Im 5lWl?>! i>?s AIiWIWM. (6. Fortsetzung.) „I, wie werde ich d«nn!" beeilte ich n.ich zu versichern. Ich merkte, der Mann wollte unter keinen Umständen etwas wissen. Ich fragte nur noch, ob ich denn dem bewußten Herrn ähnlich sähe, oder ab das auch Unsinn sei? „DaS gerade nicht!" antwortete er gedehnt. „So auf den «rsten Blick ist eine äußere Aehnlichkeit Vorhand«». Die Gestalt, auch die Gesichtszüge sind fast nur haben Sie braune beste Bi«? in der Stad? Das Lokal > Es verkehren da unser Bassist Walzer, serist besser!" „Bei Lautenschläger jedes Ge wie das tägliche Brot, damit er Abends immer hübsch frisch und kregel ist. Nichts für ungut, Herr Raden!" Herr Lautenschlager dachte doch an nichts bestellt. und lachte vergnüglich über sein ganzes rundes rothes Gesicht, so daß das kleine bunte Hauskäppchen auf seinem spiegel- Tanzbewegung gerieth. Dabei ward das Gesicht immer röther, so daß er nach und nach das Aussehen eines kol lernden Truthahnes bekam. Und zanz im Tone eines solchen Vogels purzelten auch die Worte über seine prustenden Lippen: Hahaha! Bei mir wird überhaupt niemals das Essen bestellt. Sie sind hier, und eS wäre doch noch schöner, Lust. Hahaha! Rund und fett soller. „A —a —a —ha!" vlatzte er mit Mühe heraus. „Der Afrikaner! Der Mexikaner! Junge, bist Du's oder bist Du'S nicht?" „Es fehlt nichts, Papa Gschwend," was abgefressen. Aber doch etwas Wirth entzückt, als hätte er die freu digst« Nachricht von der Welt b«kom „Zweimal Essen! Lott«! Lo —o— otte, rath' mal, wer da ist: der Afrika ner! Schnell, schnell, er verhungert!" „Lass' nur. Papa Gschwend, ich melde mich schon selbst in der Küche," genblick aufging. Zugleich erschollen einige hellver gnügte Quieltön«, und herein rollte „Jessas! JessaS! Der Afrikaner! No. die Freud'! Die Freud'!" „Nu vergiß ab«r nicht. Lott«. daß „Jessas! JessaS! Die Freud', die Freud'!" „Wir haben uns ja heut« Mittag auch schon so gegenübergesessen," be merkte er dabei. „Sie werden einen hübschen Begriff von mir bekommen haben, was?" schaften nicht befriedigt haben. d«nn Theilnahme kann man das Interesse der gewöhnlichen Menschen am Wohl- Neugier ist kein Grund, Einem das Essen zu verderben." „Stimmt!" bestätigte er lachend. ..Und das kann ich Ihnen versichern: es hat."" ' chens zu verlangen, das er mir sür etwaiges schlechtes Essen als Ersatz an geboten hatte, Wort sprach, und zuletzt, vergnügt und schnaubend und prustend, der Profes sor Wohlgemuth. Es war eine lebenslustige Versamm lung, eine feuchtfröhliche Zecherei, bn der unser alterGschwend zuletzt Cham pagner heranschleppte, „Ein Afrikareisender kommt nicht jedesmal aus Afrika zurück," Damit begründete der Wirth seine Freigebig keit, und Wildenberger bestätigte das und versicherte: „Das'nächste Mal >v«rd« ich unbe dingt von den Zulus ausgefressen. Meine nächste Reise geht übrigens nach den Vereinigten Staaten und Mexiko, hoffe" Nun kam natürlich auf Afrika und feine Reisen die Rede, wobei ich er wähnte, daß ich beinahe auch dorthin nar. Nur der Zweifel einer maßgeben den Persönlichkeit an der Tadellosigkeit meiner Moral habe meine Absicht ver eitelt. „Moral?!" rief Wildenberger, und Der Tropenkoller ist eine ganz ver flixte Krankheit. Danken Sie Ihrem guten Sterne, daß er Sie vor diesem Schicksal bewahrt hat. Ein Mensch, dem seine persönliche Freiheit auch nur einen Pfesserling werth ist, paßt nicht zu solchem Berus«. Dnrauf bringe ich Ihnen ein kräftiges Prosit!" AIS ich spät in der Nacht nach Hause der frei und offenen Blickes in's Leben schaute, und auf dessen derbe Ehrlich keit man sich stetZ verlassen konnte. 