2 Tport für Frauen. Erst im Laufe der letzten Jahre haben di« so gesunden Leibesübungen, ungsapparate werden dadurch in gün stigster Weis« beeinflußt, sondern auch Gemüth und Nervensystem. Die fsrau allerdings, ivelche den ganzen Tag über sür Wirthschaft und Kinder zu sorgen hat und so im Haushalt selbst mehr als genug Bewegung hat, wird sich ja wohl nur schwer dazu ent- Aörperbcwtgung im Freien gewöhnen, werden sie wirklichen, sichtlichen Nutzen davon haben; ein kurzer Spaziergang hin und wieder, „um etwas frische Luft zu schöpfen", der oft dazu in die nicht gerade durch gesunde Luft ausgezeich neten Straßen der Stadt führt, ist nur von fragwürdigem Werthe, lind doch Wasserfläche die Luft fast ganz staub stigsten Weise beeinslußt. Aus die vortheilhaste Wirkung des Ruderns auf die Muskulatur des Rückens sei hier noch besonders hingewiesen, denn Nutzung von niedriger Uebersetzung (63 —65) und auf das Einhalten von mäßiger Geschwindigkeit (höchstens ca. von 30 bis 40 Meilen dürsten selbst erst nach erhaltener ärztlicher Erlaub niß rathsam. Das SchreckenSkind. Zahnweh!" Die kleine Annie: „Ja, FeineK ritik. Bürgermei ster (ein Wohlthätigkeits - Institut be suchend): „Herr Director, ich vermeinte in ein Institut sür verwahrloste Kin der zu kommen, indeß sehe ich eine ver wahrloste Kinderanstalt!" Ter Zweikampf. Der Duft des gemähten Grases hing schwer in der Sonnengluth. Spiegelnd wallte die Luft über den Matten und die Bäume, die den Wasserlauf beschat teten, ragten regungslos in den Mittag. Nicht einmal die Weiden rührten sich, die sonst so geschwätzigen Blätter. Nur das Wasser gluckste leise, das im künst lich gegrabenen Bett lief, um die Fa durch die Stille herüberdrang. Sonst alles vom Mittagsschlaf befallen, die Berge, das Thal, die Ebene, Weingär ten und Matten. Die ferne Stadt er trank in goldenem Dunst, das ganze Elsaß schlief in der Sommersonne. Im kargen Schatten des Ufergehöl zes schliefen di« Schnitt«!, da hob einer den Kopf von den untergelegten Armen und spähte argwöhnlich in das Blatt dunkel. Ein Flüstern und Kichern war an sein eifersüchtiges Ohr gedrungen, doch als sich nichts mehr regte, ließ der Xaver das schlafmüde Haupt wieder auf die Fäuste sinken. Er lag allein eingenistet unter dem hohlen Weiden baum, zwischen dem wilden Hopfen, der seine Ranken über Ufer und Zweige spann. Auf einmal fährt er wieder auf, und jetzt hat «r deutlich ihr Lachen erkannt. Es war nicht ein Traum gewesen, ihre kichernde, zärtliche Stimme war an sein Ohr geschlagen. Aber noch ehe er sich des eifersüchtigen Zornes bewußt wurde, der ihm vom Herzen zu den Schläfen emporschwoll, rauschte das Laub, und er sah noch wie sie ihren ro then Rock von dem Gestrüpp löste, dann „Wo kommst Du her?" stieß "gleise saum, um sie festzuhalten. Unbefangen ließ sie ihn gewähren und lachte leiser. Er sah ihr von unten ausblickend in das bräunliche Gesicht. Ihre blauen Augen schwammen im Schatten unter Glanz und aus dem Leibchen tauchte ihr weiß«r Hals, so daß «r das Spiel ihrer Kehle gewahr wurde. „Wo Du herkommst, ich!" „E, vom Dorf dem Bach nach", er widerte sie nun spöttisch. Da schüttelte «r die dumpfe Müdigkeit von sich und „Daß Du nicht vom Himmel herun tergefallen bist, Salome, das weiß ich. wilden Blut. Salome spuckte den zerbissenen Ste ngel aus und fuhr sich mit dem Hand „Wem denn, Veri?" fragte sie leise und schloß die Augen, daß sie ihn an blinzelte, wie ein lichtscheues Kätzchen. „Den dort", entgegnete er und wies fliigel bebten plötzlich und s» bückte sich, nahm das Logel (Fäßchen mit Wein) auf und wandt« sich zum Gehen. d" ! kommen ist, d«r lappige Knab'?" Gleichinllthig sah sie auf feine Faust herab, unter deren Griff der Arm los. Bwt.J" das einen rothen Rock über daS Feld hu schen, grell wie Blut, flammte das Ge wand. Und dann rief