6 Aas Märchen. „Gestatten Sie, daß ich Ihnen «twas »orl«se, gnädige Frau?" .Gern!" sagt sie, erleichtert aufath inend, und nimmt den Sessel ein, den ! «r ihr zurechtrückt. Sie war ihm dank- > dar. daß er dies peinliche Alleinsein so feinfühlig überbrückte. Sie hatte es nicht herbeigeführt, im Gegentheil, sie war ihm ausgewichen, wo sie nur tonnte. Und jetzt mehr als je. Denn seitdem die junge Frau das Band ihrer kurzen und höchst unglücklichen Ehe ge löst wußte, stiegen mahnende Gedanken in ihr auf; Ivelche ihr leise, aber immer wieder auf's Neue nahten, leisklagende Bettler, die sie nicht abzuweisen ver mochte Gedanken an ihre Mädchen z«it und diesen Anderen und wie Alles so ganz anders hätte kommen können. Und nun hatte der Zufall sie an drittem Ort« zusammengeführt, wo ein Ausweichen einer Flucht gleich bloßer Zufall? Jedenfalls fühlte sie sich zegen war «in lustiger Bursch, braun und schlank und keck. Tanzweisen kannte Liebesliedchen, und im gen, hold wie eine Blume, und wie die Glocke das Elfchen sah, da erzitterten all' ihre metallenen Atome, ein an zu tanzen und hübsche Lieder zu singen, und das Elfchen setzte sich und tauschte den beiden Gesellen. Dann Saiten schwirrten wild und froh unter des Elfchens Hand. Da sagte es: „Du kalte, böse Glocke, ich mag Dich nicht." „lsthas Märchen zu Ende?" fragte t>er so lustig wie zuvor. Das arme Elf- Nur Du. Dein Herz ist von Gold, weißt Wenn D«in schmel ' ? 112 "s ff Glücke ° lange schon " Ballgefpräch. Herr: Fräu lein, haben Sie schon einmal mehr Glück als Verstand gehabt? Deutsche in Alexandrien. Die Anfänge der evangelischen Mis sionsthätigkeit in Egypten fallen in das 1752, doch wollte dort ein« schwang (Heute 320,(XX) Einwohner), abgehalten. Im Jahre 1860 faßte die von dem Bicekönig Said Pascha im Ev. Kirch«, «ine verkaufte, das andere als Bau- Weg stellten, konnte «ndlich die Ein weihung der Kirche am 22. März 1866 stattfinden. Die Kirche hatte damals «ine ganz freie Lage mit prachtvollem Blick auf das Meer, doch entwickelt« sich bald um das evangelische Gottes- Der Kirchenbau kostete 148,410 eignisse der Jahre 1870 —71 traten evangelischen Gemeinde aus, so daß Deutsche Schule. 1884 beschlossen wurde, den Gottes dienst nur noch an jedem drittenSonn tage in französischer Sprache abzu einen gründlichen Unterricht nach fut schem Muster zu geben. Sie zählt 6 Classen, in denen Knaben und Mäd chen meist gemeinschaftlich unterrichtet werden. Ihre gegenwärtige Schüler zahl beträgt 93, und zwar 61 Knaben und 32 Mädchen, wovon deutschspre chend 66 sind. Die Lehrgegenstände sind: Religion, Deutsch, Französisch, Rechnen, Geometrie (nur für Knaben), Gefchichte.Geographie, Naturgeschichte, Naturlehre, Schreibe«, Zeichnen, Sin- Englisch, Arabisch und Algebra. Die Unterrichtssprache ist in allen Fächern außer in den Fremdsprachen die deut sche. Außer dem Leiter der Anstalt, neue Schulhaus steht seit und ist Diakonissen-Hospital. ein stattlicher Bau, der bezüglich der Schulhygiene allen Anforderungen der Neuzeit völlig entspricht. Er enthält auch Wohnungen für den Director und die Lehrer und lostet« 76,000 Mari. Die Errichtung eines Diakonissen- Hospitals in Alexandrien erfolgte fast gleichzeitig mit der Gründung der evangelischen Gemeinde und ist haupt sächlich der Opferwilligkeit der deut schen, englischen und schweizerischen Eolonie zu verdanken. Das Hospital Kranken für alle Nationen und Kon fessionen bestimmt. 