sie ihn auch ich
ZA Hln'iirzer Hifeu.
nents von Europa zu besitzen. Di»
Stadt liegt etwa 105 Kilometer (65
engl. Meilen) von der ElbmUndung
kungsbereiche der Gezeiten, die sich hier
durch eine Wafferstandsdisserenz von
fast 2 Meter bemerkbar machen. Die
ses Fahrwasser von Hamburg bis in
die freie See hinaus, das ursprünglich
nur kleineren Schissen von höchstens 4
Meter Tiefgang genügte, ist nun im
Laufe der Zeiten durch ganz außer
ordentliche Aufwendungen an Miihe,
an Ausdauer und an Geld zu einer
Fahrstraße für die größten Oceanric
sen umgeschaffen worden. Schon
aus der früheren Bliithezeit des alten
Hansebundes wird von künstlichen
Verbesserungen des Elbefahrwassers
berichtet; doch erst im dritten Jahr-
Großerßagger.
zchnt des vorigen Jahrhunderts ist
des Seeschiffs - Fahrwassers geschrit
ten, d. h. zur Ausbaggerung einer
Fahrrinne durch alle Flach- und
Sandbarren hindurch, die Hinderun
gen für die Großschifffahrt bildeten.
Während zu diesem Zwecke schon 1834
ein kleiner Dampsbagger von weniger
als 20 Pferdestärken auf dem Plan
erschienen war, gewannen die Bagger
ungen eigentliche Bedeutung erst mit
dem Auftreten gleichzeitig
arbeitender Bagger von 100 -und mehr
Pferdekräften. In den achtziger Jah
ren baute man, um Schritt zu halten
mit dem schnell wachsenden Tiefgang
der Seeschiffe, mehrere Bagger großer
Dimensionen, die mit Maschinen von
300 Pferdestärken und einer Greiftiefe
von 12 Meter bis zu 3000 Kubikmeter
Baggermasse herausschafften. Man
kann sich von den Briggerungen im
Flußbett der Elbe und in den Häfen
einen Begriff machen, wenn man hört,
daß allein im Zeitraum der letzten 10
Jahre über 25 Millionen Kubikmeter
Baggergut zu Tage gefördert wurde.
—So ist es möglich geworden, daß
heute bei mittlerem Wasserstande
Oceanschiffe von mehr als 7 Meter
Tiefe elbaufwärts bis in den Hafen
man bedenkt, welche Zunahme an
Raumgehalt die so ermöglichte Tiefen
zunahme der Schiffe um 3 Meter zu-
Seeschiff „die Wege zu ebnen". WaS
Speicherstraße.
in früheren Zeiten das auf Hambur-
Seeschiff für sich verlangte einen
ruhigen Liegeplatz mit gutem Anker
arund das bot die Natur, und die
ten Uferstellen im Längsverlaufe des
Stromes Pfahlgruppen Duc d'Al
gewendet, deren Liegezeit ja nicht so
stark ins Gewicht fällt, wie die der
weniger werthvolle Massengüter, wie
Kohlen, Salpeter, Reis etc. selten
eine besonders schnelle Abfertigung
Als aber das Dampfschiff großer
Im Jndiahafen.
schnittlich um das Sechsfache stiegen,
da genügten die Bordmittel der Schiffe
fertigung gesonnen werden, wenn die
Dampfschiffe, deren Liegezeit wegen
ihres complicirten Mechanismus be
deutend höher veranschlagen ist,
im Jahre 1866 die ersten festen Quai
d«n Plänen des um Hamburg hochver
dient«» Wasserbaudirektors Dahlmann
als offener „Tidehafen" ausgeführt
in dem also die Wirkung der Gezeiten
voll zur Geltung kommt war das
Vorbild, nach welchem sämmtliche
Hamburger Hafenbecken als Tidehäfen
gebaut wurden. Dem außerordent
lich schnell wachsenden Bedürfnisse nach
festen Qualanlagen nachzukommen, hat
als 16,500 Meter Liegeplätze an se
il), 000 Meter Liegeplätzen an Duc
d'Alben im freien Wasser, so ergibt
sich, daß heute Hamburg 300 Seeschif
fen großer Dimension die Möglichkeit
einer gleichzeitigen Abfertigung bietet.
Riesenkrahn.
Das Hauptareal des Hamburger
Hafens ist der Handelsschiffsahrt als
renaustaufch von Seeschiff zu See
schiff zu ermöglichen letzterer übri
gens ein ansehnlicher Theil des Ham
burger Hafengeschäftes. Als Ueber
gangslagerstälten für alle Waaren, sei
Lagerschuppen erbaut, welche sich in
diesem Welthafen zu höchst detrachili
chen Lagerflächen entwickelt haben. Die
Pen beträgt heute über nicht weniger
von 265,000 Quadra!meter bedecken!
Einer der größten dieser Schuppen, der
allein einen alljährlichen Waarenum
schlag von etwa 40 Millionen Mark.
