6 Aie Waldrod«. Am Bormittag hatte die die lichtblaue Fluth des Waldsees da nach einer Stelle; «ine förmliche Panik «ntstkht. Rauie Möricke ist ohnmäch tig zusammengebrochen. dem Rauschb.icherhof. Rose ist still willen. Michael aber ist so zärtlich und lieb, daß sie sich schließlich etwas beruhigt. Innig drückt er seinem tern die frohen Weisen in den sonnigen Maientag hinaus. Fröhlich plaudert die Gästeschaar. Am Ufer harrt die jubelnde Menge. Durch eine schnell! Svielleute und fröhlich schmettert es: „Wir winden Dir den Jungfernkranz Aus veilchenblauer Seide... Bäumen gleichsam wie ein verzauber tes Schloß verborgen liegt. Das Lich! fluihet durch den iveiten Garten und schimmert auf den leicht bewegten Wellen d«s Sees. Die Musikanten haben bereits tüchtig aufgespielt und 'flott haben sich die Paare im Reigen »gedreht. Jetzt sitzt man an der reich besetzten Tafel und di« Musikanten oben auf der Estrade, die sich bereits gestärkt haben, geben jetzt ein Concert- Tiefe Dunkelheit liegt über den 'Wipfeln und dem Wasser, die Düfte der Blüthen ziehen darüber hin. Nur «in einsamer Nachen gleite» durch die Wellen und landet am Raschbacherhof. Drinnen im Hause singt man Rund gesänge und bringt Hochs aus. Da plötzlich ein vielstimmiges Geschrei von außen her, markerschütternde Rufe, die Musik bricht mit schrillem Disaccorö ab „Feuer! F«uer!" schallt «s in wildem Durcheinander. Entsetzt stürzt alles an die Fenster. Barmherziger Gott, die hellen Flam men schlagen aus dem Dach der großen -sind im Nu von dem Feuermeer ergrif fen, prasselnd schlägt die Lohe zum Nachthimmel empor, Ballen stürzen und in kurzer Zeit der gräßlichsten Verwirrung ist all«s dahin; an «in Retten war hier nicht zu denken. Händeringend steht Michael Raschba cher an den rauchenden Trümmern. Er ist wie gelähmt. Dann entringt sich «in furchtbarer Schrei seiner Brust: „Wehe, wer hat mir das gethan!" Sein junges Weib hängt laut schluch zend an seinem Halse. Da bringen sie ein Weibsbild, das Pe aus dem See aufgefischt. Es ist Raute.. Sie hat ihr Wert vollbracht rind wollte es mit dem Tode sühnen sie wollte nicht in's Zuchthaus, aber ihn und sie wollte sie unglücklich wissen. Sie wollte ihn«n da? „Hoch zeitsmahl würzen". Aristokratisch ausg«- H«rr Baron, wie ich höre, soll eine Dame der besten Gesellschaft «inen Di«bstahl begangen haben!" Baron: „Aber ich bitte Sie, meine Gnädigste, «ine Dame aus der besten Gesellschaft stiehlt nicht, die kann höchstens an Kleptomanie leiden!" Boshaft. Unterofficier (zu einem einjährigen Literaten): „Einjäh riger, machen Sie nicht ein Gesicht, als sollten Sie gegen einen Feind vorge hen. der sich hinter Papierkörben ver schanzt hat!" Aas Wiener Kaffeeyans. Auf der ganzen Welt hat sich das Wiener Kaffeehaus eingebürgert; aber nirgends, außer in Wien selbst, ist es zen der Wiener, weil zu dem Begriff« auch das richtige Land und die richti gen Leute gehören. Schon in der einige Charakterzüge des Wiener Kaf feehauses, im Auslande aber findet man in der Regel blos die Äußerlich keiten nachgeahmt. Es fehlt dort, wenn man so sagen darf, dem Wiener Kaffeehause der autochthone Geist, der es in Wien mit dem ganzen Zauber der Beschaulichkeit und Behaglichkeit er füllt, dieser beidenEigenfchaften, welche gemacht haben. Außerhalb Oester reichs ist das Wiener Kaffeehaus zu meist verquickt mit anderen ortsüblichen Erfrischungsstätten. Es ist das Kaf seerestaurant. In Wien bietet das Kaffeehaus gleichfalls kalte Küche, Gast es verlangt. Dennoch bleibt es seinem Charakter als Kaffeehaus treu und will sonst nichts sein als dieses, Kaffeehaus alten Stils. Flusse der Erinnerung an die Art seiner Gründung. Ein Pole Namens Kol szycki, der sich während der zweiten als anderthalb Millionen Einwohnern geworden. Das Wiener Kaffeehaus hat mit dieser Entwickelung immer Stadt zu dem nämlichen übermäßigen Luxus vorgeschritten, der die Ueppig keit unserer Epoche kennzeichnet. Ael tere Wiener erinnern sich noch an das bescheidene „Silberne Kaffeehaus", so genannt wegen seiner silbernen Tassen, den dreißiger Jahren die Häupter der literarischen Bewegung täglich zusam men: Lenau, um Billiard zu spielen; Im Caf6 Habsburg. schnitte verzehren. Ja, es ist soga? nicht selten, daß solche eingefleischte Kaffeehausbriider ihren Schneider oder sonstige Lieferanten in's Kasse- Haus bestellen, in dem sie mehr Stun den des Tages zubringen als in ihrer eigenen Wohnung. Im Caf6 Lehmann. Der Reiz des Wiener Kaffeehauses, Der Fremde, welcher die Bedeutung des Kaffeehauses für den Wiener ken nen lernen will, der muß es in den Frühstunden besuchen, und zwar nicht in der schönen Jahreszeit, sondern an grauen, nassen Spätherbst- oder dem Pflaster dunstet die schmutzige Nässe um die Wette mit dem fauligen Herbstgeruch, den die verwelkenden Blätter des Parkes, die ersterbenden Gräser und Pflanzen der nahen An müthigem Wetter umspinnt das Wie ner Kaffeehaus seine Gäste mit einem ganz unbeschreiblichen Behagen. Durch in keinem besseren Kaffeehause gespart wird. Im großen FUllofen flackert ein mächtiges Feuer, und wenn man ein tritt, umfängt einen gleich ein appetit liches Duftgemisch von Kaffee, frischem. Am Lese tisch. Gebäck und von noch jungfräulichem Cigarrenrauch. An den blanken Ti schen ist schon alles für die früh auf stehenden Junggesellen bereit, die aus ihren ungeheizten Zimmern mit ausge. schlagenem Kragen dahergelaufen kom men und nach einem warmen Tropfen Kaffee oder Thee lechzen. Diese lieb lichen Getränke dampfen unter den in der Kaffeeküche, während auf den verhüllten Billards neben den Kipfel körben ganze Stöße von Zeitungen lie gen, deren kräftiger Geruch nach Dru ckerschwärze den Frühstücksgästen zu den frischen Kipfeln auch ein frisches StiickchenZeitgeschichte verspricht. Nach und nach rücken sie nun an, die jungen verschlafen, fröstelnd. Erwärmten sie traulichen Kaffeehauspoesie des Mor gens, es stünde schlecht um ihre Laune und Arbeitsfähigkeit während des gan zen Tages. Im Gegensatze zu dem ge selligen Triebe am Abend setzt sich ie- und seinem Lieblingsblatte, das der aufmerksame Marqueur bereits vor ihm hingelegt hat. Und wie da dem Geschnwcke und den Gewohnheiten des Gastes Rechnung ge tragen wird, welche sinnreichen Com nian den Kaffee in folgenden Gestal ten: eine Schale, sehr heiß, mit viel Haut; eine Schale Gold ohne alles; mit zwei Gläsern Wasser etc. etc. —, lauter anmuthige Variationen über das eine würzige Thema: Kaffee. Nun ?-mint aber noch die Wiener Gebäcks wmphonie dazu: refche, warme Kaiser s. Hinein. mürbe Kipf«l, Baunzerln, Wzsserkipfel, Milchbrot mit Rosinen, Zuckerkipfel, Theestangerln, flaumige Vriochelaibchen, ferner zur Allerseelen zeit geflochtene Heiligensirizzel, im Fa sching zuckerbestreute Krapfen, mitMa rillcngelee gefüllt, zur Osterzeit die her kömmlichen Osterslecken und zu jeder Jahreszeit den gelben, leckeren Gugel hupf. In den Morgenstunden tüchtig ausge räumt worden ist, so werden sie am Nachmittage für die „Jause" wieder j reichlich erseht; denn nun rücken in vie len Kaffeehäusern die Frauen an, wel ch« zwischen vier und sechs Uhr Nach ! mittags ihre Besorgungen unterbre so geliebten Kaffee einzunehmen. Namentlich während des Winters Kaffeehäusern von Frauen, welche die illustrirten Journale durchfliegen, während ihre Gatten in den Spiel zimmern eine Tarockpartie machen. Vom Kaffeehause aus wird dann in's Theater oder mit guten Bekannten ins Gasthaus gegangen. Und auf dem Rückwege vom Gasthause wird aber mals im Kaffeehause eingelehrt, um noch ein Stündchen zu verplaudern, ehe die heimathlichen Penaten aufge sucht werden. So bildet das Wiener Kaffeehaus stets wichtige Stationen auf dem täglichen Lebenswege der Wiener Bevölkerung. Wien bei Nacht hat auch seine eige nen Kaffeehaustypen. Wer spät nach Mitternacht vom Schottenring über die der sieht Caf6 „Zur Kugel" Am Hof hell erleuchtet und dicht besetzt. Dieser Andrang währt bis weit in den T s ch e ch e r l. Morgen hinein. Es sind die Kräutler die zu vielen Hun> stücken. Diese geben init ihrer stillen Emsigkeit dem Caf6 ein anderes Gepräge, als einige Gassen weiter das nächste, von fragwürdigem Gesindel besuchte „Tschecherl", das den ! Abschaum der Großstadt beherbergt, oder das elegante Nachtrag, in dem sich die Lebewelt bei den Weisen einer Zigeunerkapelle herumtummelt. lich die Kaffeehäuser im Prater, dann der Kursalon im Stadtpark besondere Bedeutung, wie überhaupt jedes, das äufsi!" Billiges Verlangen. „Nicht wahr, Adele, wenn Du mich wieder vor den Dienstboten schimpfst, damit sie es nicht verstehen!" Durch die Blume. träger 'mal so recht imponiren!" Hübsche Dauer. Richter (zum Kläger): „Also gerade als Ihnen ! Boshaft. Gattin: „Wir iver- I swnden?" s°h s i —Ein Stoiker. „Aber wie magst Du nur «in so gleichgiltiges Ge- Dir das Hintertastell so versohlt hat?" ! —EinMustersürPoliti ker. Alter D«putirter: Ja, liebes ! schwierige und dornenvolle." Junge Gattin: „Für Dich vielleicht, weil Du zu wenig Ehrgeiz besitzt! Warum ! zen wir an Gambetta? Der war in Deinem Alter schon todt!" Filipinos!,! Louisiana. daß schon seit einer langen Reihe von Jahren in den Ver. Staaten sich auch Filipino - Ni«d«rlassungen b«find«n. belegen und zivar an der Mündung des Mississippi, wo Hunderte winziger Jn felchen sich nur lvenige Fuß über den Gewässern des Golf von Mexico erhe ben. Die auf der Westseite des Delta der Ostseite des Delta. Auf der größ sich die bedeutendste Niederlassung von Filipinos, welche überall am Golf Ma nilamänner genannt werden. Nach müde geworden waren. Di« schwer zu gänglichen Inseln im Mississippi-Delta mit ihrem subtropischen Klima boten delt. Von den Elementen hatten si« zerstörend. So wurde Last Jsle voll- Mufikauffiihrung. ständig überfluthet und ihre 4(X) Be- Nachdem die Wuth der «ntfesselten Ele- H«imsuchung llb«r sie. Im Jahre 18M Insel und ca. S<X> Menschen, beinahe die Inseln, wo sie der Wuth der Sie gen Jnselchen in der geschützten Bai Filipinohiitt«. f«n Land«s an den Bayous, deren. Wasser unter Myriaden von Wasser lili«n förmlich verschwinden, neue Wohnstätt«n zu suchen. Dort sind«, man in dem „Manilamänn«r" ihr Dasein in stiller BedUrsnißlosigkeit verbringen. Mit Fremden halten sie keine Gemeinschaft und um di« Ereignisse der Welt kiim m«rn sie sich blutwenig. Von Natur vorzügliche Fischer, genügen ihnen ihre Boote und Netze, um ihren frugalen Leb«nsunterhalt dem Wasser abzuge winnen. Von „Schul>veish«it" ist un ter ihnen keine Spur zu finden, wie wohl sie von der Natur mit mehr In telligenz Hegabt sind, als manch' andere Angehörige unserer buntscheckigen Be- vMerung. Unter sich bedienen sie sich ausschließlich d«r spanischen Sprache, doch können sie sich auch aus Englisch leidlich verständlich mach«n. Die mei sten Sitten ihrer fernen Heimath haben sie beibehalten, doch in der Kleidung sich den Delta - Ereol«n der niederen Schichten vollständig assimilirt. Fi sch«, Austern und andere Seethiere die nen ihnen nicht blos zur eigenen Nah auch nur eine einzige Frau gibt, die von D«w«y Av«nue. den Philippinen stammt. Fast all« sind und französisch«« siedlern einen g«ringfügig«n Grund zins, der zwischen SI.SV und P 5 vari irt. Weder «ine Kirch« noch «in: selbst die Geheimnisse des ABC ken- Filipinos sind recht gut und Verbrechen Spiel. In der Mitte der Niederlassung letzte Nickel futsch ist. Auch der Musik die Spanier beseelt sind, lebhaftes Jn- Werthvoll. keln!" antworten, Fritz?" Fritz: „Der Herr Reden ist Silber, Schweigen ist Gold." Dankbarkeit. A.: „Wa- Deinen Hut so tief?" B.: „Na, weißt Naturwunder. Fremder (in einerUniversitätsstadt): thiimlich« Nase?" Wirth: „Ja, das ist der Studiosus ten Mensur «ine künstliche Nase von Hühnerfleisch angesetzt; jetzt wachsen ihm eben Federn d'raus!" Ein Herkules. »... Was unterstehen Sie sich, mein Herr?" sehen, ob Sie vielleicht auf meinem Hut sitzen!" Aus der guten alten Zeit. Der Rekrut Schmkle. welcher aus Heimath mit. Feldwebel: „Kerl, seine Eltern glau ben wohl, ich sei ein Ochs!" Kleines Mißverständniß. „Also, Sie wollen meine Tochter? schnitt!" Im Zorn.^ sie sich auch an seinen Hund, der ihn begleitet hat: „Und Du, Rabenvieh, mußt auch so lang' ausbleiben!" „Du kommst aus dem Examen. Spund?" ,Na . . . und?" „Alles vergebens!" K a s e r n e n h o 112 b l ii t h e.
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