Salome den Schnittern zu, das Logel liege srischge fiillt am Ufer, wo das Wasser über die Dauben rann. Der Bauer wies den Leuten ihre Ar beit. Ter Laver war der «ist« <n de, Reihe. Ein weißer Blitz sprang auj dem Eisen, als er die Senfe im Zirkel schwang. Er hatte d«n schmächtigen Fritz längst hinter sich gelassen, ab«r es war mehr verhaltener Grimm, als Ar beitslust, was ihn beherrschte. Zischend pfiff die Sense von rechts nach links ün Halbkr«i! die Mabd von den Sten» Wetzstein griff, erblickte er das Mäd „He, Salmele, sag doch dem Fritz, er soll's Logel holen. Die Hitz schlägt Einen schier um." Fritz ließ die Sense ruhen. Eine zor nige Blässe legte sich auf sein Gesicht schen die beiden getreten, und die Blicke der plötzlich zum Bewußtsein ihrer Nebenbuhlerschaft gekommen«» reichen. > „Alleweil durstig ist der Veri und das frischgemähte Heu und eilte dem Bach zu. Die beiden Nebenbuhler folgten ihr mit den Augen. Schon rade auf den schlanken Fritz zu und sagte: „So, jetzt trink! Dann der Veri." Der Bursche erröthete wie ein Mäd- Da zischt« si«: „Getraust Dich nicht zierlich wie e? so manches zu thun pflegte, hielt er das Fäßlein hoch, so daß der kristallhelle Weinstrahl ihm „Jetzt ist's an Dir. Trink, Beri!" Uebermüthig klang die erste Aussor- Nachsatz. Und dab«i sah sie ihn an, dicht vor ihm st«hend, als wollte sie ihm zu einander gehörten. Er trank, aber seine Kehle blieb trocken. Er sprach kein Wort. Sie krausen Blondhaar. Und jetzt hob er den linken Arm utid schob die Finger in den Mund. Ein Pfiff gellte über der. mich mit dem Buckel an. Wie Dich das Salmele." „Wälscher Gockel, elendiger!" brach den Höhner vom Acker zu mähen wie Gras und Kraut. ander. Ein Ruf flog über das Feld, ferne Stimmen schrieen und weckten den hielt, jetzt noch ans Leben. Und das Mädchen stieß ihn vor die Brust, schrie ihm wirre Worte ins Gesicht und rannte würde. Sie stießen ihn, schüttelten ihn, Zorn. Bring die Gendarmen nicht hinein! Das thät just noch fehlen: vor's Ge richt wegen dem." sen zu dicht aus sie fielen. Er klatschte ihn. „Ein Unglück sei's. Daß Du es weißt. So haben wir's abgeredet." hin?" „E, dem Salmele das Gebot sa- Das Salmela! Starr blickte der reden kam, stieß er dem Thäter die Wahrheit ins Herz. Und der Vcri schwieg dazu. Er mußte schaffen für Bäuerin hielt ihn an. „Geh zum Doktor, Vcri, die Hand ist Er zuckle die Achseln. „Triffst ja Bekannte im Spittel", dachte er an d«n Fritz, der im Spita! lag. Plötzlich stieß er an einem Garten- Am andern Morgen begab er sich In die Stadt zu Fuß; aber er litt HiMen strafen unterwegs. Als er sich im städ- Da rückte der Arzt die Brille, zö gerte und fragte dann sanft: „Wie Und dann drehte sich plötzlich AlleS blasses Gesicht. Im Bette zur Reihten, er heiser. ten kein Gefühl des Hasses in sich, la- Endlich ermunt«rte sich der Veri und fragte: „Wie geht's alleweil!" „Na, famos", prahlt« der Fritz, Wenns um's Salmele geht, ist's an Dir". Da schnellte der Veri empor: Ums tärisch, wie ein Erinnerung an seine Dienstzeit. Als ihn die Gehilfen aufhoben, um Tie schöne Welscrin. zu ihrem Ende. Philippine Welser war die Bruders tochter jenes Bartholomäus Welser, der im Vereine mit Jacob Fugger dem Kaiser Karl V. zwölf Tonnen Goldes vorschoß und drei Schiffe aussendete, besaßen gewaltigen Reichthum und Un ternehmungsgeist, dikse AugsburgMn Handelsherren, welche die Gunst des mächtigen Kaisers hoch über die Zeit genossen emporhob; aber sie waren sich auch der Pflichten bewußt, welche ihnen ihr Glück auferlegte, und mit dem vornehmer Bildungseifer und hochstre bender Ehrgeiz. Philippine Welser, die sichte desßartholomäus und Toch ter des Franz Welser, kam, ihr« ver öffnete der Kaiser dem Erzherzog, daß nes Neffen, des Königs Philipp von Aber im Jahre 1559 versöhnte er sich ter zu erweichen. Da