Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 01, 1900, Page 6, Image 12

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    6 Letzt« »ltttften
M«r Blumen acht' ich recht mit Fleiß,
Di« roch am Wegsaum winken,
Am letzten Sonnentage
Ein Falter, den der Wind »«rschlug,
Amirrt mit bang«r Frag«.
Teutsche Kriegshunde.
Nutzen verspricht.
Von allen Thieren steht d«r Hund
d«m Menschen am nächsten wegen sei
rikcinischen Bürgerkriege gemacht, ab«r
mit einer systematischen Erziehung in
dieser Richtung hat man erst in neuere«
Zeit begonnen. Einer der ersten, der
sie Sack i planmäßig betrieb, war der
Auf dem Vormarsch.
gleichsam Meldung und führt ihn nun
Hein Verletzten zu. Auf dem Schlacht
feld selbst haben alleidings die Bun-
Sanitätsdienst ab. Es erhielten 2(XZ
fandt, um si« zu suchen. Von den Ver
letzten entgingen zwölf ihrer Aufmerk
samkeit, vier Hunde aber, die während
„MiemenfUhrigkeit", d. h. st« mllss«n,
wie wenn sie an der Leine, am Riemen
soll die Truppenabtheilungen, die «r
begl«!tet, vor Ueberraschungen sichern.
Von besonderem Werth wird in dieser
Neben dem Sicherheitsdienst sollen die
In der Feuerlinie.
Hunde aber auch Botendienste verrich
ten. Aber auch während einer Schlacht
können seine Dienst« in Anspruch ge
nommen werden. Während er im An
in der Regel nicht weiter als 800 Me>
object bitten.
Nach gethaner Arbeit.
An der Hand unserer Bilder kann
Pi-yinit-szc.
Etwa 18 Meilen westnordwestlich
von der Hauptstadt Peking liegt die
Das Jagdschloß.
Aus der Schule. Lehrer:
Kannst Du mir das sagen, Alfred?" —
Alfred (weinerlich): „Adam —" —i
Lehrer: „Warum weinst Du denn?"—^
Auf d-m Thron von Belgien.
Immer bestimmter werden die Nach
richten von der bevorstehenden Abdan
kung des Königs Leopold 11. von Bel
gien. Freilich folgen derartigen M-l
-dungen stets Dementis auf dem Fuße,
allein dieselben machen den Eindruck,
daß sie mehr einen Wunsch der Umge
bung des Königs als den Willen deS
Monarchen aussprächen. Für die Re
gierungsmüdigteit König Leopold's
lassen sich manch« Motive finden. Der
Monarch soll trotz seiner 65 Jahre sich
in den Escapaden eines jungen Schwe
renöthers gefallen und erst in der neue
sten Zeit sind allerlei pikante Histörchen
über ihn publicirt worden. Aber auch
die inneren politischen Verhältnisse
Belgiens machen die Stellung de-Herr
schers nichts weniger als angenehm und
König Leopoldll.
auch Könige s«hen ja nicht bloß aus
Wahlkampf mit erlebt hat! Und Kö-
Jahre 1869 im Alter von 10 Jahren
DasThronfolger-Paar.
gestorben und von seinen drei Töchtern,
ist die ein« Prinzessin Luise, die mit
Koburg-Gotha vermählt war und nun
in einer Heilanstalt der Welt entzogen
ist bekanntlich einer tragischen Ka
den gebracht hat.
Der Thronfolger ist der 2S Jahre
alte Prinz Albert von Flandern, ein
Neffe des Königs Leopold; er hat kürz
lich Prinzessin Elisabeth, eine Tochter
Verse hlteWirkung.
chen?"
Beim Photographen.
Photograph: „Bitte, recht freund
lich."
Junger Künstler: „Bedaure, kann
pur recht g«nial aussehen!"
Tie tsonsultatio».
Nach dem Spanischen von R. Epefter,
Si« sehen, theure Freundin, daß ich
' sofort auf Ihren Wunsch herbeigeeilt
bin. Fehlt Ihnen etwas, sind Sie
krank?"
„Ich weiß nicht recht, Doctor, Aber
ich habe Magenschmerzen. Und dann
die Füße wollen nicht mehr so recht
vom Fleck. Vor fünfzehn Jahren
tonnte ich doch noch so gut gehen. Jetzt
aber bin ich gleich immer müde. Au
ßerdem sind auch Appetit und Schlaf
bei mir recht schlecht."
„Nicht möglich, meine Gnädigste,
Sie sehen ja vorzüglich aus!"
„Das will nichts heißen. Ich ver
zehre mich innerlich. Und wissen Sie
warum? Weil ich allein lebe und loeii
«? mir an Herstreuung fehlt."
„Aber He haben doch «in« verheira
thete Tochter!"
trägi."
„Ich verstehe nicht..
„Doch, doch! meinem
„Aber selbstverständlich! Meiner
nrin sehen Si«, wie ich dafür belohnt
werde."
„Das ist allerdings für Sie ein sehr
trauriger Fall! Ein Wesen, das Sie,
wie Si« sagen, mit der größten Aus-
Mein Mann und ich besuchten es auch
zweimal im Jahr. Sie können mir
glauben, daß sie dort wie «ine Prinzes
ihrer Amine war, als bei mir?