12. Kapitel. üüieEgidius Schein und sein tugeiidhasicsWeibdie 2 heat? rprob« interessant zu r.: aaien suchten, undin i t welchemErsolgeHansFrei ling als Schauspieler de b ü t i r t e. Mit etwas schwerem Kopfe erwachte ich am andern Morgen und fuhr war ja der verhängnißvolle Tag, an d«m ich zum «rsten Mal vor das Publi gar keine grohe Sorge. Ich sah dem Ereignisse mit ziemlichem Gleichmuth« entgegen, ja es war mir, als habe sich meiner eine Art Stumpfsinn bemäch tigt. Vielleicht war das die Folg« d«s gegen meine sonstige Gewohnheit etwas tüchtigen Zechens. Sehr gemüthsruhig frühstückte ich, ging dann m«in« Rolle Probe. Zu meiner Verwunderung war im Theater noch Alles ruhig, nur eine Person befand sich auf der Bühne. Es war der Regisseur. Er wandelte, die Hände auf dem Rücken, ruhelos auf und ab wie ein Löwe im Käfig, wenn den Wüstenkönig begaffen, fortwäh rend Aepfel und Butterbröde essen, was doch zur Beruhigung eines knur ich unterschied beim Näherkommen Worte wie: „Fatzke! Pantosselregi ment!— Rhinozeros! Aessische Eitelkeit!— Selbstpersiflage! u. s. w." „Den Mann darfst Du jetzt nicht stören!" dachte ich und ging in's Eon- Mitten im Zimmer lag, auf «inen altdeutschen Thronsessel malerisch hin gegossen, geschlossenen Auges, wie eine Egidius Schein, in der Fensternische saß die komische Alte und strickte eifrig an einem wollenen Strumpfe, von Zeit der Inspizient, der höhnisch grinsend auf dem Klavier faß und sich angele gentlich damit beschäftigte, seine langen Beine anmuthig in der Lust hin und her baumeln zu lassen. Auf mein schüchternes „Guten Mor gen!" erhielt ich keine Antwort. Nur und warf mir einen raschen Blick zu, wobei sie tief aufseufzt«. Bei diesem Tone zuckte ihr Gemahl zusammen, fuhr sich mit beiden Händen in die Haare und stöhnte herzbrechend: „O m«in Weib! Mein armesWeib!" mein komisch machte: Herrr Dirrektorr! Hierrist Frräu lein Berrtha Muzell." Fräulein Bertha Muzell schien offenbar nicht bei guter Laune und schob ärgerlich eine Füll« goldrother Locken, die sich vom raschen Gange ge- Dircktor? Ich soll bis heute Abend ich hätte nichts Besseres zu thun, als „Das verlange ich durchaus nicht, das hätt« ja Zeit bis später. Auch kann von Lernen der Rolle keine Rede „Ach was! Zustand hin, Zustand Fräulein Bertha Muzell schüttelte ernst den Kopj. „Ei! Da ist ja Fräulein Muzell. gen." J«tzt richtete sich Frau Camilla halb auf und sagte in schwachem Tone zu Bertha Muzell gewandt: „Ich danke Ihnen recht sehr, nlein liebes Fräulein, aber bitte, bemühen nasse Tuch, das sie eben aus Camillas Stirne legen wollte, fallen,- der Inspi zient sprang mit einem Satze vom Klavier; die komische Alte brummte: „Das wußt' ich!" Der Regisseur ließ Fräulein Bertha Muzell lachte hellauf. Der sah verblüfft um sich. 