Unter dem MWilie» Zimer. Roma» aus dem Goldlandc Transvaal. Von Viuno Wagentr Haniburg. (6. Fortsetzung.) Tages langte Albrecht in Doctor Meyers Hause an. Mit verweinten Au gen, aber in gefaßter Haltung kam ihm „Folgen Sie mir, lieber Freund," sagte sie. „Mein Bruder liegt im Ster ben." schon kalt in allen Gliedern und mit geschlossenen Augen. Die Besinnung war schon entschwunden; nur noch im Traume bewegten sich des Sterbenden Lippen. „Die Goldader, ich werde sie finden", sagte er leise. Dann trat aufs neue Blut auf seine Lippen, ein letztes Sichstrecken und PieterMeyer hatte ausgelitten. XVI. JnsFeld. Noch war das entscheidende Wort nicht gesprochen, und doch wußte «in jeder in ganz Siidafrila, daß es sich der Krieg ausbrach. Schon war Gene ral Joubert an die Ostgrenze, Cronje an die Westgrenze der beiden Vuren gung zu orgcmisiren. Und Zug für Zug trug auf den eisernen Schienen die Söhne des Landes an die zunächst be- Walther Albrecht hatte auf den Schutz des roth«n Kreuzes, das den Arzt uno«rletzt macht, verzichtet und war als Officier in das deutsche Frei corps eingetreten. hatte er doch auch daheim im deutschen Vaterland« seinen Dienst mit der Waffe geleistet u»d eine Uebung als Referveofficier bei einem Husaren - Regimente hinter sich, ehe er nach Transvaal gegangen war. Und so war er denn mit d«n Hauhtleuten Gra fen Zeppelin, von Albedyll und Weiß zum persönlichen Adjutanten des Ober sten Schiel ernannt worden. Ihm war nicht bange darum, daß seine ärztlich« Kunst bald genug auch zur Geltung kommen werde. Der Tag der Abfahrt zum Kriegs schauplatze war gelommen. Eine unge heuere Bollsmenge drängte sich um den östlich der Stadt gelegenen Bahnhof von Braamfontein. Albrecht hatte soeben nach seinen beiden Pferden gesehen, die in d«s Obhut in einem Viehwagen unterge bracht waren. Lächelnd schritt Albrecht am Zuge entlang. Ihm schwebte noch die Scene die er miterlebt hatte, die ihren schwarzen, abe/see lensguten Herzensschatz zur Bahn ge leitet hatte. So hatt« also das blonde Mädchen sich über Pieter bald getröstet und dem braven Zulu die Hand ge reicht. Albrechts heitere Stimmung macht« aber bald genug ernsteren Regungen Platz. Was war das für ein Bild, schritt. leicht auf Nimmerwiedersehen. — Aber es galt ja, das Vaterland zu verteidigen, da hatten sie schon auf den einsam«n Farm«n aus des Feldlornets Ruf zu den Waffen. Und nun waren sie da. Alt und Jung, Reich und Arm ohn« Unterschied, wa ren sie angerückt mit dem Patronen gürtel um die Brust und dem sicheren Gewehr; der ausdau«rnde Renner stampft« im Eisenbahnwagen den höl zernen Boden. Da standen sie nun, und mancher wohlbewährte Held in ihren Reihen, der schon mit den Eng ländern di« Waffen gemessen hatte. Einen von ihnen kannte Albrecht, j«nen Riesen dort mit dem eisgrauen Bart und den sechs Söhnen an sein«r Seite das war der alte Ferreira, der mit mig: „Wollen's den Engländern be sorgen! Aber es wird viel Blut kosten diesmal!" Leuchkst mir zum frühen Tod!" Eine heiße Fahrt. Die Oktober sonne brannte in schier unerträglicher ölluth, und der rothe fich willkommene Weiden biet«nd für die Pferde. Und richtig, als der Zug Heidelberg erreicht hatte, di« erst« Sta te» die Blitz«, und wild hallte des Donners Echo von den südlich:., Ber- Freien lampirt werden sollt«. Oberst Schiel rief feine Offiziere zusammen. Ueber zw«i Feldstiihle ausgebreitet lag während Commandant Lucas Meyer mit dem linken Flügel aus Dund«e vordringt, um die dort stehenden Eng- H«rren? Gut also! Wir rücken morgen aus der rechten Seite des Klip flusses