6 Konstanz. Keine der deutschen Städte hat eine so eigenartige Lag« wie Konstanz. Aus drei Seiten von schweizerischem Gebiet umschlossen, durch den Rhein strom vom Mutterland abgetrennt und mit diesem äußerlich nur durch die stolze Rheinbrücke zusammenhängend, bildet es ein vorgeschobenes deutsches Borwerk an der äußersten Grenze des Reiches. Die rings um die Stadt gruppirten Schweizerorte sind die Vor städte von Konstanz, und mit dem ei nen, mit Kreuzlingen, ist es so eng ver wachsen, daß ohne die Grenzpfähle schwer zu sagen wäre, wo Deutschland aufhört und die Schweiz beginnt. Inmitten mächtiger Wasserreviere erfreut sich die Stadt am See und Rhein einer hydrographisch so sein ge gliederten Umgebung wie keine zweite deutsche Binnenstadt und verdankt dem See und den nahen Alpen eine Gleich mäßigkeit und Ausgeglichenheit der Temperatur, als wäre sie am Ocean selben gelegen. Dabei ist Konstanz «in wahres Schatzkästlein alter Kunst Kaufhaus, und geschichtlicher Erinnerungen, wo noch so vieles die gemüthliche Sprache längst vergangener Z«iten redet. Mit telalterliche Thürme und Thore, male rische Architektur- und Straßenbilder wechseln ab mit Kirchen und Kapellen und alten Patrizierhäusern, die ihre eigene Geschichte haben und von bür gerlichem Behagen, alter Wehrhastig leit und Frömmigkeit erzählen. Wie stimmungsvoll reckt nicht gleich am Landungsplatz der BodenseedaiN pser das massive Kaufhaus sein alters graues Haupt in die Höhe! Einsam ragt es empor und hat. nichts gemein mit der prosaischen Gegenwart. Es träumt weit zurück in die Zeiten des großen Concils, da der neugewählte Papst Martin V. auf weißem Zelter, vom Kaiser und vom Herzog Ludwig von zu Fuß gesührt^thro- Obere Markt. Triumphzug vom „Conciliumssaal" aus die Gassen der Stadt durchzog. Heute ist die weite Halle für große Festversammlungen und Ausstellungen eingerichtet und übt mit den schönen historischen Fresken, die Bilder aus dem Kulturleben und der Geschichte des alten und neuen Konstanz vorfüh ren. auf Einheimische und Fremde un geschwächte Anziehungskrast aus. Mitten in der Stadt ist ein gar malerischer Platz, der Obere Markt, flankirt von historisch denkwürdigen Häusern, zum Theil mit hübschen Re .Geschellcii und Gelöffen." —^Nur r Rathh a u s. serne Portalgitter würden auch ohne den reichen neueren, Ferdinand Friedrichs 11. die Belehnung des rühmter Konstanzer, darunter das des edlen Patrioten I. H. von Nessenberg. Noch mehr aber fesselt der Rathhaus hof, mit feinen Thürmen und Wendel- Schmuckkästchen der Renaissance. Malerische Zeugen des alten Kon. stanz sind noch einige Thürme und tene Schnetzihor mii Zwinger, ein charakteristisches Bild aus dem Ende des 13. Jahrhunderts. Ein reizender Anblick harmonischer Verschmelzung des Alten mit dem Mo dernen ist die alte Konstanzer Insel mit ihrem schattigen, seeumspülten Gartenpark, dessen Reize einstens schon Kais«r Maximilian I. während seiner Anwesenheit beim Reichstag 1607 so sehr zu schätzen wußte, daß er sich von der bischöflichen Pfalz, wo er wohnte, bauen ließ. Die des hier im Jahre 1236 errichteten Dominikaner klosters sind heut« in ein modernes Ho tel, das Jnfelhotel, umgestaltet. im Kaufhaus und denen im Kreuzgang des Jnfelhotels geboten wird, besitzt die Stadt noch eine Schöpfung eigener Art Münster, lung vereinigt, wie nur ganz wenige Städte ein« solche in gleicher Reichhal tigkeit aufweisen. Der Rosgarten be sitzt auch die berühmte Concilschronik des Ulrich von Richenthal. Ausflüge zu Wasser und zu Land? imt Kahn oder Dampfer, ist Konstanz ver möge seiner Lage geradezu unvergleich lich. In fast unmittelbarer Nähe ist der lieblich« Untersee mit der Jns«l Reichenau, den malerischen, burgen- und schlössergekrönten Uferhöhen, den vielen kleinen Städtchen und Sommer frischen bis hinunter an den