6 Dle Tau»«» Roal»« Allngst dachte ich darüber nach, Wie sich's ereignet haben mag, Daß Vater Noah's Taubenpaar Verschieden im Verhalten war: Denn während 's zweite Täubchen fein Den Oelznxig bracht' zur Arche 'rein, War's erste, wi« man hat gehört. Ohn' «inen solchen heimgekehrt. Der Grund, den uns hierfür bericht' Di« Bib«l, der gefiel mir nicht. Wie ich so sann, sah vis-a-vis Drei Weibsleut' ich. die in der Früh, Vom Markte kommen, sich begegnet. Und—ob es auch in Strömen regnet— 'wen höchst solennen Klatsch vollführ ten, Tich gar nicht von der Stelle rührten. Bald that die eine wichtig sehr. Bald wußt'die and're noch was mehr, So daß ibr Mundwerk, wie ich fand, Nicht 'ne Sekunde still« stand. Da ward der Sachverhalt mir klar Mit Vater Noahs Taubenpaar: Die zweit« Taube sicherlich War ein solider Täuberich, Di« erste ab«r Gepflückt sie? bald entfallen wieder, Weil aus km Rückweg zu dem Alien Sie nicht den Schnabel konntc halten! Lukel sam'S Rekruten. „Der Noth gehorchend, nicht dem «eigenen Trieb" folgt im gesegneten ölten Vaterlaiide jeder junge Mann, dem Mutter Natur gesunde Knochen und Muskeln gegeben hat, einige Jah re dlin Kalbsfell. In unserer neuen Heiir.'.th ist dieser Zwang glücklicher weise nicht vorhanden und deshalb muh Onkel wacker die Werbe trommel rühren lassen, um junge Leute zu gewinnen, denen es nach dem mehr ols zweifelhaften Vergnügen des Sol dotenlebens gelüstet. Unter diefenVer- Hiiltnissen konnte es nicht Wunder neh men. daß in früheren Jahren dießun d«s - Armee ini ihren Reihen anrüchi ge Elemente in großer Zahl hatte. Heut« ist es in dieser Hinsicht aber bis ser geworden, denn bei der Anwerbung von Rekruten werden die Applikante» nicht blos einer vigorosen körperlichen Musterung unterworfen, sondern auch an ihre Moralität wird der Probir stein gelegt. Aus welchen Elementen jetzt sich nun unsere Bundes - Armee Roh« Relruten. zusammen? Die Antwort lautet ein fach und zusammenfassend: aus Ange hörigen aller Gefellschastsschichten. In den meisten Fällen ist „Billy Smith", wie wir nach der Analogie des engli schen „Tommy Alkinson" unsere Re kruten nennen wollen,ohneArbeit u.hat es satt, von W«rkstätt« zu Werkstätte, von Geschäft zu Geschäft zu laufen, um iiberall abgewiesen Lu werden; mancher junge Mann läßt sich auch anwerben, weil ihn der Hafer sticht und er auf dem sogenannten Felde der Ehre Lor beeren zu gewinnen hofft, und die bei Weitem kleinste Zahl besteht ausJiing lingen. die auf dem Wege durch West Point nicht Officiere werden konnten, aber hoffen, nach d«r vorschristsmäßi- Aen Dienstzeit ini der Front das vor geschriebene Examen bestehen und auf diese Weise die „Epauletten" gewinnen ,u können. Denn auch in Onkel Sam's Armee trägt jeder gemeine Soldat den Marschallstab im Tornister und keine geringe Zahl seiner besten Ossi cier« ist aus den Angeworbenen her mancher Clerk, Handwerker und Land arbeiter das Soldatenleben seinem Berus« vorzieht, denn Onkel Sam sorgt für seine „t>vv» in mit im Felde steht, erhält er 20 Procent mehr, d. h. P 15.60. Die Verpflegung großen Anforderungen an „Billy Smith" stellt und die Disciplin durch aus nicht rigoros ist, braucht der Sol- Löhnung erhält, und als Sergeant be zieht er PlB. Hat er seine erste Dienst zeit von drei Jahren hinter sich und Alter sichert. Was nun die Aussichten nöthigen Kenntnisse erwerben, um die Officierspriifung, die übrigens durch aus nicht leicht ist, mit Erfolg bestehen zu können; ehe er zu dieser zugelassen werden darf, muß er eine zweijährige Dienstzeit mit der Waffe hinter sich haben. Wer erst im Besitz des Offi cierpatents ist, hat sich den Weg zu den höchsten Commandostellen geöffnet. angehenden Rekruten vor ihrer Ein stellung der rigorosesten Musterung unterworfen. Nachdem der Reruti rungsofficier durch eingehende Fragen und Prüfung der Papiere des Appli- Gewehrexercieren. er in Wirklichkeit