I« der Mitte. Vo>- Rud. Leonhart, >l. Wanderer. der Weg nach Wegweiser: „lawodl. Nnr Hübich m Capitel 1. Blicke in «in Tagebuch. Wir befinden uns im Frühling,'VB, in der Stadt San Francisco. Ein frisch«! Seewind kräuselt die Bai, und mildert eine nahezu tropische Hitze. «ines der elegant möblirten Privatge miicher der oberen Stockwerke, wo wir «inen Mann an einem Sekretär erbli cken, welcher etwa fünfzig Jahre alt sein mag, allein nur wenig Spuren solchen Alters zeigt. Die hohe Stirn zeigt wenig Furchen, und sein «sch einen festen, energischen Schnitt erken nen zu lassen, obschon die gepreßte Härte fehlt, welche Geiz und Selbst sucht verräth. Das Auge des Mannes ist blau, und der aufgeweckte Blick deu tet auf Herzensgüte. Der Mann am Schreibtische scheint von deutscher Ab mag. stand doch die Wiege seiner Eltern oder Vorfahren ohne Zweifel am Ufer der Elbe oder Weser. Di« Gesichtszüge sind meistens ein treuer Fingerzeig des Charakters, allein da dies nicht im mer der Fall ist, so kommt eS sicherlich sehr zu Passe, daß er augenblicklich damit beschäftigt ist, Einträge in ein Tagebuch zu machen. Tall«yrand mag wohl recht haben, daß manchr.ial die Worte nur dazu dienen, unsere Ge danken zu verbergen, allein wenn wir auch leider nur zu oft unser« Mitmen schen belügen, so ist es doch jedenfalls höchst unwahrscheinlich, daß wir dieses tadelnswerthe Verfahren gegen uns selbst anwenden, d. h.uns im Tage buche selber belügen. des Verfassers und Lesers Gebrauch machen, und dem Mann am Sekretär über die Schulter blicken, um zu sehen, was er schreibt, so ist es mehr als wahrscheinlich, daß es uns auf diese Weise gelingen wird, einen Blick in seine Seele zu thun. Also an's Werk, Leser. San Francisco, den 1. Mai, 1868. Der Wonnemonat belügt sei ist sicherlich ein so vollkommener Früh lingstag, wie die Natur ihn je geschaf fen. Alles Ander« harmonirt über dies, mich vollkommen zu befriedigen. Ich hatte soeben ein leckeres Frühstück. Ich leide keinen Mangel: im Gegen theil, ich brauche nur einen Wunsch zu äußern und er wird erfüllt und doch bin ich glücklich? Erst seit Kurzem drängt sich diese Frage mir aus und kommt dies? Haben sich etwa mein« Begriffe von Glück geändert? Sonst fand ich doch in der Anhäufung neuer Reichthümer genügend Befriedigung, und jetzt Carlos, warst Du bisher ein Plutokrat, ein Shylock, welcher den Schein für das Wahre, die Materie für den Geist hielt? Nein, nein doch, Carlos, ich glaube ich kann Dich mit gutem Gewissen von einer solchen Be schuldigung freisprechen. Du erwar best Deine Schätze zum Zeitvertreib, und Dein Geist erniedrigte sich nimmer zu dem Götzendienst, welcher von allen der erbärmlichste ist. Vielleicht sind es die zunehmenden Jahr«, welche dies« Bedenken, di«f« Fragen erzeugen. Wozu lebe ich denn eigentlich? Blos um lecker« Mahlzeiten zu verspeisen und. nach dem Einkassiren meiner Ein künfte mich niederzulegen, blos um die nöthige Kraft zu jener nichtssagenden Beschäftigung zu gewinnen. Nein, tausendmal nein! Dies muß, dies Was sind denn eigentlich die Bande, welche uns an's Leben fesseln, und ohne die kein wahres Glück möglich zu sein scheint? Familie, Freund«, Ver wandte! Laß mich sie in obiger Rei henfolge behandeln. Also zuerst Fa milie! Ich habe keine. Mit meiner theueren, unvergeßlichen Mutter zerriß vor zehn Jahren das letzte Familien band. Ich habe seitlier kein