'll ab. "Camilla! Liebes Weib! Ich bitte Dich, bedenke, was Du thust! Willst Heftig stieß sie seine Hand zurück und seufzte: „Ich spiele." Zimmer herum. Am Fenster blieb er stehen, drückte seinen Kopf einen Au genblick gegen die kalten Scheiben und raufte sich die Haare. ' Plötzlich fuhr er herum, wie ein Wahnsinniger um sich und jam „O Sott! O Gott." Im nächsten Augenblicke lag er zu den Füßen seines Weibes, bedeckte ihr« schlaff herabhängenden Hände mit zärtlichen Küssen und .rief im Tcme tiefsten Seclenschmerzes: „Camilla! Süßes Weib! Fühlst Du nicht meine Angst? Schone Dich, schone Deine kostbare Gesundheit! O Gott! Wenn Du stirbst ich selbst. Ich bitte Dich, ich beschwöre Dich bei Allem, was Dir heilig ist, beim Höchsten in der Welt, bei meiner Liebe zu Dir: spiel' nicht!" „Ich spiele!" flüsterte Frau Camilla, sanft klagend und erhob sich langsam. Wild sprang Egidius auf und brummte vor sich hin: „Na, denn meinetwegen! Spiel' Du und der " Den Rest seines Wunsches ver schluckte er und wollte sich schnell ent fernen. „Und wo bleib' ich, Herr Direktor?" Mit dieser Frage trat ihm Fräulein Muzell in den Weg und fügte, da sie nicht gleich Antwort bekam, dringen- Francs?" „Du hast der Dame zwanzig Francs versprochen?" fragte Frau Camilla höchlich erstaunt. schnitt ein ganz erbärmliches Gesicht. Das unterdrückte Lachen der Umstehen den brachte ihn wieder zum Bewußt sein seiner Würde, und er bedeutete Fräulein Muzell gefaßt und kurz: „Die zwanzig Francs sollen Sie er halten. Und nun halten Sie uns nicht länger auf!" „Schön!" sagte Fräulein Muzell s«hr freundlich. „Guten Morgen, Herr Direktor! Guten Morgen, meine Herr schaften, es war mir ein besonderes Vergnügen." Damit verbeugte sie sich ironisch, schüttelt« ihre rothen Locken und hüpfte lustig aus dem Zimmer. / > den Regisseur sehr verdutzt angesehen haben, denn er schlug mir ermunternd auf die Schulter und meinte spöttisch: „Daran müssen Sie sich gewöhnen? dergleichen Scenen führt unser Direk tionspaar öfters aus. Den Mann dürfen Sie überhaupt nicht ernst neh- Von der Vorstellung Abends weiß viel zu erzähl«». Zeitig, das heißt zwei Stunden vor Beginn der Vorstellung, war ich in der Garderobe und versuchte mich äußerlich in den biederen Soldaten Valentin umzugestalten. Zum Glücke erbarmte auch einen martialischen rothbraunen Vollbart an, so daß ich fast sür eine kleinere Ausgabe des Entdeckungsrei fend«n Wildenberger hätte gelten kön nen. Je näher nun der Augenblick kam, wo ich austreten sollte, desto sonder barer ward mir zu Muthe. Meine bis dahin bewahrte Ruhe war vollständig rxrschwunden, und als ich aus den Coulissen auf die Bühne trat, schlug mir das Herz sozusagen bis in die Au gen hinauf, und es war mir, als sei Alles in Nebel gehüllt. Der Klang meiner eigenen Stimm« brachte mich erst zum Bewußtsein. Noch lange, nachdem der Vorhang gefallen war, ging ich wie im Traume noch: wie ich aus der Garderobe kam, in der unbestimmten Absicht, mir den Schluß deS Stückes von der Coulisse aus anzusehen, erblickte ich den Direk „Eamilla! Süßes Wesens Wir Auf ihre Antwort: „Ich habe jetzt b Nach der Vorstellung lximGlase Bier Tische blickte. Wo'lkensegel zogen ' „Gute Nacht, Hans Träumer!" Ich fuhr auf. Bassist Walzer meinte: nsch im 13. Ka p i tek. Zwerßri, efe. ganz gemüthsruhig war, als ich ihn „Mein lieber Sohn! mir selbst gekommen war, empfand ich Gewissensbisse, daß ich Dich so ohne Weiteres einem Berufe hatte entgegen reisen lassen, der für Dich wohl doch nicht recht gepaßt hätte. Wie Du Dich mit dem Theater abfinden wirst, das Dein Vater wird Dir stets mit Rath Alter." hatte. Er lautete: und w«r weiß, ob wir uns da nicht «in weite Welt. Das wundert Dich, nicht wahr? die anständigste Weise ein Bischen in der Welt