vorläufig noch nichts anderes ist als ein „Civilist in Uni form". Bald aber aus „Billy Nossen von einem Corpcral das Salu- Marfchiren. tiren beigebracht, was d«m an die gewöhnten „Billy Smith" nicht blos als durchaus überflüssig, sondern auch als höchst erscheint. Aber bald ändert er seine Ansicht hierüber, denn er lernt, daß der Ossicier den Salut des gemeinen Soldaten erwi dern muß und sogar bestraft wird, wenn er di-fe Borschrift absichtlich ver letzt. Nachdem die Rekruten das Sa iibungen, welche dazu dienen, um die Muskeln der Rekruten zu kräftigen. Dieser Dienstzweig mag dem nicht ein sehen, in sind diese Ue< ten erhält. Mit der praktischen Aus militärische Erziehung von „Billy Smith" vollendet. Zuerst erhält er Patronen mit nur fünf Gran Pulver und einem kleinen Schrot, um in einer Distanz von 12 bis 20 UardS auf eine Scheibe zu zielen und zu schießen. Später wird mit den auf dem Schlach tfeld gebrauchten Patronen, die 70 Gran Pulver und ein Geschoß mit Stahlmantel enthalten, geschossen. Diese Schießübungen werden eine ge wisse Zeit fortgesetzt und dann ist ..Billy Smith" so weit ausgebildet, um allen Dienstanforderungen in der B?rern zu kämpfen und, wenn das Schicksal es will, zu sterben Schnell-Telegraphie. versuchsweise erprobten Apparaten die ser Art ist nur der Meyerfche Quadru» plex - Telegraph längere Zeit in Bc seiner jetzigen genialen Einfachheit ent wickelte. Figur 1. . paraten zu betreiben. Für den Betrieb ist ein Bierfachtypendrucker in der Weise vorgesehen, daß auf dem einen Lei tungsdrahte gleichzeitig zwei Tele gramme in der Richtung Berlin-Paris unsere Zeichnung veranschaulichte Ta stenw«rl (Fig. 1). Die Buchstaben wer staben T sind z. B. die Tasten 1. 3 und schlag im Fernhörer seines Apparates angezeigt wird, daß die Leitung für die Abgabe des Zeichens ihm zur Ver fügung steht. Zur Erzeugung d«r Takt ?. Papierrolle, Farbroll«. Ty penrad. v, Druckrolle. Figur 2. schläg« und zur Vermittelung der Stromsendling dient eine Vertheiler scheibe, von welcher, entsprechend der vierfachen Ausnutzung der Leitung, j« ein Quadrant einem Telegraphisten zugetheilt ist. Ueber der Vertheiler fcheibe rotirt ein mit der Telegraphen leitung in Verbindung siebender Zeiger so schnell, daß er in einer Sekunde zwei Umdrehungen vollendet. Zeder Opera- Buchstaben abtelegraphiren, es werden also 12 Buchstaben in der Sekunde ge leistet, d. h. 43,200 Buchstaben oder rund 8640 Worte in der Stunde. Beim Hughcsgegensprecher werden ungefähr rund 3000 Worte in der Stunde erzielt. Auf der Empfangsstation befindet sich ebenfalls eine Bertbeilerscheibe, über welcher der Stromzeiger genau gleichzeitig mit dem Stromzeiger der Abgabestation läuft. Durch diese Gleichzeitigkeit wird erreicht, daß die z. B. vom ersten Quadranten ausgehen den Telegraphieströme des gebenden Amtes allein den an den ersten Qua dranten der Vertheilerscheibe des Em- beeinslussen. In dem Empfangsappa rate, der durch Figur 2 veranschaulicht wird, «rfolgt durch die Telegraphie» Telegramm erscheint auf dem Tele graphenstreifen in gewöhnlicher lateini 'cher Druckschrift. Das Kreuz de? Ehrenlenim». Der Madaine de Rosthorn, die bet Frau des Auslandes, die »>!t dem Kreuze beschenkt wurde. Die erste Trä gerin d«s „Skrnes der Tapferen" war «ine B«lgi«rin, die unter Napoleon l. lebte und focht. Die Geschichte der er sten D«corirt«n ist pikant und im Buck>e Juli 1737. Mit 35 Jahren trat sie am IS. April 1732 als Freiwillige in's Feldzug 1793 mit und 1794 d:n als während der Kämpfe vom 15., 16. und 17. November zutheil wird. Im Frühling 1797 fällt sie dni O«sterr-i- Campo Formio nach Frankr«ich zurück kehrt. 1800 ist sie wieder im Lager in Italien und 1804, nachdem Napoleon Schellinck in den Reihen der Tapferen, litz verdankt. Dort trifft si« «ine Ku gel in den linken Oberschenkel, aber sie erficht sich auf dem Schlachtfeld« die Epaulettes des Unt«rofficiers. Di«s Pai«nt wird ihr 1806 zug«stellt und Oktober bei Jena verwundet. 