„Aber als sie nun in das schul
pflichtige Alter kam, da haben Sie sie
doch wohl zu sich genommen und sie
ziehung meiner Tochter kein Opfer zu
groß war. Und das alles hat das un
dankbare Geschöpf ganz vergessen."
besucht?"
„O, in jedem Monat einmal. Aber
späterhin, als Jukia in das Kloster des
Heiligen Herzens kam..
Besuch«
spielen..."
„Aber in den Ferien..
„Da ließ ich sie mit der Jungfer in
den Cirkus gehen oder schickte sie zu
ihrer Tante oder zu ihren Pathen, die
si« s«hr gern hatten und die sie stets
si« aus dem Kloster nahmen?"
„Achtzehn Jahre. Und mein Mann
und ich haben uns gleich all' Müh« ae
geben, ihr einen Gatten zu suchen. Es
gibt, wissen Sie, viele Mütter, die sich
gar nicht um die Zukunft ihrer Kinder
kümmern aber ich habe ganz anders
gehandelt, die Versicherung kann ich
Ihnen geben ... Von dem Wunsche be
seelt, einen idealen Schwiegersohn für
si« zu finden, sprach ich aller Welt von
meiner Tochter, und Julia war kaum
drei Monate Im Hause, als man auch
schon um ihre Hand anhi«lt."
„Und haben Sie Erkundigungen
über den künftigen Gatten Ihrer Toch
ter eingezogen?"
Paris, und das genügte uns neben der
Mitgift, die sie von uns bekam."
„Aber haben Sie sich denn nicht nach
seinen Neigungen, seinem Charakter
und seiner Erziehung erkundigt?"
„Das sind sehr delikate Punkte,
mein Freund, wissen Sie. Ich gehöre
nicht zu j«n«n Müttern, die ihren Töch
tern den eigenen Geschmack aufzudrän
gen versuchen. Ich habe mich damit
begnügt, zu ihr zu sagen: „Liebes
zige, was ich verlange ist, daß er mich
nicht zwingt, weiter Klavierstunde zu
nehmen." Sie können sich denken,
felett!" ge
„Wie die Zeit vergeht! Das sind
reuen, was sie gethan hat, denn wie Sie
mir sagen, ist sie doch sehr glücklich."
„Ähr, sehr und oasür müßte sie
„Sie sehen also, meine Gnädigste,
Der welttluge Arzt bestätigte
Ei» Wunderkind.
In Paris spricht man jetzt fast aus
schließlich vom kleinen spanischen
Wunderkinde, und das phänomenale
vierjährige Bübchen von Jenseits der
Pyrenäen, Rodriguez Ariola, hat es zu
Stande gebracht, daß die Weltausstel
lung, China, die Boxer und der
Transvaalkrieg heute den Boulevard
geworden sind. Ariola, der drei Jahre
und vier Monate alt ist, ist nämlich
nicht nur cin brillanter Clavierspieler,
sondern auch ein Componist. Er
war 2t Jahre alt, als er sich, ohne je
Unterricht genossen zu haben, an's
Clavier setzte und Melodien spielte, die
den Fehler. Später improvisirte er
und componirte selbst. Die Mit
glieder des psychologischen Congrcsses,
der eben in Paris tagte und denen der
Junge vorgeführt wurde, waren ver
blüfft über die Leistungen Ariola's.
Sein Aeußeres läßt durch Nichts da
raus schließen, daß man es hier mit
die Jagd?"
Ei» sortglcitcndes Dorf.
das Dorf Viella, das sich augenblicklich
ringer Tiefe. In Viella selbst sieht es
SkraßeinViella.
bleiben iie dort, täglich auf eine Kata
strophe gefaßt. Wie lassen sich nun
aber diese Verschiebungen desErdbodens
Deutsch in China.
Deutsch-China, hat nun auch ein« Zei
tung und zwar das Amtsblatt für
Kiautfchau. Die Zeitung ist Doppel-
Amtsblatt
H -k- "
j 'juü-l
I j.,. z,z z
Text, rechts die Uebersetzung in's
nesische. Vorstehend ist der Kopf des
Blattes, das einzig in seiner Art daste
hen dürfte, reproducirt.
Entschuldigt.
Der Protz.
Herr Goldstein, das Radeln quf
diesen verbotenen Wegen wird mit ei
ner Geldstrafe geahndet!"
„Als ob 's könnt' geben für mich e'
Geldstraf'!"
„...Diese vorzügliche Gänseleber
haben gewiß Sie zubereitet. Fräulein
Else?"
glauben S,«-,ch?..
„Aber, Else, wer wird denn seine
eigene Leber verleugnen?!"
B e si r a 112 t'e N e u g i e r d e.
wir's!"
Kl«in«sMißverständniß.
Dichter: „Auf «intr Manchette, di«
ich Ihnen vergangen« Woche zum Wa-
Gedicht, betitelt: „Liebst Du mich"; er-
Kommerzienrath (zu seiner Tochter,
oie auf der Bahn von ihrem verreisen-
Mss'!"' l-hr d'-
sen mir sagen, Sie hätten in Geschäf
ten mit mir ,u sprechen und jetzt betteln
Sie mich an!" Schnorrer: „Gewiß
betteln is mei Geschäfts"
Bedenken. Gefängniß - Di
rector: „Kellner sind Si« also da
sollen Si« beim Austheilen des Essens
mit verwandt werden." Sträfling (ver
leg«"): „Ich hab' ab«, !«ider kew' Krack
b«i mir, Herr Director!"