6 AaprendFolk. Ganz abseits von der Heerstraße des alltäglichen Lebens liegt die Welt des internationalen Artistenthums, die vom traumhaften Duft wilder, gesät tigter Zigeunerromantik umrauschte Welt der „Vagabunden". Fremdes, Ungewöhnliches ist es, das uns in ihnen entgegentritt! ganz andere Me nschen scheinen sie zu sein, diese „Gauk ler" und wie sie sich heute noch in ihrem stolzen Sinn nennen, dies „fahrende Volk", das heimathlos über die Erde irrt, Wohl hat die moderne Technik, di« mit Dampf und Elektricität Cultur schafft, Gegensätze ausgleicht, Grenzen verwischt und Völker verbrüdert, ein gut Theil des poesievollen Zaubers, der an d«m Wohn- und Wanderwagen des Artistenthums, an der Marin gotte, haftete, vernichtet; wohl hat diese Cultur das innig Stille und romantisch Geheimnißvolle der Banki ften erbarmungslos zermalmt —im Wesen des Artistenthums selbst aber hat sich nichts verändert; das merk würdig« Völkchen hat sich nur ent wickelt. Die grllnangestrichene Marin gotte, die in Sonnenbrand und Wet-" tersturm die Landstraße entlang zog, von Dors zu Dorf, von Markt zu nur, daß das klassische Alterthum bi- Mitteleuropa überhaupt, erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts aus. Seit- Direktoren bis vor nicht allzulanger Zeit sich noch „Prinzipale" nannten, «ntstaiiden die Tentcircusse, und aus diesen erblühte schließlich die gediegen« Circuskunst. Viel rascher und nachhaltiger als der Circus entwickelte sich das Vari6t<s, das heute in allen Großstädten eine Rolle spielt. Es ist der Typus des ewig Wechselvollen, Unruhigen und Bizarren, der Typus des Unmöglichen und der Sensation, der geistreichen Tollheit und der leichten Reizungen. ' weil es uns so viel des Sehenswerthen bietet, wird es viel besucht. Unsere Illustrationen zeigen eine Anzahl der berühmtesten Artisten in ihren am mei- Der wirkliche, echt« Artist, der seinen Leib in das straffe Trikot zwängt und männischen Lehrherrn, nmstentheils unter Leitung des Vaters, der selbst Artist ist, die Ausbildung. Vor allem - A-V-C- des Artisten ist daher etwas Vor- und Rückwärtskautschuk (Beuge), das Saltospringen (nach vorn und rückwärts, mit und ohne Anlauf, vom Boden und vom erhöhten Standpunkt), Flick-Flack und Handstand. Im Lauf der Lehrzeit zeigt sich dann die eigent liche Eignung des Lernenden. Als richtiges Artistenlind lernt er aber Kunstfertigkeiten, wie z. B. Jongüren, Leiterarbeit, Clown, Kopfstände, Ringe, Trapez und Reck. De Mora. Abgeschlossenheit stolz. Im Umkreis Gebrüder Thaler. der die beste Turnertruppe stellt, bei Director Moß in London PB7S per Woche. —Piin I t l i ch. A>: „Ist mein sein?" Onkel Kam in Kuffaw. So umfangreich sind die werthvollen Collectionen, mit denen unsere Bundes- Regierung auf der panamerikanischen Ausstellung in Buffalo repriifentirt Aie Promenade. Gott? Für drei Menschen für zwei, so berzlich und aufrichtig, wie man ei nen kleinen verwahrlosten Ort in einer geräuschvoll lebendigen Stadt nur lie meine Träumereien spazieren und manches Tiefheimliche hat sich schon hervorgewagt und Leben gewonnen in der lebendigen Stille. Denn sie lebt, die kleine Promenade, sie lebt, ich lasse enges, kümmerliches und verschüchter tes Dasein, ja, aber sie lebt. Ich habe mit ihr nicht gesprochen, wahrhaftig, Gott nicht! Jüngst habe ich ihr zwei Freunde erworben, ich bin sogar stolz darauf, mir die Beiden wieder entgegen. Und „Oh die Anderen!" An diesem Abend ' b' 'ch ' b Bundes-Gebäude. sein wird, daß es einer besondern Ge bäudegruppe zu ihrer Aufnahme be darf. Die Gruppe wird drei Gebäude umfassen, die mittels Colonnaden mit gegnet, meinem bischen Schönheit. Aber ich verzichte großmüthig darauf zu Gunsten der kleinen Promenade. Denn wie dies auch ausgehen mag, hei ter