stromaufwärts, lassen New castle links liegen und nehmen die tw>a, wo der Ort Elandslaagte auf der Karte verzeichnet ist. Und nun güt« Ruhe, meine H«rren! Auf mor- D N cht 'war ek in n A Mannschaften am hallen Boden. Graf Zeppelin und Albrecht saßen auf einem Felsvorsprung« am Ufer unter fernen Heimath. Albrecht war Han seat und der Graf ein Württemberg», aber die deutsche Stammesgenossen- Pracht strahlt«. „Hören Sie die Harmonika, Kame rad?" fragt« Graf Zepp«lin plötzlich nach einer »einen Pause im Gespräche. Bollbart, der ein seines, blasses Gesicht Wenn ich eine Natur hätte, wie mein Onlel, der alte Zeppelin, Sie wis sen, der 1870 d«n berühmten Pa trouillenritt nach hinein warf Albrecht ein. Aber der Graf Zeppelin. „Ich dank« Ihnen! Und feinen, zitternden Streif«« über das Wasser zog. Dort in der Richtung wo jetzt der Mond stand, mochte di« den armen Pieter zur frühen Ruhestatt gebettet hatte? War sie zur fernen Farm zurückgekehrt? All fein Denken Ob sie ihn Onkel Hans beichtet hatte? Und wenn sie ihn liebte! Ja, er wollte dieser Liebe würdig werden. Zog er nicht jetzt Volkes Freiheit zu streiten? Und neben ihm, und in ruhigen Ziigen ging des Schläfers Athem. D«r Traum gott gaukelt« ihm ein freundliches Bild ten: „Elisa!" XVII. Im Kaffernkraal. Am Abhang« der Hügelkette ent- Klipslusse abfallen, ritt Albrecht in Begleitung Sams, der sich durch seine dem Instinkte des Halbwilden entspre chende vorzügliche Orientirungsgabe Schiel dem jungen Offizier noch zum Rosse hinauf die Hand gereicht und ihm gesagt: „Sie werden Ihren Herrn res Freundes Lucas Meyers Tochter. Die Hufe der Pf«rd« klapperten auf Mit der Ergebenheit, di« d«r Kas sch:n und flüstert« „Vorsicht, Massa! hatt«. Mit finsterer Miene mustert« des Fremden. Albrecht, der di« Hand auf den Schaft des Revolvers gelegt General Joubert zu melden, daß unter den Bafutos am Klipflusse kein» Heinde der Buren zu finden sind." die Leute aushändigen zu lassen, di« Wasser heranschleppe» würden. Ueber des Häuptlings Gesicht aber wir ihre Knechte, heute aber sollen di« Bafutos ihre Brüder sein," sagte er. „Wir daß Ihr Krieg dav->n versprochen, wenn wir ihn«n die Wege weisen und als Boten ihre Nach richten tragen wollen. Was werden Häuptling. „Nichts werden sie euch geben! Mit Ochsenpeitsche werden si« euch schla gen!" llang es laut aus dem Kreise der Kaffern. Und als Albrecht sich erstaunt umwendete, sah er, wie ein Mann in zerlumpter Kleidung sich durch die Schwarzen Bahn brach und mit schwankenden Schritten sich bis zum Häuptling drängte. Ein Mu latte war es, mit struppigem Bart und mit wilden, stechenden Blicken. Ein Moment hatte für den jungen Deutschen und für den anscheinend gen Erkennen genügt; und im selben Augenblicke hatte der Offizier den Re volver herausgerissen. Da fühlt« er sein Handgelenk ge packt. Es war Sam, der ihm den Re volver niederdrückte. „Nicht schießen, Massa!" raunte er. „Sonst beid« verloren, und General wartet ver- Diese Erwägung gab den Ausschlag. Denn schon hoben sich ringsum die blinkenden Assagais mit den breiten zweischneidigen Eisenspitzen. Aber Albrecht winkte herrisch mit der Hand, und indem er auf den Mulatten zeigte, rief er: „Duld«t ihr einen Hund in eurem Kraal, der schlechter ist, als daß ein ehrlicher Basuto mit ihm sprechen sollte? Wisset denn, er hat ein jun^ den Bruder des Mädchens heimtückisch niedergestochen. Die Polizei von Jo hannesburg fahndet auf ihn, und wenn ihr ihm länger Gastfreundschaft ge währt, so macht ihr euch selbst schul dig. Wollt ihr zeigen, daß ihr treu« Freunde