neues ge knüpft. Nicht daß ich ein Frauenhas ser wäre —im Gegentheil. Ich er freue mich ihrer Gesellschaft? allein ich bin nie einem Frauenzimmer begegnet, Habe ich Freund«? ja? Tisch freunde, welche mich ihrer Achtung und Neigung versichern, wenn sie 'meine verschlingen und meine Weine den. um daS meinige zu retten? allein Freund«? Ein Freund muß im Stande sein, unser geistiges Leben, unsere Seelensreuden und Leiden zu wenn der Tod nicht kürzlich unter ihnen aufgeräumt hat. Mutter er. zählte mir häufig von meinem Groß- Friedrich von Braun, sowie von der Bibel, welche Großvater im Jahre 1818 jedem seiner vier Söhn« schenkte, damit dieses Buch ihnen als ein inni ges Band für spätere Geschlechter diene. Jede Bibel enthielt ein leeres Blatt zwischen dem alten und n»uen es ja. Wie oft habe ich der liebm Mut mllssen! Ich glaube, ich weiß sie aus- Leipzig, den 1. Januar 1318. jedem ich heute eine gleiche Bibel schenkte. Klaus. Der gut« alt« Herr! Er hat sich wohl schwerlich träumen lassen, daß entdecken und in seinem Sinne auf's Neu« zu verbinden. Laß sehen: Mut ter erzählte mir wiederholt, daß Oheim Was! Schon elf Uhr?! da muß ich klingel sofort zwei Dienstboten herbei- Gesichtsfarbe zu schließen. Der Mann gen Fragen. Hab« ich Euch nicht tau sendmal gesagt, daß Ihr mich nicht verlassen sollt, so lange ich lebe, und daß ich für Euch gesorgt habe, im Falle Ihr mich überlebt? Anstatt dergestalt Bücher und diesen Secr«'tär sorgfältig zu verpacken. Ihr wißt, es ist ein Erb stück von meinen Eltern, und darf des halb nicht beschädigt werden. Ich bin zum Essen wieder hier. Adios." Kapitel 2. Auf der Spur. Zwei Wochen später finden wir Car los Bruno, das spanische Equiva lent für Karl Braun mit seinen Ge sährten im Parlor des N. Hotels in New Bork. Auf dem Tische vor Car los liegt offen der ungeheure Addreß lalender der Stadt und aus feinen Au gen stiehlt sich ein komischer Ausdruck der Verzn-eiflung. „Fünfhundert Brown's," ächzt er und kratzt sich seuf zend in den Haaren? „und außerdem fünfhundert Braun's; Kinder, was in aller Welt sollen wir thun?" „Mich wissen nicht," «rwidert Fran zisco grinsend und „Mich auch nicht," daß alle diese Brown's und Braun's es in ihrem Interesse finden werden, uns zu besuchen, oder uns schriftlich fer Schritt fetzt un« der Gefahr einer so entsetzlichen Ueberschwemmung aus, daß ein weises Bedenken am Platz ist. Wir haben überdies die eine Adresse gefunden, so vielversprechend, daß wir sie jedenfalls ausbeuten müssen. Laßt sehen: Friedrich Brown, 59 E. B. Franzisco, sei so gut und bestelle so fort eine Droschke, damit wir diesen Friedrich Brown aufsuchen können. Mercedis, reich« mir meinen Rock und Hut so, nun kann's an die Arbeit gehen." Als Carlos vor das Hotel trat, stand die Droschke bereit. „Könnt Ihr uns nach 59 E. B. fahren?" fragt« Carlos den Kutscher, welcher statt al ler Antwort auf den Bock sprang, und im raschen Trabe davon fuhr. Nach Verlauf eine» halben Stunde hielt die Droschke vor einem mehrstöckigen Hau se, welches die Nummer 59 über der Hausthür führte. Carlos sprang auf ihm?" zu Haufe? fuhr Carlos fort, Frau ist ebenfalls aus. Wollt Ihr vielleicht eine Rechnung collectiren?" „Warum fragt Ihr?" „Oh, dann könnt Ihr Euch die Mühe sparen, denn die Leute sind schlechte Bezahl«. Sie schulden mir drei Mo nat Miethe, und wenn sie mich nicht vor Abend bezahlen, lasse