13 Jahre lang war es in einem im Türkenviertel ge ! legenen Hause untergebracht, dessen Räume jedoch im Laufe der Zeit nicht mehr genügten, so daß ein ganz neues Gebäude im Moharrem-Bey-Mertel . errichtet wurde. Der Umzug in das neue stattlich« Hospital fand am 17. August statt. Die Leiterin des selben ist seit dieser Zeit Oberschwe- Die Bufsalocr Ausstellung Das erste Gebäude der pan-ameri kanisch«n Ausfüllung in Buffalo ist vollendet; «s ist dies das „Dienstge biiude", in welchem sich außer mehreren Das Dienstgebiiude. den. In der Architektur des Gebäudes, daS zweistöckig ist und dessen Dimensio- Bin altes Bauernhaus. ihren Einfriedigungen frei in der Dorfschaft umher und bargen unter langgestrecktem, gemeinsamem Dache sämmtliche Wohn- und Wirthschafts räume. In der ältesten Zeit waren sie halb unterirdisch angelegt; die Wände Imstande» aus gestampfter Erde oder Fachwerk, dessen Fächer aus rohem Flechtwerl hergestellt und mit Lehm überstrichen waren. Zur Bedachung verwandt« man Stroh, Schilf oder Rohr, das man im Winter mit Mist bedeckte oder auch wohl durch roh ge fügte Schindeln und darüber gelegte Stein« zu schützen suchte. Erst nach der Völkerwanderung kam durch di« Berührung mit den slavischen Wenden ein« bessere Bauart auf; das Haus wurde vollständig aus der Erd« her ausgerückt und zum Aufbau der Wände Stein- und Mörtelfügung ver wandt. sahrtsthor zunächst gelegene Theil der Diele ist festgestampft und dient als Tenne; rechts und links von ihr erh^- des Hauses. Das Haus in Ost-Steinbek zeigt diese Gliederung in ihrer typischen, nur Hein Moller. Magdalena Möllers. Anno 1643. Mühl«. druck gelangt. Auf dem Ausstellungs platze selbst herrscht leohafte Thätig- gesetzt ist. Es ist das aber nicht etwa ein Nachlässigkeits- oder Flüchtigkeits fehler des Schreibers, sondern ein alter .HWk'Ay Eck o 112 e n. mit der angegebenen Unterscheidung, «ine Kartusche, eine männliche Figur stellend. Eine Inschrift lautet: Anno 1711 Margareta Odeman. Ein nicht Wi sha u sc, Kellner: „Was Sie mir S 6 Gramm Fett, 118 Gramm Schwester bist." Emma: „Warum?" Karl: „Weil ich sicher bin, daß Du nicht meine Frau wirft." Ferlmutter -Zndustrie. Die Fabrikation von Perlmutter» knöpfen aus den heimisch«» Flußwas» ser - Muscheln ist ganz neuen Datums. Ein Deutscher, der in Hamburg diese Fabrikation kennen gelernt hatte, war der «rst« Unternehmer auf diesem Ge biete in Amerika. Seitdem ist die Knopffabrikation ein Haupterwerbs zweig am Mississippi zwischen Madi son und Sabula geworden. Man dehnte sogar den Muschelfang so aus, daß die Gefahr vorhanden ist, man werde bald leine Muscheln mehr finden. Es gibt «twa 400 Arten von Mu scheln im Mississippi und seinen Neben flüssen, aber nur wenige sind zur Knopffabrikation g«eignet. Die Haup tbedingungen, die d«r Knopffabrikant stellen muß, sind: «ine genügende Stärke d«r Schale, «ine gleichmäßige Farbe und Zähiqk«it, damit si« bei der Bearbeitung nicht bricht oder zersplit tert. Man hat den etwa 20 Muschel arten, die für die Zwecke der Knops fabrilation in Betracht kommen, ge die Bezeichnungen „Negerhaupt" (aus gezeichnet durch eine sehr dicke Schale), „Sandschale", „Hirschhorn", „Schmet terling", „Taschenbuch" u. s. w. Fischerei im Winter. ist erst seit einigen Jahren in Gebrauch und hat sich sehr gut bewährt. Die Muscheln selbst sind es, die sich daran fangen. Eine Eisenstange ist mit drei ßig bis fünfzig