Rheinfall. Die Perle der vielen Ausflugsziele ist aber das Jnfelidyll der lieblichen „Maienowe," die allzeit zugängliche sllrsten, die Jnftl Mainau. Wer diese hier aus See und Alpen durch Lorbeer und Cypressen geschaut, den wird es immer wieder dorthin ziehen. Hohe Selbstachtung. „Nun, werden Sie sich an dem schüft!" Ländliches Liebes-Idyll. „.hast Du jetzt g'seuszt, Nanni?" „Ah so! Mir war's, als ob Du's g'wes'n wärst!" Ein Durstiger. „Was treibt der Kommilitone Süf- »Der spült gerade im Salvatvrkel ler den Rest seiner Erbtante 'runter." Mz AeclmiMßäM Ms kr MjlMiig i» MM. Das vorstehende Bild stellt das ElectricltStsgebSude der im Jahre 1901 projektirten Pan-Amerikanischen Aus stellung in Buffalo dar. Der Bau ist etwa SV» Fuß lang und 150 Fuß weit und umfaßt daher7s ,000 Quadrat Fuß Raum. Die Facade ist äußerst geschmackvoll und wird nicht verfehlen, das Interesse aller Besucher der Ausstellung zu Aie Tyurmuyr. „Wetten wir, daß —?" „Um Sie vom Wetten zu heilen, sehr gern! Ein Fläschch«n Rothspohn also, Herr Collega?" „Halt' ich!" rief der Pastor und dachte dabei: „D«r soll mir aber schmeck«»!" „noch ein« Freudenbotschaft! Ihr wißt, wir entbehren seit Jahren schon an dem stattlichen Thurm unserer schönen Kirche die an solchen Tauwerken üblich« Uhr. Leer blicken die dafür vorsorglich angebrachten Zifferblatthöhlen in die Lande und verrath«« Jedem, der des Weges kommt, schon von Weitem die UnVollkommenheit unseres Gotteshäu ser hostverehrter Patron, Seine Excel lenz d«r H«rr Graf, wahrgenommen. Der hohe Herr will mir zittert bei dieser Botschaft die Stimme vor Freude in seiner Güte und Gnade so weit geh«n, uns eine prachtvolle trag einzubringen, es wolle diese Schenkung und die Aufstellung der Uhr im Thurme —auch dies auf Kosten des Herrn Grafen kirchenräthlich genehmigt werden. Wir thun das na türlich sofort mit begeistertem, freudi gem Dante, und nur der Form halber frage ich jetzt: Wer stimmt für den An trag?" Aber er blieb allein damit. Stumm saßen die Bauern. Heuerer stand wie versteinert. Er glaubte, nicht recht „Wie?" schrie der Pfarrer entsetzt. „Was soll denn das heißen?" turen bezahlen?" meinte der Schulze argwöhnisch. „So'n Ding geht doch alle Tage obsternat'sch." Beifälliges Murmew der^Räthe. Rechte. die Bauern. Der Pfarrer war fassungslos, keines Wortes mächtig. sie eb«n selbst aus!" ' Das zog. Die Köpfe hoben sich. Der Bachgottlieb stieß den Schulzen in Brust. „Ihr halt't 's Maul!" knurrte „Leute," schrie nun Feuerer kirsch roth, „seid Ihr denn ganz verrückt ge worden?" StlldenU'Nmensurcn. Die beiden Paulanten stehen mit scharf geschliffenen Schlägern zum Kampf bereit. Hinter jedem steht der Sekundant mit gezücktem Schläger auf die Kämpfenden gleichmäßig durch blickend, steht der Unparteiische, hinter diesem im weiten Kreis beobachtend die Säbelmensur. Parade. Den Hals umschlingt eine dicke, solide Halsbinde aus Leder, die Augen sind durch festgeschnallte Pauk orillen verwahrt, Brust und Unterleib sell gegen den Hieb gedeckt. Der ein zige dem Angriff bloßgestellt« Theil des Körpers ist der Kopf. Die^Setun- Fall zu constatiren, daß „ein Blutiger Mensur ex. Ernstere Streitigleiten werden mit die ex", so treten die deter Paukerei sitzt häusig genug die ganze Gesellschaft, einschließlich der Berwundeten, in der Kneipe beisam- Lur großen Armee. Die Sache der um ihre Unabhängig keit kämpfenden Boeren hat einen sckweren Schlag erlitten. General Pe trus Jacobus Joubert ist in Pretoria einem Nierenleiden erlegen. Der Ber nottensamilie stammte, wurde im Jah re 1832 in der Capcolonie geboren, aber schon als siebenjähriger Knabe nach dem Oranje-Freistaat gebracht. Wiewohl er in seiner frühen Jugend lvenig Schulunterricht hatte, eignete <r sich in späteren Jahren doch tüchtige Kenntnisse in der Geschichte und frem den Sprachen an. Nach der Einnahme Natal's durch die Briten zog die Familie nach dem GenerakJoubert. kannt und befreundet. 1896 wurde er Vice-Präsident des Transvaal, 1881 schlug er Sir Georg Colley bei Majuba Hill zurück und während Krüger's Abwesenheit, 1883 —1884, in Europa führte er die Präsidentschaft. Das theilte die Republik in 17 Militär-De partements, forgie für die Bewaffnung der Bürger mit den neuesten Gewehren zwar keinen directen Antheil, da seine Unter-Generäle dort befehligten, allein die Kriegstüchtigkeit der Boeren ist zum größten Theil sein Werk und darum gebührt ihm auch der Lorbeer. Verschnappt. „Meine Freundin Olga sagte mir, Vermögens geheirathet ist das wahr?" „Unsinn! Die Olga sagt das nur Welche Frag«! A.: „Unser jüngstes Kind spricht fortwährend!" — B.: „Ist es ein Junge oder ein Mäd chen?" A.: „Ich sage Ihnen doH, es spricht fortwährend!" Betm Heirathsvermitt ler. „Ist die Dame auch musikalisch?" „Natürlich: deshalb will sie ja der Alte gerade verhcirathenl" —Es scheint so. A.: „Di« Zahr drei bis vier Luftkurorte!" — „Da leidet sie also an Luftwechselfie ber!" ' Ungleiche Menschen. In Deutschland tritt gegenwärtig eine aus vier Personen bestehende Oskar Balling ist aller Wahrschein -23 Jahren steht.'Gcborener Bayer, hat er 1837 und 1898 beim Infanterie- Gewicht beziffert sich auf 148 Kilogr, sich zu gleicher Zeit Ost und West: sie ren Landsmann Chang - Au - Sing, der 2,36 Mtr. maß, noch nicht über ragen, da sie erst 1,96 Mtr. auszuwei- Der Norweger Ole Olsen ist das älteste Mitglied der Truppe, zählt er doch bereits 40 Lebensjahre. Mit sei« Wie der Riese der Gesellschaft, so ist deutscher Herkunft. Willy Mendt, ge aufweisen, ist Willy bei 88 Cmtr. Aus Vorposten- Von der größten Wichtigkeit im Felde ist der Vorpostendienst, dessen Aufgabe Hauptmacht des Wetters sich ein primitives Zelt aus einer rohen Ochsenhaut construirt Mißverstanden. Schwie gervater in «pe: „Und wie sind Ihre Verhältnisse, Herr Graf?" Lieute nant: „Alle abjefchafft, Herr Conimer — Bescheiden. „Sehen Sie, Fräulein Agathe, ich bin ein bescheide — Zugut. „Was haben Sie nur gegen die Ihnen zugedachte Braut? Sie ist sehr hübsch, sehr geistreich, und Gnädigste, das ist es eben: Weniger wäre mehr Mitgift gewesen!" Au! Weinreisender: „Kellner, sagen Sie mal, das Kalb, von dem die Schnitzel hier sind, war wohl unglück lich verliebt?" Kellner: „Warum denn, mein Herr?" Weinreisender: „Nun, das Fleisch ist ja jetzt noch vol ler S e h n e n." Abgeurtheilt. „Warum ist Ihnen denn der Herr Lehmann so verhaßt?" „Ein fader Kerl das! So oft ich ihn anpumpen will, ha! «r kein Geld!" —Falsch e r Ver da cht. Si«: sirt." Er: „I, wo, die ist noch häß einen erfolgreichen Pump geinacht): „O, Onielchen, das Geben ist doch schön I" Der böse Hund. Gewichtiger Auftrag. ' Protz (360 Pfd. schwer): „Werfen ImZwe i 112 e l. Wirthssohn: „Bata, der Fremde hat mir a' Trinkgeld hing'legt!.... Soll Watsch'n geb'n?" ' Trumpf. „....Weißt Du, lieber Bruder, mein Zukünftiger muß alle guten Ei genschaften haben, in jeder Beziehung vollendet sein —dabei bleib' ich steh'n!" „Nein, Anna sitzen!" Eingegangen. Ehemann: „Ich habe dir doch lele graphirt, du solltest deine Mutter nicht mitbringen!" Frau: „Das ist's ja gerade. Mama hat dein Telegramm gelesen und nun will sie wissen,-was das bedeuten soll!" AufdemDampfer. Der klein« Karl: „Papa, hat man «tlvas liegt?" Papa: „Nein!" Der kleine Karl: „Nun, dann habe ich meine sil berne Taschenuhr auch nicht verloren, d«nn ich w«iß, sie liegt da drinn im Wasser!" Grob! Sie (nach dem Zank): „Jetzt wollen Sie wohl auch Ihren Ring zurückhaben?" Er: „Ach nein, den behalten Si« nur. Ein antxrei Mädchen kann ihn doch nicht tragen, wenn sie ihn nicht gerade auf d«n Dau men stecken wollte."
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