ich sie morgen an die Luft s«tz«n." Mit diesen Wor ten schlug sie Carlos die Thür vor der Nase zu. Er war mehr belustigt als erzürnt über diesen Mangel anLebenS art und pfiff leise vor sich hin, als «r die Steintreppe hinabstieg. Eben wollte er sich wieder in die Droschke setzen, als ein Knab« von etwa vierzehn lahren ihn anstieß. „Ich weiß, wo Fred. Browns Office ist," sagte «r. „Wirklich? Dann heraus mit der Sprache, mein Junge." „Ich bringe Euch für «inen Viertel dollar hin, Sir." „Aha, pfeift der Wind aus dem Lo- Weg/ weitern Fahrt von fünfzehn Minuten hielt die Droschke wieder, diesmal vor einem ziemlich verfallen aussehenden straße. Der Knabe zeigte auf ein ver blaßtes Schild, auf dein in halbver wischten vergoldeten Buchstaben zu le sen stand: „Fred. Brown, Advocat". „Schon recht," sagte Carlos. „Hier ist Dein Bierteldollar. Es führt wohl „Nein, Herr, Ihr müßt's eben zu Fuße machen." Eingange meldete, daß Brown feine Office im sechsten Stock«, in No. 25 habe.und CarloZ' Lust war nahezu er- von dessen Besrie- Grasschast New Bork darstellt«. Hn tat möcht« etwa achtundzwanzig sein, allein die fortwährenden Entbehrun gen, welchen er ausgesetzt gewesen war, ließen ihn als vierzig und mehr er scheinen. Die Züge hätten für hübsch gehalten werden können, wenn nicht rade in denselben Ausdrücken, und ge mischte Gefühle bestürmten seine Brust. Jener Mann vor ihm war ohne allen Ziveisel durch Noth und Mangel ver krüppelt, wenn nicht versteinert wor höslich. „Nehmen Sie, bitte, Platz? Carlos, indem er der Ausforderung Folge leistete. „Ich suche einen Frie drich Brown, und ...." „Mein Name ist Friedrich Brown, Sir." „Ja, aber der Mann, den ich suche, Leipzig ver'schued."^ „Dann könnenSie mir sicher «in ge wisses Buch zeigen, welches ..." »Klaus von Braun meinem Groß- dater schenkte?" unterbrach der Advo kat. „Gewiß kann ich das. Es ist ein« Bibel, mit einem Blatte, welches als Stammbuch der Familie dienen sollte. Die Bibel ist in meinem Besitze und kenn Sie mich nach Hause begleiten der Zeit zeigen." Dies entschied. Alle Zweifel schwan den und Carlos genoß die so wiin schenswerthe Befriedigung, den ersten der ersehnten Berwandten vor sich zu chenßerwandtschaftsgrad zwischen uns Karl, wenn Dir das besser paßt. Hast Du Deinen Vater je vonCarlos Bruno sprechen hören, der in Mexico wohnte?" „Ja wohl, und immer in der aner ,.Meine Frau," unterbrach er seinen Verwandten. „Du sahst sie also nicht?" Du Kinder?" „Zwei, Oheim." Last, welche sein Leben vergällte und sein Ende beschleunigte. Freds Mut ter kämpfte noch zwei Jahre länger ge telstab brachte. Die Mutter starb vor sagte Carlos ermuthigend, als die Beichte vorüber war. „In Zukunft soll es besser werden, das verspricht Dir los fort, „um Deine Frau und Kinder kennen zu lernen. Ah, Du gehst mit? Na. das ist am Ende das Beste, denn Du hast gewiß dies und jenes zu besor gen und scheinst nicht gerade mit Kun den überlaufen zu sein. Doch, hallo, was ist daS?" Diese Frage wurde durch ein laute? Geräusch in der Halle veranlaßt. Die Thür öffnete sich sodann und zweiKin- Mädchen von drei stürzten ins Zim mer. Ihnen auf dem Fuße folgte eine Dame, welche zwar modisch gekleidet war. deren Garderobe jedoch bedeilkli che Spuren deS Verfalls verrieth. Sie war entschieden brünett, und hätte für recht hübsch passiren können, wenn nicht eine finstere Wolke auf ihrer Stirn