1807 ist war damals 52 Jahre alt, hatt« 17 Jahr« Dienstzeit, 12 Feldzug«, acht zeichnen. Am 20. Juni 1808 Üb«rgab «r ihr selbst das Kreuz. „Madame," sagte «r, „ich schenke Ihnen 700 Francs P«nsion und v«rl«ihe Ihnen das Kreuz lich lebhaft die Volksphantasi«; so ist d«rt im Volk« noch nicht vergeben. Als Napoleon I. mit Maria Louise 1811 nach G«ni kam, würd« d«r Kaiserin d«r stellt. Die Kaiserin beschenkte sie mit mit dem der Kaiser, wi« bekannt, nickt verschwenderisch umging. Sie starb in lB4O im Alter von 83 Jahren. S«it di«s«r Z«it trug keine Ausländerin mehr das Kreuz der Ehrenlegion. In keinem Theile der Welt ist das in Rußland. Von der ältesten Zeit brauch gebildet, und auch heute ist dort der Kuß weit mehr als eine Begrüß ung, denn als ein« Liebkosung anzu» sehen. B«i öffentlichen Gelegenheiten wie Hei privater Begegnung immer ' U 112 lch i' Begrüßungen zu schließen, müßten die Ehen in höheren Gesellschaftikreifen wirklich Muster häuslichen Glücks sein. Der Mann betritt oder verläßt Großherzog Karl Alrsaiider. Im hohen Alter von über 82 nach der Senior der Januar ILIB geboren. Am 3. Okto ber 1842 vermählte «r sich mit der Prinzessin Sophie Luise (geb. 8. April 1824), der Tochter König Wil helms 11. der Niederlande. Nach dem Tode feines Baters, 8. Juli 1853 Großherzog Karl Alexan der. Jena als Pflegstätten der Künste und Wissenschaften zu erhalten. Aus sei- Karl August, geb. 31. Juli 1844, ge storben am 20. November 1894; Prin zessin Marie, geb. 2V. Januar 1849, vermählt seit 6. Februar 1876 mit dem Prinzen Heinrich V». von Reich, und Prinzessin Elisabeth, geb. 28. Februar 1864, vermählt seit 6. No vember 1886 mit Johann Albrecht, Herzog zu Mecklenburg. Die Regie rung hat der Erb-Großherzog Wil helm Ernst, Enkel des Verstorbenen, Die Seeschlangt. Um ein« Attraction eigner Art ist der Pariser Jardin d'Acclimatisation bereichert worden. Dieser berühmte zoologischer Garten ist, amllsirt näm lich sein« Besucher mit einerEifenbahn, die dem alten Fabelgeschöpf der See leute nachgebildet ist. Das Ungeheuer ist IVO Fuß lang und hat «inen Um fang von 6Z Fuß, di« Ring«, aus d«nen der gewaltige Leib zusammen gesetzt ist, sind aus Metall hergestellt und gegeneinander ttrschiebbaij so daß DerOphion. sich da?,.Thier". „Ophion" genannt, in lernt?" ober doch jetzt nichts mehr zu ändern." Ländliche Ehrenrettung. Ein Musentempcl. t«rS der Genxrbeschule in Lemberg, DasTheater. mit einem Kostenaufwand« von zwei ""'.lhr'Soldat!- ' Pep«rlS Ehrentag. besonders Feines zum Essen!" „Ja wissen S', heut' ist dem Peperl sein Ehrentag: heut' hat er seinem Va ter die erste Maß Bier über die Gaff'n g'holt!" Friedrich Mayer, der Correspondent der Firma I. Schmort <K Co., befindet sich, wie dies insbesondere gegen Ende des Monats nicht selten der Fall ist, in Geldnöthen. Er sinnt und sinnt, wie Bangen sieht Mayer der Möglichkeit Chef der Firma I. Schmock ck Co., dem ganz verdutzt dreinschauenixn Mayer, den in seinem Leben niemal« ein Zahn geschmerzt hat, statt eines Borschuffes eine Empfehlung an den Zahnarzt. Herr Lehmann (noch ganz gerührt): „Na, sin' wir^ Mann un' Lehmann (ihn unterbrechend): „Jut, Fritze, mit die Dheelung bin ick Inverstanden, aber wat die Fiehrung Erklär!. Herr: „Ihr Dienstmädchen ist wohl sehr fromm, daß es immer die Augen gen Himmel schlägt?" Dame: „I Gott bewahre, die Per son denkt den ganzen Tag an ihren Zukunftsbild. A.: „Was sehe ich, lieber Aussteuer!" D i s c r e t. Nicht wahr, lieb«s Aennch«n. Hause wirst Du nichts sagen, daß >i> - VI >: Maat: „Na Meier, Ihre Dummheit arbeitet heute wieder mit Volldampf!" Curiofe Ehrlichkeit. . Ich hab' dem George PlO.OO auf den kannst Du Dich verlassen! ... Der zahlt's zurück und wenn er'i Pehlen müßt'!"
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