oder traurig, nach langen Jahren wird noch eine junge Frau sich an eine ältere schmiegen und leise zu ihr spre chen: „Weißt Du noch? Der Abend im Herbst? Wir gingen durch die alte Pro menade, es war ganz finster und nur I» Mlisckiug. Die seit dem 13. October v. I. ein geschlossene Stadt am Ue sorglichen Verproviantirung des Ortes durch Major Edward Cecils, den Ge neralstabschef des Commandanten und Eine Kasematte. Sohn des Cabinetschefs Lord Salis bury. In der Stadt hat sich die Lage tert. Die fast ausschließlichen Nah- Brot, das aus Pserdefutter hergestellt EiiiLicbeeschloß. Schloß Miramare. Herzogs, zweitenßruders Kaiser Franz Josefs, Architekt Junter den stolzen Jahr später, am 27. Juli 1867, führte Königstochter als sein Weib in das österreichische Küstenschloß. Drei Jahre später endeten seine Träume vonMacht ter zu erzählen. Als die alte, ehrwür dige Frau ihr BV. Lebensjahr über schritten hatte, sagte sie einmal: liege, nicht mehr mein altgewohntes langes Gebet sprechen, denn ich drusele immer darüber ein. Ich muß mich jetzt kurz fassen und mich mit den Worten begnügen: Lieber Herrgott, ! ich bin immer bereit, wenn Du mich I abberufen willst aber von meiner S«ite presjirt es nicht." Hauptgebäude hat bei einer Tiefe von 130 Fuß eine Länge von 600 Fuß und Aürnvertter H»atyskeller. Trotzdem Nürnberg in seinem ehr würdigen, historisch so berühmten Rathhaufe ein mit ebensoviel behagli chem Comfort als Kunstschätzen aus gestattetes Wahrzeichen aus der Zeit der ehemaligen freien Reichsstadt be sitzt, hat es darinnen keinen Rathstel ler zu — Jetzt erst mit der nen solchen erhalten. Vom Einganze dem Obstmarlte aus führen ei nige Stufen, darüber eine goldene, elektrisch beleuchtete Weintraube und ein Willkommenspruch grüßen, hin unter in Bacchus' gemüthliches Reich. Rathhau s. Drei Abtheilungen umfaßt dieses: den großen Rathsteller, einen kleineren Saal und das allerkleinste und köstlich ste Gelaß das Rathsstübchen. Reiche, kunstvoll gearbeitete Holztäfe lung, im Stile alter Zeit, betleidet die Wände der drei gewölbten Räume, ihm entsprechen auch deren gesammtes Mo biliar, Beleuchtungskörper und sonsti ger . Zierat. In die originelle Male ßen Rathskellers sind Alt-Nürnbergs Wappen und einige kernige Weinfprü che eingeflochten, während über dessen Eingangsthür zu lesen: „Im Essen, Trinken, Zürnen und Glimpf, Im Reden, Schweigen, Ernst und Halt Mittelmaß, daß nicht erwachs Viel Schaden daraus; so spricht Hans Sachs." Eine Holzdecke schmückt den daran- Rathsstiibch«n. sind. Am schönsten jedoch nimmt sich Rathsstübchen aus. Ei- Bürgermeister Nürnbergs geschmückten Thüre, bis hinab zu den die eine Wandvertäfelung in erhabener Holz arbeit begrenzenden, den Bau betref fenden Worten. Charakteristisch ist auch der in die gegenüberliegende Wandseite eingeführte Spruch: Die kellerluft birgt bösen duft der mensch wird inolestiret wenn er in einer solchen gruft sein stetig dasein führet doch wer ein stund gar wohlgemut in sreundesrund sich gütlich tut -srack vorkommt!" Anzüglich. „Denten Sie sich 'mal, dieser gemeine Mensch, der Müller, hat mich ein Rindvieh ge nannt!" „Na, da brauchen Sie sich nicht getroffen fühlen, Si« sind ja Pe — Erblich belastet. Spi talsbesucher: „Sie sind sicher auch ein Opser der Vererbung?" Patient: „Ja, ich bin Nachts, beim Nachhause kommen, über ein altes Kanapee gefal- Hver-Ammergau. Das durch die Passionsspiele welt bekannte Pfarrdorf Ober-Ammergau, einst die Handelsstation Coveliaca der Römer, streckt sich 841 Meter über dem Bergen umrahmten Thalgrund an bei den Ufern der klaren, stillsließenden und grllnumsäumten Ammer hin und schichte bemalten Häusern und mehre ren geschmackvollen Villen. Vom na hen Osterbichl blickt die colossale, 13 Meter hohe Kreuzigungsgruppe herab, die König Ludwig 11. 