ge lagert und in ihren Augen nicht ein Sturm gelauert hätte, welcher nur des elektrischen Funkens bedurfte, um in vernichtender Wuth loszubrechen. Di« Dame schien jedoch unter dem strengen Commando der feinen Gesittung zu ste hen? denn sie hatte nicht so bald den Fremden erblickt, als ihr« Stirn sich aufhellte. „Ah, Du bist beschäftigt, Fritz." sagt« sie mit einer höslichenVer neigung gegen den Fremden. „Ent schuldigen Sie meine Störung, mein« riickglhalten, welchtr sichtlich verwirrt war und stammelte: „Nicht doch. Bella. Dieser Herr ist kein Fremd?r, sondern Onkel Carlos Bruno, dessen Vater dem meinigen so manchen Dienst geleistet. Er kommt, um sich von nun an in New Blick auf den neuen Verwandten, und mochte nun die «legante Kleidung, f»- wie die schwere golden« Uhrkette sie zu einer günstigen Beurtheilung veran lassen, oder mochte sie dem Instinkte folgen, toelcher beim weiblichen Ge schlechte so stark entwickelt ist: genug, sie gelangte zu der Ueberzeugung, daß ein freundliches Entgegenkommen «ine gute Politik fei, weßhalb sie dem Frem den die Hand bot und verbindlich sag te: „Meines Gatten Verwandte sind die meinigen. Ich heiße Sie auf das Wärmste willkommen. Fritz. Lucie, kommt und reicht dem Oheim die Hand." Die Kinder gehorchten und Carlo? Arm. herzte und küßte beide und dank" te dann Bella für ihren warmen Em pfang. Bella dagegen blickte den Gat ten fragend an und sagt« dann zö gernd: „Und wird Onkel Carlos seine Wohnung bei uns ausschlagen? Ich „Nein, nein, Bella, wenn ich mir diese Freiheit nehmen darf, daran ist nicht zu denken. Ich habe zwei Diener bei mir. welche Euch zu viel Last ma chen würden. Wir bleiben deshalb vorläufig im Hotel, bis ich im Stande bin, Euch meinerfeitig eine Heimath anzubieten, was hoffentlich nicht lang anstehen wird. Heut« Abend jedoch werden wir, mit Eurer Erlaubniß, uns die Freiheit nehmen, Euch aufzuwar ten. zum Aufbruch bereit? „Einen Augenblick, Oheim ich habe mit Fritz...." Ihr Gatte gab ihr kein« Gelegenheit auszureden. Er wußte nur zu gut, was sie zu sagen hatte, und in Tausen den von Fällen war er ohne Zweifel außer Stande gewesen, ihre nur zu ge rechten Forderungen zu befriedigen. Diesmal jedoch war er nicht nur im Stande die» zu thun, sondern sie aufs Höchste zu erstaunen. Mit einem Lä cheln, welches «inen Anstrich von Bos heit besaß, zog er «ine der Hundertdol larsnoten aus d«r Tasche und sagte, indem er ihr dieselbe hinreichte: „Ich weiß. Bella, ich w«iß. Du hast Ein käufe zu machen. Wird dies genügen?" Die sogenannte feine Gesittung ist unstreitig die Kunst, unser« Impulse zu bezwing«« und in den Schleier der Verstellung zu hüllen. Es gelang Bella, ihr Erstaunen zu verbergen? allein während sie die Banknote mit der Mie ne einer Person hinnahm, welche an dergleichen Bagatellen gewöhnt ist und mit einem freundlichen Kopfnicken ih ren Dank aussprach, zog sie innerlich mit ihre Schlüsse, welche halten!" Kapitel 3. Beachtung Mit schroffen genscheinlich so unerwartet, daß ein Blick der Ueberraschung Brown's Au gen entschlüpfte, welchem ein zweiter Einige Augenblicke später setzte man sich zu Tische und begann ein Mahl, ebenso einfach, wenn nicht spärlich, wie das Geschirr, welches dasselbe enthielt. Die Teller zeigten Lücken und die mit sie benutzt wurden" „Nun, Bella," fragte der Advokat, ist eine zweite Banknote, welche wohl „Oh. gewiß, Fred. Ich