gezackten Drahthaksn versehen, die in regelmäßigen Zwi auf den? Grunde, stromaufwärts ge öffnet, um das Wasser in sich hinein und über sich hinw«gg«hen zu lassen. Die Stange mit den Haken wird nun de Fa Ist nun der Gewinn an Muscheln am Mississippi bisher dank der Unbe- Jm Polirsaal. Löchern für Faden versehen und polirt. Alles geschieht unter Zuhilfe nahme von Maschinen, die meist durch Fässer gethan, der Einwirkung einer chemischen Flüssigkeit ausgesetzt, wäh rend oie in fortwährender Um der Flüssigkeit, belommen sie einen außerordentlich schönen Glanz, wäh rend die Flüssigkeit sich milchartig trübt. K"fe da ch^ Fabriken 200, im Ganzen etwa 1400 Personen. Das in d«n Fa briken engagiri« Capital ist bedeutend. Redeblüthe. Vertheidiger: .. und meine Herren Geschworenen, zelnd in meinem Klienten einen deli katen Braten für's Zuchthaus! doch ich werde ihn, wie Sie gleich sehen werden, ganz gründlich versalzen!" Aus derZeit d«r Klein staaterei. Fürst von Zwetschen- Ritscii in Uniform. heute noch, wo doch die Zeiten kolossaler Länge' Die allgemeine Wehrpflicht führt dem ersten Garde- Regiment zu Fuß und dem Regiment der Gardes du Corps, die dort liegen, sche Erinnerung an König Friedrich Wilhelm I. weitergepslegt. Der größte deutsche Kavallerist ist zur Zeit Fritz Konrad, welcher seiner Dienstpflicht Fr. Conrad. W. Ehmke. in Potsdam genügt. Er ist in seinem bürgerlichen Beruf Schiffsbauer und mißt nicht weniger als 2 Meter 8 Cen ist der rechte Flügelmann Garde - Regiment zu Fuß, Wilhelm Berief Bierfahrer. Sind Meter und darüber groß sein muh. Das Mindestmaß beträgt 1,70 Meter Ein Haarathlet. an den Enden desselben mittels zweier Blechkasten, der mit und 8S Pfund wiegt. Diesen Kasten trägt er nicht nur freischwebend an den Haaren, sondern läßt ihn auch kräftig Sascha, hin- und herfchwingen. Dann formt er aus den Haaren des Hinterkopfes einen Schopf und trägt auch an diesem einen gleichschweren Kasten. Mit die sen 170 Pfund Gewicht in den Haaren geht er auf der Bühne hin und her. Er stellt sich auf Postamente und hebt schwere, sandgefüllte Kästen mit den Haaren vom Boden miteinem Ruck weis für die Echtheit und Kraft seines Schopfes zu liefern, hängt er sich mit den Beinen an ein Trapez, befestigt an füllte Kasten nur so hin- und her fliegt. Trotz seines russisch klingenden Namens ist .Sascha" ein biederer Ein neuesAdels-Prädikat. schreiben können, dann machen S' halt als Unterschrift drei Kreuzeln! (Mi chel nimmt die Feder, macht aber au» „... So, gleich nach Weihnachten verreisen Sie jedes Jahr auf minde stens drei Wochen?" „Ja, denn so lange dauert's, bis meine Kinder alle Weihnachtsgeschenke kaput gemacht ha ben und wieder Ruh' im Hause herrscht!" Rheumatisch. „Fräulein Rest, warum sieht man denn Ihr« Gnädige nicht mehr ausge hen?" „Der Doctor hat's ihr verboten, weil sie 's Romantische in den Fußen hat!" Ungefährlich. „Ach, Herr Doctor, es ist was Schreckliches'passirt ein Dieb hat Pfandleiher der Stadt weiß, is der B os hast. „Sie sind ja heut Bäuerliche Einfalt. Richter: „Warum habt Ihr dem Kör geschlagen?" Angeklagter: „Na, i han Eine Moderne. Liddy: „Wann wirst Du Heirathen, Glei chen?" Gretchen: „In drei Wochen Schlagfertig. Mann: „Dein Hut ist wirklich klassisch!" Frau: „Ja, alt genug ist er!" Ein Nutzen. Dicker Student (durchgefallen): „Na, wenigstens bin Doppelt. A.: „Mein Buch-
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