des großen Vaters Paul Krü ger in Pretoria seid, so fesselt den Schurlen und liefert ihn in Volksrust aus." Der Mulatte, den das unerwartete Zusammentreffen ernüchtert zu haben schien, ballte wüthend die Faust gegen Albrecht. „Ihr wißt, was euch die spricht, wenn ihr euch von den Buren lossagt, Feuerwasser, Waffen und Ochsen. Nun wählt selber, ob euch das besser gefällt oder die Peitsche der Buren!" Mit einem haßerfüllten Blick auf den Deutschen wandte der Mulatte sich des Kraals. Albrecht aber steckt« den dringlich: „Ich lann euch leine Ber euch. Bei Sandspruit, bei Watler strom und ringsum an den Grenzen Natals stehen mehr als 15,<XX) Buren, dringen. Seht dorthin! Kennt ihr den Berg, der weit da hinten seinen runden Nacken erhebt? Ihr wißt, es englisch« General Colley sich selbst er- und ihre Femde zur Ergebung ge- Reihen; sie wüßten, was Albrecht gefolgt zu halten werden? —Gut also! Ver- Mit mißmuthigem Lächeln wies der Häuptling darauf hin: „Wasser für eure Pferde, Mynherr!" Albrecht athmete auf, als er den licher Richtung weiter, wo ein Berg pfad nach Vollsrust führte. Da plötz lich NPH einigen Minuten Rittes bäiimte sich Albrechts Pferd hoch auf; Pässen von Coldstraam und Längs»«?, wo die Mauern der Berae fast unüber- steigbar und festungsartig di« Trans vaal - Republik von der britischen In Mittagsgluth getaucht xvm. Zerschlagenes Glück. hatt«n. In den herabhängenden Zweigen d«r mächtigen W«iden riß der Sturm, wie ein wilder Bursch, der der Hauptquartier aufgeschlagen hatte, troff das Wasser in rieselnden Bächen herab und sammelt« sich in dem von ten ch g gz z sch ' aus starrenden Mädchen hinüber. „Du hast Unrecht gethan, Elisa," sagte si«, indem sie sich bemühte, ihrer und das Mädchen, das sein Aeltester trag«n und sich sreuen, daß ihm Gott solch unverdientes Glück befcheert. Und du, ' „Ich lann nicht, Tant'," sagte Elisa, „Was Gott schickt, sollen wir als gut und zwischen den beiden Familien ei nen Bund schließen sollen. Wann wäre es je vorgekommen, daß die Toch „Jch habe sie ihm nicht versagt," er widerte Elisa tonlos. „Nur wieder holt hab« ich's ihm, was ich ihm schon nur Zeit lassen, daß ich mich aus mich selbst besinne. Ein Jahr soll er mir Frist geben zum Bedenken. Warum darfst." Ein lautes Schluchzen entrang sich Elisas Brust. „Der meiner nicht werth ist - !" schrie es auf in ihr. Es stehet geschrieben: Du sollst Bater und Mutter ehren. Was sträubst du Eltern Wille ist der Kinder Gebot." funken; die Bibel hielt sie fest in den bis dahin für st« nicht vorhandenen Welt, dann hätte sie nicht jubelnd, aber freudig doch und gern Albrechts Bild auf. Sie glaubte den doch so llugen Blick seiner braunen Augen auf sich gerichtet zu fühlen, seine freundlich ernste, männlich feste Stimme zu hören, sie sah ihn im bett«, wie «r mit leichten Fingern ihr Handgelenk hielt, um des Pulses Schlage zu zählen. Und ein tiefe? Weh regte sich in ihrer Seele. Ja, sie liebte ihn! Und wollte ihn besitzen? N«in! Nein! Nimmermehr! So ri«s «s qualvoll in ihrem inn«rsten Herzen. Nur wissen, ob auch er ihr gut war, sie nur ein llein wenig lieb hatte. Nur das wissen, weiter nichts! Tausendmal schon hatte si« sich's ge sagt. daß wahre, gottssfürchtige Liebe, die nicht blos mit den Augen begehrt, auch das Schwerste auf sich nehmen müsse, wenn's noth that, zu verzich ten. Sollte sie ihm eine Last werden sllr's Leben, sie, das «infack>e Buren lind, das draußen auf der Far^ lernt hatte, den sie bewunderte wegen seiner Tüchtigkeit, den alle Welt hoch schätzte, dem di« ersten Häuser offen standen