1875 seinen lie ben Oberammergauern schenkte, und die das hehre Wahrzeichen der Gegend bildet. Wie an vielen anderen Orten mögen im Mittelalter wohl auch in Ober ammergau Darstellungen sogenannter religiöser Mysterien stattgefunden ha ben. Die Einführung eigentlicherPas sionsfpiele entstammt jedoch dem Jahre 1633. Damals wüthete dort die Pest. Um ihr Einhalt zu thun, gelobten die Bewohner, zur Ehre Gottes „das große Versöhnungsopfer auf Golga tha" in Scene zu setzen. Die Auffüh rung wurde begeistert aufgenommen, die Seuche endigte, und man beschloß, um sich dem Himmel dankbar zu erwei sen, dieselbe alle zehn Jahre wiederkeh ren zu lassen. Und so geschah es «gel- Festsple l h a u s. mäßig, wenn nicht gerade schwere Zei ten die Darstellung hinderten. Die Passionsspiele feiern dieses Jahr ihre 26. Dekade. Früher fanden sie in pri mitivster Form auf dem Gottesacker, feit 1830 auf jenem Wiesenplan statt, der noch heute das Theater trägt. Nach manchen Verbesserungen wurde endlich 1890 an der Stelle des alten riesigen „Passionsstadels" vom Maschineriedirector Lautenschläger in München ein Festspielhaus erbaut, das einen ebenso schönen und harmonischen wie ernsten Eindruck macht. Es ist mit einer Mittelbiihne zur Darstellung der symbolischen Gruppen und einer Vorbühne, die „Orchestra" der antiken Theater, für die großen Actionen und Umzüge versehen. Den Rahmen dieser Mittelbühne bildet die Fa?ade eines hellenischen Tempels mit Frontispiz, von vier korinthischen Säulen getra gen. Zu beiden Seiten des Tempels öffnen sich Thore, durch deren Bogen man in zwei abgeschlossene Straßen, Kidronsgasse und Davidstraße, von Jerusalem blickt. Daran lehnen sich stolze Paläste, links derjenige des Pon tius Pilatus, rechts der des Hohenprie sters Annas, und diese werden wieder von dreitheiligen Colonnaden zur Au fnahme der Sänger und des Volles flankirt. Stilgerecht und in durchaus künstlerischer Ausführung ragen diese classischen Gebäude zum freien Himmel Alterthums darstellend, über der sich die stolzen Berge der Umgebung von Oberammergau erheben, das nach der Bi! hn «. Sage ähnlich liegen soll wießethlehem. Die Bühne, die ihre Beleuchtung durch ein Glasdach erhält, ist 42 Meter breit und 17 Meter tief. Das Theater und die vor Kurzem für die Zuschauer neu erbaute, von sechs eisernen Bogen mit einer Spannweite von 43 Meter ge stützte, vollständig gedeckte riesige Halle bedecken eine Fläche von 3300 Quadra tmeter. Die Darsteller sind ausschließ lich Ortsangehörige. Die Aufführungen beginnen am 24. Mai und endigen mit 3V. September. Reicht der Zuschauerraum für die zu einer Vorstellung kommenden Gäste nicht aus, so wird das Spiel am näch sten Tag in gleicher Weise wiederholt. Die Vorstellung beginnt jedesmal Mor gens 8 Uhr und dauert, eine Mittags pause von etwa zwei Stunden einge rechnet, bis Nachmittags 5j Uhr. Zum Uebernachten stehen de» Fremden 1900 Zimmer mit 3500 Betten zur Verfü gung. Eifersüchtig. satt Du schon? Gleich iß't Du Kartoffeln dazu . . . Willst wohl noch anderswohin gehen und poussiren. Du Don Juan?!" Der Segen der Groß stadt. A.: „Nur die Großstadt !,Und ich achtzigtausend Mark Schulden!" Destobesser. Gutgezogen. schrank?" mich hier derweil herauf gesetzt!" Ein böser Winter. „Was sagen Sie zu dieser furcht baren Kälte, Frau Nachbarin?" ~Ja, ja, 's ist schrecklich! Alles, was man sonst in den Mund, muß man jetzt in den Ofen 'neinschieb'n!" Schwerzumachen. Mt!"^" ImZwe i 112 e l. zu 'ch h b 'ch s „Weßhalb denn?" ner selbst willen liebt!" Dich nicht liebt?" ter schon sechs Monat die Miethe schul dig!" Licht erst auf, wenn man hinter's Licht geführt wird. , ,
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