fürchte nur, unsere Gläubiger sind durch diese then, ihre Gesundheit zu gefährden." „Das mag wohl sein," erwiderte Fred trocken. „AIS ich am Fleischerla den vorbeikam, sah ich den Söhldes lch wette, er holte den^Arzt, der Schlag nicht rührte, als Du mir heute Morgen die Banknote reichtest. Wenn man sechs Jahr« lang am Hun gertuch- genagt hat wie wir ..." Ein finsterer Blick aus Freds Au gen unterbrach sie. „Wenn ich an Dei ner Stelle wäre," grollte er, „so würd« ich diese alten Geschichten jetzt nicht aufrühren. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, so bricht mit Onkel Carlos' Erscheinen ein neuer, besserer Tag sür uns an, und ...." „Kcmmt der Goldonkel mit seinen Dienen zum Nachtessen?" unterbrach ihn seine Gattin. „Nein, siie kommen nach dem Essen." „Das ist ein Glück: d«nn uns«r Ge schirr ist nicht angemessen, anständig« Leute zu bewirthen." Ein neuer Blick der Entrüstung. „Hüte Dich, Bella, diese Seite gegen den Goldonkel herauszukehren. Er ist ltenfo scharfsichtig wie rücksichtsvoll, und hat ohn« Zweifel unseren Zustand Deine provozirende Ironie bei Seite und beschwöre die alte Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit heraus, welch« sriiher Deine Zierde bildeten. Bedenk«, daß die ersten Eindrücke gelten, und daß es darauf ankommt, Onkel Car los gute Meinung zu gewinnen." „Aber unsere schäbigen Möbel. Der Gedanke widersteht mir, unsere Gäste in solch elenden Räumen empfangen zu müssen." „Es läßt sich einmal nicht ändern, und halbe Maßregeln sind bekanntlich schlimmer als gar leine. Ich wette, Onkel Carlos sieht Deine schäbigen Möbel nicht, oder, wenn dies der Fall ist, beschleunigt die Entdeckung nur seine Schritte, dem Uebelstande abzu helfen." Mit diesen Worten verließ der Ad fice zurückzukehren'. Der Nachmittag verging rasch und als die Brown'fche Familie ihr Nachtmahl eingenommen und sich in ihre besten Kleider geworfen hatte, erschollen die Schritte der Be sucher auf der Treppe. Fred und Bella empfingen sie in der Halle und führten sie in das Besuchzimmer, welches gewiß schäbig genug war, den Mißmuth Bellas zu rechtfertigen. Andererseits jedoch hatte Fred Recht. Carlos hatte augenscheinlich nur Augen für feine ge fundenen Berwandten und mochten die Mexikaner einen Wink von ihrem Herrn erhalten haben, oder besaßen sie jenes natürliche Zartgefühl, welches nicht immer das Resultat der Erzie hung ist, sie enthielten sich gänzlich jener peinigenden Neugier,, welche unter obigen Umständen doppelt verwerflich ist. Carlos gewann rasch das Zu trauen und die Neigung der Kinder, welche er mit eineiDüte leckeren Zucker. w«rks und mehreren passenden «Spiel sachen erfreut«. Die Unterhaltung', drehte sich nun um Freds Vergangen, heit, indem Carlos durch geschickt ge stellte Fragen Ausschluß über dieselbe zu erlangen strebt«, in der edlen Ab sicht, seine uneigennützigen Pläne den Umständen anzupassen? jetzt um Car los' Erlebnisse, die hinreichend aben teuerlich gewesen waren, das gespannte Lause des die Vater und Adolph von Braun ein Streit geherrscht habe, dessen Ursache eine Erbschaftsangclegenhcit gebildet stand." unter allen Umständen in schädlicher Weise. Sie berührt die Seele, wie der Samum der Wüste die Blüthen, über chen hörte. Was! Er sollte diesen mehr! Wenn nöthig, wollte er zu Gift, zu Stahl, zur Kugel seine Zu flucht solche unberufenen und versprach des Oheims