Von diesen Schuppen aus werden nun
Für die Waaren, die im Freihasen
gebiet lagern sollen, hat nun sowohl
der Staat Hamburg, als auch die
„Freihafenlagerhausgesellschaft" Spei
cher erbaut, welchc an die Interessenten
Speicherkcmplex«, die nachgerade zu
Stadttheilen anwachsen, sind anstatt
von Straßen zum Theil von Wasser
läufen durchzogen, die in ihrer Art oft
mit Venedig verglichen werden. Die
neueren Lagerspeicher, von denen ein
zeln« sich heute fchvn bis zu 12 Stock
werken erheben und so die ersten Ver
suche zur Nachahmung der amerikani
schen Sky Scrapers machen, stellen
Kohlenschütte.
spektable Vorrathstainmern des Welt«
nähme der Anzahl aufs Intensivste
nachgestrebt. Rechnet man die Krähne
zusammen, die in der kurzen Zeit cnt-
und löschenden Schissen 148 feste
Handkrähne, 272 Dampf-, 29 hydrau
lische und 91 elektrische Krähn« im
ganzen also 540 Krähne zur Ver
fügung stellt, ungerechnet die zahlrei
chen Aufzüge und Winden der Spei
cher. Besonderer Erwähnung bedarf
der Riesenkrahn von 150,000 Kilo
gramm Tragfähigkeit, zugleich der
größte Handelsirahn der Erde.
Schwimmdock.
hervorragendsten neueren Einrichtun
gen aller Werften, die sich mit Repa
ratur und Unterhaltung in großem
von deren Princip wohl schon jeder ge
hört hat. Sie sind gleichsam selbst
Fahrzeuge, welche auf die versenkte
Wasser heben.
ste Peweis ist.
Aufrichtig.
der in der alten, noch mittleren und
neueren Geschichte Bescheid weiß):
„Welche Geschichte haben Sie denn
eigentlich am besten studirt?"
Candida!: „Die Geschichte des Sal
-5
liebsten?"
Herr: „Mit Ihnen Herzsolo!"
Schweizer Trachten.
ken Volkstrachten immer mehr und der
Tag, an welchem selbst die dem Ge
triebe der großen Welt fernenGebirgs
bewohner sich „wie die große Herde"
kleiden werden, dürfte nicht fern sein.
Sehr malerisch waren die alten Trach
ten der Frauen und Mädchen in der
Schweiz, von denen zwei in unseren
Illustrationen dargestellt sind. Die
erste Abbildung veranschaulicht ein
Mädchen aus dem Knonaueramt im
Canton Zürich. Der Anzug besteht aus
einem sehr kurzen schwarzwollenenßock
von starkgeripptem Stoff mit schma
ler graublauer Bandeiiifassung, einer
faltigen Schürze von gleicher Länge
gestreifter Seide, einem schwarzen
Tuchmieder mit Achselbändern, das
vorn über einem offenen Untermieder
aus roth u. weih gestreiftem Stoff in!t
schwarzer Einfassung weitläufig ver
schnürt ist. Das weiße faltige Hemd
mit halblangen anschließenden Aer-
Knonauerin.
Hälfte verdeckende Filethandschuhe er
gänzt. Die Achselbänder des MiederZ
bestehen aus schwarzem Sammt,
agrasfe zusammengehalten. Ein
Sträußchen von Alpenrosen steckt im
Mieder. Die den Hinterkopf deckend,
schwarze Haube ist mit einer breiten
plissirten Krause von schwarzem Tüll
oderSpitze ausgestattet. Dazu schwarze
ausgeschnittene Schuhe und schwarze
„Wirklich?!... Ah, das gönn' ich
diesem ekligen Menschen!... Was hat
Gedichte hat er vorlese»
Verdorbener Spaß.
Fremder: „Wie kommt es, daß Ihr
Städtchen jetzt so ruhig ist? Früher
haben die Studenten die ganze Nacht
rumort!" Bürgermeister: „Wir
haben die Nachtwächter abgeschafft
und da macht ihnen das Lärmen kei
— Boshafte »rttll. „Mi
lhnen das neue Lustspiel?"
Im (Eisenbahnbetrieb.
Zwei Messer, sogen. Vorschneider, die-
Den Betriebsdampf erhält die Ma-
Mißtrauisch.
Philister -Standpunkt.
wordenen Neffen): „Was, 20,000
Mark hast Du für dieses Bild bekom-
Täuschung.
Professor: „Was, schon in Rom?
Da heißt es ja schleunigst aussteigen!
Sapperlot, jetzt bin ich aber einge
gangen!"
Moderne Legitimation.
„....Können Sie sich als bessere
Köchin ausweisen?" „Natürlich!
Hier hab' ich ein paar Strafmandate
Kellnerin: „Also Sie, Herr Ober-
Mo de rneMa l e re i.
Herr: „Ich würde Ihr Bild sehr
Zarler Geschäftsbetrieb.
„Ich möchte ein recht schönes Kalbs
herz."
„Bitte drüben zu dem Gesellen? der
befaßt sich mit Herzensangelegenhei
ten!"
nicht gewußt, daß das der Schiller sein
soll!" »Aber, Freund, blamir' Dich
nicht so furchtbar! Den Schiller kennt