herum und würde auch noch gut dafür bezahlt. Reisen war ja stets mein Herzenswunsch, und so habe ich Papa und Mama ihre Zustimmung abgeschmeichelt. Morgen reise ich nach Kassel, und von da mit der Amerika nerin, die zwei Töchter im Alter von sieben und neun Jahren hat, erst in Z)!utschla heruin und dann men will. Jedenfalls sollst Du es gehen. Deshalb muß ich schließen. Also herzlich gegrüßt von Deiner kleinen Spielgefährtin Mathilde. aber ihr Mann ist ein polnischer Graf und heißt Borowskh. Er ist, so viel ich nxiß, Mitglied des Verwaltungs eine Villa b«r Waukegan im Staate Illinois in Nordamerika. Leb' wohl und vergiß nicht Deine M. I>. Mama läßt Dir sagen, fort. Mathilde." machten mich glücklich und froh, wie ich'S lang« nicht gewesen war. 14. Kapitek.. Es folgten jetzt Stunden, Tage Mo nicht behaupten, daß stets die Sonne in diesen Zeiten auf meinen Pfad geschie nen hätte. O nein! Gar manche Wolke der Enttäuschung v«rhüllte den Himmel, gar mancher Platzregen der und das war nichts für mich. Zu allem Ueberflusse sprachen die Herrschaften außerhalb der Bühne ein so wund«rba- Nur wenn der Weltenldecker Wilden „Kinder! Wißt Ihr wer da ist?" „Ihr seht eben in Eurem hochdramati geht. Der Theateragent Heller ist da!" „Heißt der Mann immer noch Hel ler?" fragte derßegisseur. dacht«, der hätte sich längst in .Goldstücke" Komiker und sah sich triinnphirend um. „Na, was sagt Ihr nun? Gar nichts? Wart«! nur, Ihr werdet schon Ihr. wen er mitgebracht hat? Was?" Kleine^schrie'erbost: stellt" „Cayenne? Was ist das für ein Ding?" „Das Land, wo der Pfeffer wächst und die Franzosen gescheidt werden." (Fortsetzung folgt.) gute Frau." Hausirerin: »ZlÄr ei nen Mann werden Sie doch haben?" Für die Küche. eine Prise Salz, ein Pint Milch, 5—L Löffel Mehl, quirlt die Masse tüchtig Masse verbraucht ist. sche Art. Man schichtet das dem letzteres frisch oder geräuchert ist, mehr oder weniger, gießt Wasser daraus, so daß das Kraut davoir be- Apfe l e i« rkuch e n. Man Eßlöffel Milch, 2 Löffel Mehl, einen Kalbsst e a k s mit Cha m diefem Gericht brauchbar. Gedünstete Täubchen. Zwei Bllschelchcn frischer Petersilie in ein dem Safte der Täubchen und einem Theelöffel Maggiwürze durchzogen an. Die Tauben werden halbirt auf die in halbhandgroße Stücke und kocht es mit Wasser und Salz halbweich. Die Brühe wird mit einem hellbraunen und weißem Pfeffer. Zuletzt man das Fleisch in dieselbe und kocht es, vollends weich. Französische M a y o ir na i s Ein (Eidotter rührt man mi^ etwas Essig dazu, zuletzt kommt eine Prise weißer Pfeffer hinzu. Will man der Mayonnaise zur Abwechslung ei nen anderen Geschmack geben, so thut man Citronensaft statt Essig daran. Dtlikateßschnitte. Von gu tem, möglichst dunklem Brot schneidet Man Schnitten, bestreicht sie mit recht guter Butter und belegt sie ganz dicht, so daß eine an die andere anstößt, mit nur auf Hälften gerissenen Zardellen. Diese belegt man in Abständen mit Kapern, so daß diese ein hübsches Mu ster auf den Sardellen bilden und theilt nun die Schnitten vorsichtig und mit kehr lckariem Meiler in 2—4 Theile. ter einer noch jungen Wittwe): „Ach, ich möchte zu gerne Heirathen; ge fällt mir aber Einer und er gefällt nicht der Mama, dann darf ich ihn nicht nehmen; gefällt er aber der Ma ma, dann nimmt sie ihn am End« selbst!" .. .. 3
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