habe Philippinc Sohne verziehen. In Wirklichkeit ist, wie die neuere Geschichtsforschung dar gelhan hat, zu der Zeit, in welcher die Genehmigung der Ehe des Erzherzogs Ferdinand mit Philippine Weiser er folgte, der Kaiser nicht in Prag, son dern in Augsburg gewesen, aber der auszustatten seien, damit in der Suc cession keine Irrung entstehe, daß ihnen aber weder Titel noch Wappen des Habsburg'fchen Hauses zukämen. Für Philippine, die der Kaiser zur Freiin v. Zinneburg erhob, wurde ein Witt- Wir darauf allein aus gnädigem väter lichen Mitleiden, wiewol Wir es sonst vielleicht nicht schuldig, solcheßerfchrei mit Philippine wurden 30,000 Gulden, jeder Tochter 10,000 Gulden als Jah- Jm Jahre 1564 starb Kaiser Ferdi nand, und dem Erzherzog Ferdinand fiel Tirol als Erbtheil zu. Da zog das Paar nach Innsbruck. Dort und auf Schloß Ambras waltete Philippine, als Muster schlichter Weiblichkeit und als Seite ihres Gemahls, der Erziehung Schloß Pürglitz, die Geburt seines worden. Erst im 3ahre 1576, im den Erzherzog Ferdinand aus dessen Bitte des seinem Vater geleisteten Ei des, seine Ehe geheim zu halten. Dies am 24. April 1580 auf Schloß Am bli«b kinderlos. Dies ist die Geschichte der schönen Welserin, die vor dreihundertundsünf liebte und zu seiner Gemahlin erhob. Ihr Haar. Laura: „WaS würdest Du dafür geben, solches Haar zu haben, wie ich?" Clotild«: „Ich weiß nicht. Was hast denn Du dafür gegeben?" Entschuldigung. „Jhi Brief ist aber mit sehr blasser Tinte geschrieben?" „Ja, er enthält auch eine Schreckensbotschaft!" Das Hoch;citsgesche«k. Tante Nosalie ist der Schrecken der<^ Familie durch ihre Geschenke. Zu alle» Taufen, Trauun.^ mal machte das obligate Gesch:nt tvr guten Tant>! ernstlich zu schassen; sür den eleganten Haushalt des junaen handelseinig geworden, sah Tante Ro salie sich den Tafelaufsatz noch genauer an und bemerkte mit ihrem recht kurz sichtigen Augen ein? am Rande eingra virte Widmung. Sie konnte die Worte nicht erkennen, und auf ihre Frage hätte nichts zu bedeuten, er könnte das leicht wegmachen lassen. Die Inschrift würde mit einer bestimmten Mass« ausgefüllt, so daß sie ganz verschwände. Was das für eine Masse und ob die Füllung dauerhaft wäre, davon sagte er nichts, und danach fragte sie nicht. Als die Hochzeit herangekommen war, nahm das Erstaunen der Verwandten über Tantchens Noblesse kein ihrer trüben Erfahrungen in diese:» Punkte. Es sollte aber einst schreck lich tagen; zwar nicht die Sonne, wohl Tag. Das jung« Ehepaar, jetzt einige Monate verheirathet, wollte seine erste größere Gesellschaft geben, zu der so gar Se. Excellenz, der commandirende General sein Kommen zugesagt hat!«. Tafel, in deren Mitte als Prunkstück zwischen dem wappengeschmückten Ser vice Tant« Rosaliens Tafelaufsatz prangte. In der strahlenden Beleuch tung erschien dasselbe der jungen Frau nicht blank genug geputzt, und so er theilte sie d«m Burschen den Befehl, zu fegen und dann wieder an seinen Platz zu stellen, während sie die letzte Hand an ihre Toilette legte. Im letz ten Augengblick, ehe die Gäste erschei nen sollten, kam der Hausherr, um die Tischkarten aufzulegen, da er bis jetzt an seinem Schreibtisch über der bereits siebzehnmal geänderten Tischordnung gesessen hatte, Das erste, was ihm in's Auge siel, war der jetzt glänzend geputzte Tafelaussatz, an dem, durch das scharfe Putzen hervorgerufen, sich mit erschreckender Deutlichkeit die sür diesen Haushalt so sehr passende Wid mung abhob: „Ihrem hochverehrten Vorstande zum fünfundzwanzigsten Amtsjubiläum, Bäckerinnung in St." «unstvoU« Riiliutcnsttien. Nadel und Scheere, das unentbehr befand sich im Besitz Kaiser Wilhelm's besichtigte im Jahr« 1883 «ine Nodel mit der Lupe zu erkennen sind. Di« Bildnissen bedeckt sind. Auch eine
Significant historical Pennsylvania newspapers