Pläne auf's Herzlichste zu fördern. Als die Kin der anfingen schläfrig zu werden, sagte Carlos: „Es ist Zeit, daß wir Euch schieden: Was wißt Ihr von State» Island?" „In welcher Hinsicht, Oheim?" „Oh, als Wohnort. es gesund. eifrig. Grund ist hoch, man hat dort die herrlichste Aussicht aus die See, und die Elite von New Dort wählt die Insel deshalb zum Aufent haltsorte. Doch, weshalb frägst Du?" (Fortsetzung folgt.) Das getheilte Herz. Baron: „Entsetzlich für mich, daß schließen, nur mich allein zu lieben?" Balleteuse: „Warum nicht, Herr Ba ron? Wenn Ihnen der Spaß nur dann nicht zu theuer wird!" Fiir die Küche. ben. Doch darf es nur so viel daß es sie gerade bedeckt. Sind sie halb gar, so füllt man lochende Hammel brühe nach, gibt einen Theelöffel verle senen, sauber gewaschenen Kümmel dazu und läßt das Gericht gar werden, worauf es mit etwas in Butter ge schwitztem Mehl sämig gemacht wird. Mit Aepfeln gedämpfte Gansl«b«r. Ein« abgehäutete (ge waschene) Gansleber wird auf Butter rasch ringsum angebraten. In eii» irden oder Porzellantiegelchen gibt man etwas flüssiges Gänsefett, schneidet darüber dünne Scheiben von ein paar säuerlichen Aepfeln, von denen vorher das Kerngehäuse ausgestochen wurde, legt die halbfertige Leber darauf, ve streut sie mit gestoßenem Zucker und dünstet die Leber und Aepfel vollkom men weich. Man kann nach Geschmack etwas Citronensaft an die Leber und Aepfel drücken. Eier k tu Tatare. Die Ei«r müssen in kochendem Wasser 5 Minu ten kochen. Dann legt man fi« in kal tes Wasser und schält sie. Die Eier werden auf eine flack>e Schüssel gelegt »nd mit folgender Sauce begossen: Man nimmt 4 hartgekochte Eidotter, streicht sie durch ein Haarsieb, fügt eine Prise weißen Pfeffer hinzu, 2 Prisen Salz, einige Eßlöffel Provenceröl, !ä EßlöffelKräuteressig und etwas Weiß wein. Hiervon, rührt mau «ine schön« gelbe Sauce und gießt sie über die Eier. Roh glcrsrrte Kar löffeln. Die gewaschenen Kartoffeln werdel» geschält und mit einem Kartoffelbohrer zu runden Kugeln ausgestochen. Nun kann man sie in Salzwasser.kurz« Zeit abbrühen, doch ist dies nicht unbedingt nöthig. Jndessen thut man in ein« Kasserole ein Stück Zucker, gießt wenig Wasser daran und läßt es braun >ver den, thut reichlich Butter daran, die man ebenfalls braun werden läßt und zuletzt die Kartoffeln. Diese deckt dickseimig gemacht. Dann stößt man eine Unze süße Mandeln (darunter 5 bittere) mit einem Pint abgekochter Deutsches Beefsteak mit Si« müssen ganz croquent sein, wes halb man mit der Butter nicht sparen soll. Man verivendet dies« Croquet» als Garnitur um jede Art von Gemü sen: Schoten, Biichsenbohnen, Erbsen puree, Linsen usw. Feines KalbSragout. Man schneidet ein Nierenstück mit der Niere in Scheiben. Jede Rippe ergiebt ein« Scheibe. Sodann legt man in ein« Kasserole ein Stück Butter, läßt Ii« steigen und thut, wenn sie hellgelb ist. daS Fleisch hinein. Das fleisch wird hell darin angebraten, gesalzen und dann so viel Wasser darauf gegossen, daß es fast bebeckt ist. Man deckt ein«,» out schließenden Deckel darauf und läßt das Fleisch weich schworen. lekt giebt man ein reichlicheS^Gla» 'ig an das Gericht thun. daS mit Butterkartoffeln gereicht wird. K a sernen h o 112 b l ii — wohl denken, im Schlaraffenland, w» Ihnen die g«brat«»en Tauben in de» Mund fliesen." 3
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