und d«m des Glückes reichstes Loos als goldene Zukunft winkte? Was würde aus ihm, aus ihnen bei würde von der heimathlichen Scholl«? Bur auf stiller Farm? Sollte er si« Oder wollte sie still im Winlel sitzen, ihn in Gnad«n davor!" betet« sie in ihren Gedanken. Aber fest wollte sie fein, fest und klug für sie beid« zu ihre Zukunft aus? für''s Baterland! Auch Hendrik Fer- rath beim General Joubert war zu Ende. Elisa war an's Fenster getre ten und sah hinaus. Auch ihr Bater Verzichten! Da llopft es an der Thür; si« ach tete nicht darauf. V!un öffnete die Kampfe, ich hinter der Fornt, im Lazareth." Er nickte ernst: „Sie haben recht; (Fortsetzung folgt.) . Für die Küche. Brombeerka.ltschale. Hier zu kann man den Rückstand von Brombeerensaft nehmen, bedeckt den selben mit so viel Wasser, als man Suppe haben will, und locht dies «ine Stunde. Hierauf schlägt man die Suppe durch ein Sieb, daß di« Kerne zurückbleiben, setzt die Masse wieder aufs Feuer und thut ein Stückchenßut ter, etwas ganzen Zimnit und einePrise Salz hinein. Wenn sie kocht, giebt man (auf die Person einen gestrichenen Eß löffel voll) Sago hinein, d«r zuvor in etwas Wasser aufgeweicht wurde, und läßt denselben unter zeitweiligem Ein rühren schön klar lochen. Nach Belieben zieh« man die Suppe mit Eidottern ab und setze Schneellößchen, die man mit Zucker und Zimmt bestreut, darauf. Grühneßohnen. Die feinge schnittenen Bohnen läßt man einige Mal« in Salzwasser aufwallen, dann werden sie abgeschüttet und reichlich fri sche Butter, Bohnenkraut und etwas kochendes Wasser dazu gegeben. Wenn sie weich sind, rühre man etwas Mehl mit Petersilie. scheA r t. Man locht den Blumenkohl dann 7 Unzen Butter, j Pint süße Sahne und Z —4 Unz«n geriebenen Parmesankäse über dem Feuer, läßt den abgetropften Kohl etwas darin ziehen, legt ihn in die Schüssel und gießt die noch mit 2 Eigelb abgezogene bes Stück Rindfleisch, aus der Keule geschnitten, wird tüchtig gellopft, mit Salz eingerieben und bei mäßiger fülle die Einschnitte mit einer Farce aus feingehackten Zwiebeln, 1 Löffel Butter, 2 Eiern, geriebener Semmel, etwas gestoßenem Pfeffer und dem nö thigen Salz, nach Belieben auch eini gen gehackten Sardellen. Hierauf be gieße man den gefüllten Braten fleißig mit dem Bratensaft und lasse ihn zuge deckt noch j Stunde dämpfen. Gespickte Schweinslen den. Die Schweinslenden geben einen zarten, kleinen Braten; man befreit sie von all«m Fett, häut«t sie, spickt sie mit feinen Speckstreifen, salzt sie, legt sie nebst einer kleinen halben Zwiebel, in die Pfanne, übersiedet sie mit siedender Butter und brät sie bei gelinder Ofen hitze unter fleißigem Begießen, wobei man hin und wieder etwas kochend«? Wasser in die Pfanne nachschüttet. Gekochte Tauben mitßlu menlohl. Mehrere fleischige Tauben Salz und wenig Wurzelwerl langsam Weichgekocht. Man vernxndet di« Tau benbrühe entweder zur Suppe und großeMöhre und eine Weißerübe hin in Streifen oder Würfel. Di« Brust daß das Fleisch bedeckt ist. Grüne Erb nun zu dem Fleisch und deckt die Pfanne zu. Man läßt das Ganze lang sam lochen, möglichst an der Seite des wäunte Schüssel, die man warm stellt, verrührt einen Eßlöffel Mehl mit et was Wasser, giebt es in die Sauce, läßt es aufkochen und gießt es dann über das Fleisch. Die Erbsen werden S tF ch e l.b e e r - P i e. Man putzt etwa dreiviertel bis ein Quart unreife Limonade in eine Flasche, gräbt diesel — Vor der Jury. Maler: Ihnen ein Oelgemälde." „Und was stellt es vor?" Maler: „Die Beerdi- 3
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