Zier /01l KMzkq. (4. Fortsetzung.) „WaS ist daL?" flüsterte bestürzt der hohe Gestalt «ines Mannes in den Lichtkreis. Der unglückliche Gatte an meiner kein Moment des nun folgenden Auf- zulassen. Das Gesicht Stille der Nacht deutlich die in halb jauschten Worte. elte der Mann. „Hast du das Geld?" « ß s sch gh' ha „Wir horcht«» von Neuem. Michaela gab keine Antwort auf sein« Frage, sondern zog einfach die beiden entwendeten Packete aus ihrem Busen und legte sie in seine gierig sich öffnende Rechte. „Hund!" knirschte mein Nachbar, die Faust so wüthend ballend und schüt telnd, daß ich die Art der Bewegung ous der Heftigkeit der Erschütterung «rrieth. „Danke!" sagte der Fremde gleich- „Wie viel?" „Es könnte mehr sein du weißt, morgen ist die Gelegenheit vorüber." „Gott sei Dank!" hörten wir Mi chaela mit einem Seufzer antworten. Di« nächsten Worte wurden so leise gesprochen, daß ihre Bedeutung unse ren Ohren verloren ging. Die Unter haltung währte kaum eine halbe Mi nute, dann sprach Michaela wieder ver nehmlich: „Geh' nur fort, ich muß eilen," worauf der Eindringling ent gegnete: „So ungnädig heute, mein Kind?" Sie erwiderte „Ja" und drängt« ihn hinaus. Was nun geschah, vermochten wir nicht genau zu unterscheiden. Ver an sich zu ziehen, gegen den die junge Frau sich zur Wehr setzte. Dabei ent fiel ihm eins der Packete, die er noch in der Hand hielt. Rasch bückte er sich, Um es aufzuheben. Einen Augenblick tauchte sein Gesicht in den unten sich ausbreitenden Lichtkreis. Der Schein der Lampe fiel voll auf das blasse Oval und illuminirte die ausdrucksvollen Züge eines Mannes im Alter von etwa dreißig bis fünfunddreißig lahren. „Baron Wardoff!" murmelte mein Freund. „Doctor Gembalsly!" flüsterte ich „Du irrst, es ist —" „Still, Arthur, nachher. Si« wird „Gehe»? Wo denkst du hin? Du „Nachdem du sie einmal erkannt hast, mußt du si« aus frisch«! That fassen. Im Schrecken wird sie Alles gestehen. „Da ist sie —" „So komm." Der schwache Lichtschimmer näherte sich. Der Fremde hatte sich entfernt, die falsche, heuchlerische Frau kehrte in ihr Schlafgemach zurück, die Rolle der ruhebedürftigen Patientin weiter zu spielen. Mit gleichmäßigen, sicheren, katzenähnlichen Schritten wandelte sie «inher jetzt erschien sie dicht an der Flügelthür und drückte die Klinke da schlug die Thür plötzlich nach total. Falls ihre Gcsichtsmuskeln Empört folgten wir ihr, schnitten Die Russin stand plötzlich still, doch so, als unterbreche lediglich «in mecha- verwundert zugleich. „Heiliger Gott, was wollt ihr?" rang «s sich von den in leisem Krampf „Arthur — was gibt es? Wie ge- Michaela!" „Welcher Mann?" „Dem du das Geld gebracht!" „Ich weiß von keinem Geld ihr müßt nicht bei Sinnen sein!" „Das Geld, das du heute gestohlen du sprichst zu deiner Gat Zimmer nicht verlassen zu haben. Was es ist, weiß ich nicht. Du scheinst besser unterrichtet, und ich erwarte von dir „Wardoff? War Wardoff hier? Hast du ihn gesehen?" „Du gabst ihm das Geld, das du „Arthur —" schein. „Arthur, was bedeutet das? Ich mein Gott, mir steigt eine entsetzlich« Abend der Anfall —" „Was meinst du?" „Ich will dir Alles erklären. Aber „Nein, bitte, nicht. Ich bestehe auf Thun beobachtet hast." „Du hast recht." Ich warf über, klären. „Du bist erwacht, als sie die Schlllf j fel aus deinem Zimmer fortnahm?" fragte ich. „Ja. Ein leichtes Geräusch dran>i an mein Ohr offenbar war sie über Griff nach den Schlüsseln. Ich . Bett ist verlassen! Im Augenblick mich in meinen Schlafrock, schlich ihr nach —" Die Erinnerung übermannte ihn. Er schluchzt«. Dann, sich erschöpft und schwer athmend auf das Sofa wer fend, fragte er: „Was hältst du von der Angelegen heit?" ien soll." das Benehmen einer Schuldigen." „N nein —" „Du zweifelst noch immer?" „Ich bin gespannt auf ihre Rechtfer tigung. Entweder ist sie das Opfer ei ner bübischen äußerst wundersa mehr und mehr das wiederlehrend« Vertrauen ausdrückte. „Ihre Bestür zung schien aufrichtig Niemand ver erlmnen. Du nanntest ihn Wa „Wardoff Baron Wardoff." „Derselbe, von dem du mir erzählt? Der Berräther von Petersburg?" „Derselb«." „Ich erlannte jedoch in ihm mit Be zwei Jahren in Wiesbaden traf. Sein Name war Doctor Gembalsly. Bist irre. Walter. Ich habe mir die mephi stophelischen Züge dieses Mannes zu fest in die Seele geprägt, als daß ich „Er ist es du hast recht aber ich habe auch recht." „Wie meinst du das?" „Warum kann er nicht Beides in selhafter Gesell« ist er unter allen Um- Doctor Gembalsly genannt haben?" „Die Möglichkeit liegt allerdings vor —" ter?" „Nichts weiter." „Und doch ein außerordentlicher Die Räthsel, welche Natur und folgt—' Wahrlich, dieses Weib hat über dert, allzu absurd ist. Aber die selt pcinlicher als die meine, nicht schmerz licher als diejenige Arthurs, Ihres Ge mahls. Si« sind ihm ebenso eine schuldig, w.e dk Beschuldigte. Wenn könnte m«in Bruder sein, dem m einer entsetzlichen Lage beizuspringen ich mir nicht versagen durste, ohne daß ich den haben würde, sondern weil vielleicht Mitwissenschaft es könnte sich ja um -inen schweren politischen Verbrecher handeln für ihn gefährlich wäre und ich ihn vo» den folgen des kühnen Schrittes bewahren wollte. Der Um stand selbst, daß eine Frau in solcher Alternative das Vermögen ihres Man nes in Anspruch nimmt, schließt doch wohl kein unverzeihliches, tadelnswür diges Verbrechen ein. Es gibt Ver schuldunzen, nur gesetzlich Ber- „Wollte Gott, du hättest uns eine Michaela entgegnete mit sanftem Nachdruck: „Nein." Darauf sprach sie weiter: „Ich kann mich lzus verlassen, habe die Schlüssel des Geld in die Hände eines fremden Menschen ausgeliefert, welcher der Baron War doff aus Petersburg gewesen ist." > „Nun wohl," zitterte es heftig von den Lippen Hartwigs. „So gestehst du also, daß du —" den Gesprächen, die wir seither Über die Sache geführt haben. Aber es waltet ein weiterer Umstand dabei ob, den ich noch nicht berichtet habe. Nämlich der, daß ich, ich selbst, die Hauptperson, die Schuldige, di« Einbrecherin, von dem ganzen Borfall bis zu dem Augenblick, da ihr mich aufhieltet, nicht die ge hielt mein Auge auf die Sprecherin geheftet, jedoch mit einem Ausdruck ungläubigen Staunens. surd, thöricht. Nun wohl, aber ist die That an sich es nicht auch? Wozu sollte ich meinen Mann bestehlen, da ich zu „Aber woher kannten Sie den Ba ron Wardoss? In Petersburg leugne ten Sie, wenn ich der Erzählung „Allerdings, Michaela." !hes und stand auf, um das Zimmer zu verlassen. In diesem Augenblick empfand ich zum «rsten Mal den Ein- meine Sinn« verwirrten sich. Weiter weiß ich nichts als ich wieder zu mir kam, stand ich auf der Straße." löst« mir das Räthsel meines Hierseins in einem Moment. Er selbst, sein Einfluß hatte mich hierher gebracht. Uhr, daß seit dem Eintritt des An zur R«de gestellt?" „Ich that es. Aber er lächelte nur sarkastisch und sagte, er habe mir nur eine Neine Probe seiner M geben stehen." bch „Leider nicht. Ich fürchtete den Ba den Füßen. Erst als ich deutsche Luft „So ist. Ob Zufall oder „Gar nicht?" Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft, glücklich« Stellung zu Gunsten seiner zauste. hs s- U / t geschilderte Empfindung ge „Nein." „Oder wie lange Zeit Ihr« Geistes in diese Kategorie." „Welchen Zweck sollte aber jener Elende mit denjenigen Anfechtungen Michaela zuckte die Achseln. (Fortsetzung folgt.) Au! Studio (zu seinem Freunde): „Wie, schon wieder repetirst Du? Du bist ja das reinste Rep—til!" Modern. Maler (dessen Frau mit der Toilette nicht fertig werden Msirt?"^°^'^' liür die Küche. Gespickter Hecht. Ein Hecht Fleisch wird dann feiii geschabt, «benso ein halb Pfund Speck, und Beides mit ein wenig Knoblauch, gehackter Peter silie, Salz, Pfeffer und Gewürz ver mischt. Dann kocht man «ine Ober gut gereinigten Pilzen und Trüffeln, gesalzener Ochsenzunge, Alles irr Würfel geschnitten, mit der Fleisch etwas Fleischbrühe oder Wasser zuge deckt zum Dämpfen. Wenn das Fleisch weich ist (1j bis 2 Stunden), läßt ist und schöpft das überflüssige Fett ab. Scheiben geschnittene Fleisch. Gebeizte Kalbskeule mit Kartosselbällche» und E n ben geschnittene Zwiebeln, Wurzel werk, 2 Lorbeerblätter, 2 Nelken, ein'g« Pfefferkörner und ein wenig Citronen halb Essig, halb Weißwein darüber ge gossen. Man läßt die Keule 24 Stun- Speckscheiben, gießt die Marinade nebst etwas Kalbfleischbrühe darüber, dämpft sie unter häufigem Begießen durch, kocht ihn ein, entfettet ihn und giebt ihn als Sauce, während man Kartoffel - Bällchen und Sellerie-Sa lat noch nebenbei fervirt. Eingemachtes Kalb fleisch mit Petersilie. Ein Stück Butter wird zerlassen, hierin 1 Eßlöffel gewiegt« Petersilie, ebensoviel Zwiebel leicht gedünstet, 2 —3 Lössel Mehl hinzu, mit Wasser gemacht. Darin giebt man beliebig Stücke gewaschenes Kalbfleisch, nebst 1 Lorbeerblatt, etwas Muskatblüthe oder Muskatnuß, das nöthige Salz und nach Belieben j Glas Weißwein. Anrichten 1 Eßlöffel Kapern ein paar Minuten mit aufgekocht werden. furter Wurstchen, Ein Pfund ausgelesen« Linsen, die über Nacht im kalten Wasser eingeweicht wurden, gießt man am ander» Morgen ab und setzt sie mit frischem, kaltem Wasser zu Feuer. Nach ein«r Stunde, wenn sie bereits etwas aufgequollen sind, wer- Essig versetzt weichgekocht. In ei groß gutem F«tt schwitzt man eine sein geschnittene Zwiebel und einen Kochlös sel Mehl hellgelb, rührt dies an die Linsen und kocht sie ziemlich diik damit ein, würzt das Gemüse mit etwas Pfeffer und giebt es mit Frankfurter Würstchen zu Tisch«. Gebackener Spinat. Man macht den Spinat wie gewöhnlich mit Buttereinbrenn, Dann schneidet man vom Kalbfleisch Schnitzeln und spickt und bratet sie in Butter. Danach schmiert man einen Model, legt die Schnitzeln zierlich hinein, gi«bt hartge sottene, in Scheiben geschnittene Eier darauf, giebt sodann den Spinat dar über, bäckt dies ein wenig, stürzt es und s«rvirt eS sofort. Salat von Schwarzwur zeln. Die Schwarzwurzeln werden sauber geputzt und sofort in Wasser, dem man etwas Essig und einen Löffel Mehl zusetzte, gelegt, damit sie schön mit Essig, Oel, Pfeffer und Salz an« 3
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