2 »«»»stimmen. Von O, v. MerNlcldt, Schneeglöckchen blühn am Wiesenrain Und läuten hell den Frühling ein: Die Äugen weit, die frommen. Im F-msie Himmelsschlüssel stehn Und sprechen: „Kommt, wir wollen gehn. Den Himmel aufzuschließen!" Die Küchenschelle brummt von fern: „Ich hab' die Erde g'rad so gern, Könnt mir den Himmel grüßen!" Das Leberblümchen blickt empört Auf diese Frevlerin: „Sie stört Uns frech den Lenzesfrieden!" Maiglöckchen seufzt im tiefen Wald: „Ach, wär' doch nicht vorbei so bald Die Blüthezeit hienieden!" Die Amnion' auf schlankem Stiel Das Leben uns verliehen?" Als Antwort drauf bricht laut hervor Ein großer, Heller Jubelchor „Nicht Blüh'n allein ist Zweck und Ziel, Das Leben ist kein Frühlingsspiel, Wir wollen Früchte tragen!" Aotße Kaare. fiel? Nein,sie ahnte es nicht, sie hatte zur „Erkenntniß" gelangt. Was hatte «s sie bisher angefochten, die muntere, übermüthige und stets zu h b'sw 'l d Z > 112 „Nothlopf. Rothkopf!" an ihr Ohr ge- Mutter Natur s!« bedach!: die schlanke geschmeidige Gestalt, die großen spre chenden Augen, der blendendweiße Teint, keineswegs entgingen, so hafte ten die Blicke doch immer und immer den Kopf gelegten leuchtenden Haar schmucke, und ' auch nicht der leiseste Aweifel an der unumstößlichen Richtig- leit jenes herben Urtheils stieg wohl thuend in ihr auf. lend und beängstigend und zu Tode be trübend sie verfolgte: Du bist unschön und darum (denn das sagte sich inftint- des Scheines zu Freude und Glück prädestinirt ist) und darum freudlos und glücklos! Und doch kam das Glück! wahrhaftig, trotz trotz —?" „Trotz was, mein Lieb?" fragte er, die bebende Gestalt an sich ziehend und das gesenkt« Köpfchen emporhebend, so Doch schnell barg sie das heiße Ant litz an seine Schulter und leise, kaum hörbar klang es in sein Ohr: „Trotz meiner rothen Haare." Einen langen, langen Kuß drückte er auf die schwere Flechte, die halbgelöst über den Nacken herniederfiel: „Trotz dem, Du meine goldhaarige Loreley, oder vielleicht gerade deswegen." Rcformllcidung. stimmen können. Der Grundgedanke für alle Verbes serungsideen ist, die Taille zu entlasten mit FlaneS gefüttert ist. Es wird im sen. Das Corsett soll in allen Fällen verschiebt. Ist das Corsett nicht sa taille befestigt und von ihr getragen. Aus der Kleidertaille müssen die Fisch beinstangen, die die schädliche Wil den! Unterhose aus waschbarem Stoss. Das wctch« 0. Ein entsetzlicher Unglücksfall hätte sich neulich beinahe zugetragen. In dem getroffen worden, so wäre es unrett — Glosse. „Den Schauspieler Roller hat ja der Blitz getroffen." „Der Kerl war immer 'n Efseltha scher." - - Hä'ischc'N. Wirth empfangen, daß er nicht, wie er wa?iet, die gefeierte Frau Melanie Z., den Stern der Gesellschaft, zu Tische führen durfte, sondern, wie er sich im Stillen recht erbittert sagte, dieses Gänschen, das der Gchcimrath für an. Sie bog den blonden, von Flechten umrahmten Kopf ein wenig zurück und blickte lächelnd zu ihm auf. Aus ihren dunllen Augen zuckten funkelnde Blitze, und um die Mundwinkel spiel ten tausend neckische kleine Geister des Frohsinns und Uebermuthes. Doctor, und versuchen wir's miteinan der," lachte sie, „und wenn Sie brav sind und sich tapfer als Cavalier ohn« Furcht und Tadel die schauerlich lang weilige Souperzeit durchschlagen, dann «nthülle ich Ihnen das Geheimniß, weshalb Sie den vielfach begehrten Stern der Gesellschaft heute nur von Weitem bewundern dürfen und mich Gänschen aus der Provinz zur Nach barin haben." Sie hob ihr Glas, das er inzwischen gefüllt hatte, und hielt es ihm entgegen. „Auf einen vergnügten Abend!" rief sie lachend, und die Glä ser klangen hell zusammen. Erhard hatte ihr erstaunt zugehört. Unerhört war's doch, daß dieses junge, unerfahren« Kind ihn durchschaut " 'ch b' wurde aufmerksam und intevessirt und trat aus seiner Reserv« vollständig heraus. Er wurde lebhaft, geistreich dunklen Augen, die sie voll zu ihm auf geschlagen hatte. Lächelnd küßte er die tieine uiid führte die Tischnach seine Lippen einen Moment geruht, und eine heiße Gluthwelle stieg in dem zarten Gesicht auf. ~.I'v pe,>««»," flüsterte sie leise, und ein glückliches Lächeln verklärte ihre reinen, kindlich anmuthigen Züge. Dann gab sie sich ganz dem Vergnügen des Tanzes hin und schwebte bald von einem Arm in den lustigen Tanzweisen, den Saal auf und ab. Erhard hatte sie nicht mehr gesehen. Er Frau Melanie Z. Teten Boudoir der Hausfrau Cercle hielt und sich von ihr>,n Verehrern be wundern lieh. Ganz am Schluß erin nerte er sich seiner Pflichten, die er als Tischherr gegen seine kleine Nachbarin hatte. Er tanzte mit ihr eine Extra tour im Eotillon. Sie heftete einen Orden an seine Brust, und er über reichte ihr ein Beilchensträußchen, das sie mit glücklichem Lächeln zu den vie len anderen legte, die ihren Platz schon füllten. Der Morgen dämmert«, als man die teppichbelegten Stufen des gastli chen Hauses hinunterging. Er war eben im Begriffe, aus der Hausthür zu treten, als eine weiche Hand sich auf seinen Arm legte, ~.7'v kicherte es von den lieblichsten rothen Lippen, und ehe er sich umwenden und antworten konnte, war der kleine Uebermuth schon verschwunden. » » » Tage und Wochen waren vorüberge gangen, ohne daß Erhard sich an seine kleine Tischnachbarin erinnert hätte. Kurz nach dem Ball« folgte er einem Ruf« an eine ferne Universität; ein paar s'iichtig« Abschiedszeilen und ein Dank für Geheimraths waren das Letzt« gewesen, was sie von ihm erfah ren, und dennoch verfolgte fein Bild Maria im Wache» und im Traum. Die Veilchen waren längst verwelkt, aber in Marias S««li lebte die Erin nerung an den ersten Ball fort und fort, und ein heimliches Sehnen nach jenen kurzen Stunden des Zusammen seins mit jenem Manne bemächtigte sich ihrer. Maria hatte nur aus drit ter Hand Kunde von dem Ergehen des- Stern der Gesellschaft. Sie hatte sich „Maria, ich bringe Dir einen altcn Bekannten, Professor Erhard wünscht Dir guten Abend zu sagen." die. Thüren zum Speiscsa l off Immer wieder und wieder ruhten ihre Blicke auf dem Manne, der Jahre lang das Ideal ihrer Träume gewesen, den sie mit jeder Fiber ihres Herzens geliebt und dessen Gleichgiltigkeit sie so bitter gekränkt hatte. Und jetzt —da sie ihn wiedersah, war ihr Herz so kalt und Als sie am nächsten Morgen etwas spät mit blassen Wangen zum Früh stück h-runterlam, da ihr ein traurigen Lächeln. Es >var die Visi tenkarte Professor Erhards; unter sei nem Namen stand: „U'v >»/u«>?!" Man hatte ihm viel von der reichen Er bin erzählt. Er war in die Residenz gekommen, um alte Beziehungen wie- Und nun besann er sich, er hatte nicht einmal seine Schuld des verlorenen i»>i>Bv ihr gegenüber getilgt, mit einem Strauß, mit einer duftigen Gabe. Nun wollte er's einholen nach Jahren! Ob sie's wohl vergessen hatte? Er begrüßte sie herzlich. Er sagte ihr viel Artigkeiten, und endlich ergriff er ihre Hände und fraqte sie, ob di« Blumen nicht zu ihr gesprochen hätten von dem, Ivas «r ihr heute sagen wollte. gend an, lange es schien, als wollte sie in seiner Seele lesen. Wenige Se kunden ernsten Schweigens folgten, dann lachte sie auf es war ein har tes, kaltes Lachen? er zuckte bei dem Klange desselben zusammen, „Hätten Sie einst im Frühling ge sprochen," sagte Maria, „da hätte ich Sie wohl verstanden, doch nun ist's Winter geworden! Die Frühlingscrin nerung ist erfroren!" Sie trennten sich, um sich nie wieder zusehen. Naserne»l,ofvlü»>cn. „Sie, Rekrut Lehmann, machen Se doch nich so ein eingebildetes Ge sicht, wie ein Kamel, das sich nich für das Schiff der Wüste, sondern für ei nen Salondampfer hält!" » » » „Na Meier, wenn ein Kiinst'er einmal die Dummheit darstellen will, „Mann, imVerhältniß zur Armee sind Sie ja doch bloß eine Mücke! Und doch macht der Kerl aus sich ein solch riesiges Rhinoceros!" Hilfsbereit. Lieschen (wel — Der b o s h a 112 t e K u n st k r i tik e r. (Aus einem Ausstellungs dem Herrn Professor gehörigen Regen schirm gestohlen?" Dieb: „Jawohl, aber der Herr Professor ist ja dadurch Htte und nene Wodcn. der Menschheit intcressirt, der kann nichtsßesseres thun, als aus dem merk würdigen Gebiet der Mode ein wenig Umschau zu halten. Diese Beschäfti gung ist nicht nur anregend und lehr- Mittel gegen griesgrämige Grillenfän gerei zu empfehlen. Es ist durchaus keine Uebertreibung, wenn man von einer Laune der ewig wechselnden Mode spricht, die alles Andere eher kennt, als Gründe. Die Mode kommt und ist da, und ein Narr fragt, warum. Aber bissigste Spott bleibt dieser Macht ge dem Maße, wie das schöne Geschlecht. In altcn Zeiten war dle Kleidung bei der Geschlechter nicht grundsätzlich ver- Zu Beginn des fünfzehnten Jahr hunderts kamen zum in gegen den die gegenwärtige Sitte aller dings recht bescheiden aussieht. Wie putzsiichtig die Frauen damals waren, erhellt aus der Thatsache, daß sich die Tochter Karls V. die Ohrläppchen zweimal durchstechen ließ, nur um recht Die schier unglaubliche Ties« der Kleiderausschnitte hatte eine starke Re aktion zur Folge: die Kleider wurden Mitte des 16. Jahrhunderts tonange erstaunlicher Menge gebraucht wurde. Der Reifrock trat ebenfalls schon in seine die alte Pracht und mit ihr das Mie der. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts übte die Kaiserin Eu- Jlka, des Stuhlrichters Tochter, im Ort das schönste Madel; Ende / Aine olte Schachtel! Aür unsere Kinder. vom SchSflcil» auf der Weide. Wenn der Winter die Schneelappe über die Ohren ueht und wie ein Dieb ! Und nun ist er da, der Frühling, der liebe! D«r Schäfer öffnet den Stall. Potztausend! was giebt das für ein im Thal und bald am Berge. Ach, welch herrlich' Leben! Es ist eben doch noch viel tausendmal schöner, als die Jungen es sich qusgemalt hatten! Wie schmeckt das Gras so süß, wie sind ! die Kräuter so würzig und wie herrlich ! machen vor lauter Lust und Uebermuth i Sprünge, daß sie sich förmlich iiber purzeln. Sie tanzen und springen, ! dann genug getan,! und gesprungen und Hunger und Durst gestillt, so legen sie sich zur Ruhe nieder. Die liebliches Gesicht hinter Wollen versteckt fürchten das Wasser über alles! Man los. Patsch! wirft «r das erste Böck lein in's Wasser. Das Böcklein rudert und zappelt und stößt um sich, aber es ! Schäslein selber ist's freilich keine Lust mit Vergnügen ihr weißeZ Pelzchen. Von der WäschS geht es nun flugs zur Schur. Da sitzen die Scherer schon mit ihren grohmächtigen Scheren. Den Schäslein bebt das Herz bei dem schar fen „Klipp" und „Klapp!" Aber dann ermuntern sie !ich gar freundlich unter lich kühl und leicht! Ihr wirdet^S iigen Sommerröckchen auf den Wiesen umher. Die Wolle aber verkauft der Schäfer auf dem Markt. Vom Markte zu weichen, feinen Fädlein gesponnen. Der Färber färbt die Fädlein schön himmelblau, grün und roth und wie mann. Beim Kaufmann sieht's die Mutter. Da kauft sie es geschwind und bringt es dem Schneider oder der himmelblaues Kleidchen daraus! Für wen denn? Ja, das verrathe ich nicht! C. Lechler. sagen: d ' dGll ' 's- Land, In Australien und Afrika, stellen" ErverbessertedenSatz. Lehrer: „Will Jeniand aus oer Klasse diesen Satz verbessern: Johann " EinKnab« mit einem blauen Auge: „Johann kann auf dem Esel reiten, wenn der Esel will." Er st dann gingerzußekt. „Papa", sagte Wilhelm, „darf ich schieß los! Wilhelm: „Wenn ich Dein Bru» Onk^?"°' Jeder behutsame Athemzug Ist ein schweifender Himnielsflug. Ist ein Suchen weit umher, Ob nicht doch ein Steinlein wär', Wo aus eitel Glanz und Licht Liebe sich ein Glückskraut brichs. Das sie geflügelt herniederträgt Und dir auf's weiße Deckchen legt. . . Gustavlalte..
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