6 Herbst. von R. «eck. Die Aehre fällt; die Früchte reifen, Und heimlich ist der Herbst bemüht, ten So innig, wie ein letzter Kuß, Doch längst schon schlich ein tiefer Schatten Durch deines Glückes Vollgenuß. Die Schwalbe, die ihr Nestchen baute Und Stimmen schweigen, dir ver- Du siehst den wilden Wein sich fär ben Und du begreifst dich selbst nicht Und es wird Herhft. Auf Wolken- Der lange Athem. Der Privatier Bechler früher Schuhwaarenfabrikant und der Zikiderfabrikant Fadenberg saßen ei nes Abends, wie gewöhnlich, im „gol noch Skat spielen kann, unterhielten sie sich über Allerlei, was halt in der Welk und im Leben vorgeht. Nachdem korze Atem la' 15 Minute drunne blei we!" „Woß", fuhr Bechler beleidigt «»f. „Sie wolle bezweifle, daß ich un keiint'? Do sin Se awer schief gewi ckelt deß kann vielleicht bei Ihne' der Fall sein, Sie Sperregintes, mitJhrne Gänsebrust!" „Hahaha", lachte Fa denberg, „ich un' e' Gänsebrust, wo ich feit 20 Johr' Tenor singe dhu! Ich soll de Athem net halte kenne?. . . Basse Se 'mol uff: La—a—a—a!. . Sehe Se, deß heeßt mer Athem, deß mache Seemol nach!" „Woß", sagt La —a—a—a!" Daraufhin bemerkte Aadenberg, daß der Ton nicht so kräf tig und so lang gewesen sei, was Bech ler natürlich nicht zugab. Sie fingen deshalb ihr „La —a—a" miteinander >an, um zu erproben, wer länger aus halten könne. Der Wirth aber hielt «s nicht länger aus, sondern kam so fort gesprungen und verbat sich diesen Spektakel. Die beiden Concurrenten nahmen deßhalb das Wortgefecht wie der auf, und Fadenberg verstieg sich zu der Aeußerung, Bechler sei überhaupt «in insamigter Schwindler, der keine drei Minuten, geschweige denn IS un -ler dem Wasser aushalten könne. Nun brauste der Letztere auf. „Was gilt die Wett'?" kreischte er wuthent brannt; „ich wett' hunnert Mark mit iJhne, daß morje in de Badeanstalt in de Stadtbach länger unner Wasser bleib', wie Sie, wasserscheier Gas bock!" Fadenberg besann sich einige Sekunden dann schlug er ein; so leicht waren hundert Mark nicht mehr zu verdienen. Zum Austrag der Wette wurde der nächste Vormittag bestimmt. Pünktlich um 9 Uhr fand sich Bech ler in der Badeanstalt ein und war sehr ungehalten, daß der Kleiderfabri tant noch nicht zur Stelle war. End lich erschien er in großer Eile und Irurde von Bechler gerade nicht freund lich empfangen. „Ei. Sie soll jo e' Gewidder treizweis verschmeiße", schrie er, „es is e' Gemeinheit, aan' so lang warte zu lasse; was hatte Se denn Widder for berschte?"— Ehina!" „Deß is e' Ausred' ober jetzt ausgezog« und rinn in'sVer- . dßch Dauer wurde dies dem Bechler zu lang; er spritzte den Zaghaften zuerst an, dann stieg er heraus, packte ihn Katze in's Wasser. Außer sich vor Zorn wollte der also Behandelte sofort wird an's Land, besann sich aber eines Besseren, als sein Gegner erklärte, daß er dann die Wette verloren habe. Nun ging es an's Tauchen. Sie ver abredeten 6 Schritte Abstand; Bechler commandirte: „1 —2—3"! und nun sollten Beide unter dem Wasserspiegel verschwinden. Der Commandir>:nde machte einen raschen Knix. aber dcch ,fo, daß er mit dem Kopk über Wasser Slieb, um Zu beobachten, ob sein Part ner untertauchte. Fadenberg that ab.'r dasselbe. Beinahe wäre es zu einem Zweikampf in der kalten Fluth gelom- men, und nur der Gedanke an die 100 Mark brachte die Sache wieder in's Geleise. Nach einigen Auseinander setzungen erschallt wiederholt dasCom mando: „I—2—3!" Siehe da der Schneider ist verschwunden und flugs folgt ihm Bechler nach. Es dauert aber nur eine ganz kleine Weile, da erscheint Fadenberg schüchtern über dem Wal ser, wischt sich die Augen rasch aus und und saust, da er seinen Gegner nicht erblickt, wie der Blitz wieder hinunter. Unmittelbar darauf taucht Bechler vorsichtig herauf, und da er den Part ner nicht sieht, verschwindet er sofort wieder, da er meint, schließlich könne dieser doch länger aushalten. Gleich nachher kommt Fadenberg wieder zum er sieht zu seinem Entsetzen, Wasser weilt, und rasch taucht er wie der unter, gerade noch rechtzeitig, ehe er von dem wiederholt an die Oberflä che kommenden Bechler bemerkt wurde, der natürlich wieder in aller Schnellig keit verschwand. So ging es fort. Wer sich in die städtisch« Badeanstalt bemühen will, kann die beidenH«lden dort abwechselnd auf- und niedertauchen sehen, und d,, nun Keiner die Wette und damit auch die 100 Mark verlieren will, ist die Angelegenheit bis heute noch nicht er <sht»estschrr Thee. Thee ist etwas s«hr Gutes, es muß Thee; beides find die Blätter des I s WW s und Geduld als der Weinberg. Wer nicht rein, so nimmt der Thee Rauchge. Mosel-, Pfalz- und Rheinweine, und einzelnen Arten wieder nach dei^ gangbarsten Qualitäten. Zuerst die feinst« Sorte, d«r Pecco heißt auf deutsch „weißes Haar". Man versteht darunter di« hellen, seidenför- migen zarten Blätlchen, die fälschlich I als Blumen ang«s«hen Iverden; Sou chong bedeutet: kleine Pflanze; Pow chong: gefaltetes Blatt; Congo: Ar beit. um damit die Müh« anzudeuten, die seine Herstellung erfordert; Congo ist jetzt der allgemein« Name für jeden schwarzen The«, mit seinen Unterab tHeilungen, schwarzes und braunes Blatt. Um dem Thee kräftiges Aroma zu verleihen, werden ihm voll erschlossene Orangenblüthen zugefügt und wieder durch Aussieben entfernt, wenn er ge nug Duft angenommen hat. Ein der artig behandelter Pecco, der sogenannte Orange-Peccoe. ist sehr beliebt. Aber auch ander« Blum«n dienen zum Ver bessern, unter ihnen vorzüglich Garde nia und Jasmin. Aus der Provinz Kiang-Li stammt der Maning ge nannt« Thee, der namentlich dem engli schen Geschmack zusagt. Ein« besondere Zubereitung erfährt der Ziegelthee, der von russischen Böl lern, Kirgisen und Buräten verzehrt wird. Alle Abfälle und unanlehnlichen also geformt, in heißer Luft getrocknet wird. Da dieser Thee sehr billig ist, und mit Salz und Butter, zuweilen das Jahr 1660 ein Psund Lehre, an der das Volk noch jetzt zum Theil hängt. Nein Mittel gab meisten Krankheiten vorzubeugen durch Speise, Trank, Schlaf und Thee/ (Haag, 1684.) Der hohe Preis und seine Empfehlung als Arzneimittel, daran schuld sein. Denn nichts hält sich länger als Vorurtheile. Mehr Glück hatte der nicht minder gelehrte Weinkuren, die er selbst Gichtkranken verordnete, so daß sie edlen Hochheimer maßnxise trinken mussten. Auch suchte er die Blätter der Ehrenpreispflanze als Ersatz des chinesischen Thees volks teinen Erfolg hatte. Mit dem Wein daaeaen hatte er mehr Glück. Ziegeltheemühle. In Deutschland vermochte der The« Ceylon gleichmäßige, vorzüglich« Thee, sorten zu billig«» Preisen. Honnkonn. Fuße des 180 V Fußhohen Victoria- Felfeninsel eine Hasdelsftadt entstan den, die mit ihren 300,000 Einwoh nern und einem jährlichen Umsatz im Werthe von fast P 260,000,000 zu den nicht nur Chinas, sondern der ganzen Erde zählt. 's. / I' ! lich etwa 20,000 Schiffe mit 8 bis S Mill. Tonnen Gehalt «in. Die Hafen straße hat eine Länge von drei Viertel Vill«n am Victoria Peak. Den Abhang des Victoria-Peak be deckt «in« üppige subtropische Vegeta tion, in deren Mitte sich stattliche Vil- Von dem Gipfel des Peak eröffnet sich Im uralten Sronberg. Castell erhebt. Verbindung steht. Im Jahre 121 S theilte sich das Geschlecht der Astebur (l363 —138 L) Minister de- Kurfürsten Gerlach, Erztruchseß, Vicedom (Statt gern endlich das Handwerk zu l«gen, aber stets wurden die „Pfeffersäcke" auf's Haupt geschlagen. Als 1803 durch den Hauptbeschluß der R«ichsde- Fürst«n ihres weltlichen Besitzes für das 1704 nach Ableben des letzten Cronbergers Johann Nikolaus trotz des Protestes d«r ritterlichen Ver wandtschaft Eigenthum des Erzbi- Annectirung im Jahre 1866 an Preu ßen. „Aber, Fritze, warum ißt Du denn Dein Fleisch nicht?" —„Ja, Meesterin, det is noch zu heeß!" „Nu, warum bläst Du es denn da nicht?" „Ja, ich fürchte nor, da fliegt's weg!" VerzeihlicherJrrthum. walt recht warm vertheidigt, zu sich selbst): „Sepp, S«PP, i' glaub' alle weil, die is in dich verschossen!" Schlechte Ausrede. Frau: Mann: „Weil die Kellnerin g'rad in der Näh' ist! Die Gelegenheit mußt' ich doch benützen sonst darf ich a' Kier krieg'!" CarVistcll-Uiiitricbe. Abermals ist es zwischen Carlist«?.- banden und spanischen Regierungs truppen zu blutigen Putschen gekom men. Freilich wurden die Ersteren mit blutigen Köpfen heimgeschickt, aber ihre bewaffnete Auflehnung zeigt doch, daß sie stets bereit find, die Fackel des Aufruhrs und des Bruderkriegs in das unglückliche Land zu schleudern. Der Prätendent Don Carlos, der seine un freiwillige Verbannung im Palazzo Loredan in Venedig verbringt, hat die »MW Don Carlos, fen letzten Putsch zwar disavouirt, allein nicht deshalb, weil er den König Alfons XIII. anerkennt, sondern nur. weil er all« Rebellionsgelüste seiyer Anhänger zur Z«it für aussichtslos hält. Don Carlos ist heute 52 Jahre alt und in zweiter Ehe mit der Prin zessin Maria Bertha ans dem Hause Rohan vermählt. So lange di« Armee zu der Regierung hält, wird er sich mit der eigenmächtig beigelegten Benen denken ist, haben die mißlungenen Aufstände der Carlisten von 186 S. 1870, 1872 und 1874 bewiesen. „Sagen Sie 'mal, Anna, die neue chinesische Vase hat ja einen Sprung; gewesen sein, »oie ich sie gekauft habe!" „O. warm.n nicht, Madam' jetzt bei dem Durcheinander in China!" Fatal. Abgeblitzt. gar nichts Anderes zu thun?" Die lange Nase. „Wie kommt es doch, daß Ihr Lehr ling so schrecklich langsam spricht?" „Ja, wissen Sie. der spricht durch die Nase, und das dauert immer so lang!" Raivc Zuschauer. Fast in jeder Ausführung des Pas sionsspieles in Oberammergau tommt gen die Peiniger ausstoßen, und Sätze wie: „Wenn'st den Heiland kan Ruh gibst, hau i Dir a Paar eini, daß des so leicht nimmer thust, Du Satra!"— „Mistbua, wannst den Herrn Jesu Publikum, die in jenen Scenen laut werden, wenn Christus gegeißelt an der Martersäule gefesselt steht und die handeln. Jüngst schrie ein« Land fra« auf die Bühne dem Kriegsknecht zu: „Habt's denn ös in d«r Christen» das, Herr Johann Lwink, zu verzeich nen. Er ist die bestgehaßte Persönlich keit, und muß, nachdem das Spiel be ender, warten, bis die Menge sich ver laufen hat- Gefühlvoll. Junge Frau: .Mensch, wie entsetz lich zerlumpt sehen Sie aus? An Ih nen ist j» kein guter Fetzen." Bettlesi „Doch, gnädige Frau, 's Herz ist zut!" Usch einWohlthäter. A „Du, Karl, «in Bettler steht drau ßen vor der Thür! Soll ich ihm etwas Der Schusterjunge. Meisterin: „Na, Karle, weil b.ut.> Dein Geburtstag is, sch«nle ick Tir ooch fünf Pfennige." Nobel. alle mit 12 Pfennig'?" „Das ist das Trinkgeld!" Mißverständniß. General (zum Reservisten Viktor Herzhaft): „In welcher Compagnie sind Sie?" Herzhaft: „In Compagnie mit Moses Rübenfeld." Berschnappt. Lily: „Sehr nett war es gerade nicht, daß Du Papa gleich nach unserer Verlobung ange pumpt hast!" Georg: „Geh. Schatz. Du